Vielleicht beschäftigst du dich mal
mit folgendem Fall und erkennst wie schwierig die Definition eines Mörders ist. "Billigend in Kauf nehmen" allein reicht nicht, wie man sieht reicht selbst Heimtücke nicht. Aber ich bin mir sicher, dass du eine gute Begründung findest, warum der Mann trotzdem ein Mörder ist. Mord zu verharmlosen finde ich weiterhin nicht in Ordnung.
Der verlinkte Fall ist interessant und auch, daß unsere Rechtsprechung den Gefühlen dahinter Rechnung trägt.
Ich spreche nur von mir,
aber ich würde mir wünschen- sollte ich an einem Punkt meines Lebens ein für mich so wenig lebenswertes Leben führen oder fürchten müssen, wie diese Dame- daß ich einen Menschen um mich habe, der mir so voller selbstloser Liebe hilft.
In meiner Interpretation hat er kein - ahndungsnotwendiges - Verbrechen begangen, sondern hat aus verzweifelter Liebe gehandelt,
sicher mit dem Wissen und auch durch frühere klare Gespräche nach dem Wunsch, daß seine Frau diese Entscheidung gewollt hätte, wäre sie noch entscheidungsfähig gewesen.
Zwischen vielen Paaren finden diese Art von Gesprächen statt...
Und viele alte, kranke Menschen würden lieber ihren Tod in Kauf nehmen als schlimmen Schmerz und Ausgeliefertsein...
Sicher wäre ein anderer Weg wie Tabletten oder Gift sinnvoller gewesen, aber da weiß sich nicht jeder zu helfen.
Achtung, ganz wichtig, damit ich nicht falsch verstanden werden,
nicht schwere Demenz allein macht ein Leben nicht mehr lebenswert
(das schreibe ich heute am 1. Todestag meiner Oma

, die schwer dement war, aber bis auf die letzten 4 Wochen davor jahrelang ein durchaus lebenswertes Leben auch mit Fröhlichkeit und Spaß geführt hat), aber dazu noch körperliche schlimme Schmerzen, wie in diesem Bericht skizziert, da wäre meine persönliche "nicht mehr leben wollen"-Schwelle erreicht.
Der Tod kann eben manchmal auch Erlösung sein...