Ich verstehe nicht, warum man psychische Probleme und Depressionen immer gleich mit Selbstmord gleichsetzt.
Hätte ein selbstmörderischer Captain bei einem so unterwürfigen FO nicht dafür gesorgt, dass die Treibstoffzufuhr zu bleibt? Die oben genannten Beispiele von geplanten erweiterten Suiziden zeigen doch alle, dass die Täter mit Gewalt versucht haben, ihre Pläne umzusetzen, auch wenn sie ertappt wurden.
Wenn es stimmt, dass die Probleme des Captain aus einer belastenden Pflegesituation mit 50+ resultieren: Ich habe das leider mehrfach bei Kolleg*innen miterleben müssen: Wer sich da nicht von frei machen kann, landet zwangsläufig im Burnout. Und Burnout bedeutet auch: Fehler bei der Arbeit, die einem vorher nie passiert wären. Ich habe immer nur gedacht: Gut, dass wir keine Verkehrspiloten sind und habe Verkehrspiloten dafür bewundert, dass sie anscheinend auch in belastenden Situationen mit Mitte 50 noch über solchen Situationen stehen können. Nun ja, vielleicht auch nicht.
Ich würde mich nicht wundern, wenn der Voice Recorder eindeutige Zeichen von Verwirrung beim Captain wiedergibt und für das NTSB die Sache daher klar ist. Dass der nicht fit to fly war, wird doch immer wahrscheinlicher. Dass Aluhut Simon die NTSB Stellungnahme keine Silbe wert ist, wogegen er jedes wilde Gerücht, das gegen eine Pilotenverantwortung spricht ohne Quellenangabe rausgehauen hat, zeigt mal wieder nur, wie weit er sich von alter Sachlichkeit inzwischen entfernt hat. Traurig.
Dafür dass die AAIB so zurückhaltend ist, sehe ich zwei Gründe:
- das dumme Aluhut Gequatsche über eine zu frühe Festlegung auf Selbstmord beim Germanwings Absturz
- Lynchjustiz ist in Indien leider landestypisch und weit verbreitet. Verantwortlichen (Ärzte, Vorgesetzte, evtl. sogar der Familie) könnte ähnliches wie dem Skyguide Lotsen drohen. Da sollte man schon ganz sicher sein und vorher Sicherungsmaßnahmen ergreifen.