AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
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Ich wollte damit auch keinerlei Verschwörungstheorien unterstellen, sondern lediglich auf die Vielzahl von augenscheinlich nicht (vollständig) rechtmäßigen Absprachen hinweisen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass eine EW drei (?) Tage nach Ende der Abgabefrist für (Teil-)Interessenten einer Airline schon mit neuen Reisezielen - die just denjenigen entsprechen, die AB gerade aufgegeben hat - werben kann.
Das ist keine Verschwörungstheorie, das ist Handeln auf oberster Ebene jenseits von jeglichen Corporate Governance Vorschriften und an der harten Grenze zur Unrechtmäßigkeit.



Fairer (Insolvenz-)Wettbewerb würde heißen, dass jedem Bieter gleiche Rahmenbedingungen eingeräumt werden und dass keine Vor-Absprachen zugelassen, geschweige denn umgesetzt, werden. Im Interesse von FR, U2, Lauda, Wöhrl und Claasen (uA, soweit zutreffend).

Das große Teile der Langstrecke eingestellt werden war doch schon vorher klar?
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
1. LH war bereits mit 38 Maschinen und Personal bei AB engagiert
2. Warum sollte man dann wen fragen, der null involviert ist?
3. Alternative wäre ein sofortiges Grounding gewesen, also spricht man natürlich mit dem a) Marktführer, ob er Möglichkeiten sieht, sein Engagement auszuweiten oder hier unter die Arme zu greifen.
4. wir reden von Gesprächen an einem Wochenende - wen wolltet ihr denn noch anrufen? Sylt Air?

Ein anderer ausser LH / 4U ist gar nicht in der Lage eine so grosse AB zu stemmen.
Von Schiessbudenfiguren wie Wöhrl & Co. lässt man im Vorfeld mal gleich die Finger und das ist auch gut so.

Zudem AB nicht erst seit 4 Wochen in Abwicklung steht, sondern der Scheich schon vor exakt einem Jahr das Exit verkündet hat. Ausser LH interessierte sich seither niemand für Air Berlin. Warum soll man dann jetzt andere Geier (und dazu gehört ein Ryanair) an die Schatulle lassen?
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
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HotelMike

Aktives Mitglied
11.08.2017
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Air Berlin: Eurowings und Verdi vereinbaren Regeln für neues Personal - Luftfahrt - derStandard.at › Wirtschaft

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Mit dem Zuschlag erfolgt die Übergabe quasi über nacht. Deshalb muss man sich jetzt schon darauf vorbereiten, inkl. Werbung für die neuen Strecken.

Wie eben und vor Monaten schon geschrieben:
Der Übergang an LH/4U ist nur eine Proforma-Sache. Mit Aeronautics ist es schon längst geschehen. Und nur LH/4U hat sich dafür interessiert, alle anderen nicht!

Hier geht es zunächst einmal für die schon im Einsatz bei EW (4U steht für Germanwings und hat hier keine Bedeutung mehr) eingesetzten A320. Dafür sind 600 Stellen von EW ausgeschrieben. Gleichzeitig sind nun, zusammen mit der UFO, die Bedingungen geschaffen sollte die LH einen Zuschlag bekommen. Urabstimmungen laufen bei Verdi und der UFO über die Tarifbeschlüsse zur Zeit. Die VC hat sich noch nicht mit Details dazu geäußert.

EW Langstrecke ist da außen vor. Laut KTV dürfen (im Moment) nur 7 Flugzeuge betrieben werden. Und die Besatzungen kommen von SunExpress Deutschland wo es (noch) keine gewerkschaftliche Aufstellung der Mitarbeiter gibt.
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
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Hier geht es zunächst einmal für die schon im Einsatz bei EW (4U steht für Germanwings und hat hier keine Bedeutung mehr) eingesetzten A320. Dafür sind 600 Stellen von EW ausgeschrieben. Gleichzeitig sind nun, zusammen mit der UFO, die Bedingungen geschaffen sollte die LH einen Zuschlag bekommen. Urabstimmungen laufen bei Verdi und der UFO über die Tarifbeschlüsse zur Zeit. Die VC hat sich noch nicht mit Details dazu geäußert.

EW Langstrecke ist da außen vor. Laut KTV dürfen (im Moment) nur 7 Flugzeuge betrieben werden. Und die Besatzungen kommen von SunExpress Deutschland wo es (noch) keine gewerkschaftliche Aufstellung der Mitarbeiter gibt.

4U wird sicherlich in dem Zug auch weiterführendes Personal für die anderen Maschinen suchen. Das läuft alles gemäß Plan.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.321
5.789
DTM
Germanwings oder 4U stellt nicht mehr ein. Das läuft nun alles unter Eurowings.

Genau! Der KTV ist nämlich viel zu teuer für Spohr.
Dennoch schafft es der LH-Konzern, jedes Jahr aufs Neue Milliardengewinne einzufahren.
Dort (Anm.: KTV -> LH Passage & Germanwings) wird nicht mehr eingestellt.
Der LH-Konzern hat etliche A320-Operations (LH Passage, Germanwings, Eurowings Deutschland, Eurowings Europe).
Alle fordern denselben Einstellungstest (das Auswahlverfahren beim DLR).
Nur die vertraglichen Konditionen unterscheiden sich erheblich.
Gehälter vom Pluto bis zum Merkur.
Eingestellt werden soll nur noch in der Billigsparte (überwiegend Eurowings Europe).

Der Flugbetrieb der AB hat sich an seine Piloten gewandt.
Air Berlin ermuntert Piloten trotz Krankschreibung zur Arbeit - aero.de vom 21.09.2017
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.424
1.408
EW Langstrecke ist da außen vor. Laut KTV dürfen (im Moment) nur 7 Flugzeuge betrieben werden. Und die Besatzungen kommen von SunExpress Deutschland wo es (noch) keine gewerkschaftliche Aufstellung der Mitarbeiter gibt.

Wäre mir neu, dass es seit den ersten Gedanken an eine Billiglangstrecke einen neuen KTV gegeben hätte.
Die Deckelung auf 7 kommt doch IIRC aufgrund einer Vereinbarung mit TK zustande, die nicht mehr EW Flieger mit SXD Personal bereedert sehen will?
 

HotelMike

Aktives Mitglied
11.08.2017
106
0
Wäre mir neu, dass es seit den ersten Gedanken an eine Billiglangstrecke einen neuen KTV gegeben hätte.
Die Deckelung auf 7 kommt doch IIRC aufgrund einer Vereinbarung mit TK zustande, die nicht mehr EW Flieger mit SXD Personal bereedert sehen will?

Ganz ehrlich, man verliert schnell den Überblick des ganzen Geflechtes im LH Konzern ;-)

Danke für die Erklärung
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.321
5.789
DTM
Komisch, verdient doch gerade LH angeblich nur auf der Langstrecke - sind die Kapazitäten ex D schon derart hoch? Oder will man noch besser verdienen?

Langstrecken-Piloten findet man nicht so einfach.
Die sind auch nicht gerade günstig im Gehalt. Vor allem die Kapitäne.
Man sieht das Theater ja mit den ex-LTU-Skippern bei Air Berlin.
Die sind meist über 50, haben Haus & schöne Autos. Nehmen jeden Monat gutes Geld mit nach Hause und wollen so weiter leben, bis das Herz aufhört zu schlagen. Kann jeder nachvollziehen.

Die LH verdient auf der Langstrecke gut Geld.
Aber gerade in diesem Feld schaut die Vereinigung Cockpit besonders genau hin.
Man möchte natürlich, dass das Langstrecken-Segment nur mit KTV-Piloten bereedert wird.
Die EW-Langstrecken-Operation über SunExpressDeutschland ist wohl nicht ohne weiteres erweiterbar.
Ich denke, da hat man bei LH einiges an Überlegungen angestellt, die Rechtsanwälte viel nachdenken lassen und ist am Ende zum Schluss gekommen, dass es zu heikel wäre dort eine Erweiterung über Air Berlins A332 anzustreben.
Just my 20 cent.
 

Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
456
25
MUC
eben den von trippleseven777 genannten Punkten, dürfte LH vielleicht auch zu dem Schluss gekommen sein, dass ein So derkonstrukt mit AB Langstrecke zu sehr Komplexität in den eh schon komplexen Konzern bringt. Vielleicht sind LH Konzernpiloten teurer, aber wenn DU'S nicht so gut läuft, zieht man halt einen Flieger nach FRA oder MUC ab, das geht Mainline deutlich einfacher.
 
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gsx650

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25.04.2014
332
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AUT
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tripleseven777

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27.06.2016
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DTM
Jetzt ist es eigentlich klar, Langstrecke von Air Berlin ist eingestampft. Die einzige Frage die ich mir stelle ist was Etihad in der ganze Rolle spielt?

Ich stelle mir aktuell zwei Fragen:

1. Warum wurden die A332 vom Leasinggeber bereits letzte Woche kassiert und warum wurden in DUS, angeblich bereits fast fertig geboardete, Langstrecken-Flüge von jetzt auf gleich doch abgebrochen?

2. In wie weit wurde Einfluss auf das Gebot von LH genommen? Wusste da wirklich niemand in der LH-Chefetage wofür und wie viel die anderen Bieter für Air Berlin bieten?

Wenn ihr mich fragt: Es wird zwar niemals an die Öffentlichkeit geraten. Aber da wusste man bestimmt genau Bescheid und konnte dementsprechend strategisch sein eigenes Gebot platzieren. Es stinkt ja förmlich schon seit Wochen zum Himmel. Gott sei dank kann ich noch ein bisschen darüber lachen. Bei solchen wirtschaftlichen Schachzügen ist aber meistens kaltes Kalkül im Spiel.

In den Presseartikeln lese ich übrigens bereits jetzt schon, wie die Lufthansa als Retter vieler AB-Beschäftigter gefeiert wird. Plan geglückt. Über schlechtere Konditionen wird kein Wort geschrieben.
 
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chan36

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27.03.2011
247
22
Berlin/Berlin/Deutschland/TXL
Ich stelle mir aktuell zwei Fragen:

1. Warum wurden die A332 vom Leasinggeber bereits letzte Woche kassiert und warum wurden in DUS, angeblich bereits fast fertig geboardete, Langstrecken-Flüge von jetzt auf gleich doch abgebrochen?

2. In wie weit wurde Einfluss auf das Gebot von LH genommen? Wusste da wirklich niemand in der LH-Chefetage wofür und wie viel die anderen Bieter für Air Berlin bieten?

Wenn ihr mich fragt: Es wird zwar niemals an die Öffentlichkeit geraten. Aber da wusste man bestimmt genau Bescheid und konnte dementsprechend strategisch sein eigenes Gebot platzieren. Es stinkt ja förmlich schon seit Wochen zum Himmel. Gott sei dank kann ich noch ein bisschen darüber lachen. Bei solchen wirtschaftlichen Schachzügen ist aber meistens kaltes Kalkül im Spiel.

In den Presseartikeln lese ich übrigens bereits jetzt schon, wie die Lufthansa als Retter vieler AB-Beschäftigter gefeiert wird. Plan geglückt. Über schlechtere Konditionen wird kein Wort geschrieben.

Über die Passagiere die viel Geld verlieren werden wird gar nicht gesprochen, die bleiben auf dem Schaden sitzen!