Da das ja der Apple Watch Thread ist!
Vielleicht kann ja einer der Apple Watch Besitzer mal seine Erfahrungen mit dem Teil mitteilen?
Oder sind alle noch in der Warteschleife?
Das würde mich auch sehr interessieren.
Da ich keinen eigenen fred aufmachen möchte, meine Erfahrung mit Android Wear:
Habe mich für das mit 100 Euro wohl günstigste Produkt am Markt entschieden, die LG G. Fungiert quasi als Testballon, um preislich aufwändiger dann in der zweiten SW-Generation zuzuschlagen. Aktuell leisten ja wohl alle Modelle nahezu dasselbe. In Betracht kamen allerdings aus verschiedenen Gründen sowie so nur die beiden Hauptmodelle von LG.
Watchfaces: Bordseitig begrenzte Auswahl. Aber schier unüberschaubares Angebot im Play Store. Ich habe mir mein eigenes Design über den "Watch Maker" gebastelt. Schlichte, aber optisch ansprechende Digi-Zeitanzeige im Dim-Modus, aufwändigere Anzeige mit Wetter, Sonnenstand, Mondphase etc. im Voll-Modus.
Akku: Habe Uhr so konfiguriert, dass Vollmodus NICHT bei Armbewegung anspringt, aber Dim-Modus PERMANENT sichtbar ist. Akku hält bei normaler Nutzung etwa zwei volle Tage durch. Das ist mehr als ich erwartet hatte.
Verbindung zum Handy: Bluetooth leistet hier ganze Arbeit. Verbindung bleibt im ganzen Büro und (fast) im ganzen Haus bestehen. Bei Trennung gibt es kurzes haptisches Feedback, bei neuerlicher Verbindung ebenso.
Prinzip: Android Wear ist quasi eine Erweiterung von Google Now für die SW. Wer der Google Now Launcher auf seinem Smartphone nutzt, wird sofort vertraut damit sein. Die gewünschten Benachrichtigungen praktisch aller Handy-Anwendungen gelangen in Karten-Form auf die Uhr. Das ist extrem praktisch für E-Mails, SMS, Anrufe, WhatsApp etc. Der "Witz" ist, dass das Handy permanent lautlos sein kann und auch nicht am Körper getragen werden muss: Die Uhr vibriert leicht. Ein unauffälliger Blick auf die Watch - Absender und Kurzinfo werden erfasst. Nachrichten können aber auch vollständig gelesen werden. Kurze Antworten lassen sich blitzschnell auf unterschiedlichem Wege realisieren. Die Spracheingabe ist dabei eine wahre Freude.
Beispiel: WhatsApp-Nachricht "Gehen wir heute Abend ins Kino?" erscheint als Karte. Ein Wisch zur Seite und du wirst gefragt, ob du antworten möchtest. Antwort wird in Uhr gehaucht. Fertig.
Zudem "denkt das Gerät mit". Google Now-Nutzer kennen das: Du bist irgendwo und das Gerät weist dich automatisch auf Besonderheiten, Akttraktionen, Freizeitmöglichkeiten oder darauf hin, wie du am besten nach Hause oder zur Arbeit zurückkommst. Da Google dabei offensichtlich alles an Daten nutzt, was du so täglich produzierst, sind die Vorschläge oft erschreckend sinnvoll und präzise. Man bekommt einen Eindruck davon, wie gläsern man tatsächlich ist.
Insgesamt, das ist der große Unterschied zum Handy-Mutterschiff, ist die Uhr eher passiv. Du wirst mit Informationen gefüttert und kannst darauf reagieren. Natürlich kann man auch aktiv kommunizieren, etwa per Spracheingabe eine SMS/E-Mail etc. verschicken, seinen Wecker stellen, einen Anruf initiieren usw. Da ist der Griff zum Smartphone allerdings in der Regel die sinnvollere Alternative.
Anwendungen: Das Installieren der Apps ist denkbar einfach. Man muss nämlich zumeist GAR NICHTS machen. Jene auf dem Handy installierte Anwendungen, die eine Wear-Funktion haben, gelangen von alleine auf die Uhr. Auf dem ersten Blick scheint das Angebot riesig. Tatsächlich sind sinnvolle Wear-Apps jedoch noch eher die Ausnahme. Meine Lieblingsfunktion ist ganz schlicht die Maps-Erweiterung: Kurz "Navigation XY" in die Uhr geflüstert, zack hast du alle wesentlichen Infos minimalistisch, aber präzise auf der Uhr. Perfekt als Ergänzung zum Auto-Navi oder als Fußgänger bzw. Fahrradfahrer. Dann wäre da noch eine Einkaufs- und To-Do-Liste, die ich permanent nutze und die mir gute Dienste leistet. Dann natürlich Taschenrechner, Timer und ein paar Spielzeuge. Appseitig ist also definitiv Luft nach oben. Insbesondere wünschte ich mir das eine oder andere News-Programm wie "Spiegel Online", "Focus" etc. Bislang ist nur "n-tv" am Start.
Ach ja, seine Musik steuern kann man natürlich auch recht praktisch über das Teil. Oder seine Lauf-App fernsteuern. Überhaupt scheinen die Sport-Funktionen einen breiten Raum einzunehmen. Meine hat zwar nur einen Schrittzähler an Bord, auf den ich locker verzichten könnte. Üblich sind ansonsten aber auch Pulsmesser und andere Sensoren, deren Sinn oder Unsinn jeder selbst beurteilen muss.
Fazit: Ich möchte meine SW mit Android Wear nicht mehr missen, wünschte mir aber noch mehr intelligente Spielzeug-Funktionen und freue mich auf die nächste SW-Generation.