Liebes LH-Team, wie an "customer relations" gesendet versuche ich nun hier endlich eine richtige Antwort zu bekommen. Noch lieber wäre mir ein Anruf von euch.
Ganz kurz die Beschreibung der Sachlage:
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Flug LH506 von FRA nach GRU geplant 03.07.2022 / 22:05 Uhr, gestartet 04.07.2022 / 08:35 Uhr ohne Gründe, welche einen Ausschluss der Fluggastrechte begründen würden
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Völliges Chaos am Flughafen, nahezu keine Schalter besetzt, hunderte Leute in der Warteschlage. Auf Anraten eines LH-Mitarbeiters vor Ort habe ich mich dann selbst um Hotel und Transport gekümmert.
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Die Kostenaufstellung (600€ für die Verspätung und 176,30€ für Transport, Hotel und Verpflegung – sicherlich nicht übertrieben, ich habe ein sehr günstiges Zimmer für 65€ gebucht) habe ich mit Belegen am 11.07. bei der Lufthansa eingereicht – Einschreiben mit Zustellbestätigung. Daraufhin passierte seitens der LH nichts.
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Drei Monate später, am 04.10.2024, habe ich eine Mahnung dazu gesendet. Ebenfalls mit Einschreiben an die Customer Relations. Inklusive Fristsetzung.
Wiederum passierte nichts.
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Somit habe ich mich an die Schlichtungsstelle SÖP gewandt (14.11.2022), die nach 3 Monaten zu dem Schluss kamen, dass sie nicht zuständig seien, da es um eine Dienstreise geht. Jetzt waren also schon 7 Monate vergangen, und immer noch habe ich keine Zahlung erhalten.
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Somit habe ich mich im März 2023 an eine provisionsbasierte Kanzlei gewandt, wissend, dass ich im Erfolgsfall zwar einen Teil des mir zustehenden Geldes dort abführen muss, jedoch sah ich keinerlei Ausweg mehr, da ich ja von euch keine Rückmeldungen erhalte. Weiter keine Reaktion, auch nicht auf das anwaltliche Schreiben.
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Im Juli 2023, also 1 Jahr nach dem Flug, wurde dann seitens des Anwalts Klage eingereicht.
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Tatsächlich im Januar 2024 wurde dann das Vorverfahren seitens des Amtsgerichts Frankfurt am Main eröffnet.
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Nun wurde es immer noch abstruser: Ihr habt ebenfalls Anwälte hinzugezogen, welche dann auch noch behaupteten, dass mir die 600€ aus der Verspätung nicht zustehen würden, da der Flug ja am nächsten Tag stattfand. Mehr als 10 Stunden und eine Nacht nach dem eigentlichen Abflug. Was wollt ihr damit bitte erreichen? Die Fluggastrechte regeln so einen Fall eindeutig. Das Gericht befand am 08.05.2024 nach mündlicher Verhandlung, dass die LH bezahlen muss.
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Im Juli und August 2024, 2 Jahre nach dem Flug, hat die LH dann doch endlich die 600€ für die Verspätung überwiesen. Ihr wolltet aber weiter über die 176,30€ an Spesen streiten und ich wurde zur mündlichen Verhandlung als Zeuge geladen.
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Wiederum bat ich euch in einem Einschreiben höflich darum, die Farce zu beenden- der Ausgang war sowieso klar. Wie erwartet gab es auch auf dieses Schreiben keine Antwort seitens der Lufthansa.
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So „durfte“ ich am 11.11.2024 nach um 04:00 morgens bei Nebel nach Frankfurt fahren, um exakt 5 Minuten vor Gericht auszusagen. Der Anwalt Ihrer eurer Kanzlei erschien verspätet, ohne Robe, ohne jegliche Papierakten und starrte während der Miniaturverhandlung fast durchgehend auf sein Handy unter dem Tisch.
Eine Frage an mich hatte er auch nicht. Selten habe ich mich so veräppelt gefühlt, hat mich dies einen ganzen Tag gekostet und 600km Fahrstrecke gekostet.
Am 02.12.2024 erging das Urteil, bei dem ich erwartungsgemäß Recht bekam.
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Im selben Monat fragte mich eine Purserin auf einem eurer Flüge nach meiner Zufriedenheit, ich schilderte ihr den Sachverhalt und bekam dann auch promt eine Mail der customer relations. Nachdem ich nochmal alles geschildert habe, bekam ich die Antwort, dass ihr nun bereit wärt, zu bezahlen.
An diesem Tag habe ich mich endgültig veräppelt gefühlt! Selbstverständlich müsst ihr das, denn das wurde vom Gericht bereits so entschieden! Ich gehe davon aus, dass mein Schreiben maximal überflogen wurde. Eine zielgerichtete Antwort sieht in jedem Fall andes aus. Das merkte ich auch mit Forderung und Fristsetzung an, natürlich wieder ohne Antwort. Nachlesen könnt ihr das intern in der FB ID 41049434.
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Ich hatte jahrelangen Ärger, die Kosten für die anwaltlichen Provisionen, die vielen Schreiben, die Fahrt zu Gericht, die ganze sinnlos verlorene Zeit.
Ich war sehr lange Zeit Senator bei euch. Ein echter Fan der LH und ein äußerst loyaler Kunde. Den Status bin ich los, da aufgrund eures Verhaltens in unserer internationalen Firmengruppe mit 6-stelligen Flugspesen im Jahr nur noch im Notfall mit LH/*A geflogen wird. Das war früher nicht so. Somit musste ich Alternativen suchen, auch für dieses Jahr sind alle meine Interkontinentalfüge mit anderen Airlines gebucht.
Am schlimmsten ist aber, dass das Vertrauen in die LH aktuell dahin ist, mein Status ebenfalls auf unbestimmte Zeit, war dieser doch ein Anreiz, es wenigstens wieder zu versuchen. Selten habe ich mich so über das Verhalten eines Dienstleisters geärgert, der durch Ignorieren und Bestreiten geglänzt hat.
Vielleicht findet dieser Post bei euch ja mehr Gehör, als die bisherigen, vielen Einschreiben und der ernüchternde Kontakt mit eurer customer relations.
Freuen würde ich mich ganz sicher darüber.
Viele Grüße
Bernd