24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
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Mich lässt diese Erklärung die Beziehung Lufthansa = Sicherheit aufrechterhalten. Die meisten LH-Paxe sehen das auch so.

Das sehe ich nicht so. Ich bin durchaus der Meinung, dass Lufthansa hier Fehler in Punkto Sicherheit gemacht hat den Copiloten mit der Vorerkrankung weiter fliegen zu lassen. Einer selbst ernannten NULL Risiko Airline hätte das nicht passieren dürfen.
 

Ataraxix

Gesperrt
18.01.2015
128
0
Der von mir hochgeschätzte SOG mag es mir nachsehen, aber hier bringt es Fly einfach auf den Punkt.

Es kann doch niemand ernsthaft bestreiten, dass die Umstände eines Verlustes einen ERHEBLICHEN Einfluss auf die Trauerbewältigung haben.

Es kann doch niemand bestreiten, dass die Umständlichkeit im Ausdruck einen erheblichen Einfluss auf die Ahnungslosigkeit des erheblich mitteilungsbedürftigen Foristen hat.
Da hat der Aufdenpunktbringer einfach seine Mitscherlich nicht gelesen.

Margarete Mitscherlich – Wikipedia
 

Ataraxix

Gesperrt
18.01.2015
128
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Der 4U Absturz ist wie er ist - egal wie man es nennt. Darum ging es aber nicht. Du schreibst:



Und das ist Zitat Fly: "Käse". Krass gesagt: wenn ich einen Angehörigen verliere, der bei der Rettung eines Kindes aus einem reißenden Fluss umkommt, ist das in Punkto Trauerbewältigung ein gewaltiger Unterschied zu einem Massen- oder nicht Selbst- oder nicht -mörderischen Pilotenirren, der sie/ihn gegen einen Berg fliegt. Alleine die Gefühlslage dem Verursacher gegenüber taugt für weitere Traumata...

Jo!
Angehörige sollen gefälligst als Helden sterben. Als Kinderretter in einem reissenden Fluss. Dann können zumindest ihre Verwandten richtig cool im Internet schreiben.
Angehöriger von so'nem Opfer zu sein, das gegen den Berg geflogen wird, ist doch echt Käse.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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6
Duisburg
Wer noch Lust auf etwas Wortklauberei hat:
Warum wird eigentlich technisch von einem "Absturz" gesprochen?
Das Flugzeug ist doch offensichtlich gelandet worden - nur eben nicht auf einer wie auch immer gearteten Bahn.
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
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HAJ
Das sehe ich nicht so. Ich bin durchaus der Meinung, dass Lufthansa hier Fehler in Punkto Sicherheit gemacht hat den Copiloten mit der Vorerkrankung weiter fliegen zu lassen. Einer selbst ernannten NULL Risiko Airline hätte das nicht passieren dürfen.

Das ist schon klar. Ich wollte nur darauf hinausgehen, dass ein technischer Defekt unter Umständen gravierender sein könnte, da mehrere Flugzeuge potenziell gefährdet wären.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Jo!
Angehörige sollen gefälligst als Helden sterben. Als Kinderretter in einem reissenden Fluss. Dann können zumindest ihre Verwandten richtig cool im Internet schreiben.
Angehöriger von so'nem Opfer zu sein, das gegen den Berg geflogen wird, ist doch echt Käse.


Das hat Jan so garantiert nicht gemeint. :doh: :rolleyes:

In dem einen Tod (bei dem Versuch des Helfens z.B.) kann jeder Mensch einen Sinn erkennen,
nämlich, daß jemand gestorben ist, weil er selbstlos helfen wollte.

Bei AL ist ja das extreme Gegenteil der Fall,
durch seine Selbstsüchtigkeit, anscheinend den großen, spektakulären Abgang gewählt zu haben, das "meine Tat und mich wird niemand vergessen" hat er 149 Menschen sinnlos in den Tod gerissen.

Diese absolute Sinnlosigkeit - weil es eben überhaupt nicht hätte passieren dürfen - die ist furchtbar...

Auch für mich würde es emotional einen großen Unterschied machen, wie ein lieber Mensch umkäme,
aber anders als es hier manche sehen.

In meiner Wahrnehmung wäre auch ein technischer - unverschuldeter - Defekt oder menschliches Versagen bei einem Absturz leichter zu ertragen,
das ist allgemeines Lebensrisiko, dem wir uns jeden Tag aussetzen.

Aber die Unmenschlichkeit, die hinter der Tat des AL steht, die finde ich unerträglich.

Andere Menschen, die leben wollten, bewußt in den Tod zu reißen, in dieser Vielzahl auch noch,
das ist das Menschenverachtendste und Monströseste, was man tun kann.

Als Angehöriger würde ich über den menschlichen Abgrund, der hinter dieser Tat steckt, nur ganz schwer hinwegkommen können,
ich empfinde ja nun schon menschlich extreme Erschütterung, wie muß es da Angehörigen gehen...

Ein Unfall kann passieren, ein Unglück, auch ein Fehler, leider,
jeder von uns kann tödlich erkranken, das erleben wir alle direkt oder im nahen Umfeld leider immer mal wieder,
aber die Tat des AL hat eine ganz andere, extrem perfide Dimension.
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Aber die Unmenschlichkeit, die hinter der Tat des AL steht, die finde ich unerträglich ...

Wenn wir ganz ehrlich sind, empfinde Ich zwar beim dem Germanwings-Unglück fürchterliche Empörung und Verachtung, allerdings ist das Unglück auf der Skala der Grausamkeit, Unmenschlichkeit, etc ... eher harmlos. In den letzten 100 Jahren wurden wesentlich grausamere Verbrechen begangen, worüber man wesentlich weniger berichtete.

Allerdings darf man auch in diesem Fehler nicht den Fehler machen einfach Gras über die Sache wachsen zu lassen. Die aufgezeigte Problematik muss ernsthaft diskutiert werden. Schrecklich wäre wenn 150 Menschen für nichts gestorben wären und sich ein solches Ereignis in einigen Monaten oder Jahren wiederholt.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
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FRA/SXF/MUC
Wenn wir ganz ehrlich sind, empfinde Ich zwar beim dem Germanwings-Unglück fürchterliche Empörung und Verachtung, allerdings ist das Unglück auf der Skala der Grausamkeit, Unmenschlichkeit, etc ... eher harmlos. In den letzten 100 Jahren wurden wesentlich grausamere Verbrechen begangen, worüber man wesentlich weniger berichtete.

Allerdings darf man auch in diesem Fehler nicht den Fehler machen einfach Gras über die Sache wachsen zu lassen. Die aufgezeigte Problematik muss ernsthaft diskutiert werden. Schrecklich wäre wenn 150 Menschen für nichts gestorben wären und sich ein solches Ereignis in einigen Monaten oder Jahren wiederholt.

Damit hast Du vollkommen Recht,
ich habe nur themenbezogen geschrieben, ich weiß, daß es erschütternde menschliche Grausamkeiten in anderen Dimensionen gibt/gab, immer und überall.

Aktuell Boko Haram, die über Bord geschmissenen Boots-Flüchtlinge und vieles mehr...
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.430
700
Das sehe ich nicht so. Ich bin durchaus der Meinung, dass Lufthansa hier Fehler in Punkto Sicherheit gemacht hat den Copiloten mit der Vorerkrankung weiter fliegen zu lassen. Einer selbst ernannten NULL Risiko Airline hätte das nicht passieren dürfen.

Da bin ich bei Dir. Der Fehler, der hier gemacht wurde, ist , dass die bestehende Erkrankung offenbar nicht ernst genung genommen wurde. Offenbar reicht eben ein SIC-Vermerk in der Akte nicht aus, und regelmäßige Untersuchungen eben auch nicht. Ich tue mich ehrlichgesagt etwas schwer mit bessere Ideen aufzuwarten, aber die zwei-Personen-Regel für das Cockpit ist durchaus eine Verbesserung in die richtige Richtung. Die nächste Frage wird sein, wie LH die Kriterien für die Einstellung von Piloten anpasst - oder ob. Die LH kann man jedenfalls nicht gänzlich von der Verantwortung freisprechen.


Davon abgesehen denke ich - hoffe ich - dass diese Tragödie der absolute Ausnahmefall sein wird.
 

TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
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439
ARN
Es ist eine Unart einen einmaligen Vorfall zu versuchen mit organisatorischen Änderungen oder technischen Neuerungen zu verhindern.

Das soll jetzt nicht kaltschnäuzig klingen, aber Leben gefährdet nunmal die Gesundheit. Solche Tragödien lassen sich nicht zu 100% verhindern, denn wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Es ist eine Unart einen einmaligen Vorfall zu versuchen mit organisatorischen Änderungen oder technischen Neuerungen zu verhindern.

Wenn man so auf jedes Unglück in der Luftfahrt reagieren würde, würde es weniger Vielflieger geben. Jedes Flugzeugunglück ist in gewisser Weise einzigartig. Es wäre komplett kontraproduktiv jetzt einem vorzumachen, dass es ein Einzelfall war und bleiben wird. Piloten sind eben auch nur Menschen. Falsch wäre es also gar nicht zu reagieren. Ebenso falsch wäre zu überreagieren (Flugzeuge vom Boden steuern, mehr Kontrollen, ...). Es muss ein für alle akzeptabler Mittelweg gefunden werden.
 

TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
2.527
439
ARN
Wenn man so auf jedes Unglück in der Luftfahrt reagieren würde, würde es weniger Vielflieger geben. Jedes Flugzeugunglück ist in gewisser Weise einzigartig. Es wäre komplett kontraproduktiv jetzt einem vorzumachen, dass es ein Einzelfall war und bleiben wird. Piloten sind eben auch nur Menschen. Falsch wäre es also gar nicht zu reagieren. Ebenso falsch wäre zu überreagieren (Flugzeuge vom Boden steuern, mehr Kontrollen, ...). Es muss ein für alle akzeptabler Mittelweg gefunden werden.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Bei technischen Mängeln gilt mein Einzelfall-Einwand doch auch gar nicht. Das Problem bei solchen Ereignissen ist doch, es gibt oft keinen akzeptablen Weg sondern nur noch mehr Bürokratie, die am Ende die ganze Sicherheit ins Gegenteil verkehrt.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Sicher regen sich die gleichen Schönredner auf, die sich auch über die Bezeichnung "Mörder" für einen Mörder echauffieren.

Nur mal so um zu stänkern?
Für mich war es Mord. Aber meine persönliche Meinung muss auch nicht juristischen Masstäben Stand halten.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.602
6.204
Paralleluniversum
Das sehe ich nicht so. Ich bin durchaus der Meinung, dass Lufthansa hier Fehler in Punkto Sicherheit gemacht hat den Copiloten mit der Vorerkrankung weiter fliegen zu lassen. Einer selbst ernannten NULL Risiko Airline hätte das nicht passieren dürfen.

Hm, naja. Nicht ganz meine ich.
Nur weil jemand Depressionen hat/hatte oder Suizidgedanken hat/hatte heißt es noch lange nicht, dass er eine Gefahr für die Allgemeinheit ist.
Suizidgedanken zu haben heißt auch nicht zwingend, diese in die Tat umsetzen zu wollen/müssen.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
22.019
16.304

Am 10. und 11.9.01 schrieb ich die Strafrechtsklausuren meines Ersten juristischen Staatsexamens.

Am 10. ging es um einen terroristischen Anschlag, am 11. wurden die Brandstiftungsdelikte rauf und runter geprueft. Nicht schoen. Jahre spaeter sagte mir der damalige Praesident des Pruefungsamtes, dass man sehr ernsthaft einen Abbruch des Examens erwogen habe. Waere besser gewesen :p
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.430
700
Hm, naja. Nicht ganz meine ich.
Nur weil jemand Depressionen hat/hatte oder Suizidgedanken hat/hatte heißt es noch lange nicht, dass er eine Gefahr für die Allgemeinheit ist.
Suizidgedanken zu haben heißt auch nicht zwingend, diese in die Tat umsetzen zu wollen/müssen.

Nein, natürlich nicht. Aber selbst wenn der Pilot "nur" Depressionen hat, so bedeutet das *auch*, dass seine Konzentration eingeschränkt ist. Und auch das ist für einen Piloten und seine Paxe auch ein gefährlicher Zustand.

Das Problem bei Depressionen ist, dass man sie eben nicht diagnostizieren kann wie einen Schnupfen, und das es eben nicht damit getan ist, dem Betroffenen zu sagen, er solle mal ein paar Tage zu Hause bleiben und das auskurieren. Wie man sieht, hält der sich eventuell nicht dran. In diesem Falle noch schlimmer, denn bei Bekanntwerden der Erkrankung wäre der Job weg gewesen. Hat wohl nicht gerade zur Besserung beigetragen.
 

Ataraxix

Gesperrt
18.01.2015
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Nur mal so um zu stänkern?
Für mich war es Mord. Aber meine persönliche Meinung muss auch nicht juristischen Masstäben Stand halten.
Denn eben wo Begriffe fehlen,
da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten läßt sich trefflich streiten,
mit Worten ein System bereiten,
an Worte läßt sich trefflich glauben,
von einem Wort läßt sich kein Iota rauben.

Quelle: Faust 1, Vers 1995 f., Studierzimmer. (Mephistopheles)
 
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AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
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Akzeptiert. Das gilt aber implizit auch für den nach jetzigem Kenntnisstand zwar geplanten aber dennoch immer noch "erweiterten Suizid" des Copiloten. Den Täter aber fälschlicherweise als Mörder oder gar Massenmörder zu bezeichnen hilft jedoch nicht zusätzlich. ;)

Natürlich ist der Täter ein Mörder. Fälschlich (und amüsant zu beobachten, wieviel Zeit und Energie Du darauf verwendest) ist nur, das zu bestreiten. Und es "hilft auch nicht zusätzlich".
 
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Ataraxix

Gesperrt
18.01.2015
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Am 10. und 11.9.01 schrieb ich die Strafrechtsklausuren meines Ersten juristischen Staatsexamens.

Am 10. ging es um einen terroristischen Anschlag, am 11. wurden die Brandstiftungsdelikte rauf und runter geprueft. Nicht schoen. Jahre spaeter sagte mir der damalige Praesident des Pruefungsamtes, dass man sehr ernsthaft einen Abbruch des Examens erwogen habe. Waere besser gewesen :p

Warum?
Damit Du schon zu Beginn deines hoffnungsfrohen Juristenlebens zu denen gehörst, die Mord nicht von Totschlag unterscheiden können?
Oder - schlimmer noch - zu denen Dänen, denen Dänen denen nicht sagen möchten, gehörst, die das Wort "Mörder" nur deshalb verwenden, weil sie zu weichgespült sind, ein mieses irres S..wein als ein mieses irres S....in zu bezeichnen?

jaja, die alten Herren vom Justizprüfungsamt haben sich den einen oder anderen Backs redlich verdient.
 

Ataraxix

Gesperrt
18.01.2015
128
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Natürlich ist der Täter ein Mörder. Fälschlich (und amüsant zu beobachten, wieviel Zeit und Energie Du darauf verwendest) ist nur, das zu bestreiten. Und es "hilft auch nicht zusätzlich".

Wenn er kein Mörder ist, was ist er dann?
Mir kommt die ganze Diskussion vor wie die zwischen ein paar Afghanistan-Ossis von der Bundeswehr einerseits und dem Bund (uns) andererseits.
Unsachlich aufgeregt.
 
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