my 50cents:
Bei einem Preisunterschied <150€ würde ich persönlich in Zukunft Air China meiden
Gründe hierfür:
1. Transfer
Sowohl in PEK als auch CTU kein funktionierendes Transfermanagement. Während in Peking noch ein Transfer ohne Einreise existiert, hier aber die Kapazitäten hoffnungslos unterdimensioniert sind, insbesondere bei der Siko, muss man in CTU einreisen, wobei die Grenzbeamten das Visa-on-Arrival nicht direkt, sondern etwas nachgelagert "gruppenweise" und etwas chaotisch machen. Geht an anderen Flughäfen besser. Insbesondere das Zusammenspiel von Airline und staatlicher Stellen.
Dazu kommt in CTU, dass das Gepäck nicht durchgecheckt werden kann und der Check-in wiederum erst 2.5h vor Abflug öffnet. Somit kann bei längeren Layover das Gepäck zum Ballast werden, Gepäckaufbewahrung hat nur bis 23.00 Uhr geöffnet und akzeptiert nur cash.
2. Länderbesonderheiten
Feuerzeug- und Batteriepolicy von China sind strikt, wer sich nicht entsprechend vorbereitet muss mit Entfernung aus dem Aufgabegepäck bzw. bei der Siko rechnen. Wusste vorher Bescheid, sind aber einfach Einschränkungen, die ich so nicht mehr hinnehmen möchte (Anzahl Ersatzakkus für die Kamera, Kapazität der Powerbank). Zudem das vollständige Verbot von Handy/Tablet (auch im Flugmodus) an Bord, hier bin ich aber nicht sicher ob es Airline- oder Landesregel ist.
3. Air China Software/Prozesse
Hier hakt es am meisten, wer das erlebt hat, wird nie wieder auf die IT-Probleme der Lufthansa schimpfen. Online check-in fehlerbehaftet ohne Ende, meist nicht oder nur teilweise möglich. In CTU bis 2.5h vor Abflug kein CA-Repräsentant im Flughafen sichtbar, in PEK das Transferpersonal irgendwie wirr - zwar "urgent" Transfersticker bekommen, aber dennoch in der normalen Warteschlange bleiben müssen. In CTU beschränkt sich die Aufgabe der Transferagents auf die keine 5m entfernten Busse (für alle Passagiere, da ja sowieso kein Transferbereich existiert) bzw. Warteschlange der Immigration zu zeigen.
4. Fazit
Bin eigentlich bei dem längeren Layover von 7h in CTU von Loungezugang ausgegangen, das wurde aber durch die fehlende online check-in Möglichkeit und fehlende Abgabemöglichkeit von Gepäck wieder zunichte gemacht. Der "Auf-den-Transfer-Warten-Bereich" des Fluhafens landside kompensiert das ganze aber zumindest etwas. Gibt gemütliche Sitzmöglichkeiten, Wasser, Duschmöglichkeit und Ladestationen.
Trotz allem gibt es noch eine große Diskrepanz zwischen Verständnis/Strategie der Airline (Hub-Airline für den fernen Osten) und der Bedingungen der chinesischen Flughäfen, hier insbesondere die Sicherheitskontrolle und Immigration, für die Air China ja wiederum direkt nichts kann. Als Flagshipcarrier sollte man aber über die politischen Kontakte verfügen um hier mittelfristig nachzubessern.
Das gesparte Geld erkauft man sich bei CA teuer mir (mit im Vergleich zu anderen Hubs unnötigen) Warten, hier sollte jeder seine persönlichen Opportunitätskosten kennen und wissen wie viel ihm Warterei an ineffektiven chinesischen Sicherheits- und Grenzkontrollen wert ist.