10 Tage Haschemitisches Königreich oder Marriott in Jordanien

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
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Manchmal kann ich mich nicht wirklich daran erinnern, wie ich genau auf ein Reiseziel gekommen war. Ein wenig hatte ich mich mit Jordanien beschäftigt, als der mir privat gut bekannte @skfly mit seinem +1 ihre jährliche Thailandreise mit Royal Jordanian über Amman gebucht hatten, und speicherte insbesondere aufgrund der historischen Wüstenstadt Petra Jordanien als ein potenzielles Reiseziel ab.

Da +1 und ich A3 *G sind, stellt sich die jährliche Frage, wofür man die je vier Upgrade-Gutscheine verwenden sollte. Als Maximal-Maximierer verschwendet man die natürlich nicht für irgendwelche innergriechischen Segmente, sodass ich prüfte, welche internationalen Verbindungen man über ATH fliegen könnte. Als ich dabei auf Amman stieß, mich an Petra erinnerte und in der Folge mehr über Jordanien recherchierte, wurde die Gewissheit größer, dass dies eines unserer nächsten Reiseziele werden sollte.

So buchte ich bereits im Januar die Flüge MUC-ATH-AMM und retour für Ende Mai 2023. Da die Legs zwischen ATH und AMM in I eine Verfügbarkeit von 2 hatten, gingen die Upgrades über die besagten Voucher direkt durch. MUC-ATH wurde trotz geringerer Verfügbarkeit in I zum Buchungszeitpunkt eine gute Woche später ebenfalls in Business bestätigt. Lediglich für ATH-MUC stand das Upgrade auch vor Abreise noch aus.

Auch wenn ich selbst schon viel für den zehntägigen Aufenthalt geplant hatte, so war ich sehr dankbar, dass User @speedtriple eine gute Woche vor der Abreise von +1 und mir einen Thread zur Reiseplanung für eine Jordanien-Kurzreise eröffnet hatte, an den ich mich drangehangen habe, und zahlreiche hilfreiche Tipps erhalten konnte.

Wie in jenem Thread beschrieben, sollte unsere Reiseplanung schließlich wie folgt aussehen:

Tag1: Ankunft nachts in Amman um 2:05 -> Fahrt ins Hotel in Amman, tagsüber Erkundung von Amman (u.a. Zitadelle von Amman, Römisches Theater, etc.)​
Tag2: Noch ein Tag Amman mit u.a. der Zentralmoschee, Jordan National Gallery of Fine Arts und dem The Jordan Museum​
Tag3: Königliches Automobilmuseum in Amman, mittags Abholung Mietwagen in der Innenstadt von Amman -> Totes Meer (Marriott)​
Tag4: Ausflug zum Mount Nebo & Makaba, nachmittags Baden im toten Meer​
Tag5: Fahrt nach Aqaba (Hotel Al Manara, a Luxury Collection Hotel)​
Tag6: ein Tag Aqaba​
Tag7: Aqaba -> Wadi Rum (Rum Stars Camp von 10:00 bis Sonnenuntergang Wüstentour, Nacht im Bedouinenzelt)​
Tag8: Wadi Rum -> Petra, nachmittags Fußmarsch vom Haupteingang bis zur Schatzkammer und dem Theater​
Tag9: Petra, Tour von Little Petra kommend über den Hintereingang bis zum Haupteingang​
Tag10: Petra -> Amman und Abflug in der darauffolgenden Nacht um 4:00​

Genau heute sind wir zurück von dieser Reise gekommen, zusammen mit sehr vielen Eindrücken, Fotos und Geschichten, an welchen ich Euch im Folgenden gerne teilhaben lassen möchte. Ich würde mich freuen, wenn ich Euch auch mit auf diese Reise nehmen kann.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.348
23.696
MUC
Tag 0 - Anreise 1/2

Wie üblich, wenn wir für die anstehende Flugreise nicht die oppulente Freigepäckmenge ausreizen, wählten wir die S-Bahn München für die Anreise zum Flughafen. Verwundert waren wir, dass an unserer S-Bahn-Haltestelle des Vertrauens eine S-Bahn nach Freising und zum Flughafen mit nur einem Waggon angezeigt wurde, denn um beide Ziele Freising und den Flughafen erreichen zu können, muss die Bahn in Neufahrn geteilt werden, was ja mit nur einem Wagen schwer möglich ist. Wir waren daher gespannt, wie viele Wagen zu welchen Zielen wenige Minuten später einfahren würden.

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Tatsächlich sollten es entgegen der Anzeige zwei Waggons sein, sodass die übliche Zugteilung der S1 in Neufahrn erwartungsgemäß verlief, und wir ca. 2,5 Stunden vor dem geplanten Abflug den Flughafen erreichen sollten.

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Leider war der A3-Schalter so früh noch nicht besetzt.

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Ca. eine Viertelstunde später trafen dann die Check-in-Mitarbeiterinnen in LH-Kleidung ein. Auch wenn man wohl den Schalter erst zwei Stunden vor dem geplanten Abflug öffnen würde, startete zumindest der Business-Class-Schalter schon ein paar Minuten früher, wofür wir dankbar waren.

Nachdem wir unsere Koffer abgegeben hatten, inspizierten wir kurz die neuen Warteschlangen mit zentraler Zuführung zur Sicherheitskontrolle für die Eco- und die Business-Class-Gäste im Terminal 2. Von früher kannte ich noch die Sicherheitskontrolle ohne jegliche Zuführung, wo man einfach Schlangen vor den jeweiligen einzelnen Kontrollen gebildet hatte. Da finde ich das neue System deutlich besser. Da hier aber einige Passagiere vor uns gewesen wären, spazierten wir zur altbekannten und unveränderten First-Class- / *G-Sicherheitskontrolle, wo wir ohne Wartezeit kontrolliert werden konnten.

Die verschiedenen A3-Flüge gehen in MUC fast immer vom Satellitengebäude ab, sodass wir auch heute dorthin wechseln mussten.

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Im Abflugbereich K suchten wir dann die SEN-Lounge auf, welche heute nur mittelmäßig schmackhafte Speisen im Angebot hatte.

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Das "thailändische Mango-Curry" wurde von +1 schon vor dem Probieren disqualifiziert, da man in Thailand niemals Mango in ein Curry tun würde. Auch ich war nicht gänzlich von diesem überzeugt, mochte aber die Käsespätzle.

Als ich mir anschließend ein Helles holen wollte, musste ich feststellen, dass das Fass leer war. Ich informierte eine Mitarbeiterin, die mir jedoch erklärte, dass der Mitarbeiter, der das Fass wechseln könne, nicht verfügbar sei. Auf meine Frage, was sie mir als Alternative anbieten könne, antwortete sie "alkoholfreies Beck's". "Nonstop you" ging mir durch den Kopf und ich stiefelte in die benachbarte Business-Lounge, wo das Fass Spaten glücklicherweise noch nicht leer war, und von wo ich somit mit zwei frisch gezapften Gläsern zurück in die Senator-Lounge ging. Ich war auf Rückfragen vom Lounge-Empfangs-Personal vorbereitet, aber diese schien mein Lounge-Hopping zur Bier-Beschaffung nicht zu interessieren.

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Während wir Speis und Trank genossen, wurden wir Zeuge eines Herrn, der die gesamte Lounge mit seinen Telefonaten beschallte. Ich und wohl noch viel mehr Lounge-Besucher lernten, dass er auf dem Weg nach Wien war und dort u.a. einen Kollegen aus Düsseldorf treffen würde, um dann später noch eine angeblich intellektuell wenig bemittelte Mitarbeiterin zu entlassen. Außerdem müsse man ja noch eine Trauerkarte für einen verstorbenen Kollegen unterschreiben, denn das gehöre sich ja. Recht nachdrücklich wurde erwähnt, dass der HR-Chef, dessen Name (in XING und LinkedIn direkt gefunden) wiederholt lautstark genannt wurde, indiskutabel sei, da er Leute einstellen würde, dessen einzige Qualifikation die englische Sprache sei.

Auf meinem Weg zum Büffet hatte ich mir fest vorgenommen, den Herrn anzusprechen, um ihm aus eigener Erfahrung zu empfehlen, beim Telefonieren in der Öffentlichkeit nur einen Ohrstöpsel zu verwenden, da man damit besser merkt, wie laut man sich in die Umgebungsgeräusche einfügt. Ich musste allerdings feststellen, dass er bereits nur einen Ohrhörer verwendete. Ob es Geltungsbedürfnis, halbseitige Taubheit oder Schmerzfreiheit war, werde ich wohl nicht erfahren, aber für ein wenig Unterhaltung hat der Gute gesorgt.

Über die Flightradar24-App hatte ich bereits gesehen, dass unser A320neo in Athen verspätet losgekommen war. Nachdem die Landung in MUC ca. zwanzig Minuten verspätet erfolgte, trafen wir auch erst entsprechend später am Gate ein, wo das Boarding wenige Augenblicke später starten sollte.

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Ich machte es mir auf 1F gemütlich, wobei ich mal wieder beobachten konnte, wie mein Koffer verladen wurde.

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Wir wären eigentlich startklar gewesen, aber informierte uns der Pilot, dass aufgrund von sehr starkem Verkehrsaufkommen in Athen wir auf einen Slot warten müssten. So schaute ich auf die benachbarte A320neo der Aegean, die von und nach SKG offenbar weniger Verspätung hatte.

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Mit knapp einer Stunde Verspätung ging es dann aber auch für uns los in Richtung ATH.

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Zehn Minuten später flogen wir schon am Chiemsee vorbei.

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Und noch weitere fünf Minuten später waren die schneebedeckten Alpen zu sehen.

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Wenig später wurde erst die Speisekarte und anschließend die vorbestellte Wahl des Hähnchens mit Auberginenpürree gereicht.

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Der Salat mit geräuchertem Aal war nicht ganz meins, das Hähnchen mit Beilagen schon mehr aber der super schokoladige Kuchen mit Mastix war genial.

Die Ankunft in Athen erfolgte in Summe mit ca. vierzig Minuten Verspätung, was bei der geplanten Umsteigezeit von zwei Stunden uns noch keine Schweißperlen auf die Stirn trieb.

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Wie üblich in Athen, wenn man zwischen Intra-Schengen und Extra-Schengen-Flügen wechselt, muss man den Sicherheitsbereich verlassen und den jeweils anderen Abflugbereich durch eine Sicherheitskontrolle betreten. Hier war jedoch so wenig los, dass es gar nicht des Fast Tracks bedurfte, und wir sogar noch Zeit hatten, um noch etwas Alkohol im Duty Free zu kaufen. Schließlich soll Alkohol in Jordanien teuer und nicht überall erhältlich sein.

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Anschließend besuchten wir die Aegean Lounge im Non-Schengen-Bereich, die wir nur von vor der Renovierung kannten.

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Die Lounge war überraschend weitläufig und recht modern gehalten. Auch zu später Stunde gab es ein ganz ordentliches Getränke- und Speisenangebot.

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Ich hingegen begnügte mich mit einem Mythos.

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Der Monitor zeigte zwar nur "Go To Gate" und weder "Gate Open" noch "Boarding" oder gar "Final Call" für unseren Weiterflug nach AMM an, aber eine Mitarbeiterin rief alle Passagiere nach Larnaca, Jerewan, Amman, Cairo und Tel Aviv auf, und bat sie schnellstmöglich zum jeweiligen Gate zu gehen. Da wir nicht hungrig und durstig waren, entsprachen wir ihrem Wunsch.

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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
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der Ewigkeit
....."Ich und wohl noch viel mehr Lounge-Besucher lernten, dass er auf dem Weg nach Wien war und dort u.a. einen Kollegen aus Düsseldorf treffen würde, um dann später noch eine angeblich intellektuell wenig bemittelte Mitarbeiterin zu entlassen. Außerdem müsse man ja noch eine Trauerkarte für einen verstorbenen Kollegen unterschreiben, denn das gehöre sich ja. Recht nachdrücklich wurde erwähnt, dass der HR-Chef, dessen Name (in XING und LinkedIn direkt gefunden) wiederholt lautstark genannt wurde, indiskutabel sei, da er Leute einstellen würde, dessen einzige Qualifikation die englische Sprache sei".......

An Unprofessionalität nicht zu überbieten,
ich denke, dass der HR-Director bald den "nächsten Fall" final zu lösen hat ;) und es für das Unternehmen sehr kostengünstig wird.
Schreib den HR-Menschen doch mal über LinkedIn an, kondoliere zum Verlust des MA und frage unverbindlich nach,
ob seine Einstellungskriterien sich wirklich nur auf "Englisch/Verhandlungssicher" beschränken.
Wenn er Profi ist, meldet er sich bei Dir.

Freue mich auf die Fortsetzung des trip reports!
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.348
23.696
MUC
Tag 0 - Anreise 2/2

Auf dem Weg zum Gate A12 für den Flug nach Amman erfolgte eine Passkontrolle, was mich überraschte, da ja in Griechenland ohnehin beim Einsteigen der Pass geprüft wird. Wir mussten ein wenig warten und bekamen Beide recht schnell nach Sichtung unserer deutschen Pässe einen kleinen Aufkleber auf unsere Bordkarte, der später beim Boarding dafür sorgen sollte, dass wir kein weiteres Ausweisdokument mehr vorlegen mussten.

Aber zuvor mussten wir uns am Gate noch ein wenig die Beine in den Bauch stehen. Da hätte man doch noch etwas mehr die Lounge maximieren können.

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Unsere Maschine war eine normale A320 mit der alten Bestuhlung, die ich jedoch gerade in der Business Class angenehmer finde, da die Armlehnen zum Mittelplatz hin versetzt sind und somit seitlich mehr Platz bieten.

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Die zwei Reihen und somit acht Plätze C teilten wir uns übrigens mit nur einem weiteren C-Pax.

Offenbar aufgrund der Verspätung unseres Zubringers von MUC nach ATH konnte unser Gepäck nicht regulär verladen werden und wurde zusammen mit einigen weiteren Gepäckstücken separat zu unserem Flieger nach AMM gebracht.

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Nur wenige Minuten verspätet erfolgte das Pushback.

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Und noch ein paar Minuten später befanden wir uns schon wieder in der Luft.

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Über einen vorab per E-Mail erhaltenen Link hatte ich bereis im Vorfeld die Hauptspeise gewählt. Es sollte geschmortes Rindfleisch sein, das es auf diesem Flug ohne Vorbestellung nicht gegeben hätte und das mich zusammen mit Salat und Dessert nun endlich mehr als satt und zufrieden machen sollte.

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Ca. eine Stunde später passierten wir Tel Aviv.

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Wir landeten ca. eine Viertelstunde vor der geplanten Zeit in Amman.

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Gegen 2 Uhr morgens herrschte glücklicherweise keinerlei Andrang an den Einreiseschaltern. Wir folgten der Beschilderung für "Visa on Arrival / Jordan Pass". Wir zeigten die vorab noch zu Hause online erworbenen und ausgedrucken Jordan Pässe vor. Die QR-Codes dieser wurden gescannt um einige weitere Angaben ergänzt, sodass wir nun jeder einen DIN-A4-Ausdruck erhielten, mit dem wir etwas barsch zum nächsten Schalter geschickt wurden. Dort wurden dann die zuvor vom Kollegen erstellten Ausdrucke begutachtet und unsere Pässe gescannt und wenig später gestempelt.

Keine 15 Minuten nach Landung konnten wir somit die Gepäckhalle des Queen Alia Flughafens betreten.

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Das Gepäck wurde tatsächlich auch relativ schnell ausgeliefert.

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Vorab hatte ich auf meinem Handy die "Careem"-App installiert, über die ich uns nun einen Wagen zum gebuchten Hotel, dem Marriott Amman, buchte. Die App zeigte an, dass unser Fahrer bereits vor Ort sei und ich mich an die "Careem Booth" wenden solle. Ein Stück hinter dem Ausgang Nummer Drei gab es tatsächlich ein Häuschen, das mit u.a. Aufklebern von Careem und Uber beklebt war. Ich zeigte meine Bestätigung der Handy-App vor und man erklärte mir in radebrechendem Englisch, dass unser Fahrer uns hier abholen würde. Dennoch nahm sich ein Mitarbeiter uns an und führte uns zu unserem Fahrer, der unweit parkte.

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Die Fahrt vom Flughafen zum Marriott dauerte eine gute halbe Stunde, denn der Flughafen liegt relativ weit außerhalb. Damit unser Fahrer uns vor dem Hoteleingang absetzen konnte, musste er seinen Kofferraum öffnen und es wurde der Unterboden des Autos mit einem Spiegel abgesucht. Nachdem die Sicherheitskräfte zufrieden waren, wurden die Pfeiler heruntergefahren und unser Fahrer konnte die Einfahrt des Marriott passieren und uns am Eingang absetzen.

Hier wurde dann zu unserer Überraschung unser gesamtes Gepäck durchleuchtet und auch wir mussten durch eine Torsonde schreiten, wie man das von der Sicherheitskontrolle am Flughafen kennt. Dahinter wurden wir auch zu so später Stunde freundlichst von gleich mehreren Check-in-Mitarbeitern begrüßt. Man erklärte, dass man uns auf eine "Executive Suite" mit einem King Bett upgegradet hätte, was ich zuvor schon mit Freude in der Bonvoy-App entdeckt hatte. Allerdings erläuterte man leicht betroffen, dass die Suite nur ein King Bett hätte, wir (unausgesprochen "als zwei Männer") aber sicher zwei Einzelbetten wünschten, weswegen man uns auch ein normales Zimmer mit Doppelbetten geben könne. Ich erwiderte, dass ein King Bett und insbesondere die Suite für uns in Ordnung sei. Man wies noch zweimal darauf hin, dass es EIN King Bett sei, was wir entsprechend wiederholt bestätigten. Homosexualität ist in Jordanien nicht strafbar, wenngleich wohl gesellschaftlich geächtet, wobei ich in einem internationalen Hotel ein klein wenig mehr Weltoffenheit erwartet hatte. Da man aber sehr freundlich blieb, war die wiederholte Nachfrage wohl gut und nicht verachtend gemeint bzw. hat möglicherweise gar nicht an Homosexualität gedacht.

Mit der Suite und dem King Bett waren wir auf jeden Fall sehr zufrieden, zumal wir um mittlerweile 3 Uhr Ortszeit (2 Uhr deutscher Zeit) uns auch sehr nach einem Bett sehnten.

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Kurz nachdem wir uns auf dem Zimmer eingerichtet hatten, klopfte es an der Tür und es wurde das Willkommenspräsent geliefert, bei dem ich mich für eine halbe Flasche jordanischen Rotwein sowie jordanische Süßigkeiten entschieden hatte.

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Anschließend fielen wir übermüde ins bequeme Bett und waren schnell im Reich der Träume angekommen.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.190
869
Schreib den HR-Menschen doch mal über LinkedIn an, kondoliere zum Verlust des MA und frage unverbindlich nach,
ob seine Einstellungskriterien sich wirklich nur auf "Englisch/Verhandlungssicher" beschränken.
Wenn er Profi ist, meldet er sich bei Dir.
Das Verhalten würde ich als Blockwart-Mentalität einstufen.
Der TE konnte den Anrufer vor Ort auf sein Verhalten ansprechen, was er ja beinahe getan hat, oder es lassen, dann aber gänzlich.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 1 - Amman 1/3

Nachdem wir am Vortag erst gegen 3 Uhr Ortszeit ins Bett gekommen waren und das Frühstück im Marriott Amman, wie auch in allen anderen in Jordanien besuchten Hotels, bis 11 Uhr serviert wird, war der Wecker auf 10 Uhr gestellt. Draußen schien die Sonne daher schon mit voller Kraft, als ich nach dem Aufstehen die Vorhänge öffnete.

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Ich hielt unsere "Executive Suite", welche u.a. eine vollwertige Küchenzeile bot, nochmal bei Tageslicht fotografisch fest, bevor wir uns auf zum Hotelfrühstück machten.

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Auch eine halbe Stunde vor Schließung des Frühstückbüffets war die Auswahl noch sehr gut. Da mittlerweile der Hunger groß war und wir ausreichend Energie für den Tag zu uns nehmen wollten, aßen wir uns quer durch das Speisenangebot. Es gab Eggs Benedict, die fertig zubereitet aus einem Warmhaltebehälter entnommen werden konnten, und daher nicht besonders gelungen waren. Besser fand ich eine Art Pizza, die es wahlweise mit einem lokalen Käse oder Sesam belegt gab. Panierter und frittierter Käse war dann ungewohnt zum Frühstück, schmeckte aber recht gut.

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Bei meiner zweiten Runde wurde es dann noch deutlich jordanischer mit dieser Art Pizza mit Sesam, Mutabal (Paste aus gegrillten Auberginen), Hummus, Fladenbrot und verschiedenen (gegrillten) Gemüsen.

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Gut gestärkt schauten wir noch kurz am Hotelpool vorbei, bevor wir zurück auf dem Zimmer uns bereit für den Tag machten.

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Über die Careem-App bestellte ich uns einen Wagen zur Zitadelle von Amman. Wenige Minuten später traf der in der App avisierte Fahrer ein und fuhr uns bei offenen Fenstern zum gewünschten Ziel.

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Gegenüber des Eingangs noch bevor wir die Anlage betreten hatten, waren wir schon beeindruckt von der Aussicht.

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Am Eingang wären 3 JOD (= ca. 4 Euro) pro Person fällig geworden. Dank unser Jordanienpässe erhielten wir jedoch freien Eintritt.

Für unsere Reise hatte ich im Vorfeld noch aus Deutschland den Jordan Pass für uns Beide gekauft. Für ein "Visa on arrival" zur Einreise nach Jordanien wären pro Person 40 JOD (= ca. 52 Euro) vor Ort fällig geworden. Der Eintritt in Petra hätte pro Person weitere 55 JOD (= ca. 72 Euro) für zwei Tage gekostet. Der Jordan Pass, der sowohl die Visa-Kosten als auch den 2-tägigen Petra-Eintritt abdeckte, wurden jedoch "nur" 75 JOD (= ca. 100 Euro) fällig, also ein No-Brainer. Dazu war der kostenlose Zugang zu zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten in ganz Jordanien enthalten, wie eben hier bei der Zitadelle.

Nachdem die PDF-Ausdrucke unserer Jordan-Pässe gestempelt und deren QR-Codes gescannt waren, konnten wir das Areal betreten.

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Vom Hügel der Zitadelle hatte meinen tollen Blick auch in die andere Richtung auf u.a. das römische Theater Ammans, das wir später noch besuchen sollten.

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Anschließend erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten der Zitadelle, bei der der römische Herkules-Tempel bzw. das, was davon noch übrig ist, ein Highlight war.

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Auf dem Gelände der Zitadelle konnten wir durch den Besuch des "Jordan Archaeological Museum" uns ein wenig im Schatten aufhalten.

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Das nächste schattenspendende Gebäude war dann die Umayyaden-Moschee.

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Anschließend spazierten wir durch die Ruinen hinter der ehemaligen Moschee und hatten hier eine Sicht auf wieder einen anderen Teil Ammans.

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Wir blickten zurück auf das Zitadellenareal.

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Wie weite Teile Jordaniens war auch hier die Landschaft eher karg. Die wenigen Blühpflanzen trugen zur leider eher lebensfeindlichen Umgebung bei.

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Wir inspizierten eine riesige gut 2.000 Jahre alte Zisterne, bevor wir die Zitadelle langsam verlassen sollten.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 1 - Amman 2/3

Vom Zitadellenhügel spazierten wir langsam hinunter in Richtung des römischen Theaters, auf das wir wenig später eine gute Aussicht erhalten sollten.

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Da die Sonne es heute sehr gut meinte, legten wir vor dem Betreten des Theaters eine Rast im Schatten ein. Am Eingang des römischen Theaters wurden erneut die QR-Codes unserer Jordan-Pässe gescannt, was uns das gute Gefühl gab, weiteres Eintrittsgeld gespart zu haben.

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Wir überlegten kurz, ob wir die oberen Ränge des Theaters erklimmen sollten, entschieden uns aber aufgrund der Hitze und Sonnenstrahlung dagegen.

Auf dem Gelände des römischen Theaters gab es zwei Museen, wobei wir das "The Folklore Museum" zuerst besuchten.

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Hier wurden verschiedene Szenen des (traditionellen) jordanischen Alltags nachgebildet, was auf mich ein wenig kitschig wirkte, aber nicht gänzlich uninteressant war.

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Auf der anderen Seite des Theaters gab es dann das "Jordan Museum of Popular Traditions". Die Museumsbezeichnungen wirkten auf mich so unterschiedlich wie die Volksfront von Judäa im Gegensatz zur judäischen Volksfront, welche sich ja nicht sonderlich weit entfernt von Amman aufgehalten haben dürften.

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Hier wurden dann traditionelle Kostüme, welche insbesondere +1 interessierten, und andere historische Gegenstände ausgestellt.

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Das Aufsaugen von so viel Kultur machte etwas hungrig, zumal wir nach dem oppulenten Frühstück kein Mittagessen mehr gehabt hatten. Ich hatte bei Google Maps gesehen, dass es unweit des römischen Theaters einen Laden mit arabischen Süßwaren geben würde. Nachdem wir eine viel befahrene Straße erfolgreich überquert hatten, orderten wir diverse Süßigkeiten.

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Ich liebe arabische Süßigkeiten wie Baklava und Künefe/Kunafa. Insbesondere die leicht warme Kunafa mit dem Käse, der seine Fäden beim Essen zog, war hervorragend und machte mich glücklich.

Nach der Stärkung spazierten wir weiter zum Nymphaeum, welches sich jedoch abgesperrt hinter einem Zaun und Tor befand. Der örtliche Wärter öffnete jedoch das Tor und fragte, ob wir uns das Nymphaeum ansehen wollten, was wir bestätigten und somit kostenfreien Zutritt erhielten. Dies war nur eines der Erlebnisse der unglaublich freundlichen Menschen in Jordanien.

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Nachdem es hier aber auch nicht wirklich so unendlich viel zu sehen gab, spazierten wir bald weiter und besuchten den gegenüber liegenden Markt Souq Al-Sukar, wo uns vor allem die farbenfrohe Präsentation von Gewürzen und frischem Gemüse gefiel.

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Wir spazierten in den Seitenstraßen weiter, wo sich offenbar ein Kleidermarkt befand. Beim Betrachten der feilgebotenen Waren vermutete ich, dass es sich um Second-Hand-Kleidung aus der westlichen Welt handelte.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 1 - Amman 3/3

Wir schlenderten weiter durch die Seitenstraßen und entdeckten noch einen Markt, bei welchem uns insbesondere die von der Decke hängenden Tierteile auffielen. Just als wir vorbei liefen, wurde von einem Stück ein Stückchen für einen Kunden geschnitten.

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An der nächsten Straßenecke wurden Haustiere angeboten, wenngleich dies kein wirklich erfreulicher Anblick war.

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So verließen wir nun den Markt und begaben aus den steilen Berg hinauf zur Rainbow Street, die für ihre gepflegte Gastronomie bekannt ist. In einem Café gönnten wir uns einen erfrischenden Lemon-Mint-Drink und erholten uns etwas von dem vielen Spazieren des heutigen Tages.

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Eigentlich wollten wir hier in der Umgebung, die ich dummerweise vergessen hatte, zu fotografieren, zu Abend essen, aber gegen 17 Uhr hatte noch keines der avisierten Restaurants geöffnet. So entschieden wir uns, den Weg zurück zum Markt zu gehen, wo wir an einem gut besuchten Restaurant vorbei gekommen waren, welches unser Interesse geweckt hatte.

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Wie man sieht, gibt es umfangreiche auf arabisch gehaltene Speisekarten. Und tatsächlich wurden hier an verschiedenen Kochstellen verschiedenste Gerichte zubereitet. Der Herr auf dem nachfolgenden Foto bereitete frischestes Fladenbrot zu, wenngleich er dabei leider rauchte und mit der selben Hand abwechselnd die Zigarette hielt und den Teig in Form brachte.

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Wir betraten das Restaurant und bekamen einen Sitzplatz zugewiesen, der zwar noch nicht abgeräumt war, konnten aber schonmal die bebilderte Speisekarte an der Wand studieren.

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Nachdem unser Tisch abgeräumt und sauber gemacht wurde, bestellten wir durch Zeigen auf die Fotos der gewünschten Speisen an der Wand. Anschließend beobachteten wir interessiert, was am Nachbartisch serviert wurde. Ein Teller mit Nudeln, Hülsenfrüchten, einer Tomatensauce und einem nicht weiter identifizierten Topping sah gar nicht schlecht aus.

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Wenig später erhielten auch wir die ersten Bestandteile des Abendessens: eingelegte Chilies und irgendein sauer eingelegter Kohl oder Rettich

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Wenig später erhielt ich dann die gewünschten Fleischspieße und +1 unter fettigem Reis versteckte Brathähnchenteile, was uns ein wenig an das thailändische Gericht "Khao Man Gai" errinnerte.

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Dazu gab es frischestes Fladenbrot, das das beste Fladenbrot des gesamten Urlaubes sein / bleiben sollte. So frisch zubereitet war es innen fluffig und außen schön knusprig. Bei keinem anderen Restaurant oder Hotel hatten wir jemals wieder so frisches Brot.

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Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, waren es nur ca. 6 JOD (= ca. 8 Euro) für das Abendessen, das uns sehr gut schmeckte und uns eigentlich sättigte.

Über die Careem-App bestellte ich uns einen Wagen zurück zum Hotel, wo wir um kurz vor 19 Uhr noch die "Champions Tavern" aufsuchen sollten, da es hier für Bonvoy-Mitglieder ab Platinum-Stufe einen Lounge-Ersatz von 17:30 bis 19:30 geben sollte. Zu unserer Überraschung gab es hier täglich pro Person zwei (alkoholische) Getränke, einen Salat und einen Burger nach Wahl. So satt, wie wir vom vorherigen Abendessen waren, schlugen wir den Burger aus, konnten aber als Maximierer nicht umher, wenigstens noch einen Salat zu den Getränken zu bestellen.

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Zurück auf dem Zimmer probierten wir noch den jordanischen Wein, den wir als Begrüßungsgeschenk bei unserer Anreise gewählt hatten, und der als Schlummertrunk halbwegs passte, wenngleich jordanischer Wein mich bis dato nicht wirklich so richtig überzeugen konnte.

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Nitus

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Tag 2 - Amman Moschee & Museen 1/4

Auch am zweiten Morgen in Jordanien war es relativ spät, als wir um kurz vor 10 Uhr das Frühstücksrestaurant besuchten. Dafür war ich heute insbesondere für die lokalen Gerichte dankbar, von denen Falafel, Hähnchenleber mit Tomate und Zwiebel, eine Art Tomatenragout und ein Bohnenmousse auf meinem Teller landeten.

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Da wir das Frühstück sehr genossen und uns anschließend noch auf dem Zimmer für den Tag frisch machten, war es fast Mittag, als wir das doch schon in die Jahre gekommene Marriott Amman zu Fuß verließen.

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Wir wollten zu Fuß zur Zentralmoschee spazieren. Wenige Meter die Straße hinunter entdeckten wir ein Schild, auf dem uns die deutsche Flagge und ein wenig deutsche Sprache auffielen.

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Nach ca. 20 Minuten Spaziergang, der aufgrund teils mangelnder Fußwege, Bürgersteige und des allgemein aggresiven und vielen Autoverkehrs etwas anstrengend war, erreichten wir die Beschilderung zur Zentralmoschee, die auch als King-Abdullah-Moschee bekannt ist.

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Kurz darauf konnten wir die Moschee bereits von der Straße erspähen.

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Wir kamen an einem Seiteneingang der Moschee vorbei, wurden aber als offensichtlich Ungläube weitergeschickt zum Touristeneingang, der sich um die Ecke ein Stück weiter die Straße hinunter befand. Auf dem Weg konnten wir dann noch die Konkurrenz in Form der koptisch orthodoxen Kirche zumindest von außen begutachten, denn diese war leider im Gegensatz zur Moschee geschlossen.

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Der Zugang zur Moschee erfolgte für Touristen durch einen vorgelagerten Souvenir-Laden, in welchem wir pro Person ein kleines Eintrittsgeld entrichten mussten. Der Jordan Pass wurde hier nicht akzeptiert. Ich hatte zum Beginn unserer Reise aus Respekt vor der lokalen Kultur mich noch gequält, auch bei Temperaturen jenseits der 30°C eine lange Hose zu tragen, und wurde durchgewunken. +1 war mit kurzer Hose unterwegs und sollte daher einen der bereitliegenden Umhänge überwerfen, half sich aber lieber selbst damit, die in der Umhängetasche mitgeführten Hosenbeine mit Reiseverschluss an seiner Trekkinghose zu befestigen, und wurde so auch durchgewunken, sodass wir somit nun endlich die Treppe nach oben zur Moschee beschreiten konnten.

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Vor dem Eingang zum Hauptgebäude musste man dann, genau wie in Thailand vor den buddhistischen Tempeln, seine Schuhe ausziehen, welche man, ebenso wie in Thailand, in einem bereitstehenden Regal abstellen konnte. Somit konnten wir dann die Moschee betreten.

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Wir erkundeten noch den Außenbereich der Moschee.

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Im Untergeschoss fanden wir dann neben den Toiletten einen Raum, der offenbar zum Füßewaschen gedacht ist.

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Außerdem befand sich auf dem Gelände der Moschee ein islamisches Museum, das jedoch in Größe und Zahl der ausgestellten Exponate eher enttäuschend war.

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Wir hätten das Gelände der Moschee schon fast verlassen, da winkte uns ein Wachmann heran. Er wollte uns den riesigen Saal unterhalb der Moschee zeigen, was wir nicht ausschlugen.

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Vor dem Saal waren diverse Modelle berühmter Moscheen in Glasvitrinen ausgestellt, die der Wachmann uns nach und nach zeigte und auf arabisch versuchte zu erklären. Mekka erkannten wir noch.

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Da Medina auf arabisch offenbar ebenso klingt wie auf deutsch, konnten wir dieses Modell nach den Erklärungen des erstaunlich freundlichen Wächters ebenfalls einordnen.

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Es gab noch zahlreiche Modelle mehr, die wir begutachteten, und zu denen uns der enorm freundliche Mann voller Leidenschaft viel auf arabisch erzählte, wenngleich wir versuchten, ihm zu signalisieren, dass wir ihn nicht verstehen konnten.
 
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Nitus

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04.04.2013
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Tag 2 - Amman Moschee & Museen 2/4

Von der Moschee war es nur ein überschaubarer Weg quer durch ein Wohngebiet, um zur "Jordan National Gallery of Fine Arts" zu gelangen, das als Nächstes auf unserer Liste für den Tag stand.

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Mit umgerechnet fast 10 Euro für Ausländer war der Eintritt kein Schnäppchen, aber waren wir neugierig auf zeitgenössische arabische Kunst.

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Insbesondere das Gemälde "The Impossible Dream" der letztes Jahr verstorbenen palästinensischen Künstlerin Laila Shawa gefiel mir sehr.

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Aber auch sonst waren viele interessante Gemälde und Plastiken ausgestellt, vorwiegend aus dem arabischen aber auch teilweise dem süd- und südostasiatischen Raum.

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In der obersten Etage des gar nicht so großen Gebäudes gab es ein Café, welches offenbar gerne von einheimischen Studenten besucht wurde. Wir bestellten uns Getränke und genossen den Ausblick vom Balkon des Museumcafés. Den ganzen Tag lagen schon Wolken über der Stadt Amman, welche sich jedoch noch verdichten sollten und schließlich in leichten Regen mündeten, sodass wir vom Balkon ins Gebäude zurückkehrten.

Nach einer Weile, als der Regen nachgelassen hatte, spazierten wir durch den Skulpturenpark, der zwischen den zwei Gebäuden des Museums lag.

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Am Eingang des zweiten Gebäudes mussten wir kurz unsere Eintrittskarten vorzeigen und konnten gefühlt als einzige Besucher die weiteren Ausstellungen besichtigen.

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Die oberste Etage nahm eine Kooperation mit dem Goethe Institut ein.

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Hier wurden Werke verschiedener Künstler der OSTKREUZ Fotoagentur ausgestellt. Den Anfang machten Werke von Jörg Brüggemann.

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Für Fotografien aus Deutschland waren wir nicht unbedingt nach Jordanien gereist, sodass wir diese nicht allzu intensiv ansahen und bald weiter spazierten. Wir gingen bergab Richtung des Stadtzentrums, in dessen Nähe wir uns bereits am Vortag aufgehalten hatten. Wir passierten eine kleine Fladenbrotbäckerei in einem Wohngebiet.

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Dadurch dass Amman auf verschiedenen Hügeln errichtet wurde, hatte man immer wieder etwas Aussicht, wenngleich das Wetter diese heute trister erscheinen lies, als sie eigentlich war.

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Wir passierten mal wieder eine christliche Kirche.

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Nach einem längeren Abstieg erreichten wir die geschäftigen Straßen im Zentrum zwischen den Hügeln.

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Da sich langsam etwas Hunger meldete und wir einen Dönerspieß entdeckten, bestellten wir hier. Allerdings wurde hier kein Döner angeboten sondern, wie in Jordanien üblich, Schawarma. Das Fleisch wurde zusammen mit eingelegtem Gemüse und Saucen in Fladenbrot gewickelt, welches anschließend noch gebraten wurde.

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Das Ganze schmeckte nicht schlecht, aber irgendwie wirkte es auf mich befremdlich, einen Wrap mit mayonaiseähnlicher Sauce noch auf einem Grill zu braten.
 
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Nitus

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04.04.2013
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Tag 2 - Amman Moschee & Museen 3/4

Ein Stück weiter kamen wir an einem Getränkestand mit einer Art Ayranbrunnen vorbei. Der Ayran wurde permanent umgewälzt und bildete dadurch reichlich Schaum.

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Wir orderten eine Portion, wofür der Brunnen abgestellt wurde. Tatsächlich schmeckte der saure Ayran sehr erfrischend, wobei ich mich erst nach dem Verzehr fragte, wie mir so ein vergorenes Milchprodukt hier bekommen würde, aber es ging gut.

Die nächste Station des heutigen Tages sollte das "Jordan Museum" sein. Bei unserem Eintreffen wurde gerade eine Busladung japanischer Touristen abgesetzt, sodass wir uns beeilten, noch vor ihnen die Sicherheitskontrolle zu absolvieren und Tickets zu erwerben.

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Zu Beginn konnten wir einige Fakten über Jordanien lernen wie z.B., dass Jordanien in der Region pro Kopf am wenigsten Wasser verbraucht.

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Auch lernten wir bereits, dass die Oberfläche des toten Meeres 429 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und weiter sinkt.

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Im nächsten Raum ging es dann zurück in der Geschichte. Es wurden archäologische Fundstücke ausgestellt.

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Dann gab es eine Übersicht über die Kleidung der verschiedenen Regionen.

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Die Ausstellung verschiedener Zeitungsartikel verstanden wir dann nicht so ganz.

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Anschließend gelangten wir zu einer Visualisierung verschiedener Sternzeichen.

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Nach noch ein paar historischen Ausgrabungen gelangten wir zurück in den Bereich mit den vielen Fakten über Jordanien.

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Dass die historische Stadt Petra, die wir einige Tage später besuchen sollten, tatsächlich ein Ort verschiedener Kulturen war, hatte mich dann überrascht.

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Erfreut hatte mich dafür, dass sich die Chancengleichheit der Frau auch in Jordanien in den letzten Jahrzehnten verbessert hatte.

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Wir nahmen anschließend die Treppe nach oben, wo uns erst ein mehrminütiges Video gezeigt wurde, durch welches wir lernten, dass viele Erfindungen, auf die wir in der heutigen modernen Welt bauen, aus dem arabischen Raum bzw. dem Gebiet des heutigen Jordanien stammten. Anschließend besuchten wir die Ausstellung, die mit vielen interaktiven Elementen und Videoscreens äußerst modern wirkte.

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Da die Ausstellung hier aber offenbar eher auf Kinder abzielte, verbrachten wir nicht zu viel Zeit hier. Zurück im Erdgeschoss war die japanische Reisegruppe mittlerweile verschwunden, sodass wir die Ausstellung im EG ein zweites Mal und diesmal nahezu ungestört besuchten.

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Insbesondere die Tafel, die die Evolution von den ägyptischen Hieroglyphen hin zu unserem modernen europäischen, dem griechischen oder kyrillischen Alphabet aufzeigte, fanden wir Beide sehr interessant.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 2 - Amman Moschee & Museen 4/4

Nach dem Verlassen des Jordan Museums spazierten wir noch ein wenig an der Hauptstraße entlang.

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Wir kamen an einem Süßwarenladen vorbei, wo wir nicht widerstehen konnten. Man gab uns diverse Backwaren / Süßigkeiten zu probieren, sodass wir natürlich auch etwas einkauften.

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Wir spazierten die Straße weiter entlang und kamen an einem Alkoholladen ("Liquor Store") vorbei, der anders als in anderen arabischen Ländern nicht kaschiert war bzw. unverkennbar mit alkoholischen Getränken warb. Wir kauften zwei Dosen Bier für knapp 5 Euro pro (ungekühlter) Dose.

Vor dem Laden bestellte ich dann in der Careem-App einen Wagen zurück zum Hotel. Der zugewiesene Fahrer war noch ein Stück entfernt, sodass wir uns in Geduld übten und dem Treiben um uns herum zusahen.

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Nachdem unser Fahrer laut App wenige Hundert Meter entfernt minutenlang still stand, entschied ich mich irgendwann, die Buchung zu stornieren. Tatsächlich wurde die Abbuchung der erwarteten Fahrtkosten auf meiner ZEN-Mastercard sofort storniert. Anschließend winkten wir eines der zahllosen vorbei fahrenden Taxis heran und erwischten damit gleich eine Niete. Das Sitzpolster des Beifahrersitzes war aufgerissen und auf der Rücksitzbank gab es keine Anschnallgurte. Wenigstens wurde nach unserer zweifachen Aufforderung das Taxameter aktiviert, sodass wir für günstiges Geld dennoch sicher zurück zum Marriott Amman gelangen sollten.

Vom Zimmer hielt ich erneut die Aussicht fest, die heute bei bewölktem Wetter (und den staubigen / verschmierten) Fenstern eher nicht so schön aussah.

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Da es mittlerweile 18:30 war und die Happy Hour für Statusgäste nur bis 19:30 gilt, begaben wir uns schnell in die Sportsbar. Wie im Bericht des Vortages erwähnt, gibt es hier ab Bonvoy Platinum pro Person täglich zwei alkoholische Getränke und je einen Salat und einen Burger. +1 wählte einen Negroni und ich ein Amstel. Tatsächlich standen als alkoholische Getränke nur gezapftes Amstel, lokale jordanische Weine oder kurioserweise alle Cocktails der normalen Getränkekarte zur Wahl. Lokale Biere waren leider nicht enthalten, da diese laut Karte nicht 5,90 JOD wie das Amstel sondern 6,90 JOD kosteten.

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Ich will aber nicht meckern, denn die Speisekarte, von der man kostenlos bestellen konnte, war in meinen Augen viel besser als das, was einem in den meisten Lounges weltweit serviert wird.

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Ich bestellte wieder einen griechischen Salat, der mir ebenso schmecken sollte wie am Vortag.

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Als Hauptgang sollte es der "The Champion"-Burger mit Pommes für mich und der "BBQ Rib Burger" mit Ofenkartoffel für +1 sein, mit denen wir jeweils auch sehr zufrieden sein sollten.

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Da es sich hier ja um die Champions Tavern, eine Sportsbar, handelte, verwunderte es nicht, dass irgendwelche Sportübertragungen auf den zahlreichen Fernsehern liefen. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht für Fußball oder andere Mannschaftssportarten begeistern, so war mir erst sehr spät aufgefallen, dass hier die Bundesliga gezeigt wurde. Offenbar war der FC Bayern München gerade Deutscher Meister geworden. Dies schien aber nicht nur mich nicht zu interessieren, denn auch die anderen Gäste, die vorwiegend aus Amerikanern und Jordaniern bestanden, nahmen wenig Notiz von dem Spektakel.

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Zurück auf dem Zimmer probierten wir das "Petra Lager" mit 8%, das wir unterwegs gekauft und im Zimmer in das Eisfach des riesigen Kühlschranks gelegt hatten, und welches unauffällig schmeckte.

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Bierseelig packten wir noch die ebenfalls unterwegs gekauften Süßigkeiten aus und probierten diese. Der Kuchen schmeckte leider penetrant nach (Stern)anis und war auch eher trocken, wohingegen diese kleinen süßen Snacks echt lecker waren.

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Müde fielen wir bereits gegen 22 Uhr ins Bett, was insofern gut war, da es ja am Folgetag weiter zum toten Meer gehen sollte und davor noch ein letzter Museumsbesuch in Amman anstand.
 

max2331

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30.10.2019
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Schöner Bericht bis jetzt über meine zweite Heimat.

Die "Pizza" mit Gewürz nennt sich Manaesh und die Gewürzmischung Zataar.
Shawarma, also das "Döner"-Fleisch mit Mayonnaise im Fladenbrot ist für mich immer das erste was es zu Essen gibt wenn ich in Jordanien bin. Für mich zehnmal besser als jeder Döner.
Die Museen habe ich selber noch nicht gesehen :)

Freu mich auf den Rest
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 3 - Königliches Automobilmuseum & Weiterfahrt zum toten Meer 1/2

Bereits am Vortag hatten wir nach einem Late-Check-Out gefragt, der uns direkt bis 16 Uhr bestätigt worden wäre, aber den wir nur bis 14 Uhr angefragt hatten. So mussten wir heute nicht zu früh aufstehen. Dennoch labten wir uns heute früher als an den beiden Tagen zuvor am Frühstücksbüffet, bevor wir zurück auf dem Hotelzimmer unsere Sachen bereits zusammenpackten.

Ich bestellte uns anschließend über die Careem-App einen Wagen zum königlichen Automobilmuseum. Die Fahrt quer durch Amman war heute an einem Sonntag, der in der arabischen Welt ja einem Montag entspricht, sehr zäh, da es sich fast überall staute. Dazu hatte die Careem-App oder Google die falsche Position für das Automobil-Museum verwendet, denn irgendwann standen wir mit unserem Fahrer vor einer privaten Zufahrt und wurden von den örtlichen Wachleuten barsch abgewiesen.

Ich versuchte mit Google Maps und der Satellitenfotoansicht herauszufinden, wie man zum Eingang des Museums kommen würde, und zeigte unserem Fahrer mein Rechercheergebnis. Tatsächlich landeten wir schließlich am Eingang des Museums und ich entschädigte unseren Fahrer für die Odysee über die Careem-App mit einem entsprechenden Trinkgeld.

Vor dem Eingang des königlichen Automobil-Museums stand ein Flugzeug, das wir erst einmal begutachteten, bevor wir uns zum Eingang des Museums begaben, dort kontrolliert wurden und das Eintrittsgeld entrichteten.

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Nach der Ticketkontrolle verschwand +1 erstmal auf dem WC und ich konnte die ersten Exponate begutachten.

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Interessant fand ich, dass u.a. ein Daimler-Motor von 1889 mit einer Inventarnummer der Mercedes-Benz AG versehen war und hier ausgestellt wurde. Aber wir hatten ja auf dieser Reise schon mehrfach Zeichen einer deutsch-jordanischen Freundschaft wahrgenommen.

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Das nächste Exponat, das uns ins Auge fiel, war offenbar ein Vehikel aus einem Star-Wars-Film, welcher in Teilen in der jordanischen Wüste gedreht wurde.

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Auch ein Kettenkrad von 1943 hatte es in die Ausstellung geschafft.

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Es waren wirklich unglaublich viele Fahrzeuge ausgestellt, die wir ungestört begutachten konnten, da während unseres ca. einstündigen Besuchs uns in Summe nur ca. ein halbes Dutzend anderer Museumsbesucher begegneten.

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Es waren auch ein paar Motorräder dabei und allgemein dominierten sowohl bei diesen als auch bei den Autos die deutschen Fabrikate.

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Immer wieder waren auch ausgefallene Exponate dabei, wie dieses Zweirad aus dem Film Tron.

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Aber auch dieser Sportwagen, eine Koproduktion von McLaren und Mercedes Benz wirkte eher ausgefallen.

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Ebenso wie der Amphicar, das Amphibienfahrzeug, von dem wir seinerzeit bereits ein Exemplar in dem Automobilmuseum in Den Haag staunend wahrgenommen hatten.

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Im Endeffekt fanden wir die historischen Fahrzeuge dann aber doch interessanter.

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Den Abschluss unseres Besuches markierte dann ein Mars-Fahrzeug aus dem Film "The Martian" mit Matt Damon, der in der jordanischen Wüste Wadi Rum, welche wir noch besuchen sollten, gefilmt wurde.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 3 - Königliches Automobilmuseum & Weiterfahrt zum toten Meer 2/2

Für die Rückfahrt vom Museum zum Hotel nutzte ich erneut die Careem-App. Diesmal achtete ich genau darauf, die Straße im öffentlichen Bereich vor dem Automobilmueseum als Abholort auszuwählen. Und tatsächlich traf wenige Momente später ein Fahrer ein, der uns mühsam durch den dicken Stau quer durch Amman zurück zum Marriott fahren konnte.

Zurück am Hotel packten wir unsere letzten Sachen und begaben uns gegen 13 Uhr zum Check-Out. An der Rezeption stutzte man, da man uns doch einen Late-Check-Out bis 14 Uhr eingräumt hätte. Ich fand den Hinweis etwas merkwürdig, wertete ihn aber mal wieder als freundlichen Hinweis, dass wir noch Zeit hätten. Ich erklärte, dass wir früher aufgestanden und startklar für die Weiterreise seien, zumal wir uns bereits auf das tote Meer freuen würden.

Nach Zahlung der Hotelrechnnung bestellte ich die nächste Careem-Fahrt. Auch die Fahrt zur Sixt-Filiale in der Mecca-Street, an welcher wir bereits auf dem Weg zum Automobilmuseum vorbei gekommen waren und welche grob auf halben Weg dorthin lag, war wieder etwas zäh, da an lokalen Werktagen einfach viel los ist in Amman.

Die örtliche Sixt-Filiale sah etwas heruntergekommen aus und befand sich seitlich im Gebäude eines Opel-Autohauses.

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+1 wartete mit den Koffern vor dem Gebäude, während ich die Treppe seitlich nach oben nahm und so in ein verrauchtes Büro gelangte, wo ich schließlich an einem vertrauten Tresen, von dem es hier zwischen mehreren Einzelbüros nur einen gab, bedient wurde.

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Der Mitarbeiter war ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Außerdem sprach er relativ gut englisch, sodass alle Details ohne Probleme geklärt werden konnten. Er schwatzte mir keine zusätzlichen Versicherungen auf und blockte lediglich eine überschaubare Kaution, nachdem ich die eigentliche Miete schon aus Deutschland über die Sixt-Webseite vorausbezahlt hatte. Er erklärte mir, dass es in Jordanien zahlreiche Polizei- und Geschwindigkeitskontrollen geben würde. Strafzettel würden meiner Kreditkarte zzgl. einer Bearbeitungsgebühr belastet werden. Dazu musste ich einen DIN-A4-Zettel, auf dem lieblos meine Kreditkartennummer vermerkt wurde, unterschreiben. Anschließend begleitete er mich zu dem Wagen, der vor dem Gebäude schon bereit stand.

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Der Kia hatte zwar fast 120.000 Kilometer runter, machte aber einen halbwegs soliden Eindruck. Nachdem alle Vorschäden aufgenommen waren, setzte ich mich hinter das Steuer, justierte die Spiegel und setzte den Wagen vorsichtig in Bewegung.

Vor dem Straßenverkehr in Amman hatte ich Respekt, denn wurde schon relativ aggresiv und chaotisch gefahren. Überall wurde gedrängelt und eine Ordnung konnte man insbesondere in den Kreisverkehren nicht ausmachen. Insofern war ich froh, als wir es relativ schnell auf die Ausfallstraße raus aus Amman geschafft hatten. Südwestlich des Stadtzentrums auf dem Weg zum toten Meer hatte ich einen Supermarkt bei Google Maps ausfindig gemacht, den wir als erstes Ziel ansteuerten.

Beim Einparken in einer Seitenstraße habe ich dann mangels Parksensoren den hinter uns parkenden Wagen leicht touchiert. Zu meiner Überrachung saß in diesem ein Fahrer, der direkt hupte. Sowohl er als auch wir stiegen aus, um einen möglichen Schaden zu begutachten. Es war jedoch weder ein Kratzer noch eine Delle zu erkennen. Ich entschuldigte mich wiederholt auf Englisch und fragte, ob Alles ok sei. Er hingegen ignorierte mich, starrte auf seine Stoßstande, um kurz darauf wortlos wieder in seinem Auto zu verschwinden. Ich wertete dies mal als "Alles ok", sodass wir nun zum Einkauf von insbesondere Trinkwasser den Supermarkt betreten konnten.

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Nach dem Einkauf von reichlich Wasser suchten wir noch nach einer Möglichkeit, etwas in der Umgebung zu essen, was sich jedoch schwierig gestalten sollte. Irgendwann fanden wir einen kleinen Imbiss, wo es mal wieder ein Shawarma werden sollte.

Anschließend lenkte ich den Wagen von Google Maps angeleitet in Richtung des toten Meers bzw. des von uns dort gebuchten Hotels, dem Marriott Dead Sea. Der Verkehr wurde glücklicherweise immer dünner und die Landschaft immer interessanter, wenngleich es schon faszinierend war, dass wir von Amman nahezu konstant bergab fuhren, um zum toten Meer zu gelangen. Aber dies entsprach ja auch dem am Vortag gelernten Fakt, dass das tote Meer gut 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.

Irgendwann gegen 16 Uhr trafen wir schließlich an der Vorfahrt des Marriott Dead Sea ein. Mitarbeiter luden das Gepäck aus und ein weiterer Mitarbeiter fuhr den Wagen einparken. Wir wurden zur Sicherheitskontrolle geführt, die beim Durchleuchten unseres Gepäcks den mitgebrachte Alkohol fand, auf ein Schild mit dem Hinweis "No outside Alcohol" zeigte, zwinkerte und meinte "Our secret!".

An der Rezeption gab es eine lange Schlange. Ich hatte jedoch bei der Zufahrt bereits meinen Namen genannt und schien deshalb wohl bereits als Statusgast erkannt worden zu sein, sodass wir zu einem separaten Bonvoy-Elite-Check-in begleitete wurden, wo wir uns direkt hinsetzen konnten und von einer sehr freundlichen Asiatin begrüßt wurden. +1 fragte direkt, ob sie von den Philippinen sei, da wir im Marriott Amman bereits mehrere Mitarbeiterinnen von den Philippinen kennengelernt hätten, was sie bestätigte. So gab es direkt einigen Smalltalk.

Schließlich bedankte sich die Mitarbeiterin für meine Loyalität als Bonvoy Titanium und erklärte, dass wir ein Upgrade auf einen Pool-View-Room bekämen. Ich fragte freundlichst "No Suite?", worauf sie antwortete "Give me one minute!", auf ihrer Tastatur tippte und mit ihrem Walkie-Talkie jemanden kontaktierte. Tatäschlich konnte sie uns eine Suite, allerdings nur mit Bergsicht, anbieten, was wir dankbar annahmen.

Außerdem fragte sie uns nach unseren Plänen für das Abendessen, da sie uns das Abendessen im Büffetrestaurant für 20 JOD bei Vorausbuchung statt 25 JOD Walk-in-Rate anbieten könne. Da es rund um das Marriott nichts Anderes als andere internationale Hotels gibt und ich für ein Abendessen nicht weit fahren wollten, sagten wir zu und buchten für den ersten Abend das Büffet.

Anschließend begaben wir uns neugierig zu unserer Suite, über deren Größe wir sehr erfreut waren.

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Lediglich die Ecke mit den beiden Sesseln fanden wir etwas merkwürdig.

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Dafür waren wir froh, dass es sowohl eine Badewanne als auch eine richtige Dusche gab.

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Es gab auch einen Balkon, wenngleich die Aussicht auf die Hotelzufahrt, den Parkplatz und die Berge jetzt nicht ganz so spektakulär war, wie möglicherweise ein Pool-View gewesen wäre.

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Aber seitlich hatten wir dann doch in der Ferne etwas Meerblick.

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Insbesondere neugierig auf das tote Meer wechselten wir in unsere Badekleidung und begaben uns auf den Weg zum hoteleigenen Strand, bei dem man an diversen Hotelpools vorbei kam.

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Von hier hatte man nicht nur einen guten Blick auf das tote Meer sondern auch auf das Westjordanland.

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Zum hoteleigenen Strand ging es aber noch weiter hinunter, bevor wir einigen Hinweisschildern begegneten.

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Der Strand war nicht besonders schön, aber erlaubte einen leichten Zugang zum toten Meer, um das besondere Erlebnis, auf diesem schweben zu können, zu geniessen.

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Mit dem Betreten des toten Meeres bildete sich quasi direkt ein gefühlt schmieriger Film auf der Haut. So war es gut, dass direkt am Ufer ein Schlauch bereit lag, mit dem man sich abduschen konnte. Leider waren die Liegen am Strand knapp, sodass wir etwas warten mussten, bis wir auch eine Möglichkeit fanden, hier etwas zu relaxen.

Dabei hörte ich eine vertraute Stimme mit österreichischem Akzent. Arabella Kiesbauer, deren Talkshow ich in meiner Jugend manchmal gesehen hatte, hatte offenbar gleichzeitig mit uns zusammen mit einer kleinen Gruppe anderer Österreicher hier Urlaub gemacht. Abgesehen von ihrer markanten Stimme war sie als auch die Gruppe, mit der sie unterwegs war, eher unauffällig.

Später traten wir dann den anstrengenden Rückweg zu Fuß an und genossen noch etwas die Poolanlage des Hotels.

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Nach einer erfrischenden Dusche begaben wir uns dann in das Büffetrestaurant und konnten den letzten freien Tisch auf der Terrasse mit schöner Aussicht erhalten.

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Die Auswahl am Büffet überraschte uns positiv, denn es gab hauptsächlich lokale Spezialitäten, die dazu unserem Eindruck nach von sehr guter Qualität waren.

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Neben dem Reis mit Lamm bedienten wir uns auch insbesondere an den frisch gegrillten Hähnchenstücken und Lammhacksteaks. Dazu gab es natürlich wieder diverse Dipps, Salate und typische Süßigkeiten.

Noch während wir unser Essen genossen, wurden wir gefragt, ob es für uns in Ordnung sei, wenn zwei Damen sich zu uns an den Tisch setzen würden, dem wir zustimmten. Die Beiden stellten sich kurz darauf als zwei Italienerinnen heraus, die von Mailand mit WizzAir nach Jordanien geflogen waren. Wir hatten ein sehr angeregtes Gespräch und erfuhren so, dass sie für ein Mailänder Unternehmen, das mehrere Hotels für Marriott in Italien betreibt, arbeiten würden. Meine Frage, ob sie dann auf Employee Rate hier wären, bejahten sie und erklärten, dass sie dank der Mitarbeitertarife sehr viel reisen würden.

Sie erklärten ferner, dass Mitte Juni 2023 ein Hotel ihres Arbeitgebers in die Autograph Collection von Marriott aufgenommen werden würde. Sie legten uns einen Besuch dieses Hotels nahe. Nicht nur wegen ihrer Marriott-Zugehörigkeit war dies ein sehr angenehmer Austausch mit diesen beiden Kolleginnen, die auch über ihre bisherigen Jordanien-Erlebnisse berichten konnten.
 

Nitus

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Tag 4 - Mount Nebo, Madaba und nochmal totes Meer 1/3

Das Frühstücksbüffet im Marriott Dead Sea gefiel uns nicht ganz so gut wie im Marriott in Amman, aber wir wurden allemal satt. Dazu konnten wir die Aussicht von der Terrasse bei angenehmen Temperaturen im Schatten genießen.

Gegen 10:30 waren wir dann startklar für unseren heutigen Ausflug nach Madaba. Wir gaben dem Mitarbeiter am Hoteleingang den Abschnitt, den wir gestern im Gegenzug für unseren Mietwagen erhalten hatten, und konnten letzteren wenige Minuten später zurück erhalten. Während wir darauf warteten, dass der Mitarbeiter unseren Kia vom Parkplatz holte, nahmen wir das Schild wahr, das uns darauf hinwies, dass wir uns aktuell 383 Meter unter dem Meeresspiegel befanden.

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Von Google Maps geführt lenkte ich den Wagen bergauf auf den Berg Nebo, was dem kürzesten und schnellsten Weg nach Madaba entsprach. Die Aussicht wurde nach und nach immer besser, sofern ich das im Rückspiegel erkennen konnte. In der Nähe der Moses Gedächtniskirche parkte ich unseren Wagen, wenngleich wir die Kirche aufgrund des Touristentrubels dort nicht besuchen wollten. Wie in dem Thread zur Jordanien-Reiseplanung dargelegt, bin ich als Atheist nicht sonderlich daran interessiert, Orte zu besuchen, die eher wegen ihrer religiösen Geschichtsträchtigkeit als ihrer tatsächlichen Schönheit als Sehenswürdigkeit gelten, insbesondere dann, wenn Reisebusladungen anderer Touristen vor diesen Orten abgeladen werden.

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Tatsächlich war die Aussicht in Richtung totem Meer aktuell auch nicht wirklich gut.

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Als Navigationsziel hatte ich einen Touristenparkplatz im Zentrum Madabas eingegeben, wohin Google Maps mich weiter lotsen sollte. Vom Berg Nebo bergab war der Verkehr noch easy, aber in Madaba wurde es schon wieder etwas voll und unübersichtlich. So war ich äußerst froh, als vor uns jemand vom Seitenstreifen los fuhr und ich dessen Parkplatz einnehmen konnte. Denn der benachbarte Touristenparkplatz war wohl eher ein Busparkplatz, wo ebenfalls wie am Berg Nebo große Mengen ausländischer Touristen abgeladen wurden.

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Die Touristenmassen verliefen sich aber schnell.

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So besuchten wir unsere erste Sehenswürdigkeit Madabas, den örtlichen archäologischen Park, zu dem wir mit unserem Jordan Pass kostenlos Zutritt erhielten.

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Der Mitarbeiter am Ticketschalter hatte die Ruhe weg und war aufgrund des geringen Andrangs direkt interessiert, woher wir kämen und wie wir hießen. Er ließ es sich nicht nehmen, unsere Vornamen auf Arabisch auf die Rückseite unserer Jordan Pässe zu schreiben.

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Wir inspizierten die Übersichtskarte des dann doch eher überschaubaren archäologischen Parks.

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An der Wand konnten wir bereits erste jahrtausendalte Mosaike sehen.

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Das Highlight des Parks dürfte dann wohl eine Halle gewesen sein, wo man u.a. zahlreiche Bodenmosaike begutachten konnte.

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Aber auch an den Wänden waren noch weitere mehr oder weniger gut erhaltene Mosaike angebracht.

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Zurück auf der Straße fiel uns die König Hussein Moschee ins Auge, die wir uns als Nächstes ansehen sollten.

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Auf dem weiteren Fußweg passierten wir eine kleine Bäckerei, die unser Interesse weckte. Wir lernten von einem Mann, der vor dieser saß und etwas Englisch sprach, dass er Fleisch gekauft und die Bäcker gebeten hätte, ihm Teigtaschen daraus zu backen. Gerne hätten wir eine probiert, aber das war wohl nicht drin.

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Zwischen den Häusern hatten wir einen Blick auf das weniger touristische Madaba.

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Schließlich erreichten wir die Kirche Johannes der Täufer, deren Kirchturm wir schon aus der Ferne gesehen hatten.

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Nitus

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@Nitus

Interessehalber, (warum) wurde Euch der Wagen bei Sixt nicht mit vollem Tank
übergeben?

Anhang anzeigen 215383

Sehr aufmerksam!

Warum uns der Wagen nicht vollgetankt übergeben wurde, kann ich nicht sagen, aber der nur zu 3/8 gefüllte Tank wurde so im Übergabeprotokoll erfasst. Zurück habe ich den Wagen dann übrigens mit zu 4/8 gefülltem Tank übergeben, da ich etwas zu großzügig habe tanken lassen. Bei umgerechnet ca. 1,25 Euro/Liter Benzin war das aber verkraftbar.
 

JK1896

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03.06.2015
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Sehr aufmerksam!

Warum uns der Wagen nicht vollgetankt übergeben wurde, kann ich nicht sagen, aber der nur zu 3/8 gefüllte Tank wurde so im Übergabeprotokoll erfasst. Zurück habe ich den Wagen dann übrigens mit zu 4/8 gefülltem Tank übergeben, da ich etwas zu großzügig habe tanken lassen. Bei umgerechnet ca. 1,25 Euro/Liter Benzin war das aber verkraftbar.
Klassischer Bauerntrick des Vermieters, der sicher in 95% aller Fälle für den Vermieter aufgeht. Bevor der Mieter sich auf Diskussionen bei der Rückgabe einlässt, tankt er lieber großzügig nach. Bzw ist es doch eher schwierig, kurz vor der Rückgabe auf (in Nitus'-Fall) 3/8 zu tanken. Übers Jahr gerechnet lohnt sich das für den Vermieter.
 
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