14 Tage Costa Rica & Panama Stadt mit AF & CM

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
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Nachdem ich bereits im März 2022 das SQ-Angebot für letzten November nach Thailand gebucht hatte, stellte sich kurz darauf die Frage, wie wir den weiteren deutschen Winter urlaubstechnisch gestalten sollten. Nach der geplanten Rückkehr aus der thailändischen Sonne Ende November 2022 wäre noch viel Winter übrig, den wir Beide nicht sonderlich mögen. Ich machte mich daher bereits im Mai 2022 für Januar / Februar 2023 auf die Suche nach möglichen Sonnenzielen.

Da wir noch einige FlyingBlue-Meilen besaßen und ich auch gerne einen Teil der längerfristig angesparten Amex Membership Rewards Punkte einlösen wollte, fokussierte ich auf die Suche bei SkyTeam. Nach längerer Recherche fiel die Wahl auf Costa Rica. Für je 135.000 FlyingBlue-Meilen und 499,54 Euro S&G pro Person hatte ich für Ende Januar 2023 MUC-CDG-SJO (und 14 Tage später analog retour) gebucht. Die Flugzeiten waren in meinen Augen ganz ok (Hinflug Tagflug mit Ankunft in SJO am frühen Abend & Rückflug perfekter Nachtflug) und die A350-Kabine der AF war offenbar auch recht gut bewertet.

Bei der Suche nach Hotels war ich allerdings schockiert, welche Preise aufgerufen wurden, 400-600 USD/Nacht für ordentliche Strandhotels waren eher die Regel als die Ausnahme in Costa Rica. Nach mehreren Wochen der Recherche war ich schon kurz davor, die Flüge wieder zu stornieren (laut Tarifregeln für 50 Euro / Ticket möglich), bis ich auf dem Vielfliegertreff-Stammtisch in MUC den Tipp bekam, doch vielleicht bei Marriott auf Punkte zu buchen. Tatsächlich bot das JW Marriott Guanacaste eine PointSaver-Rate an, die ich dann auch buchen sollte.

Nichtsdestotrotz wollte ich nicht die gesamten 14 Nächte auf Punkte buchen. Außerdem hatte ich ohnehin schon im Hinterkopf, von Costa Rica noch ein weiteres Land in der Region zu erkunden, wenn man schonmal hier war. Ich erinnerte mich, dass bei A3 Mittel- und Südamerika als eine Region galten. Das Ziel war also, A3-Meilen für einen *A-Flug von SJO nach Südamerika einzulösen.

Ich ging die verschiedenen Länder durch, bewertete Klima im Februar, die Sicherheitslage, Corona-Regeln und schaute mir natürlich mögliche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsoptionen an. Nach längerer Recherche fiel die Wahl auf Lima in Peru. Fünf Nächte wollten wir dort die Stadt sowie mit einem Mietwagen das Umland erkunden. Machu Picchu und Cusco hatten wir aufgrund der knappen Zeit und des dort im Februar herrschenden Regens ausgeschlossen.

Ich buchte somit bei A3 für je 42.000 M&B-Meilen und 92,96 Euro S&G pro Person die von CM (Copa Airlines) durchgeführten Flüge SJO-PTY-LIM (und analog retour) in C. Nachdem ich dann noch das Sheraton Lima Historic Center gebucht hatte, gab ich mich der Detailplanung hin.

Einige Monate später im Dezember 2022 jedoch wurde die politische Lage in Peru immer kritischer. Straßensperrungen waren an der Tagesordnung, nachdem der dortige Präsident, der seine alleinige Macht zementieren wollte, abgesetzt wurde. Ich wurde schon ein wenig nervös.

Vor einem Monat, also Mitte Januar 2023, steigerten sich die Proteste gegen die aktuelle Präsidentin jedoch und mündeten in mehrtägige gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei, bei denen es zu zahlreichen Toten kam. Dazu brannte ein historisches Gebäude in Limas Altstadt in Folge der Unruhen ab. Nicht nur, weil sich das Ganze in direkter Nähe des gebuchten Sheraton Lima in der Altstadt abspielte, zweifelte ich mehr und mehr, ob wir unsere Erkundungen in und um Lima wirklich durchführen und genießen könnten, wenn es dort und in weiten Teilen Perus zu massiven Ausschreitungen kommt.

Auch wenn der Flughafen in Lima offenbar bislang nicht geschlossen wurde und Copa Airlines die Flüge zwischen PTY und LIM recht zuverlässig durchführte, haben wir dann doch die Reise von Costa Rica nach Peru storniert. Bei A3 wurden dafür pro Person 20 Euro fällig und wenige Tage später hatte ich die Meilen und noch ein paar Tage später die um 40 Euro reduzierten S&G zurück.

Nun stellte sich die Frage nach Alternativen. Mietwagen in Costa Rica kosteten mittlerweile ein Vielfaches dessen, was ich noch bei der Buchung ein halbes Jahr zuvor bezahlt hatte, und auch Hotels waren noch teurer geworden. Ich suchte also wieder nach möglichen Drittländern, die man in der Region bereisen könnte. Trotz der enormen Flugzeit liebäugelte ich mit Chile. SJO-PTY-SCL (mit 6,5 Flugzeit auf PTY-SCL) kostet ebenfalls nur 42.000 M&B-Meilen und ca. 100 Euro pro Person. Dazu wäre der Rückflug SCL-PTY ein Nachtflug in der Dreams-Business-Class von Copa Airlines gewesen, welche Lie-Flat-Sitze auch in deren 787MAX9-Narrowbodies bietet.

A3 zeigte mir auch so kurzfristig ausreichend Verfügbarkeit an und ich begann den Buchungsprozess für SJO-PTY-SCL und retour. Beim Bezahlvorgang lief die Buchung jedoch auf einen Fehler und es wurden weder Geld noch Meilen abgezogen. Anschließend war die gewünschte Verbindung nicht mehr buchbar. Gleiches passierte auch bei früheren und späteren Flügen auf der Verbindung. Nachdem diese Verbindungen aber bei LH gar nicht auf Meilen buchbar waren und bei Expertflyer auch keine Award-Verfügbarkeiten geführt waren, ging ich von einem Anzeigefehler bei A3 aus. Dazu verwunderte es mich, dass es diese recht lange Strecke so kurzfristig mit so guter Verfügbarkeit gegeben hatte.

Ich war ein wenig geknickt, denn je länger ich mich mit einem Reiseziel befasse, desto mehr steigt meine Vorfreude. Lima war schon ins Wasser gefallen und jetzt auch Santiago de Chile. Somit suchte ich nun weiter, welches Land wir von Costa Rica aus erkunden könnten.

Schließlich fiel die Wahl auf das Nachbarland Panama. Das Klima sollte ähnlich perfekt sein wie in Costa Rica, Hotel und Mietwagen dort mehr als erschwinglich und mit dem Panamakanal gab es mindestens eine Sehenswürdigkeit, die ich ohnehin schon länger auf meiner Liste hatte.

Auch hier wären Business-Class-Flüge mit Copa Airlines für 42.000 Meilen und knapp 100 Euro buchbar gewesen. Für den gut einstündigen Flug waren mir dafür die Meilen aber zu Schade, sodass ich uns die Flüge in Eco als Bezahlticket buchte. Hier waren dann auch die 200 Euro Amex-Reiseguthaben gut einzulösen, da bei Amex der Flug kaum teurer war als bei Copa direkt.

Selten, dass ich wenige Tage vor Abreise, eine Reise nochmal so grundsätzlich umgeplant habe, aber das sollte gar keine schlechte Entscheidung gewesen sein. So freuten wir uns nun auf die Reise vom kalten und dunklen München in die Sonne Mittelamerikas.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 1 - Anreise oder Licht & Schatten bei AF 1/2

Wir waren Beide bereits vor dem auf 4:15 eingestellten Wecker wach. Die innere Uhr funktionierte wirklich vorzüglich bzw. freute sich wohl genauso darauf, dem eisigen Winterwetter temporär entkommen zu können. Schnell machten wir uns ein wenig frisch und bereiteten die Wohnung auf unsere 14-tägige Abwesenheit vor.

Auch wenn wir direkt neben einer Haltestelle der S1 zum Flughafen wohnen, wollten wir uns heute nicht auf die erste S-Bahn des Tages dorthin verlassen. Die S1 wurde ja erst die Tage zur unzuverlässigsten Münchner S-Bahn gekürt. Ich hatte uns einen Wagen über Sixt Ride für 4:45 vorbestellt. Nachdem wir ja nach unserer Rückkehr aus Thailand Ende des letzten Novembers am Flughafen München eine halbe Stunde auf den vorbestellten Sixt-Ride-Fahrer warten mussten, gab es nach Beschwerde von mir und Verweis auf die bei Buchung ausgelobte "Pünktlichkeitsgarantie" nicht nur einen nachträglichen 30%-Rabatt auf die Fahrt sondern auch noch einen Gutschein über 30 Euro. Mit den pro Jahr 10x 20 Euro Sixt-Ride-Guthaben der Amex Platinum, die ich noch nie aufgebraucht hatte, empfinde ich das zwar eher als einen 10 Euro Gutschein, aber egal. Somit war die heutige Fahrt mit 57 Euro günstiger als sonst.

Aufgrund des diesmal nur überschaubaren Gepäcks hatte ich keinen Van sondern nur die günstigste Kategorie gebucht. Die App hatte jedoch wenige Tage nach der Buchung bereits ein Upgrade auf einen "Business Van" angezeigt. Laut App sollte dieser auch bereits unterwegs sein. Überrascht war ich jedoch, dass anders als sonst kein vorzeitiges Eintreffen des Fahrers signalisiert wurde. Wir machten uns dennoch pünktlich auf den Fußweg aus unserer autofreien Wohnanlage zur Straße, wo dann jedoch kein Van sondern eine E-Klasse bereits auf uns wartete. Der Fahrer fuhr bedacht durch das noch nachtschlafende München zum Flughafen, wo wir keine halbe Stunde später eintreffen sollten.

Obwohl die Fahrt absolut pünktlich verlief, erhielt ich gute zwei Stunden nach der Fahrt einen weiteren Gutschein über 30 Euro, da meine Abholung angeblich nicht pünktlich erfolgt sei. Verstehe ich nicht ganz, nehme ich aber gerne mit.

Wirkte das Terminal 1 von außen noch wie im Tiefschlaf, war im Modul D ein wenig Leben. Am AF/KL-Check-in waren vier Schalter geöffnet. Am Sky Priority Schalter standen vier Parteien vor uns an. Die Eco-Schlange war mit knapp zwei Dutzend Passagieren gefüllt, sodass ich noch überlegte, mich dort anzustellen. Hätte ich das mal gemacht, denn tatsächlich wären wir damit schneller gewesen. Die Mitarbeiterin am Sky Priority Schalter war äußerst gewissenhaft und bedacht, zumal die beiden älteren Damen, die beim Check-in die meiste Zeit aufgrund diversester Fragen benötigten, offenbar gar keine Sky-Priority-Berechtigung hatten. Aber da wir noch zwei Stunden bis zum geplanten Abflug hatten, war das jetzt auch kein Beinbruch.

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An der Sicherheitskontrolle konnten wir die Schlange für Business-Class-Passagiere und (brandneu!) Passagiere mit Reservierung nutzen. Hinter dem Einlass wurden diese beiden Gruppen dann durch ein kleines Schild theoretisch aufgeteilt, aber da rein gar nichts los war, konnten wir einfach zur Kontrolle durchgehen. Auch die normale Kontrolle hätte nur eine minimale Wartezeit erfordert.

Die AF-Lounge wurde zwar vor einigen Monaten renoviert, was sich jedoch in keinster Weise positiv auf das Speisenangebot auswirken sollte. Neben Industrierührei gab es nur etwas Aufschnitt und Käse, billigste Backwaren und etwas Obst, kein Ort zum Maximieren.

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Pünktlich erreichten wir das Gate D22, an welchem eine halbe Stunde vor Abflug das Boarding starten sollte.

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Vom Finger konnte ich erkennen, dass unsere A319, die bereits am Vorabend aus Paris nach München geflogen war, wenig überraschend ein wenig vereist war.

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Die drei Reihen Business wirkten jetzt auch nicht besser als bei der Hansa.

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Wie zu erwarten musste die Maschine kurz vor dem Start noch enteist werden, was ohne Wartezeit gelingen sollte.

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Eine kurze Weile nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde dann das Frühstück serviert, auf welches ich mich aufgrund des sehr dürftigen Lounge-Angebotes schon sehr gefreut hatte.

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Was für eine Enttäuschung: Die aufgeschnittenen und mit Hartkäse belegten American Pancakes (oder was das auch wirklich war?!?) waren furchtbar kompakt und wurden im Mund beim Kauen gefühlt immer mehr. Geschmacklich konnte es das säuerliche Gemüse auch nicht rausreißen. Das servierte Obst bestand aus Ananasstücken, die eine milchige Farbe und einen sehr merkwürdigen Geruch hatten, sodass diese unangetastet zurück gingen. Lediglich das Croissant war voll in Ordnung.

Die Landung in CDG erfolgte pünktlich und nach ein wenig Taxiing konnten wir das Terminal 2F betreten. Mit nur rudimentären Kenntnissen über den Flughafen CDG ausgestattet folgten wir der Beschildung in Richtung Terminal 2E M-Gates, von denen unser Weiterflug nach San José in Costa Rica gehen sollte. Diese Nomenklatur werde ich weiterhin nicht verstehen. Terminal 2E besteht aus drei Gebäuden, die man in die Gate-Bereiche K, L und M einteilt. Warum nennt man das nicht gleich Terminal 2M? Egal, wir hielten auf den Schildern nur Ausschau nach "M" und trafen nach einem kleinen Fußmarsch auf eine enorm lange etwas ungeordnete Warteschlange.

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Ich huschte an der Schlange vorbei, um herauszufinden, wofür man anstand. Noch während sich meine Befüchtung bestätigte, dass man hier kollektiv anstand, um nach "Terminal 2E Gates L, M, 2A, 2B, 2C" zu gelangen, wurde ich schon von einem Ordner angeraunzt, wo ich denn bitte hinwolle. Ich sagte, dass ich nach M wolle, worauf er auf das Ende der Schlange zeigte, in die wir uns einreihten, wenngleich genügend Passagiere sich immer wieder seitlich in die Schlange hinein- und vordrängelten. Trotz der vielen Drängler und des leichten Chaos ging es stetig voran.

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Es wurden immer wieder Passagiere mit britischem und US-amerikanischem Pass raus gezogen, und an der restlichen Schlange vorbei gelotst. Irgendwann erreichten wir dann eine abgeschaltete Rolltreppe nach oben.

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Oben angekommen waren wir jedoch noch lange nicht am Ziel. Dort mussten wir noch warten, bis wir zum eigentlich vorgesehenen Eingang der Passkontrolle kamen. Hier wurden die wartenden Paxe dann auf die verschiedenen Linien aufgeteilt. Wir landeten in der Schlange für Mitarbeiter und Crew, die aber nur sehr mühsam vorwärts ging.

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Eine seitlich angebrachte Wartezeitanzeige sprang bei unserem Eintreffen von "<30 Minuten" auf "<45 Minuten" um. Nachdem wir bereits fast eine halbe Stunde mit Warten verbracht hatten, waren wir bedient.

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Irgendwann waren wir an der Reihe. Der äußerst junge Grenzbeamte schien seinen Job nicht sonderlich ernst zu nehmen, hatte eine sehr relaxte, halb liegende Körperhaltung und machte die gesamte Zeit Späßchen mit seinem Kollegen. Nachdem unsere Pässe manuell begutachtet und elektronisch gescannt worden waren, durften wir dann endlich weiter.

Wir folgten nun weiter der Beschilderung nach "M", welche uns in einen Fahrstuhl lotste. Im Erdgeschoss angekommen gab es zwei Warteschlangen, eine nach "M" und eine zu anderen Gates. Als ein Bus eintraf und die Mitarbeiter erklärten, dass dieser zu den M-Gates fahren würde, setzte sich komischerweise die deutlich kürzere Schlange, die eigentlich mit anderen Gates beschildert war, in Bewegung, was in einen kleinen Tumult mündete, da die große Menge an Passagieren nach "M" protestierte. Irgendwie wurde aus den Warteschlangen eine unkoordinierte Masse, welche zu dem Bus strömte. Nachdem der Bus proppenvoll war, schrie die Mitarbeiterin, dass der nächste Bus schon kommen würde. Und tatsächlich fuhr mit Abfahrt des ersten Busses ein zweiter leerer Bus vor, in welchem wir zwei Plätze ergattern konnten.

Nach einer kurzen aber dicht gedrängten Fahrt erreichten wir dann ohne weitere Kontrollen den Abflugbereich der M-Gates, insgesamt eine gute Stunde nachdem wir unseren Flieger aus MUC kommend verlassen hatten. Ich schwor mir, so schnell nicht wieder über CDG zu fliegen. Dieses Chaos und diese Warterei hat uns Beide, die sich nach einer Dusche, Wasser und etwas vernünftigem zu essen sehnten, ziemlich genervt.

Im Abflugbereich M suchten wir nun direkt den "Salon" der Air France auf, welchen wir leicht finden konnten. Leider versperrten zwei Passagiere, die der Meinung waren, dass FlyingBlue Silver in Verbindung mit einem Interkontinentalflug eine Lounge-Zugangs-Berechtigung beinhalten sollte, den Zugang zu den Self-Service-Scannern. Irgendwann lotste uns ein freundlicher Mitarbeiter an den beiden Fluggästen, denen weiterhin die Zugangsregeln erklärt wurden, vorbei und half uns beim Einscannen unserer Bordkarten.

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In der relativ weitläufigen Lounge suchten wir als Erstes die Duschen auf. Um bei der frühen Abreise Zeit zu sparen, hatten wir zu Hause auf das Duschen verzichtet, was wir nun dringend nachholen wollten. +1 sprach eine Mitarbeiterin an, die gerade mit der Reinigung einer Dusche beschäftigt war. Wie ich erwartet hatte, konnte die freundliche Dame kein Englisch und versuchte, mit Händen und Füßen zu antworten. Mit meinem rostigen Französisch fragte ich, ob sie zwei Duschen für uns hätte. Sie lotste +1 in eine und bat mich, noch einen Moment zu warten. Wenige Momente später hatte sie die Reinigung einer weiteren Dusche beendet und übergab mir diese.

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Die Dusche war gut in Schuss und sauber. Es gab Pflegeprodukte von Clarins. So konnten wir uns ein wenig vom frühen Aufstehen und den bisherigen Reisestrapazen erholen.

Im Restaurantbereich wurde bei unserem Eintreffen vom Frühstücks- auf das Mittagsangebot umgestellt. Es gab eine schöne Auswahl an Salaten, zwei oder drei warme Gerichte, Brot und Backwaren, Aufschnitt sowie leckere Desserts und Süßigkeiten. Für eine Business-Lounge definitiv qualitativ und quantitativ bessere Auswahl als bei LH.

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Kurz vor der geplanten Boardingzeit begaben wir uns auf den überschaubaren Fußweg zu unserem Gate, an welchem der A350-900, der auf den Namen "Lille" hörte, schon auf uns wartete.

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Beim Eintreffen am Gate M46 war laut Anzeige das Boarding bereits im Gange.

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Allerdings waren die Quick-Boarding-Gates bei unserem Eintreffen nicht freigeschaltet. Tatsächlich hatte man wohl bereits schon zahlreiche Passagiere geboardet, die jedoch noch auf den Zugang zum Flugzeug warten mussten.

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Dies war aber nur eine Frage von wenigen Minuten, denn wenig später stand ich bereits an meinem Fensterplatz.

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+1 hatte den Gangplatz vor mir, damit zwar nicht den direkten Fensterblick und weniger Privatsphäre dafür aber auch mehr Platz. Während wir uns noch an unseren Plätzen einrichteten, stellte sich bereits die für uns zuständige, motivierte und äußerst freundliche Flugbegleiterin in sehr gutem Englisch vor. Kurz darauf gab es dann auch den Begrüßungsdrink. Ich studierte dazu die Speisekarte, wenngleich wir das Hauptgericht bereits vorab online ausgewählt hatten.

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Eine knappe Stunde nach dem Take-off wurde bereits der Gruß aus der Galley serviert, ein Rote-Beete-Mousse mit Käsecrumble, was sehr gut schmeckte.

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Während ich mir eine aktuelle französische Komödie mit englischsprachigen Untertiteln anschaute, wurde 40 Minuten später dann der eigentliche Meal-Service gestartet.

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Auch die Vorspreise schmeckte wirklich gut. Die aufmerksame Crew räumte das leere Geschirr zeitnah ab und servierte anschließend den hervorragenden Hauptgang.

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Das Stück Rinderbäckchen war butterzart und zerfiel förmlich, sodass man es mit dem stumpfen Flugzeugmesser ohne Probleme essen konnte. Das Kürbispüree hatte mit etwas Senf einen Pfiff bekommen. Ich war sehr zufrieden.

Auch Käse und Pâtisserie schmeckten ganz hervorragend, wozu ich mir noch ein Glas Calvados als Digestif gönnte.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 1 - Anreise oder Licht & Schatten bei AF 2/2

Nach dem Essen versuchte ich dann irgendwann, ein wenig zu schlafen. Ich fuhr den Sitz in die Liegeposition, nahm die Decke aus der Plastikfolie und schloss die Augen. Ich konnte zwar ein wenig schlummern, aber so richtig war an Schlaf natürlich trotz des frühen Aufstehens nicht zu denken, denn war es ja gerade mal später Nachmittag deutscher Zeit.

Irgendwann zwischen 20 und 21 Uhr deutscher Zeit resignierte ich und fuhr den Sitz wieder in eine aufrechte Position zurück. Da sich etwas Hunger einstellte und ich etwas brauchte, um den vorherigen Alkoholkonsum zu kompensieren, bestellte ich mir ein warmes Sandwich. Außerdem war ich ja neugierig, wie die Snacks für Zwischendurch bei Air France daherkommen würden.

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Weder optisch noch geschmacklich konnte das Sandwich überzeugen. Aber allein die Bestellung und der Verzehr ließen etwas Flugzeit vergehen.

Immer wieder öffnete ich die Sonnenblende und hoffte auf etwas abwechslungsreichere Landschaften als nur den atlantischen Ozean, wurde jedoch wieder und wieder enttäuscht. Irgendwann konnte ich auf dem IFE jedoch erkennen, dass wir uns allmählich den Turks- und Caicosinseln nähern würden, deren de-facto-Hauptstadt Cockburn Town auf der Moving Map erwähnt wurde. Ich fragte mich, warum man eine Stadt Cockburn nennen würde, aber das hatte wahrscheinlich andere Gründe als die, die ich mir gerade ausmalte.

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Es dauerte noch eine Weile, bis die Inseln dann auch wirklich aus dem Flugzeugfenster sichtbar wurden.

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Ich hatte gerade einen Flughafen eingefangen, den ich später als South Caicos Flughafen identifizieren sollte, da kam mir auch schon kurz darauf der nächste Flughafen vor die Linse.

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Dieser gehörte auch zu den Turks- und Caicosinseln und lag in / auf Ambergris Cay.

Es dauerte dann noch eine Stunde, bis das Abendessen serviert wurde. Ich wählte das Hähnchen mit Kartoffeln, was zwar mundete, aber eher langweilig daher kam.

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Anschließend galt es noch eine knappe Stunde mit dem IFE zu überbrücken, bis wir endlich Costa Rica erreicht hatten.

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Die Landung in SJO erfolgte ca. 40 Minuten vor der geplanten Zeit. Meine thailändische Roaming-SIM-Karte (AIS SIM2Fly), auf der ich zuvor ein 15-Tage-Welt-Paket mit 4GB Datenvolumen aktiviert hatte, buchte sich direkt nach dem Deaktivieren des Flugmodus in einem costa-ricanischen Netz ein, was mich sehr beruhigte, da wir Google Maps zur Navigation verwenden wollten.

Das Deboarding verlief zügig, sodass ich bereits zehn Minuten nach der Landung unseren Flieger am Ankunftsort fotografieren konnte.

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Ebenso zügig klappte es an der Passkontrolle. Als wir mit als Erste unseres Fluges an dieser eintrafen, gab es dort keine Reisenden anderer Flüge. Dazu waren die Beamten äußerst freundlich und zu kleinen Scherzen aufgelegt. Schnell hatten wir somit die Stempel, die uns 90 Tage legalen Aufenthalt in Costa Rica erlauben sollten, in unseren Pässen.

Auf dem Weg zur Gepäckausgabe habe ich dann direkt costa-ricanisches Bargeld abgehoben. Für die 120.000 Colon (ca. 200 Euro) hat der Automatenbetreiber dann noch umgerechnet ca. 4 Euro verlangt. Da ich nicht ohne Bargeld sein wollte, habe ich dieses zähneknirschend akzeptiert und hielt wenig später bunte Plastikscheine in der Hand.

Das Ausladen des Gepäcks unseres Fluges sollte eine Weile dauern, während wir beobachten konnten, wie Passagiere anderer, offenbar vor uns gelandeter Maschinen, mit ihrem Gepäck noch an den Zollkontrollen anstehen mussten. Hier gab es vier Schlangen, die langsam abgearbeitet wurden, da jegliches Gepäck vom Zoll bei Ankunft durchleuchtet werden musste. Als jedoch unsere beiden Koffer endlich unter den ersten zwei Dutzend Gepäckstücken auf dem Gepäckband landeten, hatten sich die Schlangen glücklicherweise bereits abgebaut. Wir konnten den Zoll daher relativ zügig passieren.

Für die Weiterreise hatte ich uns bei Sixt einen Mietwagen gebucht. Im Vorfeld wurde ich bereits informiert, dass die lokale Filiale außerhalb des Flughafens sei. Nach der Ankunft sollten wir das Terminal auf der Ankunftsebene verlassen, nach rechts biegen und vor der Cafeteria auf das alle zwanzig Minuten fahrende Shuttle warten. Genau dies taten wir und trafen dort aber auch auf einen Mitarbeiter mit einem Schild, auf welchem gut "Sixt" zu lesen war. Wir mussten zusammen mit den anderen sieben Reisenden ein paar Minuten warten und wurden anschließend von einem freundlichen Fahrer mit einem Minibus allesamt zur unweit in einem kleinen Büropark gelegenen Filiale gefahren.

Am Schalter legte ich dann neben Führerschein, Reisepass und Kreditkarte noch die bei American Express angeforderte Versicherungsbestätigung vor. In der erwähnten E-Mail hatte man mich im Vorfeld auch darauf hingewiesen, dass Mietwagen-Versicherungen von Kreditkartenunternehmen nur akzeptiert würden, wenn entsprechende ausgedruckte Versicherungsbestätigungen vorgeleget werden könnten. Die Mitarbeiterin versuchte dennoch, mir diverse Versicherungen anzudrehen. Die Vollkasko lehnte ich mit Verweis auf die Versicherungsbestätigung ab, was sie auch akzeptierte. Bei der "Liability"-Versicherung wollte sie die 750.000 USD Deckung der Amex-Mietwagen-Haftpflicht nicht akzeptieren. Da mir allerdings 750.000 USD auch nicht ausreichend erschienen, willigte ich in die ca. 60 USD zusätzlichen Kosten für eine "Liability Insurance" von Sixt ein, wenngleich ich mir nicht ganz sicher war, ob das wirklich sinnvoll war. Nachdem ich für den Mietwagen aber aufgrund der sehr frühen Buchung auch nur 204 USD für eine Woche zahlen musste und aktuell der Mietpreis das Vierfache kostet, waren die 60 USD gerade noch zu akzeptieren.

Vor der Filiale mussten wir noch eine Weile warten, bis unser Mietwagen endlich vorgefahren wurde. Ein Mitarbeiter ging mit uns die Vorschäden durch, wenngleich diese nach der eingesetzten Dunkelheit nicht mehr so richtig leicht zu identifizieren waren. Zum Schluss zeigte uns der mittelmäßig freundliche Mitarbeiter noch das Reserverad und Werkzeugset im Kofferraum. Er erklärte uns, dass bei einem Reifendefekt, wir den Reifen selbst wechseln müssten und anschließend den Originalreifen auf eigene Kosten selbst reparieren lassen müssten. Auf meine etwas entsetzte Frage nach Pannendienst und Versicherung wurde geantwortet, dass es das nicht gäbe. Um alle selbst verursachten Schäden müssten wir uns selbst kümmern. Auf meinen offenbar etwas entgeisterten Gesichtsausdruck reagierte er sehr unhöflich mit einem "Is this a problem for you?", was mich etwas irritierte. Da wir keine Alternative zu dem Mietwagen hatten, antwortete ich "No" und dachte mir, dass sich im Zweifelsfall schon Alles finden wird.

Wir luden das Gepäck in den erhaltenen Geely GX3, ich stellte die Spiegel ein und wunderte mich, wie hoch und weit vorne der Fahrersitz sich befand. Leider war keine Sitzeinstellung möglich, mit der es für mich deutlich bequemer wurde. Mit Google Maps ließen wir uns nun durch den abendlichen Verkehr zum ersten gebuchten Hotel, dem Aloft San José, leiten.

Google Maps wählte ein paar Nebenstrecken, die uns ein paar erste Eindrücke von Costa Rica bzw. San José vermittelten. Auch in diesem Außenbezirk wirkte es nicht grob unsicher, wenngleich die Bebauung und vor allem die diversen Bars sehr einfach wirkten. Irgendwann erreichten wir das Aloft an einer großen Straße. Vergeblich suchte ich den Hotelparkplatz und entschied irgendwann, erstmal in der Hotelvorfahrt stehen zu bleiben.

Die beiden sehr freundlichen jungen Mitarbeiterinnen checkten uns ein und erklärten mir anschließend, wo ich parken könnte. Ich bekam einen Berechtigungsschein für den Parkplatz und fuhr direkt dorthin. Die Einfahrt des Freiluftparkplatzes wurde von einem Sicherheitsmann bewacht. Nach dem Vorzeigen des Scheins rief er einen Kollegen per Funk herbei und öffnete nach dessen Eintreffen die Schranke. Ich erkannte, dass die reservierten Parkplätze des Aloft bereits allesamt belegt waren. Mit einem Golfwagen fuhr der andere Mitarbeiter mir voraus und lotste mich etwas weiter auf einen freien Parkplatz, der offenbar zu einer Drittfirma gehörte. Ich legte den Zettel auf das Armaturenbrett und lief zurück zum Hotel, nicht jedoch ohne ein erstes Foto unseres unbequemen chinesischen Mini-SUV zu machen.

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Nachdem wir beim Checkin nicht nur die 500 Willkommenspunkte erhalten sollten sondern auch zusätzlich das Angebot, uns einen Snack aus dem hoteleigenen Kiosk auszusuchen, traf ich +1 in der Lobby immernoch darüber grübelnd, welche Kohlenhydrat-Palmfett-Bombe es denn werden sollte. Wir entschieden uns für eine kleine Packung Pringles und machten uns gemeinsam auf, unser Zimmer zu beziehen.

Das Zimmer wirkte farbenfroh, ausreichend groß aber leider auch etwas karg.

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Zu unserer Überraschung fanden wir auf dem Bett ein handschriftliches Begrüßungsschreiben und zwei kleine Tütchen lokale Schokolade vor. Sehr nett, hier fühlte man sich richtig willkommen.

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Wir gönnten uns jeder eine zweite Dusche des Tages und entschieden aufgrund unserer deutlich vorhandenen Müdigkeit, bereits um 20 Uhr Ortszeit, die jedoch 3 Uhr des Folgetages mitteleuropäischer Zeit entsprach, schlafen zu gehen. Auch wenn ich vor der Abreise bereits ein Restaurant in der Nachbarschaft für den ersten Abend herausgesucht hatte, war die Müdigkeit deutlich größer als der Hunger oder die Neugierde, die Hotelumgebung zu erkunden.
 

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Tag 2 1/2 - Von San José in die Provinz an den Strand

Wie bei einer Reise von Ost nach West zu erwarten war, waren wir bereits mehrfach mitten in der Nacht wach. Wir konnten aber glücklicherweise wieder einschlafen bzw. uns zumindest noch ein wenig ausruhen, bevor ich um kurz nach 6 Uhr Ortszeit die Vorhänge öffnete.

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Draußen war so früh noch sehr wenig los, wenngleich wir auf der Hauptstraße vor dem Hotel nach und nach immer mehr Radfahrer wahrnehmen sollten. Tatsächlich hatten wir das Gefühl, dass hier mehr Rad- als Autofahrer unterwegs waren.

Das Frühstück wurde ab 6:30 angeboten. Auch kurz darauf hatten wir das gesamte Frühstücksrestaurant des Hotels für uns alleine.

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Die Auswahl war für ein aloft absolut in Ordnung. Insbesondere das frische Obst schmeckte erstaunlich süß und aromatisch, aber waren wir hier ja auch auf grob der gleichen geografischen Breite wie Thailand, wo das Obst meist auch unglaublich gut schmeckt.

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Etwas ungewohnt waren teilweise die Backwaren in einer warmen Vitrine. Insbesondere der Früchtekuchen unten in der Mitte schmeckte ziemlich gut.

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Auch sollten wir direkt typisch costa-ricanische Kost kennenlernen. Zum Beispiel gehört zu fast jeder Mahlzeit Gallo Pinto, schwarze Bohnen mit Reis, dazu, woran man sich gut gewöhnen kann. Dann sind Plantanen / Kochbananen omnipräsent, gebraten, frittiert oder halt gekocht. Aber auch Empanadas haben es aus anderen spanischsprachigen Ländern hierher geschafft.

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Das war jetzt Alles weder superlecker noch so richtig besonders, aber allgemein hat es mir deutlich besser gefallen als z.B. ein britisches oder US-amerikanisches Frühstück und das nicht nur wegen des wirklich leckeren Obsts.

Nach dem ausgiebigen Frühstück mit mehreren Tassen Kaffee machten wir uns frisch und packten unsere Sachen. Das Hauptziel dieses Urlaubs war ja eigentlich Strandurlaub, um Sonne zu tanken, Wärme zu genießen und das Meer zu erleben. Wie ich ja im Eingangspost erwähnt hatte, hatte ich für diese Reise die erschwingliche Buchbarkeit eines Strandresorts zur Voraussetzung gemacht. Aufgrund der mehr als erschwinglichen PointsSaver-Rate im JW Marriott Guanacaste war die Wahl auf eben dieses gefallen. Dazu hatte ich noch SNAs von der Besenkammer auf eine 136qm-Suite mit "Plunge Pool" in den Ring geworfen, die direkt fünf Tage vor Anreise akzeptiert wurden. Insofern stand heute die Weiterfahrt dorthin an.

An der Sixt-Station waren wir am Vorabend mit einem deutschen Paar aus Frankfurt ins Gespräch gekommen, die ihren Mietwagen, während wir auf unseren gewartet hatten, zurück gegeben hatten. Sie erklärten uns, dass das Autofahren in Costa Rica insbesondere aufgrund der vielen Schlaglöcher deutlich anstrengender sei als zu Hause und man nachts aufgrund der nicht vorhandenen Straßenbeleuchtung gar nicht fahren möchte.

Insofern war ich gespannt, wie sich die ca. 250 Kilometer Autofahrt, für die Google Maps ca. fünf Stunden Fahrzeit veranschlagte, darstellen würden. Um kurz nach 9 Uhr checkten wir aus und liefen mit unserem Gepäck zum etwas entfernten Firmenparkplatz, auf welchem unser Geely GX3 genächtigt hatte.

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Bevor wir die weite Reise Richtung Westen an die Pazifikküste Costa Ricas antreten wollten, sollten erst noch unsere Getränke- und Snack-Vorräte aufgebaut werden. Ich suchte einen Supermarkt und lenkte den ungemütlichen China-Mini-SUV zu einem nicht zu weit entfernten Supermarkt.

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Bei den Preisen für Obst und Gemüse entsprachen die günstigen Preise (ca. 600 Colon = 1 Euro) noch unseren Vorstellungen.

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Bei den sonstigen Preisen mussten wir sehr schnell lernen, dass Costa Rica ein sehr teures Pflaster ist. Eine 0,33l-Flasche oder Dose Bier kostete im Supermarkt zwischen 1,60 und 2,00 Euro, ein Liter stilles Trinkwasser 1,20 Euro und eine Tüte Chips mit 75 Gramm lag bei 3,00 Euro. Die billigste Flasche Wein lag bei 8,00 Euro. Da wir uns bereits bewusst über die sehr abgeschiedene Lage unseres gebuchten Hotels waren, kauften wir dennoch reichlich Getränke und ein paar Snacks ein.

Nach dem Einkauf änderte ich Googles Zielführung auf unser gebuchtes Hotel. Wir wurden über Nebenstrecken geführt, da die Mautstraße offenbar mal wieder hoffnungslos verstopft war. Dies hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass wir viel von der Landschaft und dem Land aufnehmen konnten.

Da der Mietwagen bei Übergabe nur zu 3/4 voll getankt war, was so auch im Übergabeprotokoll vermerkt wurde, wollte ich noch im Großraum San José tanken. Irgendwann fanden wir eine kleine Tankstelle. Ich lernte, dass in Costa Rica genauso wie in Thailand das Tanken durch einen Mitarbeiter erfolgt, und man selbst bequem im Auto sitzen bleiben kann. Dazu kostete der Liter Super hier nur ca. 1,25 Euro.

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Die Autofahrt war tatsächlich (trotz gebuchtem Automatikgetriebe) ziemlich anstrengend. Es gab so viele Kurven und noch mehr Schlaglöcher, denen man konstant ausweichen musste, zumal die Warnung des Autovermieters nachhallte, dass Reifenschäden selbst zu beheben seien. Dazu kamen leicht unübersichtliche Verkehrssituationen, die man meistern musste. Ich befand, dass Autofahren nicht nur in Deutschland sondern auch in Thailand entspannter sei als hier.

Ich hatte bereits aus Deutschland geplant, dass wir direkt am Meer ca. 2 Autostunden westlich von San José unsere erste Pause machen sollten. Als wir das angepeilte Restaurant erreicht hatten, war ich auch tatsächlich super froh, hier erstmal eine Pause machen zu können. Man hatte zwar von dem gebuchten Restaurant anders als ich es vom Satellitenbild erwartet hatte, keinen Meerblick, aber dennoch kehrten wir hier im Schatten ein und ich konnte endlich ein erstes costa-ricanisches Bier genießen.

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Als Vorspeise hatten wir Beide uns für Ceviche entschieden. +1 wählte Shrimp- und ich Fisch-Ceviche, die uns jeweils sehr gut schmecken sollte. Möglicherweise war bei dem heißen und sehr sonnigen Wetter (und der nur sehr schlecht kühlenden Klimaanlage unseres Mietwagens) dieses Gericht genau die richtige Erfrischung.

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Als Hauptgang sollte es dann Thunfisch für mich sein.

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Leider hatten wir in diesem Restaurant einiges an Zeit verloren, da doch sehr viel Zeit zwischen Bestellung und dem Servieren unserer Speisen verging. Dennoch wollten wir es uns nicht nehmen lassen, den lokalen Strand zu erkunden.

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In der Ferne konnte man dann auch die Berge der Halbinsel erkennen, auf welcher das JW Marriott lag, und zu dem es noch ca. drei Stunden Autofahrt sein sollten.

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Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der noch vor uns liegenden anstrengenden Fahrt spazierten wir die Strandpromenade entlang und begutachteten die verschiedenen Strandhändler, bei denen wir uns fragten, ob wir hier nicht vielleicht besser, günstiger und vor allem mit schönerer Aussicht hätten essen können.

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Desweiteren fiel uns auf, dass die costa-ricanische Flagge enorm an die thailändische Flagge erinnerte. Man müsste nur blau und rot tauschen.

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Dann inspizierten wir noch einen Churchill-Stand genauer. Uns waren die diversen Eiszubereitungen aufgefallen. Tatsächlich wurde hier gecrushtes Eis mit Sirup, Milchpulver, Dosenobst, süßer Kondensmilch und einer Kugel Milcheis als Churchill verkauft.

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Das sah zwar ganz nett aus, aber sowohl Sirup, Milchpulver, Dosenobst als auch süße Kondensmilch reizten uns jetzt nicht so sonderlich, wenngleich diese Kreationen hier offenbar äußerst beliebt waren. Wir warfen noch einen Blick in die andere Richtung, bevor wir uns zurück in den maximal aufgeheizten Mietwagen begaben.

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Wir setzten nun für die nächsten drei Stunden die Fahrt gem. der Google Maps Routenführung fort. Tatsächlich wurden die Straßen ein wenig ebener und besser zu fahren. An diesem Sonntagnachmittag gab es in der entgegengesetzten Richtung jedoch schon einigen Stau, aber wir konnten ohne nennenswerte Hindernisse voran kommen. Zu unserer leichten Beunruhigung stellten wir jedoch fest, dass wir unterwegs nicht wenige liegengebliebene Fahrzeuge registrieren mussten. Auch ein Reisebus voller Touristen war mitten in einer Einöde gestrandet, wo die augenscheinlich westlichen Touristen ihre liebe Not hatten, ausreichend Schatten zu finden. Ich hoffte auf die chinesische Ingenieurskunst und darauf, dass unser Geely GX3 mit seinen knapp 30.000 Kilometern auf der Uhr uns zuverlässig ans Ziel bringen würde.

Interessant war der Wechsel der Landschaften unterwegs. Zwischen San José und dem ersten Stopp war die Strecke eher bergig, wobei die Vegetation sehr üppig war. Nach dem ersten Strandstopp war es ziemlich eben und erst noch waldreich und danach eine ganze Weile eher wüsten- oder steppenartig, bis schließlich das letzte Stück wieder sehr waldreich und grün war, wobei die Landschaft immer wieder durch Weide- und Anbauflächen aufgelockert wurde.
 

Eastside

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21.03.2009
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DRS, ALC
Freu mich schon auf den Panama Teil. Bin selber nun dieses Jahr dort , nachdem ich letztes Jahr noch alles abgesagt hatte. Hoffentlich kommen meine gewählten Marriott Hotels vor.
 
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04.04.2013
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MUC
Freu mich schon auf den Panama Teil. Bin selber nun dieses Jahr dort , nachdem ich letztes Jahr noch alles abgesagt hatte. Hoffentlich kommen meine gewählten Marriott Hotels vor.

Da ich ein ziemlicher Marriott-Fanboy bin, wurde den gesamten Urlaub nur bei Marriott geschlafen. In Panama waren es zwei verschiedene Häuser, für welche ich eine leichte und eine eindeutige Empfehlung aussprechen würde. Details kommen die Tage, denn erstmal wird noch von Costa Rica berichtet. :)
 
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Batman

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18.11.2017
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Hamburg
Freue mich auch. Habe sehr positives von Panama gehört, war aber in beiden Ländern noch nicht.

Über PAR streiten sich ja die Geister. Entweder man hasst den Flughafen, oder man versteht die Aufregung nicht. Mein in AUS lebender Elternteil war entsetzt als er dort Umsteigen musste. Ich habe PAR bisher vermieden.

Vielen Dank fürs mitnehmen :)! Mehr als Balkonien wird es ja bei uns im April wohl erstmal nicht. Das Visum von +1 ist immer noch nicht angefasst worden...
 
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04.04.2013
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Freue mich auch. Habe sehr positives von Panama gehört, war aber in beiden Ländern noch nicht.

Waren bzw. sind Beides Länder, die man sehr gut bereisen kann, und die in Summe Spaß gemacht haben.

Über PAR streiten sich ja die Geister. Entweder man hasst den Flughafen, oder man versteht die Aufregung nicht. Mein in AUS lebender Elternteil war entsetzt als er dort Umsteigen musste. Ich habe PAR bisher vermieden.

Meine Erfahrungen mit CDG waren bisher:
  • 2014 Umstieg in Terminal 1 aus DUS mit LH kommend auf BR nach TPE und entsprechend retour: keine nennenwerten Schlangen an Sicherheits- und Passkontrolle, alles gut
  • April 2022 Umstieg mit AF aus LHR kommend auf AF nach MUC: fast eine Stunde Wartezeit an der Transit-SiKo zwischen 2E und 2F, wir hätten fast den Anschluss verpasst und der erhoffte kurze Lounge-Besuch fiel ins Wasser.

Dazu kam jetzt das ziemliche Chaos auf dem Hinflug nach SJO. Auf dem Rückflug sollte es jedoch total problemlos sein.

Generell sind die Wege schon lang und ich fand es sehr irritierend, dass man zwischendurch mit einem Bus zwischen den Gebäuden fahren musste. Dass es dann auch keine separate Kontrolle für Sky Priority gab, verstehe ich auch nicht.

Mit dem Risiko, sich an Transit-Sicherheitskontrollen dermaßen die Beine in den Bauch stehen zu müssen, werde ich CDG wohl eher meiden. Darauf zu spekulieren, dass es schon gut geht, mag ich nicht. Zwei Mal extreme Wartezeiten und Drängeleien bei drei Transits in Terminal 2 zeigen mir (zugegebenermaßen statistisch nicht ganz relevant), dass man das lieber sein lassen sollte.

Der wirklich gute Service und die schönen Lounges von AF jedoch sind im Vergleich zur ollen Hansa dann doch verlockend.

Schauen wir mal, ob ich nochmal so einen Ritt auf mich nehmen werde. Wenn dann aber nur mit ausreichend Transferzeit (von min. zwei Stunden), um zumindest nicht noch unter Zeitrdruck Stress zu bekommen.

Vielen Dank fürs mitnehmen :)! Mehr als Balkonien wird es ja bei uns im April wohl erstmal nicht. Das Visum von +1 ist immer noch nicht angefasst worden...

Gerne!

Visum oder Aufenthaltstitel? Ich erinnere mich, dass +1 seinerzeit mal ohne jeglichen gültigen Aufenthaltstitel war, da das Ausländeramt im Rhein-Kreis Neuss einfach keinerlei Termine anbieten konnte. Und dann noch das Theater seinerzeit in Dubai, weil man dort die Fiktionsbescheinigung nicht als gültiges Dokument für eine Einreise nach Deutschland akzeptieren wollte. Was waren wir froh, als die Einbürgerung durch war.

Drücke Euch die Daumen! In der Zwischenzeit nehme ich Euch einfach mit in die Ferne. :)
 
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04.04.2013
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MUC
Tag 2 2/2 - Ankunft im "5-Sterne-Hotel"

Knapp drei Stunden nach unserem Stopp bogen wir von der Hauptstraße nach Tamarindo links ab. Die Straße, die uns zum JW Marriott führen sollte, verwandelte sich zwischenzeitlich in eine nicht befestigte Buckelpiste, bevor es wieder asphaltiert wurde. Aber das hatte ich bereits vorab in den Bewertungen zum JW Marriott gelesen. Irgendwann mussten wir rechts abbiegen und erreichten eine Sicherheitskontrolle. Die Information, dass wir im JW Marriott einchecken wollten, reichte, damit uns die Schranke geöffnet wurde.

Überraschend war für uns jedoch, dass die Fahrt von der Sicherheitskontrolle bis zur Lobby des JW Marriott noch eine ganze Weile dauern sollte. Erst später verstanden wir, dass das JW Marriott zusammen mit einigen Privatunterkünften, Apartmentanlagen und einer Golfanlage gemeinsam in der privaten Anlage Hacienda Pinilla lag. Es war offenbar ein riesiges eingezäuntes und bewachtes privates Areal, in welchem unser Hotel gut abgeschottet von der Außenwelt lag. Von der offiziellen Einfahrt zur Hacienda Pinilla bis zur Lobby bzw. dem Parkplatz des JW Marriott waren es übrigens sechs Kilometer.

An der Hotelvorfahrt angekommen, hielt ich an und wir luden unser Gepäck aus. Die Besenkammer im JW Marriott kostete zum Buchungszeitpunkt gut 400 USD/Nacht, einen Monat vor Ankunft deutlich mehr als 600 USD/Nacht und kurz vor unserer Ankunft 1.000 USD/Nacht. Da hätten wir ein wenig mehr proaktive Hilfe beim Gepäck erwartet, als uns zuteil wurde. Wenigstens bot man an, unseren Wagen für uns auf den Parkplatz zu fahren, und uns zum Check-in zu begleiten.

Ich hatte wohl auch hier zu hohe Erwartungen als Bonvoy Titanium, der eine Suite bewohnen sollte. Der Check-in verlief ohne jede Emotion, knapp und sachlich. Es wurde kein Willkommensgetränk, nichtmal einfaches Trinkwasser, für das wir dankbar gewesen wären, serviert, wie ich es selbst aus einfacheren Hotels in Thailand kannte. +1 war maximal irritiert ob des unpersönlichen und nicht wertschätzenden Check-ins. Nachdem wir unsere Zimmerkarten erhalten hatten und eine Sicherheit auf meiner Kreditkarte geblockt war, wurden wir an den Herrn verwiesen, der uns bereits von der Vorfahrt zur Lobby begleitet hatte.

Dieser führte uns mit unserem Gepäck zu unserer Suite, die ich durch den Einsatz von SNAs erhalten hatte. Unterwegs hielt er jedoch am Pool an, um sich mit anderen Gästen ausgiebig zu unterhalten. Wir durften warten. Ich war erneut mehr als irritiert. Die Suite mussten wir dann in der Anwesenheit des Herrn selbst erkunden. Eine proaktive Erklärung der Räumlichkeiten sowie der äußerst unpraktisch angeordneten Lichtschalter erfolgte nicht. Nachdem der Herr unsere beiden Koffer erfolgreich in unserem Zimmer verbracht hatte, fragte ich nach, wie ich den Autoschlüssel unseres Mietwagens zurück erhalten könne. Er kramte in seiner Hosentasche, entschuldigte sich und übergab mir den Schlüssel ohne jeglichen Hinweis, wo der Wagen jetzt zu finden sei. Ich gab des Anstands halber ein kleines Trinkgeld und fragte mich, ob die Reise hierher wirklich eine gute Entscheidung war. Der Herr verabschiedete sich und ich realisierte, dass es auch hier keinerlei Begrüßung oder Wertschätzung auf dem Zimmer gab. Selbst das einfache aloft in San José hatte ja ein handschriftliches Begrüßungsschreiben geschafft.

Die Suite war mit ihren laut Webseite 136 Quadratmetern wirklich äußerst großzügig und dazu gut instand gehalten und sehr sauber. Diesbezüglich gab es nichts auszusetzen. Wir erkundeten in Ruhe die Räumlichkeiten.

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Als Highlight der Suite hatte ich eigentlich den "Plunge Pool" erwartet. Dieser war jedoch einerseits ziemlich klein und dazu ziemlich dreckig, wie ich am Folgetag bei genauerer Inspektion herausfinden sollte.

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Nach der Erkundung unserer Suite spazierten wir noch durch die Anlage. Der erste Weg führte uns zum hoteleigenen Strand.

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Dann erkundeten wir den Pool, der sich offenbar großer Beliebtheit anderer Gäste erfreute.

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Schließlich gingen wir zurück in den Bereich nahe der Lobby, um einen Überblick über die Anlage und einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang zu erhalten.

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Wir wurden mit der Anlage nicht so recht warm, sodass uns schnell klar war, dass wir lieber außerhalb zu Abend essen wollten. Nachdem wir etwas in Google Maps recherchiert hatten, fiel die Wahl auf ein Restaurant an der Hauptstraße, von der wir auf dem Weg hierher abgebogen waren. Trotz des Wissens, dass die Fahrt dorthin ca. 8 km und damit sicher mindestens 15 Minuten dauern würde, brachen wir dorthin auf. Unseren Mietwagen konnten wir nach ein wenig Suchen auf einem der beiden Hotelparkplätzen finden.

Das Restaurant "Cevicheria Mar y Tierra" wurde auch von Locals besucht, die Preise waren human und das Essen recht ordentlich. Ich hatte mich für panierten Fisch entschieden und +1 zeigte auf ein Essen am Nachbartisch, um zu erfahren, dass es sich dabei um "Mariscada al ajillo" (Meeresfrüchte mit Knoblauch) handeln würde, was er dann auch zu seiner späteren Zufriedenheit bestellen sollte.

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Nachdem die Dunkelheit eingesetzt hatte, war die Rückfahrt zum Hotel noch ein wenig anstrengender, aber wir sollten es sicher meistern. Zurück auf dem Zimmer war weiterhin kein Willkommensgruß eingetroffen. Auch wunderten wir uns, dass in diesem "5-Sterne"-Haus kein Turn-Down-Service angeboten wurde. Insbesondere ein abendliches Auffüllen des Trinkwassers hätte uns erfreut.

Nachdem wir weiterhin nicht so recht in der lokalen Zeitzone angekommen waren, ging es erneut relativ früh zu Bett.
 

Batman

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18.11.2017
6.650
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Hamburg
Waren bzw. sind Beides Länder, die man sehr gut bereisen kann, und die in Summe Spaß gemacht haben...Meine Erfahrungen mit CDG waren bisher...

Der wirklich gute Service und die schönen Lounges von AF jedoch sind im Vergleich zur ollen Hansa dann doch verlockend.

Schauen wir mal, ob ich nochmal so einen Ritt auf mich nehmen werde. Wenn dann aber nur mit ausreichend Transferzeit (von min. zwei Stunden), um zumindest nicht noch unter Zeitrdruck Stress zu bekommen...

Gerne!

Visum oder Aufenthaltstitel? ...Drücke Euch die Daumen! In der Zwischenzeit nehme ich Euch einfach mit in die Ferne. :)
Wir haben noch ein paar Länder die wir besuchen wollen :). Mit deutschem Pass wäre es wohl oft aber deutlich leichter. So lange der Vater noch lebt, werde ich aber auch immer den halben Jahresurlaub dafür nutzen. Das schränkt natürlich ein wenig ein.

Paris lockt ja immer mal mit günstigen Flügen. Man soll ja niemals nie sagen :).

In dem Fall Visum für Australien. Sollte eigentlich im April zu Schwester und Vater gehen.

Das Thema mit völlig überlaufener Ausländer Behörde und Fiktionbescheinigenigung ist zum Glück fürs erste durch und bald hoffentlich kein Thema mehr. Echt erbärmlich wie es in Deutschland zugeht, in Anbetracht der Fachkräftemangel Situation. Aber ist ja auch in etlichen Dokumentationen und Talkshows ein Thema. Ich hoffe das neue Gesetz wird auch wirklich bald beschlossen, dann wäre es etwas besser...

Ich lese auf jedem Fall mit Freude hier weiter!
 
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TimoKoni

Erfahrenes Mitglied
22.09.2014
1.516
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DUS
Tag 2 2/2 - Ankunft im "5-Sterne-Hotel"

Knapp drei Stunden nach unserem Stopp bogen wir von der Hauptstraße nach Tamarindo links ab. Die Straße, die uns zum JW Marriott führen sollte, verwandelte sich zwischenzeitlich in eine nicht befestigte Buckelpiste, bevor es wieder asphaltiert wurde. Aber das hatte ich bereits vorab in den Bewertungen zum JW Marriott gelesen. Irgendwann mussten wir rechts abbiegen und erreichten eine Sicherheitskontrolle. Die Information, dass wir im JW Marriott einchecken wollten, reichte, damit uns die Schranke geöffnet wurde.

Überraschend war für uns jedoch, dass die Fahrt von der Sicherheitskontrolle bis zur Lobby des JW Marriott noch eine ganze Weile dauern sollte. Erst später verstanden wir, dass das JW Marriott zusammen mit einigen Privatunterkünften, Apartmentanlagen und einer Golfanlage gemeinsam in der privaten Anlage Hacienda Pinilla lag. Es war offenbar ein riesiges eingezäuntes und bewachtes privates Areal, in welchem unser Hotel gut abgeschottet von der Außenwelt lag. Von der offiziellen Einfahrt zur Hacienda Pinilla bis zur Lobby bzw. dem Parkplatz des JW Marriott waren es übrigens sechs Kilometer.

An der Hotelvorfahrt angekommen, hielt ich an und wir luden unser Gepäck aus. Die Besenkammer im JW Marriott kostete zum Buchungszeitpunkt gut 400 USD/Nacht, einen Monat vor Ankunft deutlich mehr als 600 USD/Nacht und kurz vor unserer Ankunft 1.000 USD/Nacht. Da hätten wir ein wenig mehr proaktive Hilfe beim Gepäck erwartet, als uns zuteil wurde. Wenigstens bot man an, unseren Wagen für uns auf den Parkplatz zu fahren, und uns zum Check-in zu begleiten.

Ich hatte wohl auch hier zu hohe Erwartungen als Bonvoy Titanium, der eine Suite bewohnen sollte. Der Check-in verlief ohne jede Emotion, knapp und sachlich. Es wurde kein Willkommensgetränk, nichtmal einfaches Trinkwasser, für das wir dankbar gewesen wären, serviert, wie ich es selbst aus einfacheren Hotels in Thailand kannte. +1 war maximal irritiert ob des unpersönlichen und nicht wertschätzenden Check-ins. Nachdem wir unsere Zimmerkarten erhalten hatten und eine Sicherheit auf meiner Kreditkarte geblockt war, wurden wir an den Herrn verwiesen, der uns bereits von der Vorfahrt zur Lobby begleitet hatte.

Dieser führte uns mit unserem Gepäck zu unserer Suite, die ich durch den Einsatz von SNAs erhalten hatte. Unterwegs hielt er jedoch am Pool an, um sich mit anderen Gästen ausgiebig zu unterhalten. Wir durften warten. Ich war erneut mehr als irritiert. Die Suite mussten wir dann in der Anwesenheit des Herrn selbst erkunden. Eine proaktive Erklärung der Räumlichkeiten sowie der äußerst unpraktisch angeordneten Lichtschalter erfolgte nicht. Nachdem der Herr unsere beiden Koffer erfolgreich in unserem Zimmer verbracht hatte, fragte ich nach, wie ich den Autoschlüssel unseres Mietwagens zurück erhalten könne. Er kramte in seiner Hosentasche, entschuldigte sich und übergab mir den Schlüssel ohne jeglichen Hinweis, wo der Wagen jetzt zu finden sei. Ich gab des Anstands halber ein kleines Trinkgeld und fragte mich, ob die Reise hierher wirklich eine gute Entscheidung war. Der Herr verabschiedete sich und ich realisierte, dass es auch hier keinerlei Begrüßung oder Wertschätzung auf dem Zimmer gab. Selbst das einfache aloft in San José hatte ja ein handschriftliches Begrüßungsschreiben geschafft.

Die Suite war mit ihren laut Webseite 136 Quadratmetern wirklich äußerst großzügig und dazu gut instand gehalten und sehr sauber. Diesbezüglich gab es nichts auszusetzen. Wir erkundeten in Ruhe die Räumlichkeiten.

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Als Highlight der Suite hatte ich eigentlich den "Plunge Pool" erwartet. Dieser war jedoch einerseits ziemlich klein und dazu ziemlich dreckig, wie ich am Folgetag bei genauerer Inspektion herausfinden sollte.

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Nach der Erkundung unserer Suite spazierten wir noch durch die Anlage. Der erste Weg führte uns zum hoteleigenen Strand.

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Dann erkundeten wir den Pool, der sich offenbar großer Beliebtheit anderer Gäste erfreute.

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Schließlich gingen wir zurück in den Bereich nahe der Lobby, um einen Überblick über die Anlage und einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang zu erhalten.

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Wir wurden mit der Anlage nicht so recht warm, sodass uns schnell klar war, dass wir lieber außerhalb zu Abend essen wollten. Nachdem wir etwas in Google Maps recherchiert hatten, fiel die Wahl auf ein Restaurant an der Hauptstraße, von der wir auf dem Weg hierher abgebogen waren. Trotz des Wissens, dass die Fahrt dorthin ca. 8 km und damit sicher mindestens 15 Minuten dauern würde, brachen wir dorthin auf. Unseren Mietwagen konnten wir nach ein wenig Suchen auf einem der beiden Hotelparkplätzen finden.

Das Restaurant "Cevicheria Mar y Tierra" wurde auch von Locals besucht, die Preise waren human und das Essen recht ordentlich. Ich hatte mich für panierten Fisch entschieden und +1 zeigte auf ein Essen am Nachbartisch, um zu erfahren, dass es sich dabei um "Mariscada al ajillo" (Meeresfrüchte mit Knoblauch) handeln würde, was er dann auch zu seiner späteren Zufriedenheit bestellen sollte.

i2302191012.jpg


i2302191013.jpg


Nachdem die Dunkelheit eingesetzt hatte, war die Rückfahrt zum Hotel noch ein wenig anstrengender, aber wir sollten es sicher meistern. Zurück auf dem Zimmer war weiterhin kein Willkommensgruß eingetroffen. Auch wunderten wir uns, dass in diesem "5-Sterne"-Haus kein Turn-Down-Service angeboten wurde. Insbesondere ein abendliches Auffüllen des Trinkwassers hätte uns erfreut.

Nachdem wir weiterhin nicht so recht in der lokalen Zeitzone angekommen waren, ging es erneut relativ früh zu Bett.

Oh man, das tut mir leid.

Musste leider v. a. auch die letzte 30 Monate immer wieder feststellen, dass die gezahlte Rate nichts mit dem Service-Level zutun hat.

Da werde ich sogar manchmal echt zornig, wenn man sich mal bewusst wird, was der Scheiss eigentlich kostet…

Mein Service-Highlight-Haus ist ein Hotel, welches „unabhängig“ ist (wenn man mal LHW nicht dazu zählt). Gehört seit Jahrzehnten einer deutschen Familie und ist eig. eher traditionell. Seit unserem ersten Stay in 2020 schon sehr häufig besucht.

P. S. das Haus befindet sich in Italien.

—-

So oder so:
freue ich mich mal wieder auf Deinen Tripreport, gerade weil Machu Picchu bei mir auch hoch im Kurs steht.

Danke schon mal bis hierher.

Lieben Gruß
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
7.997
10.258
der Ewigkeit
Wir haben noch ein paar Länder die wir besuchen wollen :). Mit deutschem Pass wäre es wohl oft aber deutlich leichter. So lange der Vater noch lebt, werde ich aber auch immer den halben Jahresurlaub dafür nutzen. Das schränkt natürlich ein wenig ein.

Paris lockt ja immer mal mit günstigen Flügen. Man soll ja niemals nie sagen :).

In dem Fall Visum für Australien. Sollte eigentlich im April zu Schwester und Vater gehen.

Das Thema mit völlig überlaufener Ausländer Behörde und Fiktionbescheinigenigung ist zum Glück fürs erste durch und bald hoffentlich kein Thema mehr. Echt erbärmlich wie es in Deutschland zugeht, in Anbetracht der Fachkräftemangel Situation. Aber ist ja auch in etlichen Dokumentationen und Talkshows ein Thema. Ich hoffe das neue Gesetz wird auch wirklich bald beschlossen, dann wäre es etwas besser...

Ich lese auf jedem Fall mit Freude hier weiter!


Das hört sich nicht positiv an.
Seit Ihr noch vor Ort oder schon wieder zurück?
So oder so, Du solltest überlegen, ob Du die geschilderten Hotel-Negativerlebnisse
nicht direkt an das Marriot-HQ adressierst.
Mir ist nicht bekannt, ob die Kette sowas wie einen "Multi Property Guest Services Director" hat,
aber die berechtigte Beschwerde solltest Du auf jeden Fall adressieren.

Edith sagt, der Post sollte nicht an Batman, sonder @Nitus gehen.

 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.664
25.792
MUC
Das hört sich nicht positiv an.
Seit Ihr noch vor Ort oder schon wieder zurück?

Wir sind schon wieder eine Woche zurück in Deutschland. Ich schreibe den Bericht quasi rückwirkend.

So oder so, Du solltest überlegen, ob Du die geschilderten Hotel-Negativerlebnisse
nicht direkt an das Marriot-HQ adressierst.
Mir ist nicht bekannt, ob die Kette sowas wie einen "Multi Property Guest Services Director" hat,
aber die berechtigte Beschwerde solltest Du auf jeden Fall adressieren.

Muss ich mal drüber nachdenken. Aber tatsächlich war ich ob des schlechten Preis-/Leistungsverhältnisses etwas erschrocken. Andererseits war es sauber, die Anlage schon recht nett und der Strand war auch gut. Das Frühstück war in Ordnung und so richtig schlecht war es halt nicht.

Die Bewertungen bei Google sind auch überraschend gut. Ich sehe hier tatsächlich eine Mischung aus hohen Erwartungen meinerseits auf der einen Seite (genährt durch regelmäßige positive Erfahrung in Asien und den hohen Preis) und Fachkräftemangel sowie eine Ausrichtung auf eher nordamerikanisches Publikum, die mir generell etwas anspruchsloser und zahlungswilliger erscheinen, auf der anderen Seite.

Es kommen aber noch ein paar weitere Erlebnisse in meinem Bericht der folgenden Tage. Hätte ich die aufgerufene Rate von 600-1.000 USD zzgl. Resort Fee bezahlt, würde ich mich sicherlich beschweren. Dank Punktebuchung und SNA-Einlösung mit der Suite war das Missverhältnis dann nicht ganz so groß.
 

verve

Neues Mitglied
30.12.2016
6
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Es kommen aber noch ein paar weitere Erlebnisse in meinem Bericht der folgenden Tage. Hätte ich die aufgerufene Rate von 600-1.000 USD zzgl. Resort Fee bezahlt, würde ich mich sicherlich beschweren. Dank Punktebuchung und SNA-Einlösung mit der Suite war das Missverhältnis dann nicht ganz so groß.
Servicelevels passen sich halt leider immer dem Publikum an und da CR vorallem von amerikanischen Pauschaltouristen besucht wird, stimmt Preis Leistung vor allem bei den Ami Ketten meistens überhaupt nicht. Zum Glück wurde Euch nicht auch noch eine 50USD resort fee abgeknüpft - etwas was die meisten US Touristen ja auch ohne Diskussion akzeptieren…
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.664
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MUC
Tag 3 - toller Strand & kleine Enttäuschungen

Auch die zweite Nacht war viel zu früh vorüber, da die Eingewöhnung in die lokale Zeit weiterhin auf sich warten ließ. Da Frühstück hier jedoch erst ab 7 Uhr angeboten wurde, mussten wir uns noch ein wenig gedulden, bevor wir uns um kurz vor 7 Uhr langsam auf den Weg zum Frühstücksrestaurant machten.

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Da man die Türen erst um kurz nach 7 Uhr öffnete, warteten wir zusammen mit einigen nordamerikanischen Gästen. Diese unterhielten sich u.a. über die Anlage und ich hörte Aussagen wie "The service here sucks.", "This property is not managed by Marriott, that's why it's so bad." und Ähnliches. Offenbar waren nicht nur wir enttäuscht, was hier geboten wurde. Für die eingelösten insgesamt 148.000 Bonvoy-Punkte und 5 SNAs (zzgl. 169,50 USD Resortfee) war die Suite ein akzeptabler Gegenwert für die gebuchten fünf Nächte. Aber ich kann verstehen, dass man sich ärgert, wenn man hier tatsächlich 600 USD oder mehr pro Nacht hingeblättert hat und dann in einem Standardzimmer untergebracht ist.

Bevor ich mich hätte in das Gespräch einmischen und nach den Hauptgründen für die Unzufriedenheit hätte fragen können, wurde jedoch das Restaurant geöffnet und die Gäste nach und nach zu den jeweils gewünschten Tischen geführt. Wir wählten einen Sitzplatz auf der schattigen Terrasse bei Temperaturen um ca. 25°C.

Die Auswahl beim Frühstück war in Ordnung. Mich erfreute, dass es täglich wechselnde lokale Gerichte geben sollte. Reis mit Bohnen gab es natürlich jeden Tag. Ansonsten gab es wechselnde Fleischgerichte, Empanadas, Tortillas, Tacos und Tamales. Das Brot und die Backwaren gingen in Ordnung und es gab frische Waffeln, Pfannkuchen und Eierspeisen nach Wunsch.

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Auch gab es viel leckeres geschnittenes Obst. Aber auch ganze Früchte standen zur Auswahl, bei der wir uns für eine Art von Passionsfrucht entschieden hatten, die wir bislang noch nie gesehen hatten. Tatsächlich erinnerte deren Fruchtfleisch eher an Außerirdischeneier aus einem Alien-Film als an Obst. Geschmacklich war das Fruchtfleisch jedoch eher dezent und nicht so kräftig, wie ich Passionsfrüchte von anderswo kannte.

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Auf dem Rückweg vom ausgiebigen Frühstück entdeckten wir jemandem, der aus dem Abfluss / Revisionsschacht lugte.

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Für heute hatten wir uns eine Stranderkundung vorgenommen. Zurück auf dem Zimmer wechselten wir daher in leichtere Kleidung und trugen dick Sonnenschutz auf, da die Sonne bei wolkenlosem Himmel ziemlich erbarmungslos brannte. So gerüstet verließen wir die Hotelanlage am Strand und bogen nach links.

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Ein Stück weiter in südlicher Richtung wurde der Strand schöner und flach abfallend. Direkt am Hotel war er durchaus von Felsen durchzogen.

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Man merkte aber auch, dass es langsam Ebbe wurde und das Wasser sich zurück zog. Dennoch mussten wir einen kleinen Zufluss überqueren, um unseren Strandspaziergang weiter in südlicher Richtung fortsetzen zu können.

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Hier kamen wir mit einer Kanadierin ins Gespräch, der +1 den besten Weg durch das Wasser zeigte, um nicht zu tief durch das Wasser waten zu müssen. Sie machte mit Freunden Urlaub in einer Ferienwohnung und würde bereits seit über 10 Jahren regelmäßig nach Costa Rica kommen, um dem kanadischen Winter temporär zu entfliehen.

Nach einem kurzen Plausch setzten wir unsere Wanderung fort. Als wir jedoch kurz darauf die Strandbar "Lola's" entdeckten, entschieden wir uns für eine Pause. Am besten gefiel uns der Tisch, der angeblich reserviert sei. Auf Nachfrage konnten wir diesen jedoch einnehmen und hatten somit einen schönen schattigen Platz mit Blick auf das Meer und auf das Treiben am etwas belebteren Strand.

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Zur Erfrischung entschieden wir uns für einen "Costa Caipirinha" bzw. einen Mojito.

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Wir verweilten hier etwas länger, da es sich im Schatten gut aushalten ließ. Irgendwann meldete sich jedoch der Hunger und wir prüften die Speisekarte. Diese wirkte jedoch wenig inspiriert. Die Preise waren dazu äußerst ambitioniert, eine Pizza Margherita für 15 USD zzgl. 13% Steuer und 10% Service Charge oder ein Burger mit Pommes für 16,50 USD++. Da wir ohnehin bei Zeiten weiter wollten, prüfte ich die gastronomischen Alternativen in der Umgebung, von denen es jedoch nicht viele gab.

Ein paar Hundert Meter landeinwärts machte ich einen kleinen Foodcourt aus, wo u.a. brasilianische Tapioka-Pfannkuchen angeboten wurden. Da dies deutlich interessanter klang und auch preislich im Rahmen bleiben sollte, spazierten wir mit unseren Badelatschen landeinwärts. Tatsächlich bereitete die quirlige und sehr freundliche Dame uns frische Tapioka-Pfannkuchen mit der gewünschten Füllung zu. Im Endeffekt sollten diese jedoch geschmacklich keine Erfüllung sein, aber sie sättigten und schmeckten schon.

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Nach dem Essen spazierten wir erst zurück zum Strand und dann den Strand langsam zurück zum Hotel.

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Wieder am Hotel schienen alle Sonnenliegen rund um den großen Pool belegt zu sein, obwohl es dort kaum richtig schattige Plätze hatte. Wir hatten uns ohnehin vorgenommen, auf unserer Terrasse zu relaxen und die dortigen Sonnenliegen und den eigenen Pool zu nutzen.

Leider sollte sich jedoch ein Problem ergeben, da es an dem Sonnenschirm auf unserer Terrasse keinen Dorn gab, um diesen in geöffnetem Zustand zu fixieren. Trotz intensiver Suche konnten wir am und rund um den Schirm nichts finden, womit man diesen hätte fixieren können. Ich rief daher die Rezeption an und bat um Hilfe. Nachdem auch nach zwanzig Minuten niemand eintraf, suchte ich unsere Räumlichkeiten nach etwas ab, womit wir den Schirm aufgespannt fixieren konnten. Und tatsächlich ließen sich zwei Kugelschreiber des Hotels erfolgreich zweckentfremden.

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Nachdem jedoch der Wind zunahm und der Sonnenschirm kräftig wackelte, sehnten wir uns nach einer etwas stabileren Lösung. Da auch nach 1,5 Stunden niemand eintraf, versuchte ich es mal mit der Marriott-App und schickte eine Nachricht, in welcher ich unser Problem beschrieb. Ich erhielt umgehend eine Antwort, dass man sich des Problems annehmen würde. Ca. zehn Minuten später traf ein freundlicher Handwerker auf unserer Terrasse ein, der die Kugelschreiber in Sekundenschnelle gegen einen Metallstab mit Griff tauschen konnte.

Darauf stießen +1 und ich mit einem Bier, das wir aus San José mitgebracht hatten und das mittlerweile in der Minibar erstaunlich gut gekühlt war, an.

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Da mit immer tiefer stehender Sonne der nur schwer verrückbare Schirm seinen Schatten immer weiter in Richtung Pool warf, mussten wir unsere Liegen deutlich näher an diesen rücken.

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Der Vorteil des niedrigeren Sonnenstandes war jedoch, dass man nun auch den Pool nutzen konnte, ohne Angst vor der doch starken Sonnenstrahlung haben zu müssen. Tatsächlich war der Poolbesuch sehr erfrischend. Ich sollte jedoch feststellen, dass der Poolboden übersät war mit Laub und Dreck. Auch in den Folgetagen sollte sich daran nichts ändern. Kannte ich es aus den Domes-Hotels auf Kreta oder dem Renaissance Phuket, dass der private Pool täglich mit Casher und Poolsauger gereinigt wurde, hielt man dies hier offenbar nicht für nötig. Andererseits war das Wasser dennoch klar und roch nicht. Mich störte dann der Dreck auch nicht riesig, aber es fügte sich in die zahlreichen Unzulänglichkeiten, die ich hier nicht erwartet hatte.

Irgendwann bekamen wir Besuch auf unserer Terrasse, wobei nicht nur wir sondern auch die Familie eine Etage über uns erstaunt dem Reptil zuschauten. Letzteres half uns zu realisieren, dass wir auf unserer Terrasse nicht wirklich privat waren, und uns besser anständig benehmen sollten.

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Für das Abendessen hatte ich wieder ein Restaurant außerhalb der Hotelanlage ausgewählt. Das Cactus Restaurant war sehr gut bewertet und lag gar nicht so weit weg vom Hotel. Aufgrund der Lage bei Google Maps hatte ich vermutet, dass das Restaurant innerhalb der Hacienda liegen würde. Tatsächlich gab es neben der Haupteinfahrt in die Hacienda Pinilla noch eine seitliche Einfahrt, die jedoch nicht durch eine Schranke geschützt war. Die Straße vor und hinter diese war jedoch eine extreme Buckelpiste, wo das Auto selbst im Schritttempo unangenehm wackelte. Da war dann natürlich auch keine Schranke erforderlich, um die Ein- und Ausfahrten an diesem Seiteneingang zu kontrollieren.

Kurz hinter der Ausfahrt der Hacienda bogen wir auf eine bessere öffentliche Straße und erreichten das Restaurant kurz darauf. Zum Abendessen wählten wir erneut Ceviche als Vorspeise, wobei uns hier das zusätzliche aromenspendende Gemüse und Obst sehr gefiel. Als Hauptgang sollte es dann die Spezialität des Hauses sein, eine Art Taco oder eher Dönertasche, die mit Salat und Fleisch gefüllt war. Leider hatte der Fladen, wie für Maismehlgerichte nicht unüblich weder eine Fluffigkeit noch eine knusprige Kruste. Der Füllung fehlte dann auch irgendwie der geschmackliche Pfiff, sodass wir ob der guten Bewertungen eher enttäuscht nach Hause fuhren.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Servicelevels passen sich halt leider immer dem Publikum an und da CR vorallem von amerikanischen Pauschaltouristen besucht wird, stimmt Preis Leistung vor allem bei den Ami Ketten meistens überhaupt nicht. Zum Glück wurde Euch nicht auch noch eine 50USD resort fee abgeknüpft - etwas was die meisten US Touristen ja auch ohne Diskussion akzeptieren…

Doch, auch wir mussten eine Resort Fee zahlen, die jedoch schon bei der Punktebuchung angezeigt wurde. Es waren aber "nur" 30 USD zzgl. 13% Steuer pro Nacht. Aber das passt schon. Nochmal werde ich keinen Ketten-Resort-Urlaub in Costa Rica machen und genau für solche Erfahrungen sind ja im Endeffekt die Punkteeinlösungen sinnvoll.

Aber ich staune wirklich, was die Amis bereit sind, zu zahlen. Aber auch auf dem amerikanischen Kontinent besteht wohl Nachholbedarf beim Reisen und in Costa Rica wohl ein Fachkräftemangel in der Hotellerie.
 
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handballplayer3

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01.10.2015
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Aber ich staune wirklich, was die Amis bereit sind, zu zahlen. Aber auch auf dem amerikanischen Kontinent besteht wohl Nachholbedarf beim Reisen und in Costa Rica wohl ein Fachkräftemangel in der Hotellerie.
Ich habe den Eindruck überall wo primär amerikanische Leute anzutreffen sind, findet man auch die in den USA üblichen Preise. Obwohl auch die unfassbare Dimension angenommen haben.
Unter $200 pro Nacht ist in den USA nichts passables zu bekommen. Bei "besseren" Optione ist man auch sehr schnell bei $500/Nacht.

Ich erkläre es mir vor allem mit eher wenigen Urlaubstagen und einem hohen Gehalt. $200K sind dann ja doch relativ leicht erreichbar und unter dieser Prämisse sind dann die aufgerufenen Preise wohl wieder auf einem anderen Blatt zu betrachten.

Ist natürlich für uns nachteilig, vor allem solange der Dollar Kurs so ist.

// Danke für den Bericht!
Spricht einer von euch beiden Spanisch? Ich habe Mittel- und Südamerika bisher aufgrund von mMn zu schlechten Spanischkenntnissen immer aufgeschoben.
 
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Nitus

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Ich habe den Eindruck überall wo primär amerikanische Leute anzutreffen sind, findet man auch die in den USA üblichen Preise. Obwohl auch die unfassbare Dimension angenommen haben.

Das wird sicherlich einer der Gründe für das schlechte Preis-/Leistungsverhältnis gewesen sein.

// Danke für den Bericht!

Sehr gerne! Dient auch mir als spätere Erinnerung an den Urlaub, da ich gerne so manche Details vergesse, die mir beim Lesen meines eigenen Berichtes zurück kommen.

Spricht einer von euch beiden Spanisch? Ich habe Mittel- und Südamerika bisher aufgrund von mMn zu schlechten Spanischkenntnissen immer aufgeschoben.

Sprechen wäre zu viel gesagt. Mit einigen Französisch-, Latein- und Italienischkenntnissen sowie nach mehreren Spanienurlauben kann ich mir sehr vieles erschließen und auch ein paar Worte Spanisch sprechen. Generell sind wir aber auch relativ gut mit Englisch durchgekommen. Nichtsdestotrotz sind wir immer wieder auf Personen gestoßen, die so gar kein Englisch konnten. Wenn ich dann mit meinem zusammengebasteltem Spanisch auch nicht weiter kam, hat Google Translate den Rest erledigt.
 

Batman

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18.11.2017
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Ich habe den Eindruck überall wo primär amerikanische Leute anzutreffen sind, findet man auch die in den USA üblichen Preise. Obwohl auch die unfassbare Dimension angenommen haben.
Unter $200 pro Nacht ist in den USA nichts passables zu bekommen. Bei "besseren" Optione ist man auch sehr schnell bei $500/Nacht.

Ich erkläre es mir vor allem mit eher wenigen Urlaubstagen und einem hohen Gehalt. $200K sind dann ja doch relativ leicht erreichbar und unter dieser Prämisse sind dann die aufgerufenen Preise wohl wieder auf einem anderen Blatt zu betrachten.

Ist natürlich für uns nachteilig, vor allem solange der Dollar Kurs so ist.

// Danke für den Bericht!
Spricht einer von euch beiden Spanisch? Ich habe Mittel- und Südamerika bisher aufgrund von mMn zu schlechten Spanischkenntnissen immer aufgeschoben.
Leicht OT...

Wenn man sich die Preise in Europa anguckt (auch ein Grund für Balkonien im April bei uns), wird man dieses und nächstes Jahr wahrscheinlich noch vieler Orts hohe Preise wg. Nachholbedarf sehen.

Unabhängig davon, waren mMn in Amerika und Australien die Preise für Hotels schon immer absurd teuer und oft in keinem Verhältnis zur Qualität / Leistung. In beiden Ländern waren ja auch während Covid-19 die Preise nicht wirklich runter gegangen, obwohl viele zu kämpfen hatten (Mensch und Unternehmen). Unter 200 $ gibt es aber mMn schon seit 10 - 20 Jahren in beiden Ländern nichts vernünftiges. Leider. In Australien in den Großstädten bin ich daher ein seit Jahren auf Meriton oder Airbnb umgestiegen.

Resort fees finde ich eine Frechheit. Zumal in den USA ja noch andere Zuschläge dazu kommen können.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Nichtsdestotrotz sind wir immer wieder auf Personen gestoßen, die so gar kein Englisch konnten. Wenn ich dann mit meinem zusammengebasteltem Spanisch auch nicht weiter kam, hat Google Translate den Rest erledigt.
In dem letzten Jahren habe ich immer öfter Asiaten mit Sprachprogrammen auf Handy reisen sehen. Mit Hand und Fuß und der heutigen Technologie, die per AR und Co Straßenschilder übersetzen kann, finde ich das mutig aber auch irgendwie sympathisch. Es gibt ja so vieles da draußen zu entdecken :).
 
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xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Ich glaube CR wird es nach euren Erlebnisse nicht auf die Bucketlist schaffen. Hab ich richtig gerechnet, so ein mittelgrosses crushed ice Getraenk mit ein bisschen Zucker und Kondensmilch kostet 3k CR Waehrung = 5 Euronen? Jesus....

Fuer die Kugelschreibernummer gibt es 8/10 Ehreningenieurspunkte (y)

Was die Preise angeht, wird dieses Jahr aus dem Vollen geschoepft. Ich muss noch fuer die erste Jahreshaelfte Hamburg und Singapur buchen und das geht als Familie richtig ins Geld. Immerhin gibt es leichte Bewegungen bei den Flugpreisen....
 
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Bilbo

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28.10.2009
3.333
70
PAD/HAJ/KSF
Ich kann für Costa Rica das El Castillo in Ojochal empfehlen. Preis so um die 200 bis 300€ die Nacht. Unglaublich tolle Aussicht vom Pool und auch den Zimmern.

 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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www.oliver2002.com
Wenn man die Kommentare auf FT so liesst hängt das Desinteresse evtl auch mit dem Umstand zusammen, das ihr mit Punkten gebucht habt. Die Hotels müssen solche Zimmerkontingente als Teil ihres Franchisevertrags zur Verfügung stellen und sind wegem dem entgangenem Umsatz nicht wirklich happy.