10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Volume

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01.06.2018
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Um mal ein bisschen aus dem Testpiloten-Nähkästchen zu plaudern....
Die hochdynamischen Überziehversuche sind die viel harmloseren, es ist so viel Energie im System, dass das Abkippen zur Wurfparabel wird und man schnell wieder Fahrt aufnimmt.
Richtig kitzelig sind die quasistatischen Überziehversuche, bei denen erlebt man die Überraschungen wie Deep Stall oder Flachtrudeln.
Bei den Zulassungsversuchen versucht man tunlichst den erlaubten Rahmen (1 kt/s verzögern) auszunutzen.
 
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airwalker

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13.03.2019
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Mal sehen, wann Boeing den MAX-Produktionsstop auf Halde ausruft und wie sich die Boeingaktie weiter entwickelt.

Letzte Woche hatten ja weitere Airlines in deren Flugplänen die MAX-Rückkehr erneut verschoben, heute ist wohl auch Boeing soweit, öffentl. eine Wiederzulassung in 2019 nicht wirklich mehr zu erwarten. Offensichtliche Salamitaktik ?

Glaube, 70% der Maxteile kommen von nur einem Zulieferer und was macht u.a. CFM / LEAP mit seinen MONATLICH dann knapp 100 überschüssigen Triebwerken - einen guten „net/net Preis“ nach China/ COMAC, um Personalentlassungen vorzubeugen ?
1)Die Fluggesellschaften können wohl die Hoffnung begraben, den Mittestreckenjet Boeing 737 Max im vierten Quartal wieder einsetzen zu können.

https://www.handelsblatt.com/untern...l?ticket=ST-11553272-H1jTSKe0IDke0xcUk2bE-ap3

2)Boeing 737 MAX Unlikely To Restart Operations By 2020
https://www.sentinelassam.com/news/boeing-737-max-unlikely-to-restart-operations-by-2020/
3) The New Delay Of Boeing's 737 MAX Return Will Not Be The Last One
"Fixing the Boeing Co. 737 MAX's hazardous flight-control software and completing other steps to start carrying passengers is likely to stretch into 2020, an increasing number of government and industry officials say, even as the company strives to get its jet back into service still this year."
https://www.moonofalabama.org/2019/...-737-max-return-will-not-be-the-last-one.html
 
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xscampi

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23.01.2010
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Hintertaunus Nähe Feldberg
Glaube, 70% der Maxteile kommen von nur einem Zulieferer und was macht u.a. CFM / LEAP mit seinen MONATLICH dann knapp 100 überschüssigen Triebwerken - einen guten „net/net Preis“ nach China/ COMAC, um Personalentlassungen vorzubeugen ?

Die LEAP-1C für Comac unterscheiden sich in den Spezifikationen doch recht deutlich vom 1B für die 737. Ich glaube nicht, dass die da Interesse dran haben (ohne es zu wissen).
 

airwalker

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13.03.2019
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Genau so und nicht anders muss man Boeing anfassen. Da scheinen ein paar Schlipsträger immer noch zu meinen sie könnten den Aufsichtsbehörden auf der Nase herumtanzen. Zeit wird es...
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zeitplan-fuer-737-Max-Rueckkehr-wackelt-heftig-article21245813.html
Auch im zuvor erwähnten Text/Zitat ist erneut davon die Rede, dass die Behörden „einen gründlichen Prozess und keinen festgelegten Zeitplan für eine Wiederinbetriebnahme für den Passagierdienst“ verfolgen. Desweiteren liefert Boeing die erforderlichen „spezifischen Details“ einfach nicht.

Ich habe es ja schon paar mal angedeutet, Boeing bereitet die Ausrede für das AUS der MAX vor. Verschleppung hin und her, da gibt es im Detail doch bestimmt noch hundert weitere Sachen. Boeing will sich sehr bald rausreden und sagen:
“ Wir haben hier ein über Jahrzehnte wundervolles Flugzeug, dass schon morgen weiterfliegen könnte, gäbe es nicht die behäbige Behördenstarre. In hoher Zuversicht haben wir Tag für Tag Abermillionen für die Weiterproduktion der MAX ausgegeben, um den Airlines weltweit deren Flugbuchungen ausführen lassen zu können.
Diese vorverauslagten Herstellungskosten ohne bezahlte Verkäufe werden wir nun leider nicht mehr aufbringen können, da wir nicht wissen, welche nochmals neuen Anforderungen und Unterlagen wir beizubringen haben, um die Behörden zufriedenzustellen“.

Fertig.

Öffentlich liegt der „Schwarze Peter“ bei den „behäbigen“ Behörden. Boeing wollte / könnte immer liefern, aber die Behörden untersagen den Fortbetrieb.

Die Behörden hätten kritisiert, dass Boeing keine technischen Details geliefert und spezifische Fragen über Betriebsänderungen bei den Max-Flugsteuerungscomputern nicht beantwortet habe, so die eingeweihten Personen.
...In der Konsequenz dürfte sich die Wiederinbetriebnahme der Flugzeuge um weitere Wochen verzögern
.....
...dass der Zeitplan von der FAA und den weltweiten Regulierungsbehörden bestimmt werde. Ein Sprecher der FAA sagte, die Behörde verfolge weiter einen gründlichen Prozess und keinen festgelegten Zeitplan für eine Wiederinbetriebnahme für den Passagierdienst.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zeitplan-fuer-737-Max-Rueckkehr-wackelt-heftig-article21245813.html
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Ich habe es ja schon paar mal angedeutet, Boeing bereitet die Ausrede für das AUS der MAX vor.

Überzeugt mich nicht. Das zieht vielleicht bei der Masse aber sicherlich nicht bei den Shareholdern. Die Institutionellen haben für sowas Spezialisten die sich das sehr genau anschauen. Und wenn man so einen Stunt bringt ist man seinen Job quasi sofort los. Was glaubst du was Boeing für Verluste schreiben wird? Oben drauf kommen dann die Klagen besagter Shareholder.
Ich deute das tatsächlich als „wir loten aus wie weit wir gehen können“. In der Vergangenheit ging das angesichts dieses Verhaltens offensichtlich sehr weit. Diese Zeiten dürften aber (vorerst) vorbei sein. Mal sehen wann es in den Köpfen ankommt.
 
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airwalker

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13.03.2019
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Überzeugt mich nicht. Das zieht vielleicht bei der Masse aber sicherlich nicht bei den Shareholdern.
>>> ist doch ganz einfach :rolleyes: Wer noch nicht kassiert hat, ist raus und dazu zählt auch Boeing selbst.
Ggf. bei Vorsätzlichkeit können die Shareholder in Chapter11 nachblättern, woher Kohle noch kommen soll.
**Ende Gelände** :cry:
 

ollifast

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04.07.2018
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Genau so und nicht anders muss man Boeing anfassen. Da scheinen ein paar Schlipsträger immer noch zu meinen sie könnten den Aufsichtsbehörden auf der Nase herumtanzen. Zeit wird es...

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zeitplan-fuer-737-Max-Rueckkehr-wackelt-heftig-article21245813.html

Das heißt, sie haben es jetzt geschafft, dass selbst die FAA keine Lust mehr hat.
Na denn. Dann sind wohl jetzt gute Ideen gefragt, was man mit dem riesengroßen Schrotthaufen macht.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Wer noch nicht kassiert hat, ist raus und dazu zählt auch Boeing selbst.

IMG_9291.JPG

Vanguard und Black Rock können gar nicht rausgehen. Die verwalten nur Vermögen.

Das Aktienrückkaufprogramm das Ende 2018 aufgelegt wurde hat übrigens ein Volumen von 20 Mrd. USD. Das wurde zumindest zum Teil bereits umgesetzt. Die Knete wäre dann auch umsonst versenkt. Da wäre es deutlich günstiger gewesen es auszusetzen und erst nach dem Absturz zu kaufen.

Außerdem: wenn man dem Management auch nur den Hauch eines Vorsatzes auf Chapter 11 zu spekulieren nachweisen kann (und wir dürfen davon ausgehen, dass die Staatsanwaltschaft da sehr genau hinsehen wird) fahren die für lange Zeit ein.

Wie gesagt: ich bin nicht überzeugt.
 

wideroe

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13.01.2011
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Genau so und nicht anders muss man Boeing anfassen. Da scheinen ein paar Schlipsträger immer noch zu meinen sie könnten den Aufsichtsbehörden auf der Nase herumtanzen. Zeit wird es...

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zeitplan-fuer-737-Max-Rueckkehr-wackelt-heftig-article21245813.html

Hmm, da wäre man ja gerne Mäuschen gewesen:
Auslöser der jüngsten Probleme sei ein Briefing im August gewesen, das die Flugaufsichtsbehörden aus den USA, Europa, Brasilien und weiteren Ländern wegen unzureichender Informationen von Boeing abgebrochen hätten. Die Behörden hätten kritisiert, dass Boeing keine technischen Details geliefert und spezifische Fragen über Betriebsänderungen bei den Max-Flugsteuerungscomputern nicht beantwortet habe, so die eingeweihten Personen.

Man fragt sich ja schon, ob Boeing den Schuss nicht gehört hat. Stehen mit dem Rücken zur Wand und bullshitten trotzdem noch rum.
 

Volume

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01.06.2018
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Aus Erfahrung könnte ich auch noch vermuten, Boeing hat zu "so einem wichtigen Meeting" natürlich Mananger statt Ingenieuren geschickt, und die waren dann naturgemäß nicht in der Lage technische Details zu liefern oder jegliche spezifische (technische) Fragen über Betriebsänderungen bei den Max-Flugsteuerungscomputern zu beantworten...

So oder so scheinen sie den Schuß nicht wirklich gehört zu haben. Vermutlich haben sie sich aber schon ihre ganze Karriere lang immer irgendwie nach oben rauswinden können...
 
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jsm1955

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Aber zumindest die Managineure, die das Problem zu verantworten haben, das hunderte Menschenleben gefordert hat, sind als Ingenieure eine Schande für ihren Berufsstand.
 
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01.06.2018
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Das naive Schubladen-Feindbild „Manager“ hat hier nichts zu suchen.
Als jemand der regelmäßig mit Mitarbeitern von Airlines und Flugzeugherstellern in Meetings sitzt kann ich dir versichern, das hat weder was mit Naiv noch mit Feind zu tun.
Es gibt Themen, die muss man mit den Managern besprechen. Es gibt Themen die muss man mit den Ingenieuren besprechen. Beides klappt nicht umgekehrt.
Konkret: Die Ingenieure werden dir nie zusagen können, eine größere Flugtestkampagne zu starten, dazu braucht es viel Geld und Manager die das freigeben. Die Manager werden dir nie erklären können, was nun genau in der Steurungssoftware geändert wurde, dazu brauchst du die Hand voll Ingenieure die das erdacht, programmiert und getestet haben.

Traditionell war in der Luftfahrt die Quote der Manager sehr hoch, die sich aus dem Engineering hochgearbeitet haben. Heute trifft man aber mehr und mehr Quereinsteiger ohne jegliche technische Fachkenntnis, bzw. mit überragender Fachkenntnis über Versicherungen oder Pflanzenschutzmittel (um es mal positiver auszudrücken)...
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Das sind meistens nicht entweder Ingenieure oder Manager, sondern beides. Bis zum Boeing-Konzernchef. Das naive Schubladen-Feindbild „Manager“ hat hier nichts zu suchen.

Gibt ja auch bei uns genügend Ingenieure die sich in der Uni die billigen blabla-Fächer raussuchen um möglichst gute Noten zu bekommen aber ansonsten nur einen extrem begrenzten technischen Horizont besitzen.
 
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airwalker

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13.03.2019
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@longhaulgiant
Und wenn man so einen Stunt bringt ist man seinen Job quasi sofort los. Was glaubst du was Boeing für Verluste schreiben wird? Oben drauf kommen dann die Klagen besagter Shareholder. Mal sehen wann es in den Köpfen ankommt.
Da bin ich durchaus bei dir. Nur kannst du nicht unbegrenzt wesentliche Köpfe rollen lassen, wenn im Verlauf der ganze Laden in seiner Struktur erst recht implodiert (Aufsicht/Kontrolle/Manger).

@longhaulgiant
Außerdem: wenn man dem Management auch nur den Hauch eines Vorsatzes auf Chapter 11 zu spekulieren nachweisen kann (und wir dürfen davon ausgehen, dass die Staatsanwaltschaft da sehr genau hinsehen wird) fahren die für lange Zeit ein.
Wie gesagt: ich bin nicht überzeugt.

„Vorsatz auf Chapter 11“ wird schwierig und halte ich bei Boeing auch nicht für plausibel.
„Chapter 11“ ist lediglich ein allerletzter Notnagel, um offene Verbindlichkeiten „gerichtsfest“ abzuwälzen.
Seitens Muilenburg kann es eigentlich kein Interesse an „Chapter 11“ geben, weil er sich daran nicht selbst bereichern kann. Außerdem ist es unklar, ob „Chapter 11“ gezogen wird, um Gläubiger zu prellen. In Folge würden einige Zulieferer ebenso pleite sein und die weitere Produktionsstruktur zerfällt mit. Kann man alles kitten, aber mit wessen Geld ?

Welchen Ersatz hätte Boeing für die MAX, um fortzufahren ? Die NG ? einen Lizenzbau A200 ? Embraer ?
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.214
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Da bin ich durchaus bei dir. Nur kannst du nicht unbegrenzt wesentliche Köpfe rollen lassen, wenn im Verlauf der ganze Laden in seiner Struktur erst recht implodiert (Aufsicht/Kontrolle/Manger).



„Vorsatz auf Chapter 11“ wird schwierig und halte ich bei Boeing auch nicht für plausibel.
„Chapter 11“ ist lediglich ein allerletzter Notnagel, um offene Verbindlichkeiten „gerichtsfest“ abzuwälzen.
Seitens Muilenburg kann es eigentlich kein Interesse an „Chapter 11“ geben, weil er sich daran nicht selbst bereichern kann. Außerdem ist es unklar, ob „Chapter 11“ gezogen wird, um Gläubiger zu prellen. In Folge würden einige Zulieferer ebenso pleite sein und die weitere Produktionsstruktur zerfällt mit. Kann man alles kitten, aber mit wessen Geld ?

Welchen Ersatz hätte Boeing für die MAX, um fortzufahren ? Die NG ? einen Lizenzbau A200 ? Embraer ?

Chapter 11 hast du doch ins Spiel gebracht. Und jetzt argumentierst du dagegen? Bitte um Auflösung.

Ansonsten hast du natürlich recht mit dem Köpfe rollen lassen. Die oberste Ebene wäre allerdings sofort weg nach dieser Aktion. Unten drunter wird dann nach und nach „aufgeräumt“. Genau deshalb denke ich nicht, dass man die Einstellung bewusst herbeiführt. Die Wahrscheinlichkeit der Einstellung geht meiner Meinung nach insgesamt gegen 0. Lieber friemelt man es für viel Geld hin. Von daher ist eine Spekulation über einen Ersatz müßig.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
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Ja, „Chapter11“ habe ich hier lediglich hypothetisch ins Rollen gebracht und ist durchaus ernst zu nehmen. Es wird um ziemlich viel Geld gehen, insofern immer eine zu erwähnende Option.

Wenn Boeing seine Laden aufräumen muß, benötigt es einen „overall restart“ und wäre nicht mal eben über Nacht geklärt.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.658
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...aber nicht neu.
Der NTSB Bericht zum Dreamliner-Batteriedebakel war mindestens genauso deutlich. Inklusive klarer Sicherheitsempfehlungen an die FAA, ihre Methoden und Prozesse signifikant zu verbessern, sich nicht auf die Industrie zu verlassen.

Konsequenzen? Seit vielen Jahren Null !

Im Gegenteil, Trump hat die FAA unter erheblichen Druck gesetzt "Bürokratie abzubauen" (= die Industrie mal machen zu lassen).