24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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Worldwide

Erfahrenes Mitglied
08.07.2013
801
0
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Anhand von dieser absoluten Ausnahme zu argumentieren, da überhaupt Parallelen zwischen dem Opa und dem Copiloten zu sehen, ist schon hanebüchen. Ich habe bereits gesagt, warum mir das wichtig ist und warum ich ein Störgefühl habe, wenn das verharmlost wird. Du noch nicht.
 

gufi

Reguläres Mitglied
30.05.2010
40
0
Kloten CH ZRH
Weil zwischen deinem Vergleich und diesem ein grosser Unterschied besteht. Im Flieger sassen keine todkranken Passagiere, die das Leben schon hinter sich hatten sondern viele Kinder und gesunde Erwachsene
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Weil zwischen deinem Vergleich und diesem ein grosser Unterschied besteht. Im Flieger sassen keine todkranken Pssagiere, die das Leben schon hinter sich hatten sonder viele Kinder und gesunde Erwachsene
Also gut, dann zum dritten Mal: Es ging um keinen Vergleich zwischen den Fällen, sondern darum zum Nachdenken anzustoßen. Wer immer noch mit dem Begriff Mord um sich schmeißt ohne sich mir dem Mordbegriff selbst befasst zu haben (dafür wäre der von mir verlinkte Artikel geeignet gewesen), handelt nicht nur fahrlässig, sondern auch vorsätzlich.

Hinweis: der letzte Halbsatz könnte Spuren von Ironie beinhalten.

Hätte ich bloß gewusst, dass lesen vielen so schwer fällt.
 

Worldwide

Erfahrenes Mitglied
08.07.2013
801
0
Geht es in beiden Fällen nicht um absolute Ausnahmen?

Danke für die Debatte. Interessanter Punkt. Ich sehe eher gar keine Anhaltspunkte dafür, dass 4U hinsichtlich der Bezeichnung der Tat eine "Ausnahme" wie der Fall des Opas sei. Das hätten die ja auch Mord genannt, wenn er nicht so gar nicht in feindlicher Wirkung gehandelt hätte.

Dass es beim Absturz eine besonders krasse Form der Tat ist, feindlich und vorsätzlich (billigendes Inkaufnehmen reicht für Vorsatz aus), bestärkt das ja eher noch.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Vielleicht beschäftigst du dich mal mit folgendem Fall und erkennst wie schwierig die Definition eines Mörders ist. "Billigend in Kauf nehmen" allein reicht nicht, wie man sieht reicht selbst Heimtücke nicht. Aber ich bin mir sicher, dass du eine gute Begründung findest, warum der Mann trotzdem ein Mörder ist. Mord zu verharmlosen finde ich weiterhin nicht in Ordnung.

Der verlinkte Fall ist interessant und auch, daß unsere Rechtsprechung den Gefühlen dahinter Rechnung trägt.

Ich spreche nur von mir,
aber ich würde mir wünschen- sollte ich an einem Punkt meines Lebens ein für mich so wenig lebenswertes Leben führen oder fürchten müssen, wie diese Dame- daß ich einen Menschen um mich habe, der mir so voller selbstloser Liebe hilft.

In meiner Interpretation hat er kein - ahndungsnotwendiges - Verbrechen begangen, sondern hat aus verzweifelter Liebe gehandelt,
sicher mit dem Wissen und auch durch frühere klare Gespräche nach dem Wunsch, daß seine Frau diese Entscheidung gewollt hätte, wäre sie noch entscheidungsfähig gewesen.

Zwischen vielen Paaren finden diese Art von Gesprächen statt...
Und viele alte, kranke Menschen würden lieber ihren Tod in Kauf nehmen als schlimmen Schmerz und Ausgeliefertsein...


Sicher wäre ein anderer Weg wie Tabletten oder Gift sinnvoller gewesen, aber da weiß sich nicht jeder zu helfen.

Achtung, ganz wichtig, damit ich nicht falsch verstanden werden,
nicht schwere Demenz allein macht ein Leben nicht mehr lebenswert
(das schreibe ich heute am 1. Todestag meiner Oma:(, die schwer dement war, aber bis auf die letzten 4 Wochen davor jahrelang ein durchaus lebenswertes Leben auch mit Fröhlichkeit und Spaß geführt hat), aber dazu noch körperliche schlimme Schmerzen, wie in diesem Bericht skizziert, da wäre meine persönliche "nicht mehr leben wollen"-Schwelle erreicht.


Der Tod kann eben manchmal auch Erlösung sein...
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.974
13.497
FRA/QKL
Der von mir hochgeschätzte SOG mag es mir nachsehen, aber hier bringt es Fly einfach auf den Punkt.

Es kann doch niemand ernsthaft bestreiten, dass die Umstände eines Verlustes einen ERHEBLICHEN Einfluss auf die Trauerbewältigung haben.
Und ihr glaubt allen Ernstes dass die Erkenntnis Massenmord - ein Begriff zu dem ich nach wie vor nicht stehe - es für die Angehörigen einfacher macht mit dem Verlust umzugehen, als Flugzeugabsturz oder erweiterter Suizd. :confused:
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.430
700
"Dieser Fall sei in jeder Hinsicht ein Ausnahmefall, sagte der Kammervorsitzende - auch juristisch. Die Tat habe zwar alle Merkmale der Heimtücke, sei aber trotzdem nicht heimtückisch: Der Angeklagte habe nicht "in feindlicher Willensrichtung" gegen das Opfer gehandelt."

Hier wird eine absolute Ausnahme konstruiert. Ganz ehrlich, viel feindseliger als der Copilot kann man ja nun echt nicht handeln... Auf was für Rechtfertigungen Leute kommen.

Angenommen er ist psychisch krank gewesen, dann ändert das nichts an der Tat und deren Benennung. (Nur auf das Strafmaß hätte es Auswirkung gehabt).
Doch, allerdings, und das ist der springende Punkt an dieser Stelle. Es macht eben durchaus einen wesentlichen Unterschied, ob der Täter die Tat aus einer freien Willensentscheidung heraus getroffen hat, mit einer klaren Zielvorgabe, die Personen umzubringen (dies wäre Mord) oder aufgrund einer psychischen Erkrankung (so wie hier mutmaßlich gegeben). Was an dieser Stelle eben fehlt, ist die freie Willensentscheidung, bzw. das Motiv "Ja, ich will diese Leute umbringen". Meiner Einschätzung nach ist der Täter zu diesem Zeitpunkt zu dieser Einschätzung gar nicht mehr fähig gewesen.


Dass er tot ist und nicht zu einer Strafe verurteilt werden kann, ändert erst Recht nichts an der Tat.
Nicht "erst Recht", sondern: Nein, es ändert nichts an der Feststellung der Tat.

Warum ist es manchen so wichtig, dass es auf Teufel komm raus kein Mord zu sein hat? Viel krasser als einen vollbesetzten Flieger runtergehen zu lassen kann es doch kaum sein. Was hätte er noch machen sollen?

Weil "Mord" eine klare Definition hat, die hier eben m.E. nicht zutrifft. Genauso wenig wie dies auf "Diebstahl" zutreffen würde. Dadurch, dass Du Dich mit "Mord" besser fühlst, ist niemandem geholfen. Zum Glück leben wir in einem Rechtsstaat, in dem man nicht "aus dem Bauch heraus" oder "aus Wut oder Emotionen" zu einem Urteil oder zu einer Einschätzung kommt, sondern indem man prüft, inwieweit die Kriterien zur Eingliederung einer Tat vorliegen oder nicht.

Auch wenn manch einer das nicht wahrhaben will: Es hat schon Vorteile, derartig knausrige und engstirnige Prüfungen vorzunehmen. Ja, früher war alles einfacher. Da hat man im Notfall mal irgendjemand an einen Baum genagelt oder einen Kopf kürzer gemacht, in Ermangelung eines klaren Schuldigen auch gerne mal jemand anderen, der gerade greifbar war und den man gerade mal nicht leiden konnte. Beispiele gibt's genug. Nein, ich für meinen Teil will nicht in diese Zeiten zurück, auch wenn vielleicht das "Bauchgefühl" aller Leute hier mit dem "Endresultat" zufriedener wäre. Oder "fast aller Leute"...
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Und ihr glaubt allen Ernstes dass die Erkenntnis Massenmord - ein Begriff zu dem ich nach wie vor nicht stehe - es für die Angehörigen einfacher macht mit dem Verlust umzugehen, als Flugzeugabsturz oder erweiterter Suizd. :confused:

Der 4U Absturz ist wie er ist - egal wie man es nennt. Darum ging es aber nicht. Du schreibst:

...Tod ist Tod, und das ist für die Angehörigen 100% schlimm. Es gibt aber kein schlimmer oder weniger schlimm...

Und das ist Zitat Fly: "Käse". Krass gesagt: wenn ich einen Angehörigen verliere, der bei der Rettung eines Kindes aus einem reißenden Fluss umkommt, ist das in Punkto Trauerbewältigung ein gewaltiger Unterschied zu einem Massen- oder nicht Selbst- oder nicht -mörderischen Pilotenirren, der sie/ihn gegen einen Berg fliegt. Alleine die Gefühlslage dem Verursacher gegenüber taugt für weitere Traumata...
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Doch, allerdings, und das ist der springende Punkt an dieser Stelle. Es macht eben durchaus einen wesentlichen Unterschied, ob der Täter die Tat aus einer freien Willensentscheidung heraus getroffen hat, mit einer klaren Zielvorgabe, die Personen umzubringen (dies wäre Mord) oder aufgrund einer psychischen Erkrankung (so wie hier mutmaßlich gegeben). Was an dieser Stelle eben fehlt, ist die freie Willensentscheidung, bzw. das Motiv "Ja, ich will diese Leute umbringen". Meiner Einschätzung nach ist der Täter zu diesem Zeitpunkt zu dieser Einschätzung gar nicht mehr fähig gewesen.

War der FO bei dir in Behandlung oder war er ein enger Freund? Oder wie kommst du zu der Einschätzung? Vielleicht war er auch nur ein Egomane, der mit einem Big Bang unsterblich werden wollte.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Weil "Mord" eine klare Definition hat, die hier eben m.E. nicht zutrifft.

D.E. trifft es nicht zu, m.E. schon. Agree to disagree. Ist aber auch völlig Wurst, weil unsere Einschätzung an den Tatsachen nichts ändern.

Dadurch, dass Du Dich mit "Mord" besser fühlst, ist niemandem geholfen.

Wem genau ist denn geholfen auf Teufel komm raus den Kerl nicht als Mörder zu bezeichnen?

Zum Glück leben wir in einem Rechtsstaat, in dem man nicht "aus dem Bauch heraus" oder "aus Wut oder Emotionen" zu einem Urteil oder zu einer Einschätzung kommt, sondern indem man prüft, inwieweit die Kriterien zur Eingliederung einer Tat vorliegen oder nicht.

Wir leben in einen freien Land, in dem sich jeder sehr wohl sein eigenes Urteil bilden kann. Der Rechtsstaat ist dazu da, auf Basis der uns selbst gegebenen (veränderlichen) Gesetze und Rechtsnormen eine möglichst allgemeinverbindliche Einschätzung vorzunehmen und zu einem bindenden Urteil zu kommen. Funktioniert aber auch nur leidlich - sonst gäbe es keine Fehlurteile, Berufungsverfahren mit anderem Ausgang, ...

Auch wenn manch einer das nicht wahrhaben will: Es hat schon Vorteile, derartig knausrige und engstirnige Prüfungen vorzunehmen.

Ich finde knausrig und engstirnig nun nicht gerade die treffenden Adjektive für ein rechtsstaatliches Verfahren :rolleyes:

Ja, früher war alles einfacher. Da hat man im Notfall mal irgendjemand an einen Baum genagelt oder einen Kopf kürzer gemacht, in Ermangelung eines klaren Schuldigen auch gerne mal jemand anderen, der gerade greifbar war und den man gerade mal nicht leiden konnte. Beispiele gibt's genug. Nein, ich für meinen Teil will nicht in diese Zeiten zurück, auch wenn vielleicht das "Bauchgefühl" aller Leute hier mit dem "Endresultat" zufriedener wäre. Oder "fast aller Leute"...

Ohne Worte ....
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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13.497
FRA/QKL
Und das ist Zitat Fly: "Käse". Krass gesagt: wenn ich einen Angehörigen verliere, der bei der Rettung eines Kindes aus einem reißenden Fluss umkommt, ist das in Punkto Trauerbewältigung ein gewaltiger Unterschied zu einem Massen- oder nicht Selbst- oder nicht -mörderischen Pilotenirren, der sie/ihn gegen einen Berg fliegt. Alleine die Gefühlslage dem Verursacher gegenüber taugt für weitere Traumata...
Jetzt drehst du aber das Ganze ziemlich. Es hat hier nie jemand bestritten, dass der Tod der 149 Insassen absolut sinnlos war und keinem von Nutzen. Es steht auch laut Faktenlage zu 99,999% fest was passiert ist und wer der Verursacher war. Ich behaupte nur, dass es für die angehörigen keinen Unterschied macht ob der Copilot nun krank war und bei der Tat vieles ausgeblendet hat - ich bin zu 100% davon überzeugt - oder aber das hier teilweise dargestellte kaltblütige Monster welches die 149 Menschen ganz bewusst für eigene niedere Zwecke missbraucht und umgebracht hat.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.974
13.497
FRA/QKL
Wem genau ist denn geholfen auf Teufel komm raus den Kerl nicht als Mörder zu bezeichnen?
Ohne mich im Detail mit Versicherungsfragen auszukennen denke ich jedoch, dass es den Angehörigen helfen würde wenn ein kranker Mensch diesen Absturz verursacht hat und wenn es um Entschädigungszahlungen geht. Wer leistet diese Zahlungen denn, wenn das Mord mit voller Absicht und im Vollbesitz der geistigen Fähigkeiten war? Die Eltern und die ehemalige Freundin des Copiloten? :confused:
 
H

HGFan

Guest
Es hat hier nie jemand bestritten, dass der Tod der 149 Insassen absolut sinnlos war und keinem von Nutzen
Woher willst du es wissen?
Wäre der Herr Hitler damals von einer Kugel im Kopf getroffen worden hätte man auch gesagt das er sinnlos war weil man nicht wusste was in der zukunft passiert.
Genauso auch bei diesen fall man weis nicht was die Leute in paar Jahre gemacht hätten also kann man nicht sagen das es sinnlos war.
Wer leistet diese Zahlungen denn, wenn das Mord mit voller Absicht und im Vollbesitz der geistigen Fähigkeiten war?
Man kann sich sicher seines vermögen bemächtigen.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.430
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War der FO bei dir in Behandlung oder war er ein enger Freund? Oder wie kommst du zu der Einschätzung? Vielleicht war er auch nur ein Egomane, der mit einem Big Bang unsterblich werden wollte.

Vielleicht war er das auch, in dem Falle wäre er ein Mörder. Nur, die momentan vorliegenden Indizien deuten eben in eine andere Richtung. Ich bin weder der Richter (ich heiße nur so) noch kann ich mir ein endgültiges Urteil über den Fall erlauben. Ich kann nur sagen: Aufgrund der mir vorliegenden Indizien, so gut oder so schlecht diese sein mögen, kann ich hier wirklich nicht von Mord sprechen, weil die Indizien darauf hin deuten, dass die Kriterien für Mord nicht zutreffen. Das ist alles.

Ich bezweifele keine Minute, dass das Schicksal der Angehörigen grausam ist, und noch mehr, ich möchte mir nicht einmal ausmalen, durch was die Personen an Bord durchgegangen sind... bis zum Schluss.

Trotzalledem halte ich es für ausgesprochen unangemessen, hier wieder mit dem Österreicher mit dem Bärtchen zu kommen, da sind die Hintergründe doch wohl ganz anders gelagert - abgesehen davon ist das ziemlich pietätlos.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.430
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D.E. trifft es nicht zu, m.E. schon. Agree to disagree. Ist aber auch völlig Wurst, weil unsere Einschätzung an den Tatsachen nichts ändern.
Wem genau ist denn geholfen auf Teufel komm raus den Kerl nicht als Mörder zu bezeichnen?
Den Angehörigen und Familien? Der Angehörigen des Piloten? Der Möglichkeit, derartige Vorfälle zu vermeiden, indem man sie korrekt einsortiert und die Ursachen analysiert und in Zukunft vermeiden hilft? Final auch der rechtlichen Aufarbeitung der Konsequenzen. Ob Mord oder nicht Mord - da hängt ein ganzer Rattenschwanz dran, und ich rede nicht mal von den rein rechtlichen Implikationen (ich bin kein Jurist!) sondern auch von den Implikationen für weitere Sicherheitsmaßnahmen. Mörder kannst Du wegsperren. Psychisch Kranke muss man offenbar erkennen, und bei gegebenen Anzeichen eben kritischer reagieren. Offenbar reicht es eben nicht, einen Vermerk in die Akte zu schreiben und eine jährliche Untersuchung anzusetzen.

Ich denke schon, dass mit der korrekten Einschätzung eine *Menge* gewonnen ist.

Wir leben in einen freien Land, in dem sich jeder sehr wohl sein eigenes Urteil bilden kann. Der Rechtsstaat ist dazu da, auf Basis der uns selbst gegebenen (veränderlichen) Gesetze und Rechtsnormen eine möglichst allgemeinverbindliche Einschätzung vorzunehmen und zu einem bindenden Urteil zu kommen. Funktioniert aber auch nur leidlich - sonst gäbe es keine Fehlurteile, Berufungsverfahren mit anderem Ausgang, ...
Nichts ist perfekt. Wenn Du ein besseres Verfahren kennst, nur her damit - ich habe keine bessere Idee, leider.

Ich für meinen Teil bin jedoch bei Einschätzungen von Menschen und ihren Taten vorsichtiger, nicht zuletzt weil man auch über mich urteilen kann und weil Du mir da zu schnell mit "Mörder, Mörder" Rufen bist. Wie ich schon sagte, vielleicht hätte man früher eher Leute an den Baum genagelt, vielleicht wär's Dir lieber... ist ja alles zugegenebenermaßen viel einfacher so....

Zur Aufarbeitung einer Tat oder eines Vorganges ist es meiner Erfahrung nach sehr sinnvoll, mit Abstand und Sachlichkeit an die Dinge heranzugehen, so schwer dies in Anbetracht dieser Tragödie auch sein mag. Von "Mörder"-Rufen wird sich sicherlich nichts verbessern lassen, da sich daraus keine Schlussfolgerungen zur Vermeidung solcher Tragödien ziehen lassen. Ich denke, aus diesem Fall kann man sehr wohl Lehren für die Zukunft ziehen, aber eben nur, wenn man eingesteht, dass dies eben *nicht* ein Fall von mehrfachem Mord war.
 
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asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
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316
HAJ
Davon abgesehen, dass man hier inzwischen komplett im OT versunken ist, dreht man sich hier immer noch im Kreis. Auf den letzten Seiten sackte die Qualität schneller ab als ein Lift mit Kabelriss.

Um mal zumindest ein bisschen on-topic zu bleiben: Auf den letzten Seiten sackte die Qualität schneller ab als bei einer schnellen Dekompression ;)
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.378
772
Unter TABUM und in BNJ
Und ihr glaubt allen Ernstes dass die Erkenntnis Massenmord - ein Begriff zu dem ich nach wie vor nicht stehe - es für die Angehörigen einfacher macht mit dem Verlust umzugehen, als Flugzeugabsturz oder erweiterter Suizd. :confused:

Vielleicht nicht der Begriff "Massenmord" aber ich bin davon überzeugt, dass es den Angehörigen ETWAS einfacher gemacht wird, mit dem Verlust umzugehen, wenn sie wissen, dass es von JEMANDEM herbeigeführt wurde und nicht durch einen obskuren Technik- oder Wartungsfehler.

Einfach wird es dadurch sicher nicht, aber verständlicher.
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.864
316
HAJ
Vielleicht nicht der Begriff "Massenmord" aber ich bin davon überzeugt, dass es den Angehörigen ETWAS einfacher gemacht wird, mit dem Verlust umzugehen, wenn sie wissen, dass es von JEMANDEM herbeigeführt wurde und nicht durch einen obskuren Technik- oder Wartungsfehler.

Einfach wird es dadurch sicher nicht, aber verständlicher.

Mich lässt diese Erklärung die Beziehung Lufthansa = Sicherheit aufrechterhalten. Die meisten LH-Paxe sehen das auch so.
 

ReviloCGN

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
1.065
75
CGN
Krass gesagt: wenn ich einen Angehörigen verliere, der bei der Rettung eines Kindes aus einem reißenden Fluss umkommt, ist das in Punkto Trauerbewältigung ein gewaltiger Unterschied zu einem Massen- oder nicht Selbst- oder nicht -mörderischen Pilotenirren, der sie/ihn gegen einen Berg fliegt. Alleine die Gefühlslage dem Verursacher gegenüber taugt für weitere Traumata...

Finde ich überhaupt nicht. Wenn meine Liebste für jemand anderen sterben würde, würde ich diese Person genauso hassen, wenn diese nicht auch aus dem eigenen Umfeld stammen würde. Held oder nicht. Und da bin ich sicher nicht alleine - so großherzig sind die Menschen nicht. Das "Warum?" bleibt.
 
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ReviloCGN

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
1.065
75
CGN
... ich bin davon überzeugt, dass es den Angehörigen ETWAS einfacher gemacht wird, mit dem Verlust umzugehen, wenn sie wissen, dass es von JEMANDEM herbeigeführt wurde und nicht durch einen obskuren Technik- oder Wartungsfehler. Einfach wird es dadurch sicher nicht, aber verständlicher.

Das es den Angehörigen hilft, glaube ich eher nicht. Denn die bewusste Handlung des AL macht hier die Wut und Ratlosigkeit aus, nicht ein technischer Fehler. - Es hilft aber vielen anderen Fluggästen, weiterhin Vertrauen in die Technik und Wartung zu haben.
 
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Worldwide

Erfahrenes Mitglied
08.07.2013
801
0
freie Willensentscheidung mit einer klaren Zielvorgabe, die Personen umzubringen (dies wäre Mord) oder aufgrund einer psychischen Erkrankung (so wie hier mutmaßlich gegeben).

Was dir offensichtlich nicht klar ist: Auch ein psychisch Kranker kann Mörder sein. (Er ist nur ggf. vermindert schuldfähig und würde geringer bestraft werden bzw. eingewiesen o.ä., Mörder ist er trotzdem.)

Beispiele: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/37505/Bretter-die-die-Welt-bedeuten

Ob der Copilot vermindert schuldfähig oder schuldunfähig gewesen sein könnte, das kann man diskutieren und ist ungeklärt (mE wäre volle Schuldfähigkeit auch denkbar). Aber die Tat ist ziemlich klar, und zwar Mord.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.974
13.497
FRA/QKL
Vielleicht nicht der Begriff "Massenmord" aber ich bin davon überzeugt, dass es den Angehörigen ETWAS einfacher gemacht wird, mit dem Verlust umzugehen, wenn sie wissen, dass es von JEMANDEM herbeigeführt wurde und nicht durch einen obskuren Technik- oder Wartungsfehler.

Einfach wird es dadurch sicher nicht, aber verständlicher.
Akzeptiert. Das gilt aber implizit auch für den nach jetzigem Kenntnisstand zwar geplanten aber dennoch immer noch "erweiterten Suizid" des Copiloten. Den Täter aber fälschlicherweise als Mörder oder gar Massenmörder zu bezeichnen hilft jedoch nicht zusätzlich. ;)