Um 9.15 Uhr, 15min vor Boarding, verließ ich die Lounge. Linker Hand aus der Lounge raus ging es zu den Z-Gates im Neubau. Noch vor dem ersten Gate fand eine weitere Passkontrolle statt, denn aus dem ganzen Bereich gingen derzeit nur USA-Flüge. Ohne entsprechende Bordkarte hat man wohl derzeit keinen Zugang.
Dort staute es sich etwas, aber nachdem mein Pass und die Bordkarte kontrolliert waren, lief ich das Stück zum Gate Z58. Zwar hätte ich auch die Laufbänder nehmen können, aber etwas Bewegung tat auch ganz gut. Davor wurden noch Flüge nach Detroit, Dallas und Houston abgefertigt.
Am Gate stand schon die Peking (D-AIMC) bereit, um uns heute nach Los Angeles zu fliegen. Davor kam sie wohl aus JFK zurück.
Das Boarding begann mit etwas Verzögerung zuerst für Familien mit kleinen Kindern (die i.d.R. gar nicht mehr so klein waren) sowie mobilitätseingeschränkten Passagieren. Parallel dazu gab es links einen Durchgang für Priorityboarding (First, Business, Gold) und rechts einen für Economy. Als dann das eigentliche Boarding begann, durften beide Schlangen zeitgleich boarden, was ich etwas ungeschickt fand, gerade für Statuskunden in Economy. Warum kann man nicht warten, bis die Priorityschlange abgearbeitet ist?
Ich folgte dem Wegweiser für die Economy und nahm die Treppen nach unten. Dort gab es zwei Gangways, die vordere für Premium Economy und die hintere für die normale Economy.
Ich hatte mir noch während der Buchung 52D reserviert, die erste Reihe im Mittelblock hinter der Treppe nach oben. Die Treppe dient als Bulkead für die mittleren beiden Sitze, doch die beiden äußeren Sitze 52D und G haben unendlich viel Beinfreiheit.
Der Monitor versteckt sich im Sitz, muss hochgeklappt werden und ist etwas kleiner als die anderen Monitore in der Rückenlehne des Vordersitzes. Hier sieht man auch die gute Beinfreiheit. Der einzige Nachteil ist eben der, dass man den Monitor erst nach Erreichen der Reiseflughöhe ausklappen darf. Mir war das aber egal.
Ein kleines Amenityset gibt es auch, bestehend aus Augenklappe, Oropax, feuchtes Tuch, ein Paar dünne Socken sowie Zahnpasta und –bürste.
Der Stecker für den Kopfhöreranschluss versteckt sich unter der Armlehne. Leider ist die Konstruktion so blöd, dass man die Lehne nicht mehr ganz zuklappen kann und eine Neigung bleibt, wenn man den Adapter vom QC25 nutzt. Allerdings funktionierten diese Gottseidank auch ohne den Adapter.
Zwar gibt es auch hier Kopfhörer, aber das sind die gleichen billigen wie in der Economy. Hier hätte man sich doch mit einem anderen Produkt etwas absetzen können.
Unter dem Sitz ist ein Stromanschluss für alle möglichen Steckerarten.
Hier noch zwei Bilder des Sitzes. Die Rückenlehne kann man ein ganzes Stück neigen, und außerdem eine Fußablage ausfahren – zumindest hier an meinem Sitz. Bei den anderen Sitzen ist eine Fußstütze hinten am Vordersitz montiert. Der Sitz ist recht bequem; breiter als die normalen Economysitze und hat v.a. zwei eigene Armlehnen. Allein das ist schon Gold wert, dass man sich nicht mehr mit dem Nebensitzer um die Armlehne streiten muss. Tisch wird grundsätzlich ausgeklappt.
Langsam füllte sich die Premium Economy, und am Ende sollten nur etwa fünf Sitze frei bleiben – einer davon mein Nebensitz. Dachte ich zuerst, bis ein ultraorthodoxer Passagier jüdischen Glaubens nicht auf seinem Sitz sitzen wollte, da auf dem Nachbarsitz eine Frau saß. Wider Erwarten nahm sich die Purserin des Themas an und fragte erst einen Passagier am Bulkhead und dann mich, ob wir uns deswegen umsetzen würden. Beide lehnten ab, und so wurde der Passagier kurzerhand auf meinen freien Nebensitz gesetzt.
Ich möchte in dem Reisebericht jetzt keine Diskussion über Glauben und dessen Auswirkungen anfangen (ich selbst bin nicht gläubig und finde alle Glaubensarten gleich albern), aber was ich nicht verstehe: Wenn mein Glauben mir das Sitzen neben Frauen verbietet (aus welchen Gründen auch immer), warum kaufe ich mir dann nicht zwei Sitze, sodass der Nebensitz garantiert frei bleibt? Stattdessen belästige ich damit alle anderen.
Und von Lufthansa hätte ich nicht erwartet, dass auf so ein prähistorisches Frauenbild auch noch Rücksicht genommen wird – und persönlich finde ich das auch nicht gut. Wäre ich Purser gewesen, so hätte ich den Passagier vor die Wahl gestellt, entweder auf dem alten Platz sitzen zu bleiben, oder auszusteigen und sich ein neues Ticket zu kaufen – am besten gleich mit freiem Nebensitz. Aber genug davon.
Als das Boarding beendet war, gab es einen Welcomedrink und es wurden die Speisekarten ausgewählt. Nachdem wir das Gate verlassen haben, sind wir noch relativ lange Zeit relativ langsam zur Startbahn 25C gerollt, von der es dann auch losging.
In einer der Ansagen wurden die freien Sitze in der Premium Economy für 349€ angeboten. Ich habe niemanden gesehen, der das Angebot angenommen hat.
Als wir die Reiseflughöhe erreicht hatten, gab es erstmal einen Getränkeservice (ich hatte meine übliche Diet Coke und war überrascht, dass es hier noch Dosen hab) und eine kleine Tüte Snacks.
Danach gab es dann ein heißes Tuch, und schon wurde das Essen ausgeteilt. Vorspeise (
Sommersalat mit Streifen von sonnengetrockneten Tomaten, dazu Italian Dressing) und Dessert (
Crème brûlée mit Mandelkrokant) waren für alle gleich, aber bei den Hauptspeisen konnte man zwischen zwei wählen:
Gebratene Hähnchenbrust mit Arrabiata-Sauce, Auberginen-Zucchini-Gemüse und Sahnepolente sowie
Ravioli mit grüner Pesto-Füllung, gegrillten Auberginen und Paprika. Ich hatte das Chicken, das durchschnittlich war – und wenig. Immerhin gab es nun das ganze Menü in Porzellanschalen, das war bei meinem letzten Flug in Premium Economy Anfang Februar noch anders.
Wider Erwarten fand ich im IFE etwas zum Anschauen, und so sah ich mit endlich
Lincoln Lawyer, die Verfilmung des gleichnamigen Michael Connelly Romans, an. Ich bin großer Fan der Michael Connelly Romane und habe alle mehrfach gelesen, weswegen ich den Film bisher vermieden habe. Was soll ich sagen – ganz OK, aber das Buch ist besser und schlüssiger.
Nachdem die Essenstabletts eingesammelt wurden, hätte es noch
Kaffee und
Tee gegeben, sowie
Cognac und
Baileys. Ich verzichtete.
Kurz darauf kam dann die Ansage der Purserin, dass jetzt die Formulare zur Einreise in die USA verteilt würden. Außerdem wurde klar angesagt, dass Passagiere mit ESTA, die seit 2008 schon mal eingereist sind, diese nicht ausfüllen müssen und an die APC-Kioske dürfen, sowie Gäste mit Global Entry an die jeweiligen Automaten. Auch wurde gesagt, dass APC kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung möglich sei, während bei GE eine kostenpflichtige Anmeldung notwendig sei.
Als mir eine FB dann das Formular geben wollte, lehnte ich mit „Danke, ich habe Global Entry“ an, worauf ich einen verwunderten Blick erntete und die Dame sagte „Aber das ist das Zollformular, das muss jeder ausfüllen“. Nach einer weiteren Ablehnung meinerseits ging sie dann weiter. Hat sie der Ansage Ihrer Chefin grade nicht zugehört?
Immer wieder gab es einzelne Getränkerunden mit
Wasser, Apfel- und Orangensaft, und man konnte sich auch in der Galley bedienen.
Als der erste Film vorbei war, versuchte ich, noch etwas zu schlafen, was aber nicht wirklich ging, und so gab ich das auch wieder auf und versuche mich, mich so bis heute abend in San Diego wachzuhalten, um möglichst gleich in den passenden Rhythmus vor Ort zu kommen. Das lag aber nicht am Sitz, sondern daran, dass ich über Nacht ausgeschlafen hatte und derzeit noch fit war.
Als nächstes sah ich mir
Star Wars Episode IV: A New Hope im IFE an und machte mich parallel dran, den nächsten Teil des TRs weiter zu schreiben. Laut FlightMap schaut es derzeit noch gut aus: Wir sollen um 12.30 Uhr landen, also 25min vor der Zeit. Der In’n’Out Run sollte problemlos möglich sein. Als Star Wars rum war, schaute ich noch ein paar Folgen
Big Bang Theory.
Eine weitere volle Getränkerunde gab es noch, dazu ein Kit Kat.
Zwei Stunden vor Landung gab es dann noch einen Snack zu Essen:
Streifen von Rinderfilet mit Kräutersahnesauce, dazu Erbsen-Möhren-Gemüse und Kartoffelpüree oder
Pettine Pasta mit Bärlauchrahmsauce. Das Dessert war eine
Erdbeer-Joghurt-Schnitte mit Sahne.
Die Premium Economy ist ein gutes Produkt, in der ich den langen Flug gut und bequem saß. Klar, keine Businessclass, aber der Unterschied zur Economy ist groß – allein schon die eigenen Armlehnen sind einiges wert, dazu der besser gepolsterte und breitere Sitz mit mehr Beinfreiheit.
Das einzige, das etwas stört, ist der billige Kopfhörer (für mich egal, da ich eh meinen eigenen dabei habe) und die Tatsache, dass man von nicht-Gangsitzen nur sehr schwer aufstehen kann, wenn der Vordermann die Rückenlehne komplett zurückgelehnt hat. Da ist einfach viel zu wenig Platz zwischen Sitz, Mittelkonsole und Rückenlehne. Ein paar cm mehr Sitzabstand täten hier gut.
Wir landeten etwa 20min vor der Zeit und rollten dann noch ein paar Minuten bis zum Gate 150. Zuerst durften die Businessclasspassagiere oben aussteigen, und erst nach ein paar Minuten Wartezeit wurde die untere Fahrgastbrücke rangefahren. Erst die vorne für die Premium Economy, und dann die zweite für die normale Economy.
Während der Wartezeit kaufte ich mir gleich einen 50MB Datenpass und schaute in der United App nach meinem Anschlussflug. Und auf einmal bot die App auch an, eine mobile Bordkarte in Wallet zu laden. In Deutschland ging das noch nicht. Auch diese hat TSA Pre, sodass ich mir den Umweg zum UA-Schalter in FRA hätte sparen können. Wenn man es nur immer vorher weiß.
Willkommen in Amerika!
An der Einreise war generell wenig los, obwohl einige A380 am TBIT waren: Singapore, Korean, Lufthansa und BA. Am Global Entry Kiosk war ich innerhalb von 1min eingereist und ging weiter zum Gepäckband. Dort kam ich um 12.50 Uhr an. Es dauerte etwas, bis das Gepäckband anlief, und dann kamen zuerst die HON- und First-Gepäckstücke raus. Nach einer weiteren Pause ging es dann mit dem normalen Prioritygepäck weiter, das diesmal auch funktionierte. Da aber im A380 viel Prioritygepäck dabei ist (eine große Businessclass und dazu noch diverse Statusgäste in Economy) musste ich etwas auf meinen Koffer warten. Nach insgesamt 20min Wartezeit ging ich schließlich zum Zoll. Am Global Entry Zugang gab es eine kleine Schlange, die aber nichts war im Vergleich zu den langen Schlangen am normalen Zugang. Auch wenn man mit APC ähnlich schnell einreisen kann wie mit GE, dieser Vorteil ist immer noch gewaltig. Nachdem ich durch war, folgte ich den Schildern zu Connecting Flights und gab meinen Koffer wieder auf, nachdem er nochmal gescannt wurde.
Nun war es 13.15 Uhr, und mein Anschlussflug boardete um 15.35 Uhr. Mehr als genug Zeit für einen In’n’Out Run. Ich ließ extra meinen GPS Tracker mitlaufen; für das Stück vom TBIT zum In’n’Out brauchte ich 17min, von/zu den anderen Terminals wäre es dann etwas weniger.
Das LAX-Schild am Sepulveda Boulevard.
Endlich am Ziel.
An der Kasse gab es keine Schlange, das hatte ich bei meinem letzten Run schon anders erlebt. Ich bestellte einen 4-by-4 und eine Large Diet Coke; laut Kassenzettel habe ich um 13.38 Uhr bezahlt; 10min später hatte ich dann endlich meinen Burger. Im Falle des Falles also immer etwas Wartezeit einplanen. Ich setzte mich raus und aß den Burger. Wie habe ich das vermisst. Meinen letzten 4-by-4 hatte ich letzten November in Anaheim. Beim Essen beobachtete ich die Flugzeuge, die direkt über uns landeten, denn der In’n’Out ist direkt in der Einflugschneise. U.a. kamen eine CX, QR und CI 777 rein, dazu noch einige 737 von WN.
Kurz nach 14 Uhr ging ich schon wieder zurück. Zwar hätte ich sicher noch ein paar Minuten bleiben können, aber nach den letzten Berichten von langen Schlangen bei der Sicherheitskontrolle an amerikanischen Flughäfen wollte ich lieber etwas früher zurück sein – trotz TSA Pre, denn die TSA Pre Spur hätte ja auch geschlossen sein können. Sicher ist sicher.
Aus der Reihe Wunschkennzeichen:
Das Theme Building am LAX
Ich ging rüber zu Terminal 7 und per Rolltreppe in den ersten Stock, wo ich direkt an der Sicherheitskontrolle rauskam. TSA Pre war offen und leer, und in Nullkommanichts war ich an der Sicherheitskontrolle durch. Elektronik und Flüssigkeiten im Handgepäck lassen, Gürtel und Schuhe nicht ausziehen – TSA Pre ist so angenehm.
Direkt bei den 70er Gates gab es einen United Club, in den ich reinging. Nichts besonderes, aber um dort auf den nächsten Flug zu warten schon OK. Blöderweise war das noch einer derjenigen, wo man auch Softdrinks an der Bar holen muss.
Etwa 10min vor Boarding ging ich dann in Richtung Gate 87 los, wo ich gerade zum Boardingbeginn ankam, da es doch ein recht langer Fußmarsch vom United Club am im Terminal 7 zum Gate 87 am Ende des Terminals 8 war. Die N149SY, eine E175, die ziemlich genau 1 Jahr alt ist, sollte uns heute nach San Diego fliegen. Laut Upgradeliste waren 8 der 12 Sitze in der First Class Upgrades. Für die kurze Flugzeit war ich zu geizig, einen Economy Plus Sitz zu kaufen, aber auch in Economy Minus war der Sitzabstand gut genug. Einzig und allein die Sitzpolsterung fand ich etwas hart.
Wir kamen pünktlich vom Gate weg, und der Kapitän sagte eine Flugzeit von 25min voraus. Richtigen Service gab es an Bord nicht, eine der beiden FA ging nur mit Bechern und einer Flasche Wasser durch. In First Class hätte es immerhin Wunschgetränke gegeben. Wir kamen deutlich vor der Zeit in San Diego an und mussten noch ein paar Minuten im Flieger warten, denn das Bodenpersonal hat nicht so früh mit uns gerechnet und so musste erst noch jemand geholt werden, der die Jet Bridge heranfahren kann.
Unser Flugzeug nach der Ankunft in San Diego. In Los Angeles waren keine gescheiten Bilder möglich, da das Flugzeug vom Terminal und der Jetbridge verdeckt war.
Ich machte mich auf zur Gepäckausgabe. Da dieses noch auf sich warten ließ, bin ich erstmal zum Fahrkartenautomaten gegangen um mir eine Fahrkarte für Bus und Trolley zu kaufen. Von meinem letzten San Diego Aufenthalt hatte ich noch eine Chipkarte, die auch noch gültig war, und so lud ich gleich einen 4-Tage-Pass für $15 drauf. Nach meinen Berechnungen dürfte ein 4- und ein 3-Tage-Pass das insgesamt günstigste Angebot sein, auch wenn ich am An- und Abreisetag nur zwischen Hotel und Flughafen fahre.
Nachdem ich meinen Koffer hatte, musste ich noch knapp 10min auf den Bus 992 warten und fuhr dann in Richtung Downtown, wo ich an der Haltestelle Santa Fe Depot in den Trolley umstieg.
Mit dem Wetter habe ich derzeit echt Pech hier, erst zum Wochenende solls besser werden.
An der Haltestelle Hazard Center stieg ich aus und ging zum Hotel, das schräg gegenüber der Haltestelle ist.
Gebucht hatte ich einen King Deluxe Room; beim Check-In fragte mich das Mädel, ob ich mit einem Upgrade einverstanden sei. Klar, und so bekam ich einen King Balcony High Floor im 10. von 11 Stockwerken. Außerdem gab es das Doubletree-Cookie, einen WiFi-Code (leider nur 3MBit/s up und down, mit Premium bzw. High-Speed hat das nichts zu tun) sowie Frühstücksvoucher, die ich nach meiner Wahl einsetzen kann.
Außerdem stand in der Lobby ein Plakat zum Thema Water Shortage und den Konsequenzen fürs Hotel aus.
Ich ging weiter zum Aufzug, der hier eine ganz moderne Steuerung hat. In der Kabine gibt es keine Tasten für die Stockwerke mehr, sondern man hält erst seine Karte an diesen Leser neben der Lifttür und drückt dann das gewünschte Stockwerk.
Das Zimmer an sich ist schön und geräumig.
Badezimmer
Blick vom Balkon. Die Tür ist ziemlich modern und ich hatte große Mühen, sie danach wieder zu schließen. Ich war schon kurz davor, den Hausmeister anzurufen.
Von meinem letzten Aufenthalt hier in der Gegend wusste ich noch, dass es nicht zu weit entfernt einen Target gibt. Ich lief daher gleich nochmal los und holte mir dort etwas zu trinken und ein paar Knabbereien.
Zurück im Hotel habe ich mich dann dran gesetzt den TR fertig zu schreiben und werde nun versuchen, mich bis 22 Uhr Ortszeit noch wachzuhalten.