3 Wochen Peru: Sehnsuchtsziel oder Torschlusspanik vor der M&M-Entwertung

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 17 - MAC, Hotelwechsel und doofe Erkältung

Wie von Lima schon gewohnt sollte es auch am heutigen Morgen wieder ein eher bewölktes Wetter sein, wenngleich die Sicht heute früh sehr bescheiden war.

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Ebenso bescheiden war das Frühstück im Casa Andina Premium Miraflores. Die Auswahl bot wenig Auswahl und das Brot war sehr trocken und nur schwer genießbar. Dennoch konnten wir uns halbwegs für den Tag stärken.

Nachdem sich bei mir leider eine leichte Erkältung eingestellt hatte, ließen wir den Tag langsam angehen. So war es bereits fast Mittag, als wir vom Hotel aufbrachen. Zuvor checkten wir jedoch noch aus und baten um Verwahrung unseres Gepäcks, was kein Problem darstellen sollte.

Zu Fuß spazierten wir wieder in Richtung Küste, orientierten uns jedoch diesmal ein bisschen weiter südöstlich. Wir passierten eine örtliche Universität und staunten über die Architektur dieser und der Umgebung.

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Wenig später erreichten wir das auserkorene Ziel, das MAC (Museo de Arte Contemporáneo) Lima.

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Heute schien es hier einen besonderen internationalen Empfang zu geben, denn zwischen den Gebäuden befanden sich mehrere mit Anzug gekleidete Personen. Den genauen Anlass konnten wir leider nicht herausfinden. Wir begaben uns unbeirrt zum Haupteingang.

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Nachdem wir die günstigen Tickets gelöst hatten, schauten wir uns zuerst die temporäre Ausstellung eines lokalen Fotografiekünstlers an.

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Anschließend war die Dauerausstellung des Kunstmuseums an der Reihe, bei der der 2. Weltkrieg eine Rolle spielte.

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Gegen späten Mittag verließen wir dann das Museum und spazierten zu einem Restaurant, das ich bei Google Maps gefunden hatte, und das von der Speisekarte und den Bewertungen her gefiel. Auf dem Weg dorthin kamen wir jedoch an einem anderen Restaurant vorbei, das interessant wirkte und sehr gut besucht war. So sollte es nun statt der ursprünglichen Wahl das Terminal Pesquero Cevichería Barranco werden.

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Schnell war eine Karaffe Chicha bestellt, die mit gerösteten Maiskörnern serviert wurde.

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Als Vorspeise sollten es mit Garnelen gefüllte frittierte Teigtaschen und pikant angemachtes Muschelfleisch werden.

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Meine Hauptspeise, mit Sojasauce gebratene Nudeln mit frittierten Fischfiletstücken, enttäuschte mich leider ein wenig.

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+1 war da mit seiner Fischsuppe deutlich zufriedener.

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Nach dem Essen spazierten wir in Richtung der Küste. Wir nahmen unterwegs zwei Sachen wahr: Miraflores ist wohl wirklich ein sehr wohlhabender Stadtteil und (wohlhabende) Peruaner lieben Hunde, denn hier wurden von offensichtlichen Hundesittern zahllose Hunde ausgeführt.

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Wir erreichten nach einem kurzen Spaziergang die Brücke, die wir bereits am Abend des Vortages besucht hatten.

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Die Aussicht wirkte etwas anders als in der Dunkelheit, wobei nicht unbedingt schlechter. Nachdem wir die Aussicht ein wenig genossen hatten, spazierten wir erneut über die teilweise gläserne Brücke.

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Nach einem gut zehnminütigen Fußmarsch erreichten wir wieder das Einkaufszentrum Larcomar, das in den Fels der Steilküste gebaut war. Hier nahmen wir den zuvor nicht wahrgenommenen Paddington Bär wahr.

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Anschließend beobachteten wir einige Paraglider, die interessanterweise immer wieder Auftrieb erfuhren, sodass sie eben nicht von ihrem Startpunkt kommend einfach nur zum Strand nach unten gleiteten, sondern schier endlos immer wieder zurück in die Höhe fanden. Ich vermutete die Winde vor der Steilküste als Grund. Ein Paraglider winkte uns offenbar aufgrund unseres wahrnehmbaren Interesses zu.

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Gegen Nachmittag spazierten wir zurück zum Casa Andina Premium Miraflores, um unsere Koffer abzuholen. Von dort bestellte ich uns ein Uber, das uns zum Sheraton Lima Historic Center bringen sollte, wo wir nun unseren dritten Aufenthalt dieser Reise für die letzten drei Nächte in Peru absolvieren wollten.

Am Morgen hatte ich in der Bonvoy-App bereits gesehen, dass es diesmal wohl nur ein Upgrade auf einen Club Floor Room geben sollte. Nachdem es die letzten beiden Aufenthalte ja jeweils eine Junior Suite gegeben hatte, wirkte dies enttäuschend. Ich schrieb über die App, dass wir gegen 16 Uhr am Hotel eintreffen würden und uns als Titanium wieder über ein Upgrade auf eine Junior Suite sehr freuen würden, zumal ich während des Aufenthaltes einen runden Geburtstag feiern würde. Etwas überrascht war ich, dass auf meine Nachricht stundenlang keine Antwort erfolgte.

Am Nachmittag kam dann die erfreuliche Nachricht, dass man eine Junior Suite für uns reserviert hätte. Nachdem ich am Morgen schon herausgefunden hatte, dass das Hotel während unseres Aufenthaltzeitraumes nahezu ausgebucht war und überhaupt nur noch 2 oder 3 Besenkammern angeboten wurden, war dies tatsächlich mehr als erfreulich.

Am Check-in wurden dann wieder unsere Pässe kopiert und eine Garantie auf meiner Kreditkarte reserviert, die interessanterweise weniger entsprach als dem gesamten Zimmerpreis für die gebuchten drei Nächte. Anschließend verschwand die freundliche Check-in-Mitarbeiterin im Backoffice. Auf dem Weg zurück hörte ich, wie sie meinen Namen in Richtung des Backoffice wiederholte, was ihr wohl eine Bestätigung einbrachte.

Uns gegenüber erklärte sie dann freudestrahlend, dass es für uns diesmal die Präsidentensuite werden sollte. Wir waren sehr überrascht und machten uns voller Vorfreude auf den Weg zur 18. Etage, die auch gleichzeitig die Club Etage war, um die Suite, die online bei Marriott als "Suite Le Méridien" bezeichnet wird, zu begutachten.

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Direkt nach dem Betreten der Suite lagen zur linken Seite das Gäste-WC und eine kleine Küche mit größerem Kühlschrank und Kaffeekapselmaschine.

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Irritiert war ich, dass es hier neben einer Mikrowelle auch einen Entsafter und einen Toaster gab, jedoch keinerlei Geschirr oder Besteck.

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Vom Eingang kommend bewegte man sich direkt auf das großzügige Wohnzimmer mit Schreibtisch zu, der wohl bei einer Präsidentensuite obligatorisch sein dürfte.

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Am Ende gab es dann noch einen Essbereich.

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Der Schlafraum wirkte schon etwas gemütlicher als in den beiden zuvor erhaltenen Junior Suiten.

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Auch das Badezimmer war irgendwie angenehmer gestaltet.

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Links neben mir befanden sich übrigens Dusche und Toilette in separaten Kabinen.

Die Aussicht wirkte vertraut, wenngleich wir nun nochmal etwas höher waren als beim letzten Aufenthalt.

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Hauptvorteil hier war jedoch in meinen Augen, dass vor die dünnen und schlecht (schall-)isolierten Fenster zusätzliche dicht schließende Fenster europäischen Standards installiert waren. So war es herrlich ruhig, wenngleich man die Fenster für Frischluft und den authentischen Lärm Limas öffnen konnte.

Vor allem aufgrund der zuvor bereits erwähnten Erkältung sollte ich mich etwas ausruhen und erst gegen Abend zur Happy Hour die Suite wieder verlassen. Der Weg zur Lounge auf derselben Etage war überschaubar, ebenso wie das Angebot zum offiziellen Happy-Hour-Beginn um 18 Uhr. Wie schon bei den letzten Aufenthalten erlebt, wurden Speisen und Getränke erst deutlich später aufgebaut. Das Highlight sollte heute eine Art Schmorgericht mit Fleisch- und Wurststücken sein.

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Nach Ende der Happy Hour begaben wir uns wieder zurück auf unsere Suite, wo ich am Präsidentenschreibtisch am Reisebericht schrieb und +1 das lokale Fernsehprogramm erkundete.

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Dazu nahmen wir wahr, dass vor dem Hotel wieder viele Gruppen ihre Tanzchoreographien einübten, was immer wieder ein toller Anblick war.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 18 - Erkältet wenig unternommen in Lima

Trotz oder wegen meiner leichten Erkältung hatte ich sehr gut geschlafen. Die Schallisolierung durch die zusätzlichen dicht schließenden Fenster könnte aber auch dazu beigetragen haben. So trafen wir erst kurz vor Ende des Frühstücksangebotes im Restaurant ein. Das Angebot war erwartungsgemäß so spät schon etwas eingeschränkt, aber konnten wir satt werden.

Es sollte bereits Mittag sein, als wir aufbrachen und nach ein paar Schritten auf das Sheraton zurück blickten.

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+1 wollte gerne nochmal zum Zentralmarkt, sodass wir dorthin spazierten.

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An diesem Samstag waren die Straßen dorthin voll und wurden immer voller, je näher wir dem Zentralmarkt kamen. Im Marktgebäude steuerten wir den Bereich mit den Imbissen und Saftbars an, wo wir bereits am Tag 3 dieses Urlaubes gegessen hatten. Diesmal sollte es nur jeweils ein Saft sein. Ich wählte eine Mischung aus Orangen- und Ananassaft. +1 entschied sich für ein Maracujasaft auf Eis.

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Anschließend erkundeten wir die Straßen rund um das Marktgebäude, wo das Treiben sogar intensiver war als im Gebäude selbst.

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Mir fiel ein Imbissstand ins Auge, der Spanferkel anbot, kiloweise, in kleinen Portionen oder als Sandwich. Ich überlegte kurz, aber irgendwie behagten mir die hygienischen Verhältnisse nicht so ganz, denn irgendwie bin ich kein Freund von Lebensmitteln, die nicht abgedeckt bzw. nicht in Vitrinen geschützt aufbewahrt werden.

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Wir spazierten noch etwas umher, bevor wir uns ein Restaurant suchten, da sich so langsam der Hunger meldete. Die Wahl fiel auf gut besuchtes Restaurant unweit der Marktgebäudes, wobei hier irgendwie alle Läden sehr gut besucht wirkten.

Als Getränk sollte es wieder Chicha sein. Die Speisenauswahl hier bestand aus typisch peruanischer Kost. Beim Durchstöbern der Karte fiel uns auf, dass wir noch keine typisch peruanisch zubereiteten Fettuccine probiert hatten. So wählte +1 die Variante mit Meeresfrüchten.

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Ich hatte mich hingegen für die Variante mit Rindfleischstreifen entschieden.

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Gemein hatten unsere Gerichte die Huancaína-Sauce, die vor allem aus der Aji-Amarillo-Paprika und einer Art Frischkäse besteht. Die Variante hier wirkte jedoch sehr schwer und fettig, sodass die Nudeln mit der Sauce schwer im Magen lagen. Meine Rindfleischstreifen waren mit einer Art Sojasauce gebraten, die mir deutlich besser gefiel, aber in Summe meiner Meinung nach nicht so richtig zu den Nudeln mit cremiger Sauce passte. Aber meine Geschmacksknospen waren aufgrund der weiterhin bestehenden Erkältung nicht in Höchstform.

Sehr satt spazierten wir in Richtung der Altstadt.

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Mir fielen hier die große Menge an Bettlern auf, die meinen Eindruck unterstrichen, dass Armut in Peru und auch in Lima ein enormes Problem zu sein schien. Verstörend fand ich dann einen Mann, der lautstark mitten in der Fußgängerzone gestikulierte und leicht aggresiv bzw. fordernd für mich Unverständliches äußerte und auf ein Mädchen im Grundschulalter zeigte, das am Straßenrand gegen ein Gebäude lehnte und mit jedem Moment immer weiter in sich zusammen sackte. Er wedelte mit einer Dose, in die man wohl Kleingeld spenden sollte. Mein Eindruck war jedoch, dass hier irgendwas nicht stimmte, und er möglicherweise das Mädchen vorsätzlich in eine Lage gebracht hatte, dass sie so elendig am Straßenrand kauerte. Innerlich war ich voller Mitleid aber auch Wut, denn seine zur Schau gestellte Energie könnte der Mann sicherlich besser einsetzen, um seiner Tochter, wenn es denn seine Tochter war, zu helfen. Ich wollte dieses Getue nicht unterstützen, haderte aber noch länger mit mir, ob ich nicht hätte dem Mädchen was zu Essen und zu Trinken kaufen sollen. Ehrlicherweise konnte ich die Gesamtsituation aber nicht wirklich richtig einschätzen. Die Einheimischen schienen auch maximal gleichgültig. Ein schlechtes Gefühl blieb jedoch bei mir.

Als wir dann ein Kaufhaus besuchten, in dem Massen von Weihnachtsdeko verkauft wurden, konnten die Gegensätze meiner Eindrücke nicht größer sein.

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Anschließend schlenderten wir langsam zurück zum Hotel, da mir heute aufgrund der Erkältung etwas die Kraft und Lust fehlte, mehr zu unternehmen. Vor dem Sheraton parkte eine Stretchlimousine.

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Zurück auf dem Zimmer ruhten wir uns ein wenig aus, wenngleich das Wetter mittlerweile eigentlich zum Rausgehen einlud.

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Ca. eine Stunde später wollten wir dann nochmal aufbrechen. Bevor wir zum Fahrstuhl gingen, wollte ich aber die Aussicht vom Ende des Flures direkt neben unserer Suite in nördlicher Richtung festhalten.

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Und neben dem Fahrstuhl am anderen Ende der Etage schauten wir dann in südliche Richtung.

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Am Fahrstuhl warteten dann bereits einige Personen, die irgendwie leicht genervt wirkten. Tatsächlich sorgte das Drücken der Taste, mit der man üblicherweise einen Fahrstuhl für eine Fahrt nach unten rief, dafür, dass ein Fahrstuhl zu uns auf die 18. Etage fuhr, aber sich die Tür nicht öffnete. Dies konnten wir reproduzieren und trotz mehrfachen Probierens erreichte uns kein Fahrstuhl, in den man hätte einsteigen können.

Dies passte zu den zahlreichen Fehlfunktionen der Fahrstühle, die wir während unserer Aufenthalte hier beobachten konnten. Schon mehrfach war es passiert, dass wir im Fahrstuhl auf das gewünschte Stockwerk gedrückt hatten, der Fahrstuhl sich aber einfach nicht in Bewegung gesetzt hatte. Erst durch Drücken auf den Knopf, um die Türen zu öffnen, konnten wir aussteigen und dann einen anderen Fahrstuhl nehmen. Von den vier Gästefahrstühlen waren auch maximal nur drei, oft auch nur zwei, in Betrieb.

Ein anderer Gast ging zur Lounge, um sich über den Zustand zu beschweren, dass wir hier offenbar nicht wegkommen konnten. Ein Mitarbeiter kam, überzeugte sich von der beschriebenen Fehlfunktion und lotste uns alle an das andere Ende der Etage (neben unserer Suite). Dort brachte er uns dann zu den Personalaufzügen. Sowohl der Wartebereich als auch der Personalfahrstuhl selbst wirkten erwartungsgemäß eher funktional als schön gestaltet. Auf der Fahrt vom 18. Stock ins Erdgeschoss mussten wir zwar mehrfach anhalten, aber schafften wir es irgendwann nach unten. Wir kamen im Küchenbereich hinter dem Frühstücksrestaurant an, von wo uns der Mitarbeiter unter leicht irritiert wirkenden Blicken anderer Mitarbeiter in Richtung Lobby lotste. Ich fand es echt prima, dass er für uns eine Lösung gefunden hatte, hätte mich aber über regelmäßig funktionierende Fahrstühle mehr gefreut. Das Sheraton Lima ist aber einfach ein verdammt alter Kasten.

Wir spazierten nun zum großen Platz vor unserem Hotel, der von mehrspurigen Straßen eingefasst war. Aus unserem Zimmer konnten wir ja wahrnehmen, dass hier von früh bis spät getanzt wurde, sodass wir uns das Spektakel mal genauer ansehen wollten.

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Es wurde jedoch schnell frisch und ich hatte meine Jacke auf dem Zimmer vergessen. So begaben wir uns weiter zum Supermarkt in dem Einkaufszentrum neben dem Hotel, um Getränke und ein paar Mitbringsel zu kaufen. Dabei fiel mir auf, dass Ferrero-Produkte hier auch in kleinen Mengen diebstahlgesichert waren, was ich leider nur sehr unschaft festgehalten habe.

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Den Abend verbrachten wir dann in der Lounge des Sheraton. Heute war auch ein Pisco Sour drin, der gar nicht schlecht schmeckte.

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Gesundheitlich angeschlagen, wie ich war, ging es dann früh zurück auf's Zimmer und auch etwas früh ins Bett.
 

Nitus

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Tag 19 - Geburtstag oder letzter Tag in Peru

Ich hatte lange und gut geschlafen, sodass ich mich heute deutlich besser fühlte als die beiden Tage zuvor. So war es bereits kurz vor 10 Uhr, als wir zum Frühstück im Erdgeschoss eintrafen. Obwohl heute Sonntag war, an dem man im Sheraton Lima offenbar regelmäßig viele externe Frühstücksgäste zieht, konnten wir ohne Probleme einen schönen Tisch erhalten. Die sehr gut aufgelegte junge Dame am Restauranteingang stellte nach Nennung unserer Zimmernummer auch direkt fest, dass heute mein Geburtstag sei. So war es nicht verwunderlich, dass wenig später ein Schild mit spanischsprachigen Glückwünschen zum Geburtstag aufgestellt wurde.

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Wir bedienten uns wieder an der uns schon sehr gut bekannten Frühstücksauswahl und waren fast schon satt, als sich mehrere Mitarbeiter neben unserem Tisch aufbauten und mir ein Stück Schokoladenkuchen serviert wurde, in welches die Mitarbeiterin vom Empfang eine kleine Kerze steckte und diese anzündete. Es stand offensichtlich das obligatorische Geburtstagsständchen an. Ich wurde gefragt, ob ich dies auf Spanisch oder Englisch wünschen würde. Ich antwortete, dass ich dies in Peru natürlich auf Spanisch wünschen würde, sodass die jungen Mitarbeiter dennoch leicht unsicher ein "Feliz Cumpleaños" anstimmten.

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In einem halben Jahrhundert Lebenszeit, die ich heute vollgemacht hatte, war dies das erste Mal, das mir so viel Aufmerksamkeit in einem öffentlichen Raum geschenkt wurde. So fühlte ich fast ein wenig Druck, nun auch die Kerze im ersten Anlauf direkt auspusten zu müssen. Ich schloss die Augen, wünschte mir etwas und schaffte es, die Kerze direkt auszupusten, was erwartungsgemäß beklatscht wurde. Ich bedankte mich für das Ständchen und den Kuchen, bat jedoch um jeweils einen Espresso für +1 und mich als Begleitung zum Kuchen.

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Wir hatten den Kuchen gerade gemeinsam vertilgt und wollten fast schon aufstehen, da erhielt ich total unerwartet ein Andenken an dieses Geburtstagsfrühstück.

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Zurück auf dem Zimmer stellten wir fest, dass vor dem Justizpalast gegenüber wieder etwas los war. Es schien eine friedliche Demonstration zu sein, deren Hintergrund wir leider nicht erfassten.

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Nachdem auf dem Platz zwischen Hotel und Justizpalast wieder zahllose Gruppen tanzten, schauten wir erneut vorbei.

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In ihrer Pause kam +1 mit Teilen der Gruppe ins Gespräch. +1 war neugierig, warum man hier tanzen würde. Wir erfuhren, dass man hier üben würde, da es in Lima wenig Platz gäbe, aber gerade dieser Platz sich für ein Training anbieten würde. Die Gruppe würde aus Pharmaziestudenten bestehen. An ihrer Universität müssten sie sich in einem Wettbewerb schlagen und würden hier dafür üben. Nachdem +1 noch ein paar mehr Detailfragen gestellt hatte, wollte man nach deren Beantwortung dafür wissen, woher +1 käme und was er hier machen würde.

Wir schauten dieser und weiteren Gruppen noch etwas bei ihren Übungen zu, bevor ich uns ein Uber bestellte, das uns zum Mittagessen bringen sollte. Eigentlich hatte ich für meinen 50. Geburtstag etwas besonderes geplant. Die verschiedenen Fine Dining Optionen, die ich recherchiert hatte, erschienen jedoch (nicht nur) für lokale Verhältnisse ziemlich teuer, zumal mich Bewertungen und tiefere Recherche ein wenig daran haben zweifeln lassen, ob ich wirklich zufrieden geworden wäre. Da aber auch erkältungsbedingt meine Nase und damit meine Geschmacksnerven angeschlagen waren, wäre es wohl so oder so rausgeworfenes Geld gewesen. So hatte ich mich mit dem TITI für das angeblich beste chinesisch-peruanische Restaurant in Lima entschieden.

Pünktlich gegen 13 Uhr trafen wir am TITI ein und konnten einen schönen Tisch erhalten.

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Wenig später erhielten wir das bestellte Kännchen Jasmintee und kurz darauf kamen auch die ersten Teigtaschen in frittierter Form samt zwei verschiedenen süßen Saucen an den Platz.

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Die wenig später erhaltenen gedämpften Teigtaschen mit Fleischfüllung waren jedoch deutlich besser.

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Als Nächstes erhielten wir Ente, die eine perfekte knusprige lackierte Haut haben sollte.

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Schließlich erreichte uns der bestellte gebratene Reis nach Art des Hauses, welcher mit verschiedensten Proteinen zusammen gebraten sehr reichhaltig wirkte und wohl tatsächlich eine peruanisch-chinesische Fusiongeschichte sein dürfte.

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Als letztes Hauptgericht kam dann Rindfleisch mit Knoblauchsauce zu uns, welches uns ebenfalls sehr gut gefallen sollte.

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Als Nachtisch wählten wir dann kleine Hefeklöße gefüllt mit Kokosnuss und Erdnüssen.

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Nach dem sehr sättigenden Mahl bestellte ich wieder ein Uber. Es sollte zwar zurück in Richtung des Hotels gehen, aber wollten wir dem MALI, dem Kunstmuseum Limas unweit des Sheratons, einen Besuch abstatten, welches wir bereits am Tag 4 bei leider deutlich bewölkterem Himmel bereits passiert hatten.

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Die Eintrittskarten konnten aufgrund eines Problems mit dem Kartenlesegerät nur bar bezahlt werden, was sich im Nachhinein tatsächlich als sehr positiv herausstellen sollte, da ich noch in Cusco viel zu viel Bargeld abgehoben haben sollte. Wir spazierten umher.

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Wir besuchten eine Sonderausstellung mit Exponaten aus verschiedenen Regionen und Epochen Perus.

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Anschließend begaben wir uns zur Dauerausstellung, die chronologisch Kunst von den ersten Spuren der Zivilisation Perus bis zur Gegenwart präsentierte.

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Eine historische Panflöte fand mein Interesse.

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Als wir dann zur postkolumbiansischen Kunst kamen, sank mein Interesse, da es mir einfach zu klerikal wurde.

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Bei dem schönen Wetter spazierten wir noch ein wenig im Park umher.

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Gegen späten Nachmittag waren wir zurück im Hotel und schauten kurz in der Lounge vorbei.

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Wir entdeckten eine uns bis dato unbekannte Frucht, die wahrscheinlich eine Art Passionsfrucht war.

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Außerdem checkten wir die Aussicht aus der Lounge. Ich war überrascht heute tatsächlich in der Ferne den Tower des Flughafens Lima erkennen zu können. Von dort würden wir 14 Stunden später abfliegen sollen.

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Auf dem Zimmer ruhten wir uns etwas aus, bevor wir abends zur Happy Hour zurück in der Lounge waren. Auch heute sollte es nach 18 Uhr sein, bis das Speisenangebot bereit stand. Es gab "Pasel de choclo", eine Art Maiskuchen mit verschiedenen Schichten, und diverse Fleischgerichte.

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Später packten wir die letzten Sachen und bereiteten die nächtliche Abreise vor, bevor wir uns nicht zu spät ins Bett begaben, denn der Wecker war auf 2:30 gestellt.
 

crossfire

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15.04.2012
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Auch von mir die allerbesten nachtraeglichen Wünsche für Glück, Gesundheit und Wohlergehen!
Danke für diesen ,wie nicht anders erwartet , sehr guten Reisebericht, auch die Bestätigung , das die Radwege tatsächlich in Peru gebaut wurden😉und einer für mich erfreulichen Diktion des Deutschen, die sich wohltuend von manch hingeschmierten Worten abhebt!
 

Condor

Reguläres Mitglied
25.04.2017
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Happy Birthday und herzlichen Dank für all Deine lesenswerten Reiseberichte! Sie sind der Grund, warum ich überhaupt noch in diesem Forum dabei bin!
 
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Reaktionen: Nitus

Nitus

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04.04.2013
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Tag 20 - Heimreise Teil 1 oder von Lima nach Bogota

Egal wo und wie, immer wenn ich mitten in der Nacht aufstehen muss, bin ich bereits vor der Zeit wach. Ich hatte in den wenigen Stunden, in denen ich hätte wohl lieber schlafen sollen, immer wieder die Uhrzeit gecheckt, sodass ich wie geplant um 2:30 aufstand. So konnte ich mir eine schnelle Dusche gönnen und anschließend die letzten Sachen einpacken. Gegen 2:50 standen wir dann an der Rezeption für den Check-Out bereit. Obwohl auf meiner Kreditkarte beim Check-in eine Garantie von nur 250 USD reserviert wurde, aber die drei Nächte knapp darüber kosten sollten, gab es nur ein kurzes "Everything okay" und wir konnten von dannen ziehen.

In der Uber-App konnte ich dazu wahrnehmen, dass der für 3 Uhr vorbestellte Fahrer tatsächlich schon vor dem Hotel warten würde. Ich zeigte dem freundlichen Hotelmitarbeiter die Uber-App mit dem Kennzeichen des Fahrers, sodass dieser diesen heranwinkte. So fanden wir uns schon um 2:55 in dem Wagen wieder, der uns zügig über die einsamen Straßen Limas zum Flughafen fahren sollte.

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Auch wenn ich davon ausgegangen war, dass es zu nachtschlafender Zeit deutlich fixer zum Flughafen gehen könnte als tagsüber, war ich sehr überrascht, als wir gute zwanzig Minuten nach Abholung am Sheraton bereits am Aeropuerto Internacional Jorge Chávez eintreffen sollten, wenngleich die Fahrt dorthin wieder eine abenteuerliche Route durch verschiedene Wohngebiete sein sollte.

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Zu unserer Freude war der Check-in-Schalter von Avianca auch 3,5 Stunden vor dem geplanten Abflug besetzt. Bei unserem Eintreffen wurde am Schalter für Business Class und Statusgäste eine kleine Gruppe Jugendlicher eingecheckt, die offenbar zu einer deutlich größeren Gruppe Jugendlicher gehörte.

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Wenige Minuten später waren wir dann an der Reihe und ich war wieder fasziniert von den drei Flughafencodes, die auf meinem Baggage-Tag landeten.

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Mit den vielen Einkäufen, die wir aufgrund der Gepäckverspätung bei unserer Ankunft in Lima erworben hatten, fehlte in den auch auf dem Hinflug bereits prall gefüllten Koffern der Platz, um die Einkäufe auf dem Rückweg nach Hause bringen zu können. So waren wir froh, einen zusätzlichen Rucksack dabei gehabt zu haben, den wir auf dem Hinflug in meinem Koffer zusammengelegt transportiert hatten. Für den Rückflug wurde dieser nun das Behältnis für unsere Dreckwäsche. Das Gepäcklabel konnte man sehr gut anbringen, aber die Ersatzaufkleber schienen nicht anhaften zu wollen.

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Eine gute Stunde nachdem wir aufgestanden waren und ziemlich genau drei Stunden vor planmäßigem Abflug konnten wir nach einer kurzen Sicherheitskontrolle den Abflugbereich des internationalen Abflugbereiches des neuen Terminals erreichen.

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So früh am Morgen bzw. mitten in der Nacht war es hier sehr ruhig und leer, was sich aber auch durch die wenigen Abflüge in den sehr frühen Morgenstunden erklärte.

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Wir machten uns auf zur einzigen Lounge des Flughafens von Lima, dem "The Club LIM".

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Hier lernten wir, dass Avianca nicht für unseren Lounge-Aufenthalt zahlen wollte. So zückten wir unsere Amex-Priority-Pässe, die uns schließlich Zugang zur Lounge ermöglichten.

Die riesige Lounge war so früh erfreulich leer. Das Getränkeangebot allerdings wirkte auf den ersten Blick nicht ansprechend.

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Das Speisenangebot war um kurz vor 4 Uhr Ortszeit noch nicht auf Frühstück umgestellt, sodass es u.a. Salate und Nudeln gab.

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Die sehr neue Lounge in diesem sehr neuen Terminalgebäude war wirklich modern und weitläufig angelegt, wenngleich ich irgendwie Tageslicht bzw. um diese Uhrzeit wohl eher den Blick nach draußen vermisste.

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Dafür überzeugte das Angebot der loungeeigenen Bar, welches ich jedoch mitten in der Nacht nicht nutzen wollte.

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Gegen 5:15 erkundete ich noch ein letztes Mal die Lounge und war überrascht über deren Weitläufigkeit.

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Nachdem das Boarding für 5:45 angekündigt war, verließen wir die Lounge kurz vor 5:30.

Auf dem Weg zum Gate kamen wir an einer Wechselstube vorbei. Ich legte meine verbliebenen peruanischen Soles auf den Tresen, welche nach einem länglichen Prozess inkl. dem Scannen meines Passes und dem Ausfüllen zahlloser Dokumente irgendwann endlich in 55 Euro getauscht werden konnten. Wir hatten in Cusco eindeutig zu viel Bargeld abgehoben und die Kartenzahlungsmöglichkeiten in Peru unterschätzt.

Nachdem ich das übrig gebliebene peruanische Kleingeld wieder eingesteckt hatte, suchte ich auf dem weiteren Fußweg zum Gate nach einer Gelegenheit, dieses sinnvoll loszuwerden. Ich sprach eine Putzfrau, die gerade den Boden auf dem kargen Weg zu unserem Gate schrubbte, an und drückte ihr die zahllosen Münzen in ihre mit einem dicken Gummihandschuh verpackte Hand. Sie war ziemlich irritiert und mir fehlten wieder die Spanischkenntnisse, um zu erklären, dass ich ihr gerne mein restliches Kleingeld schenken wolle. So ließen wir sie mit dem Kleingeld zurück und machten uns auf den Weg zum Gate C6.

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Am Gate wartete eine Avianca-Crew darauf, das Flugzeug betreten zu können. Dies signalisierte mir, dass es wohl noch dauern würde, bis wir einsteigen könnten.

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Wir mussten tatsächlich noch eine ganze Weile warten, bevor dann irgendwann das Boarding begann und wir unsere halbwegs bequemen Plätze in der A320-200 einnehmen konnten. Die Maschine schien ausgebucht zu sein. Die beiden männlichen Flugbegleiter, die die C betreuten, strahlten leider nicht wirklich Gastfreundschaft aus, zumal man sich hauptsächlich um einen Gast kümmerte, der offenbar ebenfalls Avianca-Mitarbeiter war.

Mehr als pünktlich erfolgte jedoch der Pushback. Dazu war es mittlerweile gegen 6:45 etwas heller und langsam Tag geworden.

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Keine halbe Stunde später konnte ich bereits auf schneebedeckte Bergkuppen blicken.

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Wenig später wurde dann das Frühstück serviert. Man konnte zwischen einem Omelett oder einem Karrottenkuchen wählen. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Süßspeisen als Hauptgang, aber habe ich in Flugzeugen schon zu viele schlechte Eierspeisen gegessen, sodass ich tatsächlich den Karrottenkuchen wählte.

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Der Karrottenkuchen war dann tatsächlich relativ saftig und mit verschiedenen Gewürzen echt lecker. Das von +1 gewählte Omelett sah dagegen ziemlich trocken und langweilig aus.

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Nach dem Essen probierten wir Beide zu schlafen. Zwar konnte man die relativ breiten Sitze nur ein bisschen nach hinten neigen, aber reichte dies, um dank der Übermüdung erstaunlich tiefen Schlaf zu finden.

Gegen 9:30 landeten wir dann am Flughafen El Dorado in Bogota in Kolumbien.

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Wir konnten als Erste aus unserem Flugzeug aussteigen und auf dieses und die dahinter liegende Landschaft zurückblicken.

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Wie auf dem Hinflug folgten wir der Beschilderung für internationale Umsteigepassagiere.

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Genauso wie auf dem Hinflug war die Transitsicherheitskontrolle nun auch wieder nicht besetzt, sodass der Weg nach oben zur regulären Sicherheitskontrolle führte. Hier bedurfte es jedoch glücklicherweise keiner Wartezeit, wenngleich man wieder seine Schuhe ausziehen und durchleuchten lassen musste. Dazu sprach hier niemand Englisch.

Wenige Minuten später blickten wir auf die Informationstafel, die die Abflüge listete. Wie auf dem Hinflug fand ich es irritierend, dass hier in Bogota die Abflüge hier nicht nach Abflugzeit sondern alphabetisch nach Zielort sortiert waren.

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Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
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FMO
Auch von mir nachträglich herzliche Glückwünsche zum runden Geburtstag.
Bleib gesund damit Du und der Deinige noch viele Reisen unternehmen könnt.

Auch diese war wie immer ein Vergnügen.

Vielen Dank.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 20 - Heimreise Teil 2 oder von Bogota nach Paris

Nachdem die Avianca Diamond Lounge (für Business-Class-Passagiere) weiterhin renoviert wurde, sollte es hier in Bogota auch diesmal die Avianca Gold Lounge (für Statusgäste) werden. Diesmal war diese jedoch deutlich voller als auf unserem Besuch während unseres Hinfluges. Noch satt schlugen wir die eher einfache Auswahl beim Frühstück aus und bedienten uns erst gegen 11:30 am Büffet, nachdem dieses auf das Mittagsangebot umgestellt worden war.

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Allerdings konnten uns weder die Hähnchenflügel noch der Reise begeistern. Wenigstens schmeckte das lokale "Club Colombia"-Bier solide.

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Nachdem wir in Summe gute 2,5 Stunden in der Lounge zugebracht hatten, brachen wir rechtzeitig auf, um eine Stunde vor Abflug am Gate für unseren Flug von Bogota nach Paris-CDG einzutreffen. Ich fotografierte den für unseren Flug vorgesehenen Dreamliner der Avianca.

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Wir warteten neben dem Schild für Business- & Statusgäste und schauten erwartungsvoll auf die Anzeigen.

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Nachdem ein paar Gäste mit Mobilitätseinschränkungen geboardet waren, wurden wir herangewunken und konnten ebenfalls unsere Bordkarten erfolgreich scannen lassen. Auf dem Weg zum Flugzeug konnte ich dieses nun aus einer anderen Perspektive fotografieren.

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Irritierend war jedoch, dass wir in der Fluggastbrücke gute zwanzig Minuten warten mussten, bevor wir dann endlich die B787 betreten durften. Für die Gäste vor uns mit Mobilitätseinschränkungen wäre wohl entspanntes Warten mit Sitzplatz am Gate am Ende besser gewesen.

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Interessant fand ich, dass jeder Mitarbeiter, der das Flugzeug verließ oder betrat, von einer Sicherheitsmitarbeiterin abgetastet wurde. Offenbar wollte man das Schmuggeln von Gegenständen an oder von Bord unterbinden. Ca. 25 Minuten vor geplantem Abflug konnten wir dann endlich die Kabine betreten und unsere Plätze, die wir diesmal hintereinander am Fenster gewählt hatten, einnehmen.

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Tatsächlich waren wir mal wieder die ersten Passagiere in der vorderen Kabine.

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Das Foto nach draußen durch die dimmbaren Fenster des Dreamliner schien einen leichten Farbstich zu haben.

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Mit dem Eintreffen des Welcome Drinks setzte Zufriedenheit ein.

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Wenig später erhielt ich mein Amenity Kit, das mal wieder ungeöffnet den Weg nach Hause schaffte.

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Ich inspizierte die Menükarte.

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Neben mir nahm ein spanischsprechendes, aber offenbar nicht aus Kolumbien stammendes, Paar auf den Mittelsitzen Platz. Auf die Frage, ob die Dame Wasser, Saft oder Champagner als Begrüßungsgetränk wünschen würde, antwortete sie "Champagne dulce", also "süßen Champagner". Der Flugbegleiter war sichtlich irritiert und fragte, ob sie Champagner wünschen würde. Sie antwortete "Si, Champagne dulce". Es dauerte dann noch etwas, bevor sie sich auch mit dem nicht sonderlich süßen Champagner zufrieden gab. Auch bezüglich des weiteren Bordservices hatte sie maximalen Beratungsbedarf und es schien ihr erster Business Class Flug zu sein.

Kurz bevor es dann endlich mit kleiner Verspätung los ging, blickte ich auf eine Maschine von "spirit".

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Gute 35 Minuten nach der ursprünglich geplanten Abflugzeit bogen wir endlich auf die Startbahn des El Dorado Flughafens von Bogota.

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Wenige Minuten später konnte ich bereits Blicke auf Außenbezirke von Bogota erhaschen.

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Einerseits weil wir bereits gegen 2:30 Ortszeit aufgestanden waren und andererseits weil es zum Abflugzeitpunkt bereits 20:10 deutscher Zeit war, wollten wir eigentlich möglichst bald schlafen, um bei Ankunft in Paris nicht zu müde zu sein. Andererseits waren wir aber ob des sehr einfachen Lounge-Essens in BOG noch etwas hungrig und wollten vor dem Schlaf gerne noch den Bordservice mitnehmen.

Leider dauerten die Vorbereitungen für den Service überraschend lang, sodass erst gut 90 Minuten nach Take-off mit einer Nussmischung begonnen wurde.

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Zwanzig Minuten später wurde dann das Essen serviert.

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Ich muss wohl etwas müde gewesen sein, um nicht zu erkennen, dass ich entgegen meiner Bestellung eine Weile zuvor nicht den Seebarsch mit Kokosnussrisotto als Hauptgang erhalten hatte sondern die mit Kürbis und Käse gefüllten Nudeln. Optisch konnten die ja gar nichts.

Nachdem der Salat und die Maistortilla mit Räucherforelle recht gut geschmeckt hatten, wollte ich nicht meckern, dass die eigentlich nicht gewünschten Nudeltaschen eher fad schmeckten, wenngleich ich nicht sicher war, ob mir der Fisch wirklich besser gefallen hätte. Tatsächlich war ich schon bei der Bestellung unsicher, welche der drei Optionen mir wirklich am besten gefallen würde.

Ca. 25 Minuten nach Erhalt der Hauptspeise wurde dann abgeräumt und ein Nachtisch sowie Digestif angeboten, wenngleich außer Kaffee nur Baileys im Angebot war.

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Ich wählte die Vanillecrème mit Obst und Sesamcrunch, welche erstaunlich gut schmeckte.

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Während ich diese bereits teilweise genossen hatte, hörte ich hinter mir, dass +1 sich ebenfalls für dieses Dessert entschieden hatte. Leider schien ich (in Reihe 2) bereits das letzte Glas dieses Desserts erhalten zu haben. +1 wählte alternativ ein Eis und wir wunderten uns, wie wenig man offenbar geladen hatte.

Nach dem Abendessen packte ich das Bettzeug aus und legte die Matratzenauflage auf meinen Sitz, fuhr diesen in die Schlafposition und versuchte, bereits um 17 Uhr peruanischer und kolumbianischer Zeit bzw. Mitternacht mitteleuropäischer Zeit einzuschlafen.