Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.633
5.345
FRA
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Man braucht Wasserstoff, welchen man auch direkt verbrennen oder umwandeln kann.
Naja, man muss ja nicht den Weg über Wasserstoff gehen und die zusätzlichen Verluste in Kauf nehmen. Der Weg über die elektrochemische Reduktion funktioniert direkt.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.164
4.299
Naja, man muss ja nicht den Weg über Wasserstoff gehen und die zusätzlichen Verluste in Kauf nehmen. Der Weg über die elektrochemische Reduktion funktioniert direkt.
Dieser chemisch-physikalische Weg ist weit schwieriger, da extrem hohe Abwärme, enormer Platzbedarf für das Eisenoxid bzw. -pulver, extrem niedriger Wirkungsgrad und chemische Unwägbarkeiten bei der Lagerung und Transport dieser riesigen Mengen, die anfallen würden.

An die KK kommt leider nix ran; es ist nun mal so :)

BTW:
Die TU-Darmstadt bringt es auf den Punkt:


Kein Ersatz für Wasserstoff, sondern maximal Zusatz.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.633
5.345
FRA
An die KK kommt leider nix ran; es ist nun mal so
Das bestreite ich auch nicht ... aber KK ist nun mal kein Energiespeicher und Strom lässt sich verdammt schwer transportieren.

Deine "extrem"-Aussagen solltest du allerdings revidieren. Bei der Wasserstoffherstellung fallen zweimal Verluste an, bei der direkten chemischen Reduktion nur einmal.

Strom => H2 => elektrochemische Reduktion
Strom => elektrothermische Reduktion

Ausserdem haben sowohl Wasserstoff, als auch Eisenoxid logistische Herausforderungen, wobei Eisenoxid sehr einfach als Schüttgut transportiert werden kann, Wasserstoff muss erst verflüssigt werden und ist dann auch beim Transport nicht sonderlich einfach handhabbar.

Extrem hohe Abwärme (von welchen Temperaturen redest du da) ist teilw. nutzbar
Enormer Platzbedarf => eher wohl bei Wasserstoff, nur verflüssigt (also unter hohem Druck) transportabel.

Welche chemischen Unwägbarkeiten schweben dir bei Transport und Lagerung von Rost ein ?

Ach so ... um Wasserstoff transportieren zu können musst du erstmal noch zwischen 10% und 35% der enthaltenen Energie hineinstecken (Druck oder Temperatur) und selbst dann ist es nicht unbegrenzt lagerbar oder transportfähig (tägliche Verluste von 0,1% - 1% der Lagermenge).
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.131
1.518
Die reden da von Balkonkraftwerken und Co.
Auch, eigentlich alle meldepflichtigen Batteriespeicher, der Durchschnitt liegt jedenfalls bei 11 KWh pro Einheit, was eher etwas viel für reine Balkonkraftwerke ist aber sicher zu auf Einzelfamilienhäusern installierten Solaranlagen mit Speicher ala E3DC. Ich denke auch, dass die meisten mit Balkonkraftwerk garnicht erst etwas anmelden - gibt eh kein Geld für die Einspeisung überzähligen Solarstroms.

Willst du mich hinter die Fichte führen? Das ist kein Speicher, der auch nur annähernd sinnvoll für das Netz und den Industriestandort Deutschland genutzt werden kann. Das beschreibt das PV-Magazin sogar selber (unsaubere Datenlage). -> Hauptsache "große" Zahlen posten, die noch immer im Vergleich zum tatsächlichen Verbrauch lächerlich klein sind.
Dann hör auf, hier mit dem Gesamtstromverbrauch und Gesamtgasverbrauch zu argumentieren, wenn Du Haushalte nicht betrachten möchtest. Nicht, dass Du noch damit anfängst, Wohnungen besser per Kernkraftheizung zu beheizen Und von wegen große Zahlen: Ich hab überhaupt kein Problem damit ob Zahlen groß oder klein sind.
Es geht nur darum, dass man nicht vorhandene Kapazitäten vergisst, keine hinzuerfindet und Bedarfe halbwegs präzise prognostiziert und dann rechtzeitig, aber auch langfristig gedacht umsetzt. Alles andere wird teuer.

Für das Netz gebe ich Dir bei den Heim-Lösungen nicht recht, denn es dämpft - wenn auch größtenteils netztechnisch ungesteuert - zumindest die Stromabnahme.
Es ist für den normalen Haushalt mit auch mit nur 10kWh Batteriespeicher und geeigneter maximaler Leistung des Batteriespeichers technisch kein Problem nur dann Strom einzuspeichern, wenn er gerade billig ist. Den Effekt merkst Du auch bei passendem Tarif selbst ohne eigene Solaranlage zum Laden, wenn Du zeitgesteuert z.B. über Tibber-Stundentarif (Börsenpreis) um 13:00 Strom ziehst - viel mehr Optimierung braucht es lokal nicht. Warum 13:00 Uhr - einfach mal Preise auch von mehreren Tagen anschauen, z.B. hier:
Da kommt dann natürlich noch der unvermeidliche Teil mit Abrechnung, Netz, Umlagen, Steuer hinzu. Wenn Du das auch noch reduzieren willst musst Du selbst erzeugen (i.d.R. Solar) - der BusinessCase einer Solaranlage gegen minimalen Stunden-Börsenstrompreis ist aber deutlich schlechter als gegen Grundversorgungstarif zu rechnen.

Auch für Verbraucher ab 100.000 kwH pro Jahr gibt es geeignete Batteriesysteme (d.h. anschlussfertig inkl. Wechselrichter) für solche Zwecke mit 400 kWh Speicher für um die 75.000 Euro netto. Das sind dann zwischen 6-8 Jahre Amortisationszeit (ohne Zinsen), ao eine Anlage wird aber weit länger laufen - es ist nur ein Ladezyklus pro Tag. Ich kenne auch Firmen, wo z.B. ohnehin der Lastgang gemessen würde (GFK-Verarbeitung/Temperhalle), da lohnt sich das bereits heute deutlich schneller..

Für die Industrie wird das eher nicht so funktionieren, da wird dem Energiemanagement eine höhere Bedeutung zukommen. Wenn Du Kühlhäuser nur um 13-14 Uhr kühlen lässt oder Fernwärme erzeugst kannst Du Dir Batteriespeicher gleich ganz sparen.

Es werden lt. Fraunhofer 100-180 GWh Speicher benötigt, andere marktoptimistischere Quellen gehen von 200-600 GWh aus. Das sind die Größenordnungen - und ja, das ist noch ein ganzes Stück Weg und bedeutet - egal wie es umgesetzt wird - Investitionen.
Genau davor habe ich eben keine Angst („Was das schon wieder kostet“) sondern sehe das als Chance.
Und natürlich kann man dann unter Beachtung der Prämissen Vergleiche verschiedener Kraftwerkstypen und Speicher zwecks Bereitstellung anstellen.

Was haben wir seit Jahrzehnten im deutschen Stromnetz? Pumpspeicher.
Pumpspeicher gibt es derzeit mit knapp 10 GW installierter Leistung, davon wurde nur etwa 2/3 (6,565 GW) erzeugend genutzt, es gibt aber knapp 37,7 GWh Speicherkapazität, es wurden damit ca. 11 TWh/Jahr Strom erzeugt und 14 TWh/Jahr für die Einspeicherung verwendet, was eine Energieeffizienz von 79% ergibt. Die gibt es übrigens schon länger als KKW und sie wurden auch mit KKW gebraucht.

Das gibt uns zwei Informationen über Relationen (das ist sicherlich nicht exakt, eher Größenordnungen)
a) 1 GW Erzeugungsleistung Pumpspeicherkraftwerk stehen zu 5,75 GWh Speicherkapazität in Relation
b) 1 GW Erzeugungsleistung Pumpspeicherkraftwerk sorgen für etwa 1,67 TWh Strom pro Jahr.

Angenommen, es entstehen Speicher analog Pumpspeichern mit einer Leistung von 25 GW, dann sind ca. 41,75 TWh Stromerzeugung im Jahr zu erwarten. Gleichzeitig gehört dazu eine Speicherkapazität von 143,75 GWh. Das ist überhaupt nicht im Widerspruch zu den von @chrigu81 genannten 40-80 TWh.
Daher auch nochmal rückwärts: 80 TWh/Jahr aus Pumpspeicher bedeuten knapp 48 GW Leistung Speicher bzw. 276 GWh Speicherkapazität, damit plant bisher eigentlich niemand, erst recht nicht wegen der für den Mehrbedarf als Begründung genannten verlangsamten Energiewende. Die größere Menge von steuerbaren Energiequellen hat primär mit dem ebenfalls verzögerten Netzausbau zu tun, und zwar vor allem auf der Ebene der Übertragungsnetzbetreiber.

Es gibt inzwischen auch wieder Planungen und auch bereits einen Baustart für zusätzliche Pumpspeicherkapazitäten im Süden Deutschlands im Gesamtumfang von etwa 1,7 GW installierte Leistung, was in Summe auch zu 10 GWh Speicherkapazität führen könnte. Was mir aus der Kommunikation noch nicht ganz klar ist, ob auch die bereits bestehenden Pumpspeicherkraftwerke bereits im Begriff „benötigte Speicher“ bzw. „steuerbare Kapazitäten“ inkludiert sind oder ausschließlich neu zu bauende gemeint sind - das ist aber ein untergeordnetes Thema.

In wieviele Gaskraftwerke man nun z.B. 25 GW einteilt - wenn es denn nur Gaskraftwerke werden sollten -, entscheidet sich an der Frage was genau ein Kraftwerk ist (Kraftwerk <> Block) bzw. wieviel Turbinen welcher Größe pro Kraftwerk eingesetzt werden. Insofern kann man sich beliebige Kraftwerkszahlen an den Kopf schmeißen - es bleibt Bullshit-Bingo.
SIEMENS hat Heavy Duty-Gasturbinen für den Kraftwerksbereich von 117-593 MW Leistung, das wären 42 der größeren Turbinen oder bei kleineren Turbinen auch entsprechend mehr. Wieviel Kraftwerke das werden ist damit aber immer noch nicht gesagt.

In Batteriespeichern, bei denen heute 5 MWh in einen 20‘‘-Container passen, sind 143,75 GWh etwa 28.750 Container - etwa räumlich etwas mehr wie ein großes Containerschiff fasst. Nur damit man mal eine Vorstellung hat, das Equivalent zu einer 593 MW.Turbine sind etwa 1800 m“ reine Containerstellfläche bei 15 qm Flächenbedarf pro Container - einlagig.
Wenn man Angaben zu Ladezyklen haben möchte, so entsprechen 1670 Volllaststunden / (5,75 GWh/1 GW =) 5,75 h = rund 290 vollen Ladezyklen pro Jahr, das führt bei bis 15.000 Ladezyklen pro Akku (Herstellerangabe für LiFePO4) theoretisch in Bereiche bis zu über 50 Jahren Nutzungsdauer - weit mehr als 10 Jahre (15 Jahre gibt es allerdings bereits als Garantiezeit) - das ist bei solchen Anlagen aber ohnehin Verhandlungssache.

Was auch immer die 25GW oder auch mehr liefert, es wird ein Mix sein.
Der Ausbau der Pumpspeicher wird eine, wenn auch nicht entscheidende Rolle spielen - aber vermutlich mehr als potentiell Biogas aus Gülle.
Gaskraftwerke werden eine Rolle spielen und auch Batteriespeicher werden eine Rolle spielen.

Pumpspeicher haben ihre natürlichen Grenzen.

Gaskraftwerke haben den Nachteil, das der Preis des Rohstoffs von politischen Großwetterlagen und je nach Transportweg variiert.
Ausnahme: es ist irgendwann mal lokal erzeugter Wasserstoff - da fehlt aber noch GANZ viel, insbesondere an der wirtschaftliche Erzeugung desselben. Ansonsten darf man allerdings diese Art Kraftwerke - heute gebaut - bis spätestens 2050 abschreiben.

Batteriespeicher brauchen wie auch Pumpspeicher erstmal Strom und liegen in der Effizienz ähnlich.

Strom aus diesen steuerbaren Energiequellen soll über den neu zu schaffenden Kapazitätsmarkt vermarktet werden, 1670 Volllaststunden pro Jahr analog Pumpspeicher sind nur 19%. An anderes Stelle las ich auch schon was von nur noch 500 Volllaststunden, das dürfte aber ein Minimalwert an bestimmten Standorten sein. Defakto erhöhen solch geringe Auslastungen die Preise pro erzeugter kWh bei gleichem CAPEX, also eine relativ teure Nummer.
Irgendwo landet das dann angeblich zwischen 500-1000 Euro pro MWh, für Strom aus Gas hatte ich irgendwo was gelesen, wo ein Professor 730 Euro/MWh (73 Ct/kWh) errechnet hat. Jedenfalls lässt diese doch etwas höhere finanzieller Ebene verschiedene Lösungen zu.
Das bezieht sich das auf etwa 1/12 der Strommenge. Also etwa 3-8 Ct/kWh, wenn man berücksichtigt, dass auch dieser Strom real existiert und letztlich verbraucht wird und nicht nur irgendeine wilde Schadensersatzabgabe für nicht eingespeisten Strom darstellt.

Ich bin mal gespannt, wie das technologieoffene (das war ja politisch wichtig) Ausschreibungsdesign für den Kapazitätsmarkt aussehen wird.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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1.518
Und nun ratet mal, worauf sich qualifizierte Netzanschlussanfragen momentan zu 70% konzentrieren. Es scheint nur überhaupt keine Vorgaben zu geben, wo diese Batteriespeicher (Anfragen über 52GW in 131 Projekten allein bei Tennet / leider ohne Kapazitätsangabe) _sinnvoll_ im Stromnetz installiert werden können.
Und es geht bei Übertragungsnetzbetreibern nur um große Anlagen in Kraftwerksgröße.


Wer es nicht weiß: Tennet ist aktuell nach Leitungslänge und Mitarbeitern der größte deutsche Übertragungsnetzbetreiber (von 4) mit etwa 1/3 Anteil am Übertragubgsnetzmarkt und auch bisher alleinig zuständig für Offshore-Netzanschlüsse in der Nordsee.

Nur Frau Reiche denkt NUR aber nicht unerwartet an Gaskraftwerke.
Aber das ist Kern konservativer Politik, beim „Hamma scho imma so gmacht“ zu bleiben.

Damit sie nicht völlig deppert wirkt könnte sie erklären, dass sie das macht, um Trump zu vermitteln, den USA in den nächsten 3 Jahre. das teuerste LNG aller Zeiten abzunehmen damit die Zölle bei 15% bleiben. Aber real wird das nichts in den nächsten 3 Jahren weil diese Kraftwerke bisher nichtmal geplant wurden. Und kostengünstig ist das auch nicht.

Ich bleibe dabei: Politik kann zu negativen Investitionsentscheidungen in der Energiewirtschaft führen aber selbst keine Projektentwicklungen initiieren - es sei denn sie wird selbst Auftraggeber.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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4.299

Zitat:
Die Energiewende gilt als gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe. Dieses Narrativ mag dazu beigetragen haben, dass die Förderung von grünen Technologien wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen lange Zeit von den Stromverbrauchern ohne Murren finanziert wurde.
Doch dieses Narrativ trifft immer weniger zu: Unterstützt durch Förderprogramme, Einspeisevergütungen und steuerliche Anreize haben Millionen Privathaushalte und Betriebe in PV-Anlagen und Batteriespeicher investiert und zahlen deshalb nun weniger Netzentgelte, Strom- und Mehrwertsteuer sowie weniger Abgaben wie die KWK-Umlage zur Förderung der Kraftwärmekopplung — alles Komponenten des Strompreises, die je Kilowattstunde (kWh) Elektrizität, die aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen wird, entrichtet werden müssen.

Je mehr aber mit der eigenen PV-Anlage erzeugter Solarstrom selbst verbraucht wird, desto weniger Strom muss aus dem Netz bezogen werden und desto weniger Netzentgelte, Steuern und Umlagen zahlen die Eigentümer dieser Anlagen für gemeinschaftliche Aufgaben. Addiert man die Netzentgelte von derzeit knapp 11 Cent je kWh, die Stromsteuer von 2,05 Cent, die Umlagen und die auf alle diese Preiskomponenten zu zahlende Mehrwertsteuer, kommt ein Betrag von etwas über 24 Cent je kWh zusammen, die sich die auf diese Art aus dem Stromsystem Flüchtenden ersparen können. Während dem Staat so Steuereinnahmen verloren gehen, steigen dadurch die Umlagen und Netzentgelte für die übrigen Stromverbraucher, die (noch) nicht aus dem System geflüchtet sind, denn die Umlagen und Kosten für die Stromnetze werden auf eine geringere Strommenge umgelegt.

Zugleich sind nahezu alle mit PV-Anlagen und Batteriespeichern ausgestatteten Haushalte und Betriebe auf die öffentliche Stromversorgung angewiesen, denn kaum jemand ist autark und kann sich allein mit Strom versorgen: Ein Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht erstrebenswert. In der Summe zahlen sie aber weniger Steuern, Umlagen und Netzentgelte als vergleichbare Haushalte und Betriebe. In den Wirtschaftswissenschaften bezeichnet man dies als Trittbrettfahren. Eine Solidargemeinschaft sieht anders aus.
Es ist sonnenklar, dass nicht noch viele weitere Millionen von Haushalten und Betrieben Systemflucht begehen können, während dadurch die Stromrechnungen der übrigen Verbraucher ansteigen, die sich diese Flucht aus finanziellen Gründen nicht leisten können, etwa weil sie zu den ärmeren Schichten der Gesellschaft gehören.

In Bezug auf die Netzkosten können die Folgen der Systemflucht leicht eingedämmt werden: Durch eine Änderung der Systematik, wie die Kosten für den Bau und den Betrieb von Stromnetzen umgelegt werden. Statt Netzentgelte pro Kilowattstunde zu erheben, könnten die Netzentgelte zum Beispiel je Kilowatt Anschlussleistung bemessen werden. Damit würden sich Solarhaushalte in derselben Weise an der Finanzierung des Stromnetzes beteiligen wie ihre Nachbarn, die keine PV-Anlage, aber dieselbe Anschlussleistung haben.

Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik mit den diesbezüglichen Änderungsvorschlägen der Bundesnetzagentur befasst, die diese im Mai in einem Diskussionspapier veröffentlicht hat. Als einen Grund für die Notwendigkeit für Reformen nennt die Behörde die Tatsache, dass die Zahl der Nutzer, die in voller Höhe Netzentgelte zahlen, immer kleiner wird, während gleichzeitig die Kosten steigen. Allerdings wäre es viel zu spät, wenn die dringend nötige Reform erst nach dem Auslaufen der noch bis zum 31. Dezember 2028 geltenden Stromnetzentgeltverordnung in Kraft treten würde.

Das Trittbrettfahrerproblem bei der Energiewende ist indessen weitaus größer, als es bei den PV-Dachanlagen zu Tage tritt. Denn auch Solar- und Windparks verursachen hohe Kosten, die nicht von den Betreibern der Parks beglichen werden müssen: Weil Wind und Sonne nicht immer dann Strom liefern, wenn er gebraucht wird, und auch nicht immer dort, wo er gebraucht wird, braucht es Unmengen an Stromspeichern und es müssen konventionelle Reservekraftwerke vorgehalten werden, um die Wintertage mit Dunkelflauten, an denen kaum der Wind weht und die Sonne nicht scheint, zu überbrücken.

Auch die Stromnetze müssen wegen des Erneuerbaren-Ausbaus in massivem Maße ausgebaut werden. Für diese sogenannten Systemkosten für Netze, Speicher und Reservekraftwerke werden die Stromverbraucher und die Steuerzahler zur Kasse gebeten. Sie machen die Energiewende teuer und könnten sich leicht auf rund eine Billion Euro belaufen. Allein der Netzausbau verschlingt laut Netzentwicklungsplan (NEP 2037/2045) bis zum Jahr 2045 weit über 500 Milliarden Euro.

Wenn also immer wieder betont wird, dass die Stromerzeugungskosten von Erneuerbaren stark gesunken sind und diese längst kostengünstiger seien als die fossilen Konkurrenten, sollte nicht verschwiegen werden, dass die immensen Systemkosten vor allem durch die Erneuerbaren verursacht, diesen aber nicht in Rechnung gestellt werden. Dieses Trittbrettfahrerverhalten sollte schleunigst beendet werden, unter anderem, indem Betreiber von Wind- und Solarparks den Stromnetzausbau mitfinanzieren.

Dies findet im Zehn-Punkte-Plan des Bundeswirtschaftsministeriums, der am 15. September zusammen mit dem Monitoringbericht veröffentlicht wurde, leider keine explizite Erwähnung. Würden Investoren von volatilen Erneuerbaren-Anlagen für die von ihnen verursachten Kosten aufkommen müssen, würde wohl niemand mehr Interesse an einem Erneuerbaren-Anteil am Strommix von 100 Prozent haben, wie er bis zum Jahr 2035 angestrebt wird. Stattdessen würde ernsthaft über Alternativen zum sehr teuren Erneuerbaren-Ausbau nachgedacht werden.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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Irgendwas stimmt nicht mit den Zahlen aus der Welt:

Aktuelle Werte bei mir (frisch aus der EWE-Rechnung):
6,20 Ct/kWh Netzentgelt
2,05 Ct/kWh Stromsteuer
1,43 Ct/kWh Konzessionsabgabe
0,275 Ct/kWh KWK-Umlage
0,656 Ct/kWh Offshore-Umlage
0,643 Ct/kWh Strom-NEV-Umlage

_insgesamt_ 11,254 Ct/kWh netto
darauf 19% Mwst. 2,138 Ct/kWh
insgesamt also 13,39 Ct/kWh statt 24 Ct/kWh in der Welt.

Bezahlen tue ich knapp 29 Ct/kWh brutto, am 06.12. ist das nochmals 1 Ct niedriger - fest für 2 Jahre. 100% Ökostrom.

Der Rest ist ein ein Verteilthema, das in der Diskussion ist.

Das wird möglicherweise darauf hinauslaufen wird, dass auch jeder Stromerzeuger Netzentgelte bezahlt und auf den Strompreis aufschlägt.
Entsprechend höhere Strompreisanteile und entsprechend niedrigere Netzentgelt-Anteil. In Summe wird das kaum was ändern.

Wenn es denn nach Anschlussleistung gehen soll, so geht es letztlich bei der Umrechnung pro kWh auch um die Auslastung des Anschlusse…
Das wird insbesondere spannend, wenn Privatverbraucher i.d.R. nichtmal eine Ahnung davon haben, dass eine normale 3-Zimmerwohnung mit 30KW-Anschlussleistung bemessen ist und damit im Schnitt nur zu 1-3% ausgelastet ist. Nur die wenigsten Wohnungsbesitzer haben jemals einen Stromanschluss selbst beantragt - womit sich die Frage nach der Verantwortung stellt. Ich hab das nur herausgefunden, als ich meine Ladestation für 22KW anmelden wollte (was bis heute nicht passiert ist und eigentlich auch nicht nötig ist).
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.164
4.299

Damit ist der mutmaßliche Totalverlust für die Anleger besiegelt und Deutschland ist jetzt quasi zu 100% abhängig von China, was Panels und Steuerelektronik (Fernzugriff tada!) angeht
 
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Langstreckenpendler

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28.12.2021
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Ich kann nur sagen: von einem Subventionsland wegen der Biden’schrn Subventionen nach US zu wandern hatte keine Zukunft, haben aber einige Unternehmen gemacht.

Deshalb aber nun zu meinen PV-Module kämen ausschließlich aus (Mainland) China geht fehl.

Made in China meint ja nicht unbedingt aus Mainland China sein, ist ein Oberbegriff für Made in PRC und Made in Taiwan.
Kauf also bei TPSC oder TSEC direkt in Taiwan.
Ansonsten fällt mir ein PT Lesso New Energy Indonesia, Thornova Solar, SkyEnergy aus Indonesien mit Relevanz für internationalen Markt…
Die haben viel für US-Markt produziert, da eröffnet die aktuelle US-Zollpolitik ganz neue Optionen.
Zumal es nun gerade ein Freihandelsabkommen EU-Indonesien geschlossen wurde.

Habe im letzten Jahrzehnt auf 3 Energy Taiwan-Messen (2017-2019) einen eigenen kleine Box gehabt und kenne wegen der dortigen local content Diskussion ein wenig die „Szene“.
Mein eigentliches Interesse lag aber bei Offshore-Wind-Projekten in Taiwan.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.633
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FRA

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
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1.375
Zürich
...nicht. Wenn man Folgekosten ignoriert und der Nachwelt auflastet, kann man sich was zurechtlügen. Das ist aber auch alles. Kontrolle von Endlagerstätten über Millionen von Jahren auf die Verbraucher umsetzen? Ach, das ignorieren wir mal...
Wie zeige ich, dass ich von einem Thema keine Ahnung habe??? Als Nachhilfe für dich, nach dem Befüllen wird das Endlager verschlossen. Nach dem verschliessen ist keine Aufsicht mehr nötig.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.131
1.518
Wie zeige ich, dass ich von einem Thema keine Ahnung habe??? Als Nachhilfe für dich, nach dem Befüllen wird das Endlager verschlossen. Nach dem verschliessen ist keine Aufsicht mehr nötig.
Du meinst, das sollte man so machen wie bei der Asse?
Bergwerk mit der ach so sicheren geologischen Struktur suchen, Behälter rein, Erde zwischen und verfüllen, Kammern/Bergwerk zu und glücklich sein?

Der Fehler ist wie immer die menschliche Vorstellungskraft (darin konnte der Tsunami in Fukushima auch nur unterhalb der Schutzmauer auflaufen) und beginnt bei der Annahme, dass natürliche geologische Situationen auf dieser Erde statisch sind. I.d.R. verändern sich diese aus zeitlichen Perspektive eines Menschen nur unglaublich langsam. Und dann hast Du Material wie Pu239 mit 24110 Jahren Halbwertszeit - da bin ich mir in der Rückblende nicht sicher, ob der Mensch vor 24110 Jahren überhaupt schon im Bärenfell rumlief.

Es gibt IMHO ernsthafte Argumente dafür, radioaktiven Abfall inspektionsfähig, prüfbar und zur Not umpackbar an der Erdoberfläche zu lagern als diese Art Abenteuer. Kontrollierte klimatische Bedingungen wie in den aktuellen Zwischenlagern (klimatisierte Hallen) reduzieren die Häufigkeit des Umpackens.
Aber es gibt neben Sicherheitsaspekten (Luftschlag, Einbruch, Diebstahl - das ist etwa so sicher die DDR-Milliarden in Halberstadt, die dort verrotten sollten) vor allem politische Argumente für Endlager - aus dem Auge, aus dem Sinn.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.388
1.375
Zürich
Ob PE das komplett „auf eigene Kosten“ (also ohne irgendeine Förderung, staatliche Unterstützung oder Versicherungsübernahme) hätte machen wollen, ist nicht bestätigt!.
Die Berichte damals sprachen von Verhandlungen und Angeboten, aber nicht klar, ob alle Kostenrisiken wirklich allein getragen werden sollten.

Die 6ct/kWh dürfen ebenfalls als Märchen verstanden werden, den die Springer Presse damals aber natürlich liebend gerne aufgegriffen hat.
Typische Blöd Headline eben.
Bedingung war soweit ich mich erinnere ein garantierten Betrieb von 10 Jahren. 6ct/kWh wären für Isar2 sehr lukrativ gewesen. Das Kernkraftwerk Gösgen in der Schweiz, welches den gleichen Reaktortyp ist, produziert für 4.1Rp/kWh. Versicherung eines KKW sind Peanuts, auch wenn von Aktivisten fälschlicherweise anders dargestellt.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.388
1.375
Zürich
Du meinst, das sollte man so machen wie bei der Asse?
Bergwerk mit der ach so sicheren geologischen Struktur suchen, Behälter rein, Erde zwischen und verfüllen, Kammern/Bergwerk zu und glücklich sein?

Der Fehler ist wie immer die menschliche Vorstellungskraft (darin konnte der Tsunami in Fukushima auch nur unterhalb der Schutzmauer auflaufen) und beginnt bei der Annahme, dass natürliche geologische Situationen auf dieser Erde statisch sind. I.d.R. verändern sich diese aus zeitlichen Perspektive eines Menschen nur unglaublich langsam. Und dann hast Du Material wie Pu239 mit 24110 Jahren Halbwertszeit - da bin ich mir in der Rückblende nicht sicher, ob der Mensch vor 24110 Jahren überhaupt schon im Bärenfell rumlief.

Es gibt IMHO ernsthafte Argumente dafür, radioaktiven Abfall inspektionsfähig, prüfbar und zur Not umpackbar an der Erdoberfläche zu lagern als diese Art Abenteuer. Kontrollierte klimatische Bedingungen wie in den aktuellen Zwischenlagern (klimatisierte Hallen) reduzieren die Häufigkeit des Umpackens.
Aber es gibt neben Sicherheitsaspekten (Luftschlag, Einbruch, Diebstahl - das ist etwa so sicher die DDR-Milliarden in Halberstadt, die dort verrotten sollten) vor allem politische Argumente für Endlager - aus dem Auge, aus dem Sinn.
Auch hier glänzt Unwissenheit...
Die Asse war nie als Endlager vorgesehen und schon gar nicht für Hochaktive Abfälle. Experten hatten von Anfang an vor der Asse gewarnt. Die Politik sah es anders und hat einen Versuchschacht durchgedrückt. Als das Kind in den Brunnen gefallen war, haben die Experten zur Verfüllung als sicherste Variante geraten. Die Politik, in dem Fall die Grünen, haben die Risikoreiche Rückholung der Abfälle durchgedrück um Werbung mit der Gefahr des Abfalls machen zu können. Wohlgemerkt, es gibt dort keine Hochaktive Abfälle, sondern fast nur Industrie und Krankenhaus Abfälle.
Bezüglich Fukushima war bekannt, dass die Mauer zu tief gebaut war. Das Kraftwerk nebenan welches nach aktuelleren Sicherheitsstandarts gebaut wurde, hat Erdbeben und Tsunami unbeschadet überstanden. Wären dieselben Baustandards wie in D und CH angewendet worden, wäre die Mauer 1. hoch genug gewesen, 2. Die Generatoren Flutsicher verbunkert gewesen und 3. H2 Rekombinatoren verbaut gehabt, welche die H2 Explosion verhindert hätte und damit die Kontamination auf das Reaktorgelände limitiert hätte.
Es sind nur Abfälle mit kurzer und mittlerer Halbwertszeit gefährlich. Abfälle mit langer Halbwertszeit wie Beispielsweise PU, muss man zuerst essen bevor sie gefährlich werden. Hat mit den zugehörigen Steahlungstypen, im Fall von PU Alpha Strahlung zu tun. Vergleichbare chemische Abfälle haben da viele tiefere Sicherheitsstandarts für die Endlagerung.
BTW, die meisten Endlager sehen selbst nach Verfüllung noch die Möglichkeit der Rückholung vor falls später gewünscht.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

@chrigu81:
Wo kommt denn das von Dir kommentierte Zitat von @Rantala her?
Aus dem Elektromobilität Faden. Habe hier geantwortet um dort nicht weiter zuzumüllen.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.454
744
Wie zeige ich, dass ich von einem Thema keine Ahnung habe??? Als Nachhilfe für dich, nach dem Befüllen wird das Endlager verschlossen. Nach dem verschliessen ist keine Aufsicht mehr nötig.
Genau, so die offizielle Sprechweise. Und jetzt mal zum Mitdenken: Wie willst Du eine Garantie der Sicherheit für ein paar Millionen Jahre geben? Da hat man sich ja schon mal um ein paar Größenordnungen verschätzt in der Vergangenheit...
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.454
744
Mal eine kleine Rechenaufgabe, um das Argument zu untermauern: Die Wahrscheinlichkeit, dass in 10 hoch 6 Jahren nichts geschieht, ist bei einer angenommenen i.i.d Verteilung gegeben durch x hoch (10 hoch 6), wenn x die Wahrscheinlichkeit eines ungewünschten Ereignisses in einem Jahr ist. Will man die W.keit, dass in 10 hoch 6 Jahren etwas passiert unter 0.5 drücken, so muss x folglich unter (1/2) hoch (10 hoch 6) liegen. Du weißt, was für eine astronomisch kleine Zahl das ist?

Man zum Nachrechnen - nehmen wir nur mal die Anzahl der Nachkommastellen dieser Zahl - das sind so grob ~10 hoch 6 Nachkommastellen (eine Null mit so grob 10 hoch 6 Nullen, bis etwas kommt. Seinen wir nicht kleinlich, eine falsche Basis des Logarithmus macht nur einen Faktor aus, also so ein bis zwei Nullen mehr oder minder fallen nicht auf).

Nehmen wir zum Vergleich mal die Wahrscheinlichkeit, im Lotto zu gewinnen. Da sind wir bei 1/(49 over 6). Berechnen wir davon mal die Anzahl der Nachkommastellen. Sagen wir mal, so knapp 10 (wie oben, ein bis zwei Stellen mehr oder minder sollen uns jetzt nicht scheren). Setzen wir das mal ins Verhältnis....

Ich frage mich, wie man ernsthaft zu einer Abschätzung einer Sicherheit mit einer derartig großen (1-x) Wahrscheinlichkeit kommen kann. Ich halte eine solche Sicherheit für nicht erreichbar, nicht mit menschlichen Möglichkeiten. Da spiele ich lieber Lotto, da sind die Chancen ein paar 100.000 Größenordnungen besser.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.164
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.388
1.375
Zürich
Genau, so die offizielle Sprechweise. Und jetzt mal zum Mitdenken: Wie willst Du eine Garantie der Sicherheit für ein paar Millionen Jahre geben? Da hat man sich ja schon mal um ein paar Größenordnungen verschätzt in der Vergangenheit...
Ich empfehle du investierst 3€ und liest 61 Seiten bevor es noch peinlicher wird...
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.164
4.299
Mal eine kleine Rechenaufgabe, um das Argument zu untermauern: Die Wahrscheinlichkeit, dass in 10 hoch 6 Jahren nichts geschieht, ist bei einer angenommenen i.i.d Verteilung gegeben durch x hoch (10 hoch 6), wenn x die Wahrscheinlichkeit eines ungewünschten Ereignisses in einem Jahr ist. Will man die W.keit, dass in 10 hoch 6 Jahren etwas passiert unter 0.5 drücken, so muss x folglich unter (1/2) hoch (10 hoch 6) liegen. Du weißt, was für eine astronomisch kleine Zahl das ist?

Man zum Nachrechnen - nehmen wir nur mal die Anzahl der Nachkommastellen dieser Zahl - das sind so grob ~10 hoch 6 Nachkommastellen (eine Null mit so grob 10 hoch 6 Nullen, bis etwas kommt. Seinen wir nicht kleinlich, eine falsche Basis des Logarithmus macht nur einen Faktor aus, also so ein bis zwei Nullen mehr oder minder fallen nicht auf).

Nehmen wir zum Vergleich mal die Wahrscheinlichkeit, im Lotto zu gewinnen. Da sind wir bei 1/(49 over 6). Berechnen wir davon mal die Anzahl der Nachkommastellen. Sagen wir mal, so knapp 10 (wie oben, ein bis zwei Stellen mehr oder minder sollen uns jetzt nicht scheren). Setzen wir das mal ins Verhältnis....

Ich frage mich, wie man ernsthaft zu einer Abschätzung einer Sicherheit mit einer derartig großen (1-x) Wahrscheinlichkeit kommen kann. Ich halte eine solche Sicherheit für nicht erreichbar, nicht mit menschlichen Möglichkeiten. Da spiele ich lieber Lotto, da sind die Chancen ein paar 100.000 Größenordnungen besser.
Berechnungen wegen falscher (angenommener) Unbekannte, Zahlenwerte, Faktoren nicht nachvollziehbar; was* berechnest du da? Bitte intensiver mit der Berechnung von Wahrscheinlichkeit* und Chance* beschäftigen, diese dabei nicht verwechseln und den Ergebnisraum beachten.

Hast du ChatGPT benutzt?

*vor welchem Hintergrund
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Ich empfehle du investierst 3€ und liest 61 Seiten bevor es noch peinlicher wird...
Für drei Euro ein Schnapper.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
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Berechnungen wegen falscher (angenommener) Unbekannte, Zahlenwerte, Faktoren nicht nachvollziehbar; was* berechnest du da?
Tja, Mathe ist nicht Deine Stärke. Natürlich nicht, wie könnte auch. Dies ist die Wahrscheinlichkeit des Nicht-Eintreffens der Freisetzung von Radioaktivität bei angenommenem i.i.d. Wahrscheinlichkeitsmodell des Nichteintreffens des Ereignisses pro Jahr mit einer noch zu bestimmenden Wahrscheinlichkeit. Ist nicht schwer. Natürlich nur eine Abschätzung, aber es geht auch nur um Größenordnungen.
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Richtig.

[QUOTE="ThoPBe, post: 4415224, member: 70054"
Millionen Jahre ist falsch. Hat chrigu81 dir ja jetzt nochmal in diesem Thread erklärt.
[/QUOTE]
Hausaufgabe: Führe die Rechnung mit der Halbwertszeit Deiner Wahl durch. Bestimme, bei welcher Halbwertszeit die Chance des Nicht-Eintreffens unwahrscheinlicher als ein Lotto-Gewinn wird. Du magst erstaunt sein über das Resultat.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.131
1.518
Die Asse war nie als Endlager vorgesehen und schon gar nicht für Hochaktive Abfälle.
Endlager habe ich ja nicht behauptet und Ist mir auch völlig schnuppe, was das mal werden sollte. Entscheidend ist was raus kommt ;-)
Aber was ist jetzt an einem Endlager von der Lagermethodik so grundsätzlich anders?

BTW, die meisten Endlager sehen selbst nach Verfüllung noch die Möglichkeit der Rückholung vor falls später gewünscht.
Aber die Rückholung ist doch dann letztlich die gleiche Nummer wie bei der Asse, oder habe ich bei einem "verfüllten" Endlager da eine falsche Vorstellung?
Und die „meisten Endlager“? Du meinst Endlager-Konzepte, oder?

Bezüglich Fukushima war bekannt, dass die Mauer zu tief gebaut war.
Das wurde nach dem Unglück festgestellt oder war DAS vor dem Unglück bekannt?
Das bedeutet, es war ein persönlicher Fehler einer oder mehrerer Personen, die _trotz dieser Kenntnisse_ die Mauer nicht erhöht wurde und/oder die Anlage trotzdem betrieben wurde? Dann hätte man ja den oder die Schuldigen gefunden und muss sie nur noch straf- und zivilrechtlich zur Verantwortung ziehen? Glaube nicht, dass das so stimmt.

Das Kraftwerk nebenan welches nach aktuelleren Sicherheitsstandarts gebaut wurde, hat Erdbeben und Tsunami unbeschadet überstanden.
Das mag richtig sein.
Wären dieselben Baustandards wie in D und CH angewendet worden, wäre die Mauer 1. hoch genug gewesen
Das ist - vorsichtig ausgedrückt - inkorrekt. Es gibt keine Bauvorschriften, die für die Bemessung von Küstenschutzbauwerken in Hinblick auf Tsunamis in der Schweiz ( ;-) ) oder Deutschland angewendet werden - weil unwahrscheinlich. Die für die Bemessung von Offshore-Bauwerken herangezogene Jahrhundertwelle ist vom Lastprofil her kein Tsunami - und ich habe schon genug zerstörtes Geländer an Offshore-Plattformen gesehen, die alle über der Wellenhöhe geplant sind - das liegt aber am Unterschied zwischen Wellenhöhe absolut und signifikanter Wellenhöhe als Grundlage für die anzunehmenden Kräfte.
Es ist auch nach meiner Kenntnis nichts derartiges bisher gebaut worden.
Die _aktuelle_ Diskussion geht derzeit eher in die Richtung, beispielsweise Kontrollbereiche - wie z.B. Zwischenlager - in Küstennähe für den Fall Deichbruch oder einer die Deiche übersteigenden Sturmflut (nicht Tsunami!) zusätzlich einzudeichen (das existiert bisher nicht!) bzw. im Fall einer Sturmflut den Boden von nicht derart geschützten oder höher gelegenen Kontrollbereichen räumen zu müssen.
Das mag aktuell von manchem belächelt werden, ist aber in line mit den aufgrund des Meeresspiegelanstiegs nötigen Erhöhungen der Küstenschutzbauwerke, die nicht überall gleichzeitig erfolgen können.

Es sind nur Abfälle mit kurzer und mittlerer Halbwertszeit gefährlich. Abfälle mit langer Halbwertszeit wie Beispielsweise PU, muss man zuerst essen bevor sie gefährlich werden. Hat mit den zugehörigen Steahlungstypen, im Fall von PU Alpha Strahlung zu tun.
Alles nicht verkehrt. Du vertraust darauf, dass bei Beachtung der Strahlenschutzvorschriften schon nichts passiert.
Glaube mir, ich weiß auch wie das aussieht wenn Daily Life mit Strahlung, aber ohne Kontrollbereich, Strahlenplakette, Messgerät und PSA trotzdem funktionieren muss. Essen und Trinken, Duschen mit dem Oberflächenwasser, was aus der Wasserleitung kommt. Und wenn Körperdosis die effektive Dosis als maßgebliche Angabe ersetzt weil Abstand 0. Schau mal in Deinen (schon etwas älteren) Beitrag #1148 hier im Faden…

Aus dem Elektromobilität Faden. Habe hier geantwortet um dort nicht weiter zuzumüllen.
OK. Konnte nicht direkt folgen…
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.388
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Zürich
Tja, Mathe ist nicht Deine Stärke. Natürlich nicht, wie könnte auch. Dies ist die Wahrscheinlichkeit des Nicht-Eintreffens der Freisetzung von Radioaktivität bei angenommenem i.i.d. Wahrscheinlichkeitsmodell des Nichteintreffens des Ereignisses pro Jahr mit einer noch zu bestimmenden Wahrscheinlichkeit. Ist nicht schwer. Natürlich nur eine Abschätzung, aber es geht auch nur um Größenordnungen.
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Richtig.

[QUOTE="ThoPBe, post: 4415224, member: 70054"
Millionen Jahre ist falsch. Hat chrigu81 dir ja jetzt nochmal in diesem Thread erklärt.
Hausaufgabe: Führe die Rechnung mit der Halbwertszeit Deiner Wahl durch. Bestimme, bei welcher Halbwertszeit die Chance des Nicht-Eintreffens unwahrscheinlicher als ein Lotto-Gewinn wird. Du magst erstaunt sein über das Resultat.
[/QUOTE]
Wichtiger als die Halbwertszeit, auch wenn da ein Zusammenhang besteht, ist die Strahlungsart. Lange Halbwertszeit sind Alphastrahler und diese ist nicht durchdringend und nur gefährlich wenn die Teile gegessen oder eingeathmet werden. Kurze Halbwertszeit sind Gammastrahler welche durchdringend ist. Diese ist der Grund für die Castoren beim Atommüll. Diese ist aber nach 300-500a verschwunden. Dazwischen sind die mittlere Halbwertszeit mit Betastrahler. Diese sind der eigentliche Grund für das Endlager da diese ca. 100k Jahre anhält bis abgeklungen. Betastrahler sind jedoch ziemlich einfach abzuschirmen, zum Beispiel mit einem simplen Alublech.
In Deutschland wird aus Unwissenheit oder Falschinformtion immer so getan als bestünde Atommüll für Millionen Jahre ausschliesslich aus Gammastrahlung...
Transurane mit mittlerer Halbwertszeit können jedoch in schnellen Brütern oder via Transmutation verbrannt werden wenn man will. Danach ist die erforderliche Lagerdauer von Atommüll bloss noch ca. 500a.
 
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