Gegen halb sechs bin ich nochmal losgelaufen. Erster Stop war Starbucks: Ich wollte den neuen Caramel Espresso Granita ausprobieren. Was soll ich sagen: Hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Danach bin ich noch ein letztes Mal die Hügel von San Francisco entlanggelaufen bis zum Pier 39.
Mir fehlen nämlich noch die Seelöwen.
Die echten natürlich. Wobei die faul in der Ecke rumlagen.
Danach habe ich noch die Abendsonne genossen und mir den Pazifikwind entgegenwehen lassen.
Zurück „umlief“ ich die Hügel dann, was aber gar nicht so leicht war. Eigentlich waren es nur 2km Luftlinie, die sich aber dadurch ziemlich verlängert hatten. Dieser Abendausflug waren weitere 7,5km. Eigentlich hätte ich mir damit nochmal einen Abschiedsburger verdient…
Do, 16.06.16
Der Morgen bestand aus Koffer packen, frühstücken und duschen – nicht notwendigerweise auch in dieser Reihenfolge. Im Laufe des Vormittags kam dann schon die nächste SMS, diesmal allerdings von Lufthansa:
Your flight LH433 ORD-FRA 16Jun 10:30PM is unfortunately delayed, estimated 16Jun 11:00PM. Please check-in on time and observe the actual boarding time.
Der ankommende LH432 ist erst mit 1h15min Verspätung in FRA weggekommen. Der verspätete Abflug von LH433 wundert mich dennoch, denn auch mit der verspäteten Ankunft sind es immer noch über 2h zwischen der Ankunft von LH432 und dem Abflug von LH433. Oder dauert es so lange, das Flugzeug in ORD von Terminal 5 zu Terminal 1 zu verschieben?
Um 11.40 Uhr habe ich mich dann schließlich auf den Weg zur Rezeption zum Auschecken gemacht und meine beiden Koffer das kurze Stück zur Powell St BART-Station geschoben. Kurz vor zwölf kam ein Zug zum Flughafen, wo ich eine halbe Stunde später ankam. Die Haltestelle ist direkt neben dem Internationalen Terminal. Das kurze Stück zum United Check-In in Terminal 3 bin ich dann aber gelaufen, statt den Airtrain zu nehmen.
Der Weg zum Premier Checkin ist nicht allzu weit, allerdings ist das wieder einer derjenigen, wo man alles selbst machen muss. Nicht gerade meine Definition von Premium. Bordkarten gibt’s auch nur auf dünnstem Thermopapier.
Als ich meine beiden Koffer aufgegeben habe, fragt mich eine Dame von United, die herumschwirrt, um im Zweifelsfall Hilfe zu leisten, wie man denn Rimowa ausspricht. Sie hat sich nämlich auch einen gekauft und ist begeistert… Ich frage sie dann gleich, an wen ich mich wegen meines Economy Plus Sitzes wenden kann, und da holt sie extra jemanden her. „Blöderweise“ ein hübsches junges Mädel, und da kann ich einfach nicht böse sein. Wenn sie gefragt hätte, hätte ich mich sogar auf einen Mittelsitz in der letzten Reihe gesetzt
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Sie entschuldigt sich, wie das passieren konnte, wisse sie auch nicht, und nach einem kurzen Telefonat mit dem IT Support, wie sie das in SHARES machen muss, bekomme ich immerhin die Gebühr auf meine Kreditkarte erstattet. Der Flug selbst ist 100% voll.
Durch die Sicherheitskontrolle durch gehe ich zum United Club. Essen wie üblich (ich hatte zwei Schüsseln von der
Creole Jambalaya with Chicken and Sausage, die viel besser schmeckte als sie aussah), dafür Softdrinks vom Automaten und ein schöner Vorfeldblick.
Während der Wartezeit wird ein United Dreamliner von einem benachbarten Gate zurückgeschoben.
Knapp 15min vor Boarding bin ich zum Gate los. Hier unsere Maschine – wieder eine Boeing 737-900ER. Jetzt fehlt mir die ohne ER immer noch.
Bei den Boardinggroups 1 und 2 hatten sich jetzt schon recht lange Schlangen gebildet. Beimfreiheit war nicht so schlecht wie befürchtet.
Dennoch kamen mir die 4h Flugzeit recht lang vor. Wie üblich wurde der halbe Hausstand mit an Bord genommen, sodass der Platz in den Bins schnell knapp wurde und alle Passagiere aufgefordert wurden, kleinere Handgepäckstücke unter dem Vordersitz zu verstauen – und damit die eigene Beinfreiheit einzuschränken. Sicher doch. Soll das Gatepersonal doch die Policy durchsetzen.
Eine kleine Tüte Snacks und immerhin die ganze Dose Diet Coke gabs. Da das Flugzeug mit DirecTV ausgestattet ist ($7.99 für Flüge über 2h – bitte was?), gab es kein Wifi-Entertainment, und so habe ich mich durch die Mediathek meines iPads geschaut.
Wir sind etwas vor der Zeit in ORD gelandet; unser Gate war aber noch belegt, sodass wir noch etwas warten mussten. Das Aussteigen dauerte dann wie immer ewig. Ich werde wohl nie verstehen, was daran so schwer ist und so lange dauert. Und warum sich manche Passagiere erst in der Galley anziehen.
Wir kamen im Terminal 1, Concourse C an, und der Anschlussflug geht von Concourse B ab, sodass ich unter dem Rollfeld durchmusste.
Gate für LH433 ist B17. Direkt gegenüber ist ein United Club. Beim Check-In im Club wurde mir bereits gesagt, dass der Flug verspätet sei und erst um 22.30 Uhr boarden würde. Auf den Monitoren ist er jedoch pünktlich angezeigt. Verwirrend. Der Club ist unterirdisch (die Lage natürlich), und es gibt kein Tageslicht oder Vorfeldblick. Verglichen mit San Francisco gibt es hier eine andere Suppe, die aber auch ganz OK ist. Das hier ist aber der erste United Club, in dem ich einen der Getränkeautomaten sehe, mit dem man die einzelnen Geschmacksrichtungen auswählen kann. Jede Lounge sollte einen solchen haben. Verdammt, ich hätte so ein Teil gerne daheim stehen.
Einer der Service-Schalter im Club ist von Lufthansa-„Personal“ besetzt. Man könnte fast meinen, man sei in Deutschland, so viele Deutsche sind hier. Aber mit einer relativ großen Business, und dann noch den üblichen Statuskunden ist das ja auch nicht weiter verwunderlich.
Um 22.05 Uhr wurde es hektisch, denn es wurde auf einmal angesagt, dass der Flug bald boarden würde, sodass ein Großteil der Gäste im Club schnell aufbrach. Am Gate gab es mehrere Schlangen, eine fürs Priorityboarding und drei weitere für je ein paar Sitzreihen in der Economy. Die Priorityschlange war, erwartungsgemäß, riesengroß.
Irgendwie muss das „bald“ noch eine Bedeutung haben, die vielen von uns nicht klar ist, denn wir warteten noch rund 15min, bis es dann endlich losging. Komischerweise wurden dann Priority- und die erste Economyschlange gleichzeitig geboardet. Was war das nochmal mit dem Priorityboarding?
In dieser 748 ist die Premium Economy ungeschickt zwischen zwei Economysektionen platziert – und auch noch offen ohne jegliche Absperrungen nach vorne und hinten. Irgendwie ungeschickt. Außerdem ist während des Fluges viel Durchgangsverkehr zu den Toiletten. Auf diesem Flug ist die Premium Economy voll ausgebucht. Ich verbrachte den Rest des Boardings damit, mir den Rest von Zootopia anzuschauen, den ich letzte Woche auf dem Flug nach Seattle in United’s DirecTV verpasst habe. Kurz vor Ende des Boardings fragte ein getrennt sitzendes Pärchen mich noch, ob ich mich umsetzen würde, damit es zusammensitzen kann, reagiert ob meines „nein“ aber etwas ungehalten. Das komische war, dass beide den Flug durchgeschlafen haben. Dann aber so ein Theater wegen des Zusammensitzens machen. Muss man nicht verstehen.
Flugzeit sollte knapp unter 8h sein, und als Grund der Verspätung wurde nur genannt, dass die Maschine zu spät reinkam. Nach dem Start musste erst mal das Entertainmentsystem neu gestartet werden, da es bei einigen Passagieren nicht funktionierte. Blöd war, dass währenddessen auch die Leselampen nicht funktionierten und dass ich mit der Vorspultaste zu der Stelle in meinem Film springen musste, an der ich vorher war.
Als nächsten Film schaute ich mir Eddie the Eagle an. Obwohl ich kein großer Sportfan bin, fand ich den Film großartig und bewegend. Sehr sehenswert. Als Abendessen gab es
Hähnchen Cacciatore mit buntem Gemüse und Spätzle. Geschmacklich durchschnittlich und komplett ungesalzen. Die Portion war, wie soll ich es sagen, übersichtlich.
Danach wollte ich schlafen, was aber nicht wirklich gut ging, ich konnte nur etwas dösen und immer mal wegschlummern. Keine Ahnung, woran das lag. Kurz vor Irland gab es noch ein kleines Frühstück, allerdings mit nur einem Brötchen. Etwas arg wenig, v.a. bei dem mitgeliefertem Belag.
Unterwegs holten wir keine Verspätung mehr auf und kamen schließlich am Gate Z69 an - am hintersten Ende des Z-Baus. Das hier war der Flieger.
Obwohl es einige Zeit dauerte, bis ich das Flugzeug verlassen hatte und dann noch ewig laufen musste (die Wegführung war heute besonders umständlich und führte zwischen Pass- und Sicherheitskontrolle, bevor es in den Z-Trakt geht, über eine Rolltreppe zur Einreise. Immerhin waren hier die eGates in Betrieb.
Natürlich war das Gepäck noch da, und nach und nach trödelten dann auch die anderen Passagiere mit Endziel Frankfurt ein. Das HON-Gepäck kam zuverlässig als erstes, das restliche Gepäck ließ noch auf sich warten. Meine beiden Koffer kamen zum Glück recht bald, wobei mein nigelnagelneuer Rimowa schon einen Kratzer hat.
Damit bin ich noch zur LH-Gepäckverfolgung, aber man hat mich nur abgewimmelt. Solange die Funktion als Koffer nicht beeinträchtigt sei, könne man nichts machen, das seien normale Gebrauchsspuren. Das nächste Mal kaufe ich mir wieder einen Billigkoffer.
Ich nahm den Bus um 15.15 Uhr nach Darmstadt, und gegen 16.20 Uhr war ich wieder daheim. Dort erstmal die Fenster aufgemacht, Kühlschrank und Warmwasserboiler wieder mit Strom versorgt, Briefkasten geleert (viel Werbung (trotz "keine Werbung einwerfen" Aufklebers) und dann gleich fürs Wochenende einkaufen gefahren.
Damit ist auch diese Reise wieder zu Ende. Ich hoffe, der TR hat einigermaßen gefallen. Am Wochenende liefere ich noch ein Fazit nach.
Nächstes Wochenende gehts nach London. Der nächste TR kommt allerdings erst vom Wochenende drauf, wenn ich für eine Nacht nach Prag fliege.