Mittlerweile sollte auch der letzte kapiert haben, dass Vergleiche mit der Grippe wenig sinnvoll und potenziell verharmlosend sind. Trotzdem möchte ich das leidige Thema noch einmal strapazieren.
Ist bei der Grippe-Sterblichkeit berücksichtigt, dass die Krankheit gut behandelbar und wegen der Medikamente selten tödlich ist? Sprich, die Zahlen entsprechen einem fiktiven Dritteweltland ohne jegliche medizinische Versorgung? Falls nicht, würde der Vergleich noch mehr hinken.
Es gibt eine Reihe von Influenzastämmen, weil Influenza deutlich stärker mutiert als z.B. Corona.
Einige Influenzastämme sind nicht gut behandelbar, tödlicher als Corona und es gibt keine Impfung dagegen.
Es gibt Influenzastämme, die besonders für junge Menschen gefährlich sind.
Der ganz große Teil der Coronatoten fand bisher in Entwicklungsländern statt. An Grippe sind in dieser Saison z.B. in den USA bisher 10.000 Menschen gestorben.
Übrigens war/ist - auch in China - Grippepandemie und man darf davon ausgehen, dass ein signifikanter Teil der Coronatoten tatsächlich Influenzatote sind. Es wurde nicht auf Influenza getestet und wer gestorben ist, wurde als Coronatoter gezählt.
Ja, der Vergleich hinkt, weil Grippe für den Einzelnen in Deutschland eine weitaus tödlichere Gefahr darstellt als Corona.
Also, die extreme Verharmlosung der Influenza, obwohl sie zu den tödlichsten Virenarten - auch in Industrieländern - zählt, das ist eine Tatsache und mal keine Verschwörungstheorie.
Das Motiv für die Verharmlosung ist mir noch nicht klar. Vielleicht liegt es daran, dass manche der Unterschied zwischen Grippe und grippaler Infekt nicht bewusst ist. Ein grippaler Infekt ist keine Grippe und tatsächlich recht harmlos.
Weiterhin wird nicht verstanden, dass für das Risiko des noch nicht erkrankten Einzelnen nur die absoluten Todeszahlen für seine Gruppe relevant sind, nicht die relativen Letalitätsraten.