3 Wochen Japan mit Eisenbahn

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Swisstraveller

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24.05.2016
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Tag 20: Im Regen machts keinen Spass

Heute will ich nach Miyajima. Doch als ich am Morgen die Augen öffnete, schloss ich sie direkt wieder, es regnet. Leider wurde der Regen nicht besser und so musste ich, wohl oder übel, trotzdem raus. Da das Hotel einen direkten Anschluss in den Bahnhof hatte, blieb ich vorerst trocken. Die JR Sanyo Main Line verkehrt regelmässig, so begab ich mich auf gut Glück zum Bahnhof und bestieg den Zug. Die Fahrt verläuft mehrheitlich der Küste entlang und endet für mich keine halbe Stunde später in Miyajimaguchi. Von hier sind’s noch ein paar hundert Meter zur Fähre.
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Die Fähre gehört zur JR und somit ist der Rail Pass auch gültig. Es scheint auch noch Fähren direkt ab Hiroshima zu geben, die sind aber nicht von JR betrieben und somit nicht interessant für mich. Die Überfahrt dauert nur 10 Minuten.
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Der Regen in Miyajima war nicht besser als auf dem Festland. Ich folgte den Touristenstrom und schaute mich etwas um.
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Ins dortige Aquarium ging ich auch noch.
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Da ich immer nässer wurde, gings dann nach dem Mittag wieder zurück. Durch Zufall sah ich, dass auch die Strassenbahn dort verkehrt. Ich entscheid mich spontan diese zu nehmen. Zwar muss ich die Fahrt bezahlen und es dauert viel länger, aber es ist doch irgendwie spannender, auch wenn die Bahn fast parallel zur Eisenbahn verläuft.
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Ich entschied spontan, einige Stationen vor dem Bahnhof auszusteigen und lief auf gut Glück etwas durch die Stadt.
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Im Hotel angekommen trocknete ich meine Kleider und begab mich später nochmals in den Bahnhof. Ich habe für morgen einen Zug reserviert, welcher etwas vor 18:00 verkehrt, was bedeutet, dass ich so gegen 22:30 im Hotel in Tokio sein werde. Dies wollte ich noch ändern, da etwas früher fahren will und den letzten Abend in Tokio verbringen will. Viele der Züge sind ausgebucht oder haben keinen Platz mehr für grosses Gepäck. Deshalb liess ich es sein.

Ich ging in ein Restaurant. Ich bemerkte erst als ich die englische Karte erhielt, dass es sich um ein Restaurant handelt welches fast ausschliesslich Zunge serviert. Ich bestellte auf gut Glück. Das Fleisch musste man selbst auf dem kleinen «Klotz» rechts grillieren, was das weisse, oben in der Mitte war fand ich nicht heraus. Geschmeckt hat es trotzdem.
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Hat jemand eine Idee, wie ich den morgigen Tag noch verbringen könnte?
 

Tsuruhashi

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11.07.2015
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Vvardenfell
Da das Wetter morgen auch durchwachsen sein wird, fahr doch nach Kure? Wenn du das Museum zum Schlachtschiff Yamato und das der Marine besucht hast kannst auch noch eine kleine Hafenrundfahrt durch den Militärhafen machen.
 
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mimotrip

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27.09.2011
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Hat jemand eine Idee, wie ich den morgigen Tag noch verbringen könnte?
Bei schlechtem Wetter: Essend. Zu Hiroshima gehört das Okonomiyaki. Und wo könnte man das besser essen als im Okonomiyaki-Dorf (Okonomimura - https://goo.gl/maps/kgXZzMkJFZxQVSmk6). War selbst noch nicht dort, habe es aber nach diesem YouTube-Video auf meine Merkliste gesetzt: https://youtu.be/zlpUjbQ91gE?t=203

Falls du noch Souvenirs brauchst, kann man das gut mit einem Besuch bei Don Quijote (laut, bunt, japanisch) verbinden.

Falls es etwas mehr Sightseeing sein soll, kann ich Onomichi empfehlen. Anreise über Bahnhof Onomichi (nicht Shin-Onomichi), dann durch die überdachte Einkaufsstraße und mit der Seilbahn zum Senkoji Park (https://goo.gl/maps/b45iMzPpbUQC9vBRA). Zurück kommt man auf verschiedenen Wegen, z.B. zu Fuß zum Senkoji Tempel und dann durch die "Cat Alley". Fand die Stadt landschaftlich schön gelegen und man begegnet nur wenigen westlichen Touristen.
 
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Swisstraveller

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24.05.2016
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Tag 21: Der Kreis schliesst sich

@Tsuruhashi empfahl mir doch noch einen Ausflug nach Kure zu machen. Ich prüfte diesen Vorschlag und empfand ihn für gut. Der Vorschlag von @mimotrip nach Onomichi zu fahren, fand ich auch gut, doch die Reise würde mit dem Shinkansen Richtung Kobe gehen, dass würde ich, wenn dann gerade mit der Heimreise kombinieren, mal sehen, ob es zeitlich reicht. Die Züge verkehren, mindestens sonntags, nur im 30 Minuten Takt. Es handelt sich allerdings um einen Rapid Service, daher dauert die Fahrt auch nur gute 30 Minuten. Die Fahrt führt durch die Landschaft und ist eigentlich ganz schön. Am besten Sitz man in Fahrtrichtung rechts.
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In Kure angekommen ist das Maritime Museum direkt beschildert. Der Eintritt ist mit der Sonderausstellung 800 Yen. Man kann nur Bar oder mit IC-Card bezahlen. Ich hatte mit viel Glück genau noch 800 Yen im Portemonnaie. Ich brauche aber noch etwas Reserve und muss deshalb noch Geld holen gehen. Die Spezialausstellung ist klein, der Rest des Museums allerdings durchaus sehenswert.
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Auf der gegenüberliegenden Strassenseite finden man noch das kostenlose Submarine Museum.
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Daneben gibt es ein Einkaufszentrum in welchen ich noch etwas Bargeld bekam. Okonomiyaki soll ich auch noch probieren hiess es. Ich fand ein Restaurant, welches dies anbietet. Die Karte gab es nur auf Japanisch, allerdings wurde im Rahmen des in Kürze stattfinden G7 Gipfels, Spezialeditionen beworben für jedes Land. Das wurde dann auch in English gemacht und so entschied ich mich für die französische Version. Den Preis könnt ihr an der Quittung entnehmen. Ich fands soweit ganz lecker.
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Ich irrte noch etwas durch die Stadt und fand noch einen kleinen Schrein.
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Auf dem Rückweg kam ich an einem Baseballfeld vorbei auf welchen ein Spiel stattfand. Da ich Baseball noch nie live gesehen hatte, schaute ich eine Weile zu. Für mich wäre der Sport zu langweilig. Anschliessend gings wieder mit dem Zug zurück.
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In Hiroshima angekommen fand ich noch einen kleinen Tempel Nähe des Hotels.
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Nachdem ich mich mit Getränken eingedeckt hatte, holte ich mein Gepäck im Hotel ab und begab mich zum Bahnhof. Für den Ausflug nach Onomichi reicht es nicht mehr. Ich bestieg den Sakura 564 im vordersten Wagen 8. Der Zug verkehrt nur bis Shin-Osaka. Es gäbe auch Züge direkt nach Tokyo, das sind aber alles Nozomi die im Rail Pass nicht inkludiert wären. Meine Reservierung sagte, ich solle bereits in Shin-Kobe umsteigen. Shin-Kobe hat nur einen Bahnsteig, was bedeutet das ich mir das Gelatschte mit Koffer sparen kann. Eine halbe Stunde nach meiner Ankunft fuhr der Hakari 522 ein. Dieser Zug hat 16 Wagen und daher muss ich zu meinem Wagen 7 noch etwas laufen. Mein Nebensitz blieb frei.
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Wir waren bis Shinagawa pünktlich. Hier steige ich noch um, um nach Shimbashi zu kommen. Den Weg in das Ibis kenne ich schon und daher bin ich kurz vor 23:00 im Hotel. Dieses Mal gab es ein Zimmer im 13 Stock, die Einrichtung ist etwas anders als bei dem letzten Zimmer, aber nicht besser. Ich legte mich müde ins Bett. Der Wecker klingelt morgen schon um 6:15.
 

Swisstraveller

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24.05.2016
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Tag 22: Heimflug

Wie erwähnt weckte mich mein Wecker um 6:15. Ich war immer noch müde, aber ich muss wohl aus dem Bett. Ich würde zwar gerne länger bleiben, aber mein Arbeitgeber zählt am Mittwoch bereits auf meine Arbeitskraft. Um wach zu werden war die Dusche kälter als sonst, aber es half. Den Koffer noch vernünftig eingepackt, so das nicht kaputt geht. Ich habe noch kurz den Hinflug geprüft und dieser war pünktlich, somit sollte meinem pünktlichen Abflug Richtung München nichts im Weg stehen. An der Reception die Zimmerschlüssel abgegeben und mich Richtung Toei Subway gemacht. Wer weiss noch wie das Wetter bei Ankunft in Tokio war? Genau es regnete und das tat es auch heute.

Die passende Metro war schnell gefunden. Doch irgendetwas stimmte nicht. Gemäss meinem App soll ca. jede zweite Metro zum Flughafen fahren, doch das tat sie nicht. Beim genaueren Hinsehen merkte ich das ich zwar am Gleis Richtung Airport warte, allerdings Richtung Narita und nicht Haneda. Naja, halb so schlimm, geht’s halt auf die andere Seite. Die Fahrt zum Flughafen dauert je nach Zugskategorie zwischen 35 und 45 Minuten. Beim Terminal 3 steige ich aus und fahre mit der Rolltreppe nach oben.
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Die Schalter von LH befinden sich bei M. Die Businessreihe war leer. Die Dame vom First Checkin winkte mich zu sich. Warum das es einen Firstcheckin gibt, obwohl die A350 keine First hat, weiss es jemand? Das Prozedere ging schnell. Der Bagtag funktionierte nicht, die App meinte die ganze Zeit, ich müsste zuerst einchecken, ob wohl ich dies tat. So wird halt der Koffer beklebt. Am Morgen sind zwei Sikos geöffnet. Trotzdem wurde die Schlange mit 25 Minuten angegeben. Eine Prio SiKo gibt es leider zurzeit nicht. Die 25 Minuten kamen gut hin. Elektronik kann im Gepäck bleiben, so dauert das Ganze viel weniger lang. Die Ausreise erfolgt am E-Gate, so wie man dies auch von unseren Breitengraden kennt.

Die ANA-Lounge war leider voll. Ich fand zwar noch ein kleines Plätzen, aber gemütlich war es nicht. Essenstechnisch leider eine Katastrophe, es gab nur irgendwelche Salate und Nudeln. Am Gate 145 wartet die D-AIXK auf die Passagiere.
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Das Boarding begann und ich nahm kurz darauf auf 7G Platz. Eigentlich ein guter Platz, doch das gelatschte auf Grund des Y Boarding nervt ein wenig.
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Nach dem Welcomedrink ging es dann auch pünktlich los. Kurz nach dem Start wurde das Essen serviert. Ich hätte es gut gefunden, noch etwas zu warten, so dass es 12:00 und somit Mittagszeit ist.
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Alles in allem aber gut. Spannend finde ich dieses Mal die Flugroute. Es geht oben drüber am Nordpol vorbei. Vor der Landung gab es ein kleines Nachtessen.
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Wir landeten etwas vorzeitig in München und dockten an I08 an. LH2372 Flug soll von K08 gehen. Japan gilt leider als unclean und daher gibt es eine erneute SiKo, diese war aber leer und auch sehr speditiv und schnell. Kurz darauf sass ich in der Bahn zu den L Gates. An der dortigen Passkontrolle war ebenfalls nicht viel los und so war ich kurz darauf in der LH-Lounge in K. Die Lounge war nahezu leer. Ich genehmigte mir eine Bretzel und ein Bier.
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Ich sah auf FR24, dass die I-ADJQ immer noch in MXP boarded. Man muss kein Genie sein, um zu wissen das wir verspätet sind. Kurz darauf kam auch die Meldung das die E195 von EN 40 Minuten verspätet ist. Nach den verlängerten Lounge Aufenthalt gings in den Flieger auf Platz 1F.
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Während des Fluges gab es nochmals ein Essen, allerdings ist die Zeit fast zu knapp, um etwas zu essen.
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Zürich erreichten wir schlussendlich mit 30 Minten Verspätung. Nach dem Abholen des Koffers ging es wieder mit dem Zug nach Hause. Gegen 23:00 war ich dann schlussendlich im Bett. Ich hoffe der Trip hat gefallen und ich freue mich auf Feedback!
 

ewosel

Aktives Mitglied
07.02.2017
134
15
BSL/ZRH
Auch von mir ein herzliches Merci für den Bericht, den ich gerne mitverfolgt habe. Es hat die Vorfreude gesteigert: Wir werden im Juli mit SAS ab ZRH nach HND in J reisen und haben ebenfalls eine Nacht Aufenthalt in CPH auf dem Hinflug eingeplant. Unsere Reise führt uns nach Hokkaido.

Wie war der Rückflug mit LH? Wir hatten im Februar 2020 ein unterirdisches Flugerlebnis; nach dem Essen wurde der ganze Flieger komplett abgedunkelt, zudem konnte die 2-2-2 Bestuhlung im A350 überhaupt nicht überzeugen.
 
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Swisstraveller

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24.05.2016
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Auch von mir ein herzliches Merci für den Bericht, den ich gerne mitverfolgt habe. Es hat die Vorfreude gesteigert: Wir werden im Juli mit SAS ab ZRH nach HND in J reisen und haben ebenfalls eine Nacht Aufenthalt in CPH auf dem Hinflug eingeplant. Unsere Reise führt uns nach Hokkaido.

Wie war der Rückflug mit LH? Wir hatten im Februar 2020 ein unterirdisches Flugerlebnis; nach dem Essen wurde der ganze Flieger komplett abgedunkelt, zudem konnte die 2-2-2 Bestuhlung im A350 überhaupt nicht überzeugen.
Der reine Flug war mit SK deutlich besser, besonders als alleinreisender da 2-1-2. LH hat nach dem Mittagessen abgedunkelt, das fand ich persönlich auch schlecht da ja 12:00 lcl Time war und auch erst 19:00 deutscher Zeit. Rein vom Service her fand ich hingegen LH besser, das Essen und die Crew, mag aber auch daran legen, das Deutsch gesprochen wurde, das macht es irgendwie persönlicher. Auch wurde ich durch meinen Status noch persönlich von der Purserin begrüsst und vor der Landung auf meinen Anschlussgate hingewiesen. Bei SK dominiert halt die nordische Kälte. Ich würde SK wieder buchen.
 

DjVantal

Aktives Mitglied
06.06.2016
230
447
TYO
Haneda First Checkin: Den gibt’s grundsätzlich wegen dem täglichen B748 Flug nach Frankfurt, fliegt derzeit grob 2 Stunden später. Normalerweise kann man durchgehend für beide Flüge einchecken. Das tue ich auch regelmäßig recht früh für meine Flüge nach FRA, um die ANA Lounge zu nutzen und zu maximieren. Was daran essenstechnisch eine „Katastrophe“ sein soll, ist mir nicht ansatzweise klar. Das vorzügliche ANA blend curry und die Noodle Bar mit auf Bestellung zubereiteten Ramen hast du gesehen?
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.497
869
First Checkin gibt es an fast jedem Flughafen, wo LH fliegt. Auch da, wo nie eine First landet (wie zB. in allen deutschen Flughäfen außer FRA und MUC).
Aber wie DJVantal schreibt, die 748 nach FRA hat F.
Prio Siko gibt es in HND durchaus - sofern F-Ticket ;-)

ANA-Lounge fand ich auch ein bisschen dürftig ausgestattet bei essbaren Kleinigkeiten. Nachdem Frühstück noch nicht so lange her war, wollte ich keine komplette Mahlzeit bestellen.

Vielen Dank für den TR! Wir sind mehr oder weniger 1-2 Tage früher oder später an einigen Orten gewesen.