Tag 13 - Von Panama zurück nach Costa Rica
Heute sollte es dann auch schon zurück nach Costa Rica gehen. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten, packten wir unsere Sachen, checkten aus und verluden unser Gepäck in unseren Mietwagen, den ich anschließend erneut über die Las Américas Brücke steuerte. Statt auf dem direkten Weg zum Flughafen zu fahren, bog ich jedoch hinter der Brücke rechts ab, da wir den weit ins Meer ragenden Damm besuchen wollten. Kurz vor dem Ende des Dammes hielten wir an und genossen die Aussicht.
In der Ferne konnte man sogar das Westin erkennen, in welchem wir die letzten beiden Nächte verbracht hatten.
Gegen Mittag waren die Straßen relativ leer, sodass wir zügig voran in Richtung Flughafen kamen. Unterwegs fielen zwar Mautgebühren an, aber diese wurden über Sixt Panama abgerechnet und Wochen später von meiner Kreditkarte abgezogen, leider ohne dass ich darüber eine Aufschlüsselung bekommen hätte. In der Nähe des Flughafens suchten wir dann eine Tankstelle und ließen den Tank des Hyundais auffüllen.
Wenig später parkte ich auf dem Parkplatz für Mietwagenrückgaben von Sixt am Terminal 1 des Panama Tocumen Flughafens.
Ein Sixt-Mitarbeiter überprüfte den Wagen und schickte mich mit den Unterlagen zum Schalter in das Terminalgebäude, wo schnell eine Kopie gemacht wurde, bevor offenbar Alles erledigt war.
Seit der kürzlichen Eröffnung des Terminal 2 erfolgt der Check-in von Copa Airlines in diesem, welches mit dem Terminal 1 nur airside verbunden ist. Um landside das Terminal zu wechseln, gibt es einen Bus, der alle paar Minuten verkehrt. Wir mussten tatsächlich einen Moment warten, bis sich genug Passagiere eingefunden hatten, und der Busfahrer den dann doch überschaubaren Weg mit uns zurücklegte.
Nach einem kurzen Fußweg erreichten wir dann das Gebäude des Terminal 2 und den Check-in-Schalter der Copa Airlines, wo wir ohne Wartezeit direkt einchecken und unsere Koffer abgeben konnten. Anschließend folgten wir dem "Gold Track", wenngleich auch die reguläre Sicherheitskontrolle keinerlei Wartezeit erfordert hätte.
Nervig fand ich, dass man zur Sicherheitskontrolle seine Schuhe ausziehen musste. Dies hasse ich. Meine Sneaker haben noch nie irgendwo einen Metalldetektor gestört, aber Diskussion half nichts und ich musste barfuß durch die Torsonde.
Unser nächstes Ziel war der Copa Club. Von einer nigelnagelneuen Lounge am Heimatflughafen der jeweiligen Fluggesellschaft hatten wir viel erwartet.
Tatsächlich war die Lounge wirklich riesig, halbwegs offen gehalten und hell und freundlich.
Die Speisenauswahl qualifizierte diese Lounge allerdings für eine der Schlechtesten, die ich jemals besucht hatte. Es gab trockene Minibrötchen mit wahlweise Thunfischcreme oder Paprikafrischkäse. Dazu trocken Brot, Tortillachips, zwei Dips, Tomaten, Karotten und Sellerie. WTF?
Wenigstens gab es eine bediente Bar, an welcher die Getränkewünsche zügig erfüllt wurden. Dazu war das Mischungsverhältnis von Gin und Tonic sehr nach meinem Geschmack.
Nach knapp 90 Minuten machten wir uns dann auf den Weg zum Gate, wo die 737MAX9 schon auf uns wartete.
Die Sitze waren wirklich großartig.
Für den kurzen Hüpfer von der Hauptstadt Panamas zur Hauptstadt Costa Ricas waren heute eine Stunde und zwei Minuten veranschlagt worden.
Ziemlich pünktlich erfolgte der Push-back und wir rollten zur Startbahn.
Wenig später in der Luft konnte ich zahlreiche Frachtschiffe auf dem Gatunsee erspähen.
Eine halbe Stunde später war dann die Atlantik- bzw. Karibikküste Costa Ricas in Sicht.
Kurz darauf erkannte ich das bergige Gelände im Umland von San José wieder.
Nach weiteren zehn Minuten war dann auch in der Ferne die Skyline von San José zu erkennen, kurz bevor wir in SJO aufsetzten.
Hier erwartete uns jedoch eine Überraschung. Nachdem wir bei unserer ersten Ankunft in SJO aus CDG kommend knapp zwei Wochen zuvor bei der Einreise direkt zu einem Beamten durchlaufen konnten, trafen wir heute auf eine enorme Warteschlange. Offenbar waren kurz vor uns einige Maschinen aus Übersee gelandet. Wir reihten uns ein und übten uns in Geduld.
Nach uns landete dann noch eine Maschine der British Airways aus London, sodass es auch hinter uns noch voller wurde. Vom Personal wurden zahlreiche Senioren aus der Warteschlange heraus gezogen und zu den Schaltern für Einheimische, Crew und Diplomaten geführt. Nachdem einige "pfiffige" jüngere Personen den Senioren folgen wollten, wurde jedoch sofort sehr strikt interveniert.
Nach ca. 45 Minuten Wartezeit konnten wir dann endlich einreisen. Bei der Frage nach unserem geplanten Aufenthaltszeitraum war man zwar über die zwei Tage irritiert, aber verstand man dies nach unseren Erklärungen.
Unsere Koffer standen schon neben dem Kofferband und an der Zollkontrolle war diesmal keine Schlange. So waren es nur noch wenige Minuten, bis wir uns am Abholpunkt für Uber-Fahrten eingefunden hatten, wo uns wenig später ein Uber einsammelte und zum vorab gebuchten Hotel fuhr.
Diesmal sollte es das Courtyard San José Escazu sein. Die äußerst freundliche Mitarbeiterin verkündete gut gelaunt, dass wir ein Upgrade erhalten hätten. Ein Late-Check-Out wollte sie aber noch nicht bestätigen, da die Buchungslage das nicht hergeben würde. Ich verwies auf meinen Status. Sie bat mich jedoch, am Folgetag nochmal nachzufragen.
Das Zimmer hingegen war für ein Courtyard absolut in Ordnung. Es war größer als die Standardzimmer und bot einen Balkon. Dazu war das Badezimmer erstaunlich groß und modern gestaltet.
Da es so langsam Abend geworden war und wir u.a. nach dem miserablen Lounge- und Bord-Essen sehr hungrig waren, machten wir uns zu Fuß auf, ein Abendessen zu suchen. Die verschiedenen Kettenrestaurants, die wir in direkter Umgebung des Hotels fanden, konnten uns nicht überzeugen. Wir liefen daher zum Multiplaza Escazú Einkaufszentrum, wenngleich der Weg dorthin offenbar nicht für Fußgänger gemacht war. In der Dunkelheit auf einer schmalen Brücke mit Autoverkehr in beiden Richtungen war uns dies nicht ganz geheuer, aber der Hunger trieb uns an.
Im Einkaufszentrum versuchte ich mittels Bewertungen bei Google Maps herauszufinden, welches Restaurant hier das kleinste Übel sei. Wir entschieden uns für eine Filiale der lokalen Hähnchen-Restaurant-Kette Rosti. Erst einmal bestellten wir einen Pitcher Bier.
Als Essen entschieden wir uns für eine Platte für zwei Personen. Das Brathähnchen war ok, aber machten uns die beiden Hälften nicht wirklich satt. Die panierten und frittierten Hähnchenstreifen zusammen mit BBQ-Sauce schmeckten noch ganz gut, aber die restlichen Beilagen waren mal wieder allesamt viel zu mehlig und stärkehaltig. Irgendwie fehlte uns eine frische Beilage.
Der Hunger trieb das ungesunde Essen rein. Wir hätten wohl lieber etwas mehr Zeit für die Restaurantsuche investieren sollen und notfalls ein Uber nehmen sollen.
Gesättigt flanierten wir noch ein wenig durch das Einkaufszentrum und kauften im örtlichen Supermarkt ein paar Snacks und Andenken für zu Hause ein. Insbesondere ein paar lokale Chili-Saucen und Schokoladenprodukte landeten im Einkaufswagen.