[22.5.2011] Grímsvötn in Island ausgebrochen

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SlRlUS

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08.10.2009
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Allgäu
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CHIE_2011-10-12.jpg

Der Tremor ist schlagartig zurück gegangen (siehe roter Bereich unten). Das bedeutet, dass die sich geöffnete Spalte im Meer geschlossen hat und nun das Magma einen neuen Weg finden muss. Die Bebenaktivität der nächsten Stunde dürfte dann darauf hindeuten, wo sich der nächste Ausgang öffnet.
 

Flymaniac

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05.03.2010
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B

Bergmann

Guest
Hier ein Vulkanthema wieder Island betreffend. Da rumort es anscheinend wieder sehr kräftig, kräftiger als im April letzten Jahres. Ich habe den Link im MUC-Forum entdeckt und sage Danke an muc-driver, der diesen Link dort hereingestellt hat:

Bange Blicke auf den Katla - news.ORF.at
 

Flymaniac

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05.03.2010
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Die Einwohner von La Restinga auf El Hierro dürfen wieder in Ihren Ort zurück. Dafür nehmen die Erdbeben bei Frontera in der Inselmitte zu.
 

Flymaniac

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05.03.2010
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Nach mehreren Beben bis zur Stärke 4,4 sind mehrere Straßen und der Tunnel nach La Restinga wieder gesperrt worden. La Restinga wird gerade wieder evakuiert da giftige Dämpfe im Ort gemessen wurden. Heute vormittag wurde schon ein Dorf in der Nähe von La Frontera geräumt da bei weiteren Erdbeben Felssturz Gefahr besteht.

Die Lage insgesamt deutet auf einen neuen heftigeren Vulkanausbruch an.
 

SlRlUS

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08.10.2009
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Allgäu
Der sich vor der Südküste El Hierros bildende Unterwasservulkan ist im Inbegriff die Wasseroberfläche zu "durchstoßen". Heute gab es massive Gasblasenbildung (wieso muss ich grade an einen anderen Thread hier denken...?) die jeweils einen s.g. Wasserdom bildeten (im Zuge der Freisetzung der Gase wurde auch der Ort La Restinga evakuiert).

Was sich da grade abspielt nennt sich im Fachjargon "surtseyanischer Vulkanausbruch" der sich durch drei Phasen auszeichnet. Phase 1 durchlief der Vulkan die letzten 2 Wochen wo im Meeresuntergrund sich ein Graben geöffnet hat aus dem Magma sowie Gase austraten. Phase 2 ist der Zeitpunkt, wenn durch das ausgetretene Magma der sich dadurch bildende Vulkan nach oben wächst und somit Magma, Wasser und Luft vermischt werden. Dies führt dann zu der explosiven Phase 2 der wir uns grade nähern. Und diese birgt die Gefahr einer Aschewolke. Allerdings sollte an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass wir es vermutlich nicht mit Ausmaßen wie 2010/2011 zu tun haben werden. Nichts desdo trotz wurden die ersten theoretischen Modelle geschaffen die die Ausbreitung einer eventuellen Aschewolke vorherzusagen versuchen:

Volcan%20GFS.gif

Q: ACANMET - Asociación Canaria de Meteorología - Explicación_mapa


Der Vollständigkeit halber: Phase 3 führt zu stetem Magmaaustritt. Ist der dann oberirdische Vulkan soweit in die Höhe gewachsen, dass das Magma sich nicht mehr mit Wasser vermischt bzw kein Meereswasser in den Schlot nachfliessen kann, läuft das ganze relativ ruhig ab. Wir werden schlicht und ergreifend Zeuge der Geburt einer neuen Kanaren Insel.
 

SlRlUS

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08.10.2009
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Allgäu
Schon etwas länger her seit dem letzten Update.

El Hierro (Kanaren)
Mehr als 3 Monate mussten die Hierrenos mit der Unterwasser Eruption und mit undurchsichtigen Meldungen, Warnungen und Beschwichtigungen seitens der Inselregierung leben. Zusammenfassend sei gesagt, dass keine neue Insel geboren wurde. Sprich, das ausgetretene Magma türmte sich nicht bis zur Oberfläche auf. Auch eine explosive Eruption samt von uns allen gefürchteter Aschewolke ist nicht mehr zu erwarten. Entwarnung!

Katla (Island)
Es ist ziemlich ruhig geworden. Nach der subglazialen Eruption im letzten Sommer traten zwar immer wieder Beben und Schwarmbeben, vereinzelt mit Magnitude +M3.0, auf. Jedoch war es die letzten Monate relativ ruhig. Dies mag aber auch daran liegen, dass in den Wintermonaten der Gletscher der den Vulkan bedeckt einen stärkeren Eispanzer hat und somit der Druck von oben auf das System größer ist und den Wackelpudding sozusagen ruhig hält. Entwarnung kann aber nicht gegeben werden. Jedenfalls ist solange nichts kurzfristig zu befürchten, bis die Bebenaktivität sich erhöht. Ganz im Gegenteil verhält es sich aktuell mit:

Hekla (Island)
Der Vulkan nord-westlich von Katla und Eyjafjallajökull ist überfällig. Das IMO hat bereits zwei Ausbruchswarnungen in den vergangen Monaten ausgegeben. Diese blieben (vorerst) zum Glück unbestätigt. Die letzten Tage gab es westlich von Hekla kleinere Beben. Hier scheiden sich allerdings die Geister der Experte: Die einen behaupten, dass die Beben tektonischer Natur sind und nichts mit dem Vulkan zu tun haben. Andere wiederrum sehen diese Beben als Beweis an, dass der Druck bzw Spannung des Vulkansystems mittlerweile ausreichend hoch ist um kurz- bis mittelfristig einen Ausbruch auslösen zu können.
Das tükische an Hekla ist die extrem kurze Vorwarnzeit und geringe Anzeichen. Vereinzelte kleine Beben zwischen M0.7 und M1.3 können hier schon Vorboten für eine 62 Minuten spätere Eruption mit massiver Aschewolke sein (so geschenen 2000 beim letzten Ausbruch). Entwarnung? Mit nichten!
 
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SlRlUS

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08.10.2009
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Allgäu
Soweit weitestgehend alles ruhig im Nord-Westen Europas. Allerdings gibt es auf Island eine Entwicklung, die die Experten ein wenig beunruhigt:

Askja ist ein Vulkan nördlich des Vatnajökull Gletschers der auch den vom letzten Jahr bekannten Grimsvötn beherbergt. Das besondere an Askja: Bei einer der letzten Eruptionen bildete sich eine Caldera in der sich ein 200 Meter tiefer See gebildet hat:
oskjuvatn_18_mars_2012_hreinn_skagfjord.jpg

Bildquelle: volcanocafe | Volcano discussions in your living room Vulkan Blog

Für gewöhnlich sind diese Seen während des Winters zugefroren. Was verwundert, ist die Tatsache, dass trotz frostiger Temperaturen eben dieser See nicht zugefroren ist. Die ersten Vermutungen gingen in die Richtung, dass es Nachts zwar sehr kalt war, Tagsüber jedoch warme Winde aus südlichen Richtungen wehten. Insgesamt war der März mit einer der wärmsten auf Island. Dies müsste jedoch auch heissen, dass andere Seen eisfrei sind. Sie sind es jedoch nicht.

Dies lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Es kommt zu hydrothermalen Aktivitäten unterhalb des Sees die selbigen Aufheizt. Bei 200 Meter Tiefe kann man sich vorstellen, dass hier einiges an Energie aufgebracht werden muss. Im Dezember des letzten Jahres sorgte eine tagelang anhaltene Tremor-Aktivität für Stirnrunzeln. Nun dürfte klar sein, was passiert ist: Magma befindet sich auf dem Weg nach oben und sorgt für wohlige Wärme unterhalb des Sees. In Verbindung mit fortlaufender "Aufblähung" des Gebietes (mittels GPS gemessen) deutet dies alles auf eine Eruption in geologisch kurzer Zeit hin. Wir reden hier also nicht von Tagen oder Wochen. Es kann noch einige Monate, wenn nicht noch weitere Jahre bzw Jahrzehnte andauern bis sich hier was tut. Wie immer: Abwarten und Tee trinken.
 

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SlRlUS

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08.10.2009
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Allgäu
Die Polizei hat die Zufahrtsstraßen zum Gebiet der Askja gesperrt. Man befürchtet den Austritt von toxischen Gasen die nicht ganz ungefährlich sind. Das IMO wird sich nach Ostern auf den Weg in das Gebiet machen um entsprechende Messungen vornehmen zu können.
 

SlRlUS

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Wir ham wieder April/Mai - Vulkan-Saison (zumindest war das so 2010 und 2011) ;-)

Aktuell aber keine gravierende Anzeichen auf irgend eine Erruption in Island. Obwohl Hekla sich etwas eigenartig verhält. Aber nichts "zählbares" bisher.
 

derpierreder

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30.03.2010
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Ich bekomme immerwieder einen kleinen herzstillstand, wenn hier seit langem etwas gepostet wird. Aber danke für die kompetente Pflege des threads, Sirius.
 
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Keine Sorge - ich denke das dann eh ein neuer Thread geöffnet wird von dem der es als erstes mitbekommt. Bis dahin schön ruhig Blut ;-)
 

SlRlUS

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Allgäu
Auf den Kanaren, im Speziellen unter El Hierro, braut sich wieder was zusammen. Schwarmbeben und anhaltene Inflation der Insel. Mal schauen wo das Magma diesmal rauskommt. Katla und Hekla ziemlich ruhig.
 

SlRlUS

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08.10.2009
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Allgäu
Die Kanareninsel El Hierro meldet sich wieder. Diesmal steigen die Magnituren schneller als zuvor an. Auch die Inflation nimmt wieder zu. Bewohner sind dazu aufgerufen Radio und TV eingeschaltet zu lassen.
 
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