Eigentlich sind
Apotheken von den Geschäftsschließungen ausgenommen.
Doch ein Ort im Saarland muss wohl bald auch auf diese verzichten. Denn Apothekenleiterin Kerstin Esch hat für ihre vier Kinder im Alter von zwei bis acht Jahren
keinen Platz in der Notbetreuung für systemrelevante Berufe erhalten. Esch sitzt nun mit ihrem Nachwuchs im Notfallzimmer ihrer Apotheke, um diese nicht schließen zu müssen. Als Begründung nennt das zuständige Jugendamt den Vater, der nicht in einem systemrelevanten Beruf arbeitet und zu Hause bleiben könnte. „Wir sind aber auf das Geld angewiesen“, so Esch im Gespräch mit meiner Kollegin Christina Lopinski. Ihr Mann würde sogar eher als zusätzliche Kraft in der Apotheke gebraucht. Von den insgesamt neun Mitarbeitern sind vier über 60 Jahre alt – gehören also zur Risikogruppe – drei haben Kinder. „
Das System bricht zusammen“, sagt Esch. Die Notfallgruppen der Kindergärten seien kaum besucht. Dass für ihre Kinder kein Platz ist, kann sie nicht verstehen. Damit ist sie nicht alleine. Krankenschwestern und Ärztinnen haben auch Kinder.
Medikamentenlieferungen würden außerdem ausbleiben – ihr Großhändler sei zusammengebrochen. „Da arbeiten auch Mütter. Wir haben alle das gleiche Problem.“
http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...lle-entwicklungen-im-ueberblick-16663569.html