Und welche? Jetzt bin ich gespannt.
Gerüchten zufolge soll z.B. ein Flugzeug das nicht fliegt auch keinen Sprit verbrauchen.
Auch wenn ich Volume nicht so zustimme, sind beide Seiten halt pauschal falsch. Es fallen viele Fixkosten weiterhin an, dafür fallen viele variablen Kosten (Sprit, Landgebühr, Streckengebühren, Abfertigungsentgelte, etc.) nicht an.
Auch Lohnkosten fallen nur teilweise an, die wenigsten Besatzungen fliegen täglich, also wird gerade bei kurzen Streiks einfach nur auf andere Tage verschoben, im Gesamtjahr am Ende die volle vertraglich vereinbarte Arbeitszeit auch abgeleistet. Die Flugzeuge sammeln auch weder Cycles noch Stunden, gerade LH fliegt doch die Flugzeuge komplett ab und schickt sie nicht in Rente sobald sie ein gewisses Alter erreichen bzw. der auf Kalenderzeit beruhende Leasingverstrag ausläuft. LH scheut sich doch nicht, Kunden ein 30 Jahre altes Flugzeug anzubieten, also wird jeder Flug der ausfällt irgendwann später doch gemacht.
Natürlich fallen Kosten an, aber ein Paar wenige Streiktage kosten eben keine 250 Millionen.
Wie LH selbst sagt:
Die Auswirkungen erstrecken sich auf die Dienstpläne der Besatzungen, den Einsatzplan der Flugzeuge und
vor allem auf die Verunsicherung der Kunden. [...] Darüber hinaus zeigen Kunden eine
deutliche Zurückhaltung bei Buchungen, und
einige meiden sogar die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München.
Hier werden also virtuelle Kosten angeführt weil Kunden Flüge nicht buchen, ob sie das nun aber wegen Streikgefahr machen, oder weil sie insgesamt mit dem Produkt nicht zufrieden waren, steht auf enem ganz anderen Blatt. So gerechnet hat vermutlich die Streichung des Caterings auch Hunderte Millionen gekostet, weil Kunden dann gleich mit einer Billigairline fliegen, in dem Fall werden diese Kosten aber natürlich nicht berücksichtigt.
Auch bei massenhaften Flugstreichungen aus anderen betrieblichen Gründen, wie einem auf Kante genähten Flugplan, führt LH diese indirekten Kosten nicht an.
Ich glaube, Du verstehst nicht, dass Fluggastrechteverordnung nicht ausschließlich Ausgleichszahlungen reguliert. Da gibt's auch noch andere Ansprüche, die die Airlines kosten, selbst wenn sie keine Ausgleichszahlungen leisten müssen.
Ich glaube du hast wenig Überblick über die Realität. Wie die EU Komission bestätigt, bezahlen Airlines aktuell maximal 4% der Ansprüche tatsächlich. Und das schon mit Schlichtungsstelle und FlightRight und Konsorten.
Mir hat seit es die Verordnung gibt noch keine Airline irgendwo einen Cent bezahlt. Ein einziges mal hätte mich AC verpflegt, aber ich hatte sowieso Loungezugang, EI hätte mir ein Hotel in DUB bezahlt aber die Reise hätte anderthalb Tage später keinen Sinn mehr gemacht, so dass ich sie abgebrochen habe. LH hat mir eine einzige kleine Flasche stilles Wasser an Gate gegeben, als sich ein Flug um > 3 Stunden verzögert hat. Die absolute Mehrheit der Kunden verzichtet daruf, ihre Ansprüche einzuklagen, und lässt es nach der ersten Ablehnung auf sich beruhen, wenn sie überhaupt Ansprüche anmelden.
Hat aber alles nichts mit Allegris zu tun, und unterstreicht halt dass allein ein paar "Verbesserungen" bei der Sitzhardware noch keinen Turnaround bei den Gesamtgewinnen produziert. Dafür müssen erst noch sehr viel mehr andere Baustellen abgearbeitet werden.