24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.259
646
HOQ/NUE/CGN
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Staatsanwaltschaft Düsseldorf: Pressemitteilungen

"Bei der Durchsuchung an der Wohnanschrift in Düsseldorf konnte darüber hinaus ein sog. Tablet sichergestellt und bereits ausgewertet werden. Der Name des Anmelders, die persönliche Korrespondenz und eingegebene Suchbegriffe tragen den Schluss, dass das Gerät im relevanten Zeitraum vom Co-Piloten genutzt wurde. Der Browserverlauf war nicht gelöscht, insbesondere konnten die in der Zeit vom 16.03. bis zum 23.03.2015 mit diesem Gerät aufgerufenen Suchbegriffe nachvollzogen werden. Danach hat sich der Nutzer zum Einen mit medizinischen Behandlungsmethoden befasst, zum Anderen über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert. An mindestens einem Tag hat sich der Betreffende darüber hinaus über mehrere Minuten mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheits-vorkehrungen auseinandergesetzt. "
 
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Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.114
20
Es wurde direkt nach dem Absturz im Zuge der "Es müssen ab sofort auch in Europa immer 2 Personen im Cockpit sein"-Diskussion auch genannt, dass die Sauerstoffmaske in Nordamerika zu diesem Prozedere dazu gehört. Für Europa habe ich das ehrlich gesagt noch gar nicht gelesen, aber vllt. kann rotanes ja noch eine Quelle liefern.

Quelle hatte ich mal gepostet.
 

grayh

Reguläres Mitglied
12.08.2011
91
25
Staatsanwaltschaft Düsseldorf: Pressemitteilungen

"Bei der Durchsuchung an der Wohnanschrift in Düsseldorf konnte darüber hinaus ein sog. Tablet sichergestellt und bereits ausgewertet werden. Der Name des Anmelders, die persönliche Korrespondenz und eingegebene Suchbegriffe tragen den Schluss, dass das Gerät im relevanten Zeitraum vom Co-Piloten genutzt wurde. Der Browserverlauf war nicht gelöscht, insbesondere konnten die in der Zeit vom 16.03. bis zum 23.03.2015 mit diesem Gerät aufgerufenen Suchbegriffe nachvollzogen werden. Danach hat sich der Nutzer zum Einen mit medizinischen Behandlungsmethoden befasst, zum Anderen über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert. An mindestens einem Tag hat sich der Betreffende darüber hinaus über mehrere Minuten mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheits-vorkehrungen auseinandergesetzt. "


Was soll man dazu noch sagen.... :censored:
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.011
464
im Paralleluniversum
Was soll man dazu noch sagen.... :censored:

Kann ich Dir sagen (und damit auch mal kurz spekulieren) ..

Er hat also bewusst die Absicht gehabt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er wusste offensichtlich auch wie.
Die Unschärfe in seinem Vorhaben war einfach, wann er mal alleine im Cockpit sein würde.

Und genau das ist die Tragik an der ganzen Story (wenn ich Recht haben sollte):

Es war also am Ende die drückende Blase des Piloten, die über das Schicksal der 148 weiteren Menschen entschieden hat. Es hätte genausogut der Flug davor oder der Flug danach sein können. Welch ein Wahnsinn!
Ich mag mir den emotionalen Terror für die Hinterbliebenen des Captains gar nicht vorstellen. Zumal sie rein rational gesehen nichts, aber auch gar nichts daür können. Genausowenig wie der Captain selbst.
Aber in solchen Momenten spielt die Psyche in den Betroffenen verrückt - ich kann das leider Gottes aus eigener Erfahrung sagen.

Das wünsche ich niemandem :(
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Staatsanwaltschaft Düsseldorf: Pressemitteilungen

"Bei der Durchsuchung an der Wohnanschrift in Düsseldorf konnte darüber hinaus ein sog. Tablet sichergestellt und bereits ausgewertet werden. Der Name des Anmelders, die persönliche Korrespondenz und eingegebene Suchbegriffe tragen den Schluss, dass das Gerät im relevanten Zeitraum vom Co-Piloten genutzt wurde. Der Browserverlauf war nicht gelöscht, insbesondere konnten die in der Zeit vom 16.03. bis zum 23.03.2015 mit diesem Gerät aufgerufenen Suchbegriffe nachvollzogen werden. Danach hat sich der Nutzer zum Einen mit medizinischen Behandlungsmethoden befasst, zum Anderen über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert. An mindestens einem Tag hat sich der Betreffende darüber hinaus über mehrere Minuten mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheits-vorkehrungen auseinandergesetzt. "



Soviel dann zum Thema "Vorsatz" oder nicht... :rolleyes: :(
 

SlRlUS

Erfahrenes Mitglied
08.10.2009
2.409
1
Allgäu
Staatsanwaltschaft Düsseldorf: Pressemitteilungen

"Bei der Durchsuchung an der Wohnanschrift in Düsseldorf konnte darüber hinaus ein sog. Tablet sichergestellt und bereits ausgewertet werden. Der Name des Anmelders, die persönliche Korrespondenz und eingegebene Suchbegriffe tragen den Schluss, dass das Gerät im relevanten Zeitraum vom Co-Piloten genutzt wurde. Der Browserverlauf war nicht gelöscht, insbesondere konnten die in der Zeit vom 16.03. bis zum 23.03.2015 mit diesem Gerät aufgerufenen Suchbegriffe nachvollzogen werden. Danach hat sich der Nutzer zum Einen mit medizinischen Behandlungsmethoden befasst, zum Anderen über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert. An mindestens einem Tag hat sich der Betreffende darüber hinaus über mehrere Minuten mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheits-vorkehrungen auseinandergesetzt. "

Ich hatte ja in der Nacht wo die ersten Meldungen ueber die Auswertung des Stimmrekorders raus kamen relativ schnell entsprechende Dokumente gefunden die detailreich auf den Tuermechanismus eingehen. So was sollte doch eigentlich Confidential sein oder?
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Kann ich Dir sagen (und damit auch mal kurz spekulieren) ..

Er hat also bewusst die Absicht gehabt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er wusste offensichtlich auch wie.
Die Unschärfe in seinem Vorhaben war einfach, wann er mal alleine im Cockpit sein würde.

Und genau das ist die Tragik an der ganzen Story (wenn ich Recht haben sollte):

Es war also am Ende die drückende Blase des Piloten, die über das Schicksal der 148 weiteren Menschen entschieden hat. Es hätte genausogut der Flug davor oder der Flug danach sein können. Welch ein Wahnsinn!
Ich mag mir den emotionalen Terror für die Hinterbliebenen des Captains gar nicht vorstellen. Zumal sie rein rational gesehen nichts, aber auch gar nichts daür können. Genausowenig wie der Captain selbst.
Aber in solchen Momenten spielt die Psyche in den Betroffenen verrückt - ich kann das leider Gottes aus eigener Erfahrung sagen.

Das wünsche ich niemandem :(

Wobei, ich spekuliere jetzt auch mal, wohl die Strecke auch eine Rolle gespielt hat. Es war ja eine Super Sicht an dem Tag und er flog genau auf den Berg zu, wo er jahrelang mit seinen Eltern die Ferien/Segelflug verbracht hatte. Das muss ihm eigentlich klar gewesen sein als Pilot, gegen welchen Berg er da genau zusteuert.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
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FRA/SXF/MUC
Kann ich Dir sagen (und damit auch mal kurz spekulieren) ..

Er hat also bewusst die Absicht gehabt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er wusste offensichtlich auch wie.
Die Unschärfe in seinem Vorhaben war einfach, wann er mal alleine im Cockpit sein würde.

Und genau das ist die Tragik an der ganzen Story (wenn ich Recht haben sollte):

Es war also am Ende die drückende Blase des Piloten, die über das Schicksal der 148 weiteren Menschen entschieden hat. Es hätte genausogut der Flug davor oder der Flug danach sein können. Welch ein Wahnsinn!
Ich mag mir den emotionalen Terror für die Hinterbliebenen des Captains gar nicht vorstellen. Zumal sie rein rational gesehen nichts, aber auch gar nichts daür können. Genausowenig wie der Captain selbst.
Aber in solchen Momenten spielt die Psyche in den Betroffenen verrückt - ich kann das leider Gottes aus eigener Erfahrung sagen.

Das wünsche ich niemandem :(

Du hast in gewisser Weise recht,
wobei ich damit dem Captain keinerlei Verantwortung dafür zuweisen möchte.

Man muß nicht damit rechnen, daß sowas passiert,
aber nun, nachdem es leider so passiert ist, kann man wenigstens versuchen, diese Faktoren zukünftig durch geeignete Maßnahmen zu minimieren.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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Die Auswertung der Box dauert ja wohl noch, bis dahin gelingen hier vielleicht noch 3 weitere Diskussionsseiten zum korrekten Wortgebrauch.

Habe meinen Beitrag gelöscht, nachdem die neuesten Erkenntnisse auf Vorsatz hindeuten. Das ändert meine Meinung dahingehend, da ich bisher davon ausgegangen bin dass es eine Kurzschlusshandlung einer kranken Person im Augenblick der Tat war.
 

flysurfer

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06.03.2009
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www.vielfliegertreff.de
Habe meinen Beitrag gelöscht, nachdem die neuesten Erkenntnisse auf Vorsatz hindeuten. Das ändert meine Meinung dahingehend, da ich bisher davon ausgegangen bin dass es eine Kurzschlusshandlung einer kranken Person im Augenblick der Tat war.

Keine Ahnung, wieso man von einer Kurzschlusshandlung ausgehen sollte? Dazu gab es für mich keinen Anhaltspunkt, aber vielleicht habe ich da auch was überlesen. Dafür, dass es seit langer Hand geplant war, sprach das vor einigen Tagen kolportierte Statement gegenüber der Freundin. Nun hat sich diese Vermutung offenbar erhärtet.
 
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F

feb

Guest
Nichtsdestotrotz stösst die juristische Wortklauberei dann und wann nun doch an die Grenzen der Vernunft.
Oder sind wir uns nicht dahingehend einig, dass bspw. Adolf Hitler und all seine Schergen, die rechtzeitig auf die Zyankali-Kapsel gebissen haben, nicht als unschuldig gelten sollten?

Einen der ehernsten Rechtsgrundsätze zurNebensache zu machen...geht gar nicht. Mit wirklich gutem Grund wird die juristische Beurteilung von Unrecht den Gerichten und nicht etwa Privatpersonen, dem GMV oder auch dem Mob überlassen.

Adolf H. ist in höchstem Maße schuldig vor der Geschichte. Juristisch verurteilt sind er und seine Kumpane, die sich nicht den weltlichen Gerichten stellen wollten, AFAIR nicht. Haben wir damit ernstlich ein Problem? Haben wir ein Problem damit, dass Andreas L. nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden wird?

Im Übrigen halte ich den Bezug zwischen Adolf H. und Andreas L. für komplett verfehlt.
 

Weltenbummlerin

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Für mich würde es z.B. sinnvoll erscheinen, die Turnarounds zeitlich großzügiger zu planen, so daß die Crew u.a. ohne Hektik vor einem Flug zur Toilette kann.

Mal im Ernst (wie gesagt, ohne Vorwurf!),
ein Flug unter 3 Stunden sollte doch machbar (nicht Pflicht!) sein, ohne zwischendrin auf Toilette zu müssen, oder sehe ich das so falsch?

Aber dafür müßte eben im Prozedere vorher genug Zeit sein.
(und das wurde auf den ersten Seiten des Threads als - bisher- zeitlich sehr eng erklärt).


Zwei Mann-Regel wird ja schon diskutiert bzw. momentan angewandt,

- ganz sicher bessere "Persönlichkeits"- Kenntnisse der möglichen Anwärter...
 

fhanfi

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20.03.2013
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So bitter dies alles ist, aber nun haben wir wohl Vorsatz und damit ein langes juristisches Nachspiel. Auch der Staatsakt ist damit wohl wieder etwas "berechtigter".
 

flysurfer

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06.03.2009
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Mal im Ernst (wie gesagt, ohne Vorwurf!),
ein Flug unter 3 Stunden sollte doch machbar (nicht Pflicht!) sein, ohne zwischendrin auf Toilette zu müssen, oder sehe ich das so falsch?

Die Vorstellung, dass ein Pilot auf einem Flug die Beine zusammenzwickt, damit er seinen Kollegen bloß nicht für ein paar Minuten aus den Augen lassen muss, ist dem Teamwork im Cockpit nicht gerade zuträglich.

Man kann über vieles nachdenken, etwa auch darüber, ob es wirklich so sinnvoll ist, Piloten immer im Cockpit zusammenzuwürfeln, anstatt (wie etwa bei der Polizei) Teams zu bilden. Da wäre die Gefahr, dass schwere psychische oder körperliche Probleme über längere Zeit unentdeckt bleiben, wesentlich geringer. Bisher mochte man die Teams im Cockpit ja deshalb nicht, damit die sichnnicht "zu blind" verstehen und mit der Zeit die eine oder andere Vorschrift überspringen.
 
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Die Vorstellung, dass ein Pilot auf einem Flug die Beine zusammenzwickt, damit er seinen Kollegen bloß nicht für ein paar Minuten aus den Augen lassen muss, ist dem Teamwork im Cockpit nicht gerade zuträglich.

Nein, ganz sicher keine schöne Vorstellung.

Aber mal im Ernst, ich glaube kaum, daß zumindest in den nächsten Jahren noch irgendjemand das Cockpit alleinläßt, wenn er den Kollegen nicht glaubt, gut einschätzen zu können (was natürlich eine Pseudo-Sicherheit ist),
ohne nicht zumindest einen Gedanken an "den Fall AL" zu verlieren,
(ich denke, mit den letzten Veröffentlichungen der Staatsanwaltschaft "darf" man konkret von seiner Schuld ausgehen).

Deshalb schrieb ich oben ja von kein Zwang,
es wäre einfach wünschenswert, wenn auf Kurzstrecke gar keine "Not" entsteht...

Man kann über vieles nachdenken, etwa auch darüber, ob es wirklich so sinnvoll ist, Piloten immer im Cockpit zusammenzuwürfeln, anstatt (wie etwa bei der Polizei) Teams zu bilden. Da wäre die Gefahr, dass schwere psychische oder körperliche Probleme über längere Zeit unentdeckt bleiben, wesentlich geringer. Bisher mochte man die Teams im Cockpit ja deshalb nicht, damit die sich "zu blind" verstehen und mit der Zeit die eine oder andere Vorschrift überspringen.

Danke für diesen Gedanken,
vielleicht wären kurzzeitige Teams (2 Wochen bis 1 Monat z.B.) eine Idee?