Asien - oder einfach mal wieder durchschlafen

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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
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FRA
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Glück gehabt und auch ne Möglichkeit der Wiederbeschaffung. (y)
 
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Rungisalf

Erfahrenes Mitglied
06.07.2012
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Donnerstag, 21. November, bis Dienstag, 26. November, 2024; Bangkok & Khao Lak

Bereits 2 Tage vor der Ankunft unserer Deutsch-Ukrainischen Freunde landete unser Kanadisch-Ukrainischer Freund (David) in Bangkok. Da diese Freunde jedoch in wirklich allem extrem verschieden sind, hatten wir uns entschlossen diese nicht zusammenzubringen, um mögliche Konflikte und unangenehme Situationen zu vermeiden. Da letzterer bis Sonntag in Bangkok bleiben würde, erstere bereits am Mittwoch in der Frühe abreisen würden, verbrachten wir Montag und Dienstag mit ersteren, die restlichen Tage mit letzterem.

Am Mittwoch mussten wir uns von 'Gesellschaft' im Generellen erholen, so dass wir uns am Donnerstag Abend mit David auf der Dachterrasse des Park Hyatt trafen, bei einem wunderschönen Ausblick über die Sukhumvit-Umgebung unsere Coke Zeros genossen. Im Vergleich zu den beiden Vorabenden war der Abend sehr ausgelassen und relaxt, was natürlich auch daran lag, dass die Unterhaltung auf Russisch geführt wurde, was Maryna besser inkludierte. Zudem ist unser Freund David, ebenso wie wir, sehr liberal, hat den Osteuropäischen Sinn von Humor, welchen ich mir nach fast 24 Jahren dort ebenfalls angeeignet habe. David wollte unbedingt Fotos am Infinity-Pool des Park Hyatt machen - der natürlich nachts geschlossen war. Aber wo ein Wille, da ein Weg, ließen wir uns nicht davon abhalten.

Kurz vor Mitternacht entschloss sich David nach einer Massage zu suchen, wir fuhren per Taxi zurück ins Apartment.
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Für den Freitag hatten wir ein gemeinsames kurzes Abendessen bei Foodland geplant, wollten dann weiter. Doch wie manche Unterhaltungen laufen, man setzt sich fest, vergisst die Zeit, redet und lacht - und so war es auch schon wieder spät als wir das Bistro des Supermarkts verließen.

Im Anschluß wollten Maryna und David unbedingt eine 'Ping-Pong-Show' sehen, etwas was beide noch nicht erlebt haben. Da ich das 'Vergnügen' schon einige Male hatte, war ich nicht sonderlich begeistert - aber was macht man nicht alles.

So ging es die paar Meter hinüber zum Patpong Nightmarket, wo wir auch fast umgehend angesprochen wurden eine Ping-Pong-Show zu besuchen. Wir willigten ein, bezahlten 500 THB/Person (inkl. eines Getränks), trafen in das unglaublich heruntergekommene, dreckige Etablissement ein, nahmen auf den zugewiesenen Plätzen Platz. Ich wusste was uns erwartete, die beiden nicht - und so war es am interessantesten in deren geschockte, ungläubige Gesichter zu sehen während vor uns die 'Show' ablief. Maryna versuchte immer wieder mit ihrer Handtasche ihr Gesicht vor Flüssigkeiten, Dartpfeilen und Ping-Pong-Bällen zu schützen - während David einen der Bälle direkt ins Auge bekam (was am folgenden Montag zu einem geschwollenen, entzündeten Augenlied führen sollte).

Ich war sowas von froh als diese 'Show' zu Ende war, wir das Etablissement verlassen konnten - die beiden waren total überwältigt von der Freak-Show deren sie gerade Zeuge wurden.
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Am Samstag widmete sich David dem eigentlichen Grund seines Bangkok-Besuchs, seinem Check-Up. Wieso fliegt man deshalb von Kanada nach Bangkok ? Nach seiner Aussage läuft in Kanada das Gesundheitssystem wie im tiefsten Kommunismus, es existiert kein privates Gesundheitswesen mehr, alles läuft über die staatliche Krankenversicherung, es gibt keine Möglichkeit für einen besonderen Service, zum Beispiel die Wahl des Termins. Jeder stellt sich zuzusagen in die Schlange an, egal ob Obdachloser oder Millionär, erhält denselben Service. Ob dies der Wahrheit entspricht ist mir nicht bekannt.

Jedenfalls hatte er darauf keine Lust und führte deshalb seinen Check-Up im Bumrungrad Hospital in Bangkok durch, eine hervorragende Wahl.

Am Abend gingen wir gemeinsam sehr gut im Methavalai Sorndaeng Restaurant essen, welches uns auf dieser Reise von allen Thailändischen Restaurants am besten gefallen hat. Nicht nur das Essen, die gesamte Atmosphäre ist einfach perfekt.

Um den Abend und unser Zusammentreffen zu einem stilvollen Ende zu bringen nahmen wir unsere letzten Drinks auf der Dachterrasse von Davids Hotel, dem Banyantree, ein, wo man vom 61. Stockwerk einen eindrucksvollen Ausblick über Bangkok hatte.
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Am Sonntag wartete pünktlich um 9 das vorbestellte XL-Taxi auf uns, brachte und mit Sack & Pack zum DMK-Flughafen.

Ich erinnere mich gerne an Zeiten vor COVID, als Thai Airways noch mit T7 oder gar 747-400 ab BKK nach Phuket flog, mit richtiger Business Class. Heute setzt Thai Airbus A320 ein, mit Euro-Business-Class (freiem Mittelsitz), welche als Premium-Eco verkauft wird, um nicht Lounge-Zugang, Fast-Track etc. bieten zu müssen. Für dieses Produkt muss man wirklich nicht den geforderten Aufpreis zahlen, zudem zum BKK-Flughafen hinausfahren.

Deshalb hatte ich mich für einen Flug nach Phuket mit AirAsia entschieden, der einzigen Airline, bei der man für Inlandsflüge unter Umgehung des BKK-Flughafens ein Äquivalent der Business-Class buchen kann. Äquivalent der Business-Class bei einem LCC ? Ganz einfach: man bucht für sich und Begleitung das 'Premium-Flex' Paket hinzu, welches Sitzplatzwahl (präferiert Reihe 1 wegen Beinfreiheit), den Red-Carpet-Service für den Check-In, Priority-Boarding, eine kleine warme Mahlzeit und Priority-Gepäck beinhaltet. Nachdem man diese Buchung abgeschlossen hat startet man eine neue Buchung mit dem Vornamen 'Extra' und dem Nachnamen 'Seat', bucht den freien Mittelplatz hinzu und schliesst die Buchung ab. Und schon hat man eine Art inneneuropäischer Business-Class ab DMK.

Der Flug verlief, wie man es bei AirAsia erwartet, völlig ereignislos und pünktlich, so dass wir gegen 13:30 bereits unseren Mietwagen bei SIXT entgegennahmen - diesmal ohne Upgrade den gebuchten Peugeot 2008.

Schnell verließen wir die Trash-Insel Phuket, fuhren über die Brücke zurück aufs Festland. Zu meiner Verwunderung fuhr sich der Peugeot 2008 mit seinem 3-Zylinder-Turbo und 130 PS ziemlich gut, nicht wie man sich eine weiche 'Franzosen-Schaukel' vorstellt. Der unter Last knurrige 3-Zylinder gefiel mir vom Sound auf Anhieb, die langgezogenen Autobahnkurven meisterte er beachtlich flott und präzise.

Und so kamen wir bereits nach knapp 40 Minuten bei 'Gop Phochana' (Michelin Bib Award) an, unserem Standardrestaurant auf dem Weg vom Flughafen nach Khao Lak. Dieses Restaurant ist sehr einfach, direkt neben einer Tankstelle gelegen. Wir nahmen Platz und bestellten ein Thai-Omelette mit Shrimps, einen scharfen Seafood-Salat und natürlich das herausragende Curry mit Prawns. Dieses Curry ist so dermaßen anders als alle anderen Curries in Thailand, erinnert geschmacklich sehr an Indien und ist extrem cremig.

Gesättigt und glücklich machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Khao Lak, wo ich uns am Cape Pakarang im sehr neuen 'Wow Wild Wellness Escape' eingebucht hatte. Von den Fotos her hatte mich dieses Resort umgehauen, viel Sichtbeton in Kombination mit Holz, sehr Oscar-Niemeyer-Like.

3 Zimmerkategorien standen zur Auswahl:
- 60 qm im Obergeschoss eines zweistöckigen Gebäudes mit Meerblick
- 60 qm im Erdgeschoss eines zweistöckigen Gebäudes mit kleinem privatem Pool und Gartenblick
- 100 qm Villa mit etwas größerem privaten Pool und Meerblick.

Ich hatte mich für letztere entschieden, ca. EUR 350/Nacht für das Gebotene empfand ich als ein Schnäppchen im Vergleich zu anderen Hotels.

Und hatten mich die Fotos bereits begeistert, die Realität übertraf dies nochmals deutlich. Mit gerade 10 Einheiten ist das Hotel sehr persönlich, die Villa nochmals schöner als gedacht. Gerade dass man alle Fensterfronten komplett aufschieben kann, selbst in der Dusche, bringen einem dem Dschungel-Strand-Feeling nochmals näher. Klimaanlage braucht man fast nie - man schiebt einfach alle Fensterfronten auf und schaltet die Ventilatoren an. Auch die Dusche, mit 2 großen Duschköpfen in der Decke, jeder individuell in der Temperatur regulierbar, ermöglicht es endlich gemeinsam zu duschen, ohne dass das Wasser 'ihr' zu kalt und 'ihm' viel zu heiß ist.
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Am Montag durften wir das erste Mal das Frühstück im Wow Wild Wellness Escape einnehmen - wir wussten, dass es vegane, pflanzenbasierte Kost geben würde, passend zum kostenlosen Yoga-Programm, das das Resort anbietet. Da 'Vegan' so gar nicht unseren Geschmack trifft, hatte ich bereits im Vorfeld angefragt, ob es auch normale Kost gäbe, was mit 'auf Sonderwunsch' bejaht wurde.

Das kleine Buffet war dann auch 100% vegan, grieseliger Kokosnuss-Joghurt, Frischkäse auf Cashewnuss-Basis, Müsli aus gepufftem Reis, 'Power-Balls', Erdnuss-Creme, Cashew-Creme und Sauerteigbrot, a la carte verschiedene Salate, Pancakes auf Oat-Mehl-Basis und Eierspeisen, bei welchen die Eier durch Tofu ersetzt wurden.

Wir probierten den 'Käse' und fanden ihn ekelhaft, sauer, einfach seltsam. Ich verstehe nicht weshalb man als Veganer 'Käse' oder gar 'Wurst' braucht.

Wir bestellten Eierspeisen mit richtigen Eiern - aber an der Ausführung haperte es doch sehr. Wenigstens gab es auf Wunsch Butter, so dass man das geröstete Sauerteigbrot damit essen konnte. Selbst Marmelade gab es nicht - diese besorgten wir uns dann am Abend im Supermarkt.

Bei mittelmäßiger Sonne verbrachten wir den Vormittag am traumhaften Gemeinschaftspool, der den Strand nachbildet und den wir bisher immer für uns alleine hatten. Keine Ahnung was sie anderen Gäste machen (das Resort ist ausgebucht), denn außer beim Frühstück haben wir unsere Mitgäste noch nie zu Gesicht bekommen.

Am frühen Nachmittag fuhren wir ins Gym, begannen unser Wochenprogramm, nahmen ein kleines Mittagessen auf dem Rückweg ein, erholten uns am Nachmittag, um dann abends 27 km nördlich nach Takua Pa zu fahren, wo sich das Restaurant 'Hokki Lou' (Google) oder 'Hok Kee Lou' (Michelin) befindet. Dieses mit einem Michelin Bib Award ausgezeichnete Restaurant hatten wir in den Vorjahren bereits des öfteren besucht, waren immer wieder von den Prawns in Tamarind-Sauce und den Softshell-Crabs in Curry-Powder begeistert - wie auch am heutigen Tage wieder.

Neben dem Restaurant befand sich auf der Straße ein Karren, an welchem einen Muslima Bananen-Roti zubereitete. Da dieses Gericht einen Malaysischen Hintergrund hat, wird dieses Dessert auch meist von Muslims zubereitet. Maryna ist normalerweise kein großer Fan, doch diese Variante, mit großzügig Banane, schmeckte ihr sehr gut.
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Zum Dienstag muss ich einen Vorgeschichte erzählen, welche zeigt, dass jedem Fehler und dumme Zufälle passieren:

Am 02. November flogen wir von Delhi nach Bangkok, die Tickets mir AirIndia hatte ich vor Monaten gebucht. Ich wunderte mich immer wieder, dass der Online-Check-In nicht möglich war und so standen wir 1 1/2 Stunden vor Abflug vor dem Terminal T3. In Indien werden vor Betreten des Terminals an einem Scanner von einem Militärangehörigen die Tickets geprüft - und bei uns blinkte es 'rot' - also kein Einlass. Der freundliche Soldat wies mich dann darauf hin, dass unsere Tickets für den 02. DEZEMBER ausgestellt seien, nicht für den heutigen Tag. Muss ich wohl bei der Buchung im Monat verrutscht sein und es ist mir nie aufgefallen.

Panik ! Sind überhaupt noch 2 Plätze auf dem Flug in nun 85 Minuten frei ? Also schnell zum Ticketschalter von AirIndia. Nur ist 'schnell' so eine Sache, denn es standen einige Personen vor uns in der Schlange. Irgendwann hatte ich es geschafft und die Dame hatte für einen 'geringfügige' Gebühr unsere Tickets auf den heutigen Tag umgebucht, 55 Minuten vor Abflug hatte ich die Papiere in der Hand. Diesmal ging es zügig ins Terminal, keine 10 Minuten später hatten wir unsere Boarding-Pässe in der Hand, das Gepäck war aufgegeben.

Wir rannten los in Richtung Passkontrolle, viel Zeit hatten wir nicht mehr, da das Gate auch noch ganz am Ende des Terminals lag. An der Business-Class-Passkontrolle war wenig los, 45 Minuten vor Abflug ging es zur Security-Kontrolle. Laptops (3), iPads (2), Kopfhörer, alle Ladekabel (muss man in Indien) aus dem Rucksack und dem Rollkoffer geholt, in separaten Trays verstaut und 35 Minuten vor Abflug durch den Metalldetektor gegangen. Schnell alles wieder aus den bereitstehenden Trays verstaut, um dann knapp 30 Minuten vor Abflug in die Abflughalle zu hetzen. Wir wussten das wird eine knappe Nummer.

Dort angekommen schauten wir schnell aufs Display, um festzustellen, dass sich der Abflug um 45 Minuten verspätete. Also gingen wir zur AI Lounge, welche wegen Renovierung geschlossen war, suchten die Ersatzlounge, um uns dort etwas Flüssigkeit zuzuführen - wir waren fertig.

In Bangkok angekommen, als wir Rucksack und Rollkoffer auspackten, stellten wir fest, dass 2 von Maryna's Laptops fehlten, die, die im letzten Tray verstaut waren. Wir gingen gemeinsam in Gedanken den Prozess an der Security durch, denn dies war der einzige Punkt, an welchem wir die Laptops haben vergessen können. Wir beide waren uns absolut sicher, dass wir alles aus den Trays genommen hatten, welche auf dem Band waren. Es gab nur eine Möglichkeit: der letzte Tray musste noch im X-Ray-Gerät gesteckt haben als wir alles verpackten, es uns in der Hektik nicht aufgefallen war, dass 2 Laptops fehlten.

Kein Problem - dachte ich, schreibe ich den Lost&Found des Delhi T3 Terminals an, wegen unserer Fotos und Videos konnte ich den Zeitpunkt, an dem wir durch die Security gingen, auf 4 Minuten eingrenzen. Zudem war am speziellen Business-Class Fast-Track wenig los. Nach 3 Tagen keinerlei Antwort, Delhi Lost&Found schien kein Interesse an Kommunikation zu haben. Ich versuchte es per Email an AirIndia. Nach 2 Tagen der Hinweis ich solle mich an Lost&Found wenden - die sich noch immer, trotz Reminder, nicht gemeldet hatten.

Nun schrieb ich den Concierge des ALOFT Delhi an, welcher sich umgehend meldete, anbot einen Bekannten, der am Flughafen arbeitet, mit der Suche zu beauftrage. Ich nahm das Angebot an. Der Bekannte meldete sich, fragte nach Zeit, Details, Flugtickets und Beschreibung der Laptops. Beschreibung ? Apple Air eben, einer silber, einer blau, ohne Aufkleber und Kennzeichen. Nach 3 Tagen gab er auf, es wären keine Laptops gefunden worden. Aus heiterem Himmel meldete sich eine andere Person, ein Bekannter des Bekannten, der seine Dienste anbot. Was hatten wir zu verlieren ? Ich bot eine Belohnung beim Auffinden und Zustellung der Laptops an sobald wir diese in Händen hielten.

So verging wieder eine Woche, keine Neuigkeiten obwohl ich täglich anfragte.

Plötzlich, am 20. November der Anruf des Bekannten des Bekannten des Concierges, der sich bei Lost&Found aufhielt, fragte wie die Screen Saver der Laptops aussehen würden. Wir schickten die Originalphotos via WhatsApp und erhielten die Nachricht, dass Maryna's Laptops aufgetaucht sind. Die nächsten 2 Tage verbrachten wir damit Dokumente und Formulare auszufüllen, damit Lost&Found die Laptops dem Bekannten des Bekannten aushändigen konnte. Als alles erledigt war, war es Samstag und Lost&Found übers Wochenende geschlossen.

Am Montag gegen 17:30 Thailändischer Zeit dann der Anruf, er halte die Laptops in Händen, alles wäre okay.

ABER: wie bekommt man zwei Laptops von Delhi nach Khao Lak ? FEDEX, DHL etc. funktioniert nicht, da die Laptops eingebaute Akkus beinhalten. Deshalb gab es exakt zwei Möglichkeiten: 1.) ich fliege kurz nach Delhi, nehme die Laptops entgegen und fliege zurück oder 2.) der Bekannte des Bekannten fliegt von Delhi nach Phuket, wir nehmen die Laptops am Flughafen entgegen und er fliegt zurück nach Delhi. Der Bekannte des Bekannten bot sich an am Folgetag, also Dienstag, den 26. November, mit Indigo um 06:30 von Delhi nach Phuket zu fliegen, Ankunft 12:30, und um 16:40 wieder zurück. Ich kaufte schnell via booking.com das Ticket für EUR 260, schickte es ihm zu.

Somit fuhren wir an diesem Dienstag, nachdem wir bereits um 8 teilvegan gefrühstückt hatten, knapp 2 Stunden am Pool in der Sonne lagen, um 11 Uhr los zum Flughafen Phuket, wo wir um kurz nach 12 ankamen. Der Schwabe in mir stellte das Auto natürlich nicht auf den kostenpflichtigen Parkplatz, sondern auf den kostenlosen der SIXT-Flotte.

Da Indigo zum selben Zeitpunkt wie 5 andere Flugzeuge ankamen dauerte die Passkontrolle ewig, doch um kurz vor 14 Uhr kam in der Nähe des als Treffpunkt vereinbarten SIXT-Schalters ein junger, sehr freundlicher und gepflegter Inder auf uns zu, begrüßte uns und übergab uns eine Laptoptasche, in welcher sich Maryna's Computer befanden. Ich übergab dem Herrn dankbar für seine Bemühungen ein paar grüne Scheine, er bedankte sich für den Beitrag zum Schulgeld seiner Tochter, verabschiedete sich und machte sich auf zum Check-In für seinen Flug zurück nach Delhi.

Wir stiegen inklusive zweier Laptops in unseren Peugeot, fuhren zurück in Richtung Khao Lak. Maryna war happy, denn diese Laptops beinhalten alle ihre Daten und Dokumente, welche sie für ihre Arbeit benötigt.

22 km vor unserem Hotel legten wir einen Stopp ein - wir hatten HUNGER ! Mon Phochana in Lam Kaen ist ebenfalls seit Jahren mit einem Michelin Bib Award ausgezeichnet, wir hatten das Restaurant bereits in der Vergangenheit öfters besucht. Heute probierten wir eines der von Michelin angepriesenen Gerichte, das Crab-Curry, dazu den Noolde-Seafood-Salad und die rohen Shrimps mit Knoblauch & Chilli in scharfer Fischsauce.

Das Curry war eines der besten Thai-Gerichte, die ich je gegessen hatte, eine Kombination aus fruchtig, süß, sauer und scharf. Aber auch die rohen Shrimps waren köstlich. Doppelt happy ging es zurück ins Resort, wo wir uns erholten.

Am Abend hatten wir keine Lust mehr auf Herumfahren, entschieden uns das Spanische Restaurant 'Mala-Mar' im Resort auszuprobieren, auf Google mit 5.0 bei 50 Bewertungen geratet. Beachtlich !

Das Essen war 'ok', für Europäisches Essen in Thailand sogar gut und nicht besonders teuer. Vor allem war es NICHT vegan.
Mal wieder ein schöner ausführlicher Bericht. Danke.
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
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Gummersbach
Juser , es juckt mich stets , zu deinen Schilderungen Dieses oder auch Jenes beizutragen . Da ich aber Gelegenheit hatte , vor einigen Jahren unweit des Sheraton Sukh Hotels unser beider Sicht auf die Welt mit dir zu erloitern , rät mir des Lebens Weisheit davon ab . Letztere muß man ja übrigens auch erst mal gewinnen . Insoweit im Blick auf die Ukraine und ihre weiblichen Mitbürger mein Wunsch aus meiner engeren geschätzten Heimat :Et hätt noch emmer jot jejange "
 
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Ein Klavierspieler

Erfahrenes Mitglied
10.04.2015
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Ich glaube, bei diesem Gespräch wären so einige aus diesem Forum gern zugegen gewesen :D
war am Nebentisch...

HONUA : Wahnsinn mein Auto verbraucht 24l auf 100 Kilometer
Somkiat : Meins braucht 32l beim starten
HONUA : ´Wie gehts deiner Frau?
Somkiat : Wem ?
Somkiat : Wie gehts deiner Frau?
HONUA : Welcher?
HONUA : Warst du heute schon im Gym ?
Somkiat : Bitte was ?
Somkiat : Warst du heute schon Gym ?
HONUA : ich geh kurz eine rauchen....

to be continued
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Mittwoch, 27. November, bis Montag, 02. Dezember, 2024; Khao Lak & Kuala Lumpur

Das Wetter in Khao Lak war sehr durchwachsen, Sonne gab es eher seltener, dafür immer wieder Regen und manchmal auch Gewitter.

Wir schafften es trotzdem etwas Sonne zu tanken, arrangierten uns mit dem 'Veganen Frühstück' dahingehend, dass wir wenigstens Eier, Butter, Kuhmilch und manchmal sogar Käse bekamen. Außer dem veganen Frühstück war am Resort aber absolut nichts auszusetzen, die schönste Pool-Villa zu einem noch vernünftigen Preis, die wir in den letzten Jahren hatten.

So genossen wir einfach unsere Zeit, gingen ins Gym, aßen gut und verfolgten mit großer Freude dem immer schnelleren Verfall der ruZZischen Wirtschaft - bis der ruZZischen Nationalbank nichts mehr übrig blieb als den Handel mit dem Rubel bis mindestens Jahresende auszusetzen.

Am Sonntag, den 01. Dezember hieß es Abschied nehmen. Wir packten unser Gepäck in den Peugeot 2008, fuhren aus Khao Lak in südlicher Richtung hinaus, um noch bei 'Valhalla' an der Hauptstraße über Khao Lak einen Stopp einzulegen, die Aussicht über Khao Lak bei einem Orange-Coffee zu genießen. Der Orange-Coffee war sehr gut, einfach ein doppelter Espresso, der über aus Orangensaft gemachten Eiswürfeln gegossen wird.

Nach weiteren 45 Minuten erreichten wir den Flughafen von Phuket, ein Mitarbeiter von SIXT nahm uns das Fahrzeug vor dem Ankunftsbereich des Inlandsterminals ab. Nachdem wir drinnen am Schalter bei SIXT die Papiere abgegeben hatten gingen wir hinüber zum Internationalen Terminal, fuhren hinauf in die Abflughalle.

Bei Malaysian Airlines gab es eine riesige Schlange, zum Glück gab es einen separaten Check-In für Gäste der Business-Class, so dass wir sehr schnell durch die Pass- und Sicherheitskontrolle kamen (diesmal inklusive aller Laptops).

MH nutzt die CORAL Lounge, eine Contract-Lounge, welche von einigen Airlines, inkl. Aeroschrott, verwendet wird. Und einer der am Nebentisch sitzenden Gäste störte sich an unseren auf dem Tisch liegenden Pässen, sagte zu seiner Frau 'da siehst Du, Deutsche Nazis und Ukrainische Nazis tun sich zusammen'. Dies ließ ich nicht auf mir sitzen und sagte zu Maryna, ebenso laut wie er es getan hatte: 'schau, da sitzen die Nazis des 21. Jahrhunderts, fliegen jetzt nach Hause zu ihrem Adolf Hitler 2.0'. Daraufhin sprang er auf und kam wutschnaubend zu mir herüber und schrie mich von oben an, dass wir Deutschen Russland zu danken, sie uns von Hitler erlöst hätten und wir kurz davor stünden diese Befreiung ein zweites Mal zu erfahren. Es wurde etwas hitzig, er erwartete wohl, dass ich einen Rückzieher machen würde. Als er merkte, dass das nicht funktioniert ging er zu seinem Tisch, packte seine Sachen und verließ mit Frau die Lounge, warf mir noch im Vorbeigehen zu, dass er sich persönlich darum kümmern würde, dass ich das Ende von 2024 nicht mehr erleben würde. Ja, sicher.

Nach diesem Zwischenfall war es auch für uns an der Zeit zum Busgate für unseren Flug nach Kuala Lumpur zu gehen, neben uns Boarding eines Azur Air Flug irgendwo in die Sibirische Pampa.

Die Boeing 737-800 war für den 1.5-Stunden-Flug nach KL komplett ausgebucht, das Essen eine absolute Unverschämtheit. Wer bei mir nochmal über das Essen bei Lufthansa meckert bekommt das Video dieses Essens zugeschickt. Nein, die Tickets waren nicht gerade billig.

Die Ankunft am KLIA 1 erfolgte problemlos, schnell war der Stempel im Pass, die Koffer kamen zügig und nach weiteren 10 Minuten saßen wir im via BOLT bestellten Taxi in die Innenstadt. Da der Flughafen Kuala Lumpurs - sorry - am Arsch der Welt liegt, dauerte die Fahrt jedoch knapp über eine Stunde.

Ich hatte via BONVOY das Autograph-Hotel STRIPES gebucht, für knapp US$ 100/Nacht ein sehr guter Deal. Es gab zudem einen Upgrade auf ein größeres Zimmer, kostenloses Frühstück und eine Stunde free-flow Drinks an der Bar zwischen 17 und 19 Uhr.

Wir hatten Hunger - und ich einen Plan. Nachdem wir im Zentrum Geld gewechselt und eine SIM-Karte besorgt hatten, ging es zu 'TG's Bistro', bekannt für das längste Roti der Welt. Die Innenstadt Kuala Lumpurs war am Sonntag gegen 22:30 brechend voll, zum Glück völlig andere Touristen als auf Bangkoks Sukhumvit. Man merkt sofort, dass Kuala Lumpur ein Anziehungspunkt für Touristen aus der muslimischen Welt ist, egal ob aus Asien, der arabischen Halbinsel oder auch Afrika. Ich muss gestehen, dass ich an diesen Touristen weniger auszusetzen hatte als an denen auf der Sukhumvit.

Bei TG's handelt es sich um ein sehr, sehr einfaches indisches Restaurant mit extrem simpler indischer Küche und dem aus YouTube bekannten riesigen Roti. Wir bestellten Butter-Chicken und Naan, sowie natürlich das riesige Roti für ca. US$ 2.30. Ich bekam die Genehmigung der Herstellung des Rotis in der Küche zuzusehen, zu unserer Überraschung schmeckte es sogar.

Wir schlenderten noch etwas durch die Innenstadt, nahmen kurz vor Mitternacht ein BOLT zurück zum Hotel.

Am Montag standen wir relativ früh auf, ließen das Frühstück bis auf einen Kaffee aus, nahmen ein Taxi nach Chinatown, um dort sowohl einen Indischen- wie auch einen Chinesischen Tempel zu besuchen.

Für ca. US$ 3.50 fuhren wir dann wieder per BOLT ca. 35 Minuten zu den Batu-Caves, stiegen bei beginnender Hitze und extremer Luftfeuchtigkeit die 272 bunten Stufen hinauf zur Höhle, in welcher sich der erste Tempel befindet. Nochmal ein paar Stufen und man steht in einer nach oben offnen Höhle, in welcher sich wieder ein Tempel befindet. Eindrucksvoller als ich es mir vorher vorgestellt hatte.

Der essende Affe erinnerte mich an meinen persönlichen Grund für den Besuch Kuala Lumpurs: ich hatte via YouTube erfahren, dass 'Uncle Roger', ein Food-YouTuber mit 10 Millionen Abonnenten, sein erstes Restaurant in der Pavillon-Mall Kuala Lumpurs eröffnet hatte. Aus verschiedenen YouTube-Videos wusste ich, dass es ab 13 Uhr zu Wartezeiten von weit über einer Stunde kommen kann.

So fuhren wir wieder mit dem Taxi zurück in die Innenstadt, fanden das Restaurant mit Namen 'FUIYOH' gegen 11:20 und bekamen ohne jegliche Wartezeit einen Tisch.

Die Bestellung erfolgt ausschließlich übers Internet, ich wusste welche Gerichte ich zu bestellen hatte. Wir waren sehr gespannt, denn die Reviews auf Google sind sehr gemischt, viele beschweren sich über winzige Portionen zu extremen Preisen.

Wir konnten dies nicht nachvollziehen, denn, obwohl wir das Frühstück ausgelassen hatten, schafften wir die zwei Portionen Reis und die Gyõza nicht vollständig aufzuessen. Der 'Fry Rice' war sehr lecker, die Prawns leider überbraten. Dafür waren die Gyõza hervorragend, der Kimchi Fried Rice mit Satay sehr, sehr gut. Auch der Signatur Drink war überaus schmackhaft. Klar, US$ 28 sind im Vergleich zu Fried Rice auf der Straße teuer - aber für das Gebotene sehr angemessen.

Zurück im Hotel ruhten wir uns etwas aus, gingen ins Gym und nahmen um 17 Uhr zwei Pepsi Max (Bonvoy) an der Pool-Bar im strömenden Regen ein.

Am Abend noch kurz zu den Petronas-Twin-Towers, auch 25 Jahre nach deren Eröffnung eine sehr, sehr eindrucksvolle Struktur.

Gegenüber in einer Mall sehr gutes Sushi zu uns genommen und zurück zum Hotel gelaufen. Da Sushi (der Reis) durstig macht, tranken wir in Hotelnähe noch je eine Kokosnuss, gingen ins Hotelzimmer, packten unsere Koffer und schliefen noch vor Mitternacht ein.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Di., 03. Dez., bis So., 08. Dez., 2024; von KL nach Java & Java

In meinen Augen hat man von Malaysia nach zwei Abenden und einem vollen Tag alles gesehen was man sehen sollte. Ich war bereits auf Borneo & Langkawi, und außer einem Kurztrip nach KL und eventuell Penang, hat das Land für mich absolut nichts zu bieten. Weshalb es an der Zeit war die Koffer zu packen, um weiterzureisen.

Indonesien war für mich, obwohl – oder weil – ich dorthin bereits mehrfach geschäftlich reiste, nie auf der Agenda. Doch es gibt einen Ort in Indonesien, der mich schon Jahre begeistert, auf meiner Wunschliste stand. Und so entschloss ich mich, dass es nun, mit knapp 55, an der Zeit ist diesen zu besuchen.

Ich fing an im Internet nachzuschauen was man in Indonesien sonst noch anschauen könnte und war regelrecht überrascht was das Land zu bieten hat. Deshalb wurde es statt eines kurzen Abstechers doch eine regelrechte Rundreise.

Jakarta war in den 2000ern, als ich teilweise wochenlang geschäftlich in Südost-Asien unterwegs war, mein bevorzugter Aufenthaltsort für die Wochenenden. Denn Jakarta hatte, im Gegensatz zu Bangkok und anderen Asiatischen Großstädten, eine sehr gute Clubszene. Ich erinnere mich noch heute an einen Club mit elektronischer Musik (über der Tanzfläche schwebte ein riesiger metallener Vogel) im Block M, welcher die Möglichkeit bot das ganze Wochenende durchzufeiern. Es gab Schließfächer für einen kleinen Koffer mit Toilettenartikeln und Wechselkleidung, im Club gab es ein Restaurant und die Möglichkeit sehr nette Zimmer zu buchen = man musste den Club bis Sonntagabends nicht verlassen, konnte die Uhrzeit vergessen und nach Lust & Laune feiern.

Da es diesen Club, den ich Maryna gerne gezeigt hätte, wohl nicht mehr gibt, ließ ich den Molloch Jakarta links liegen, buchte Flüge ab KL nach Yogyakarta – natürlich via Jakarta.

Batik Air bot in Business Class zwei Tarife, mit Lounge (Flexi) und ohne (Saver). Da wir und in Jakarta ein Visum besorgen mussten (die E-Visa Seite brachte immer eine Fehlermeldung), durch die Immigration mussten und dadurch knapp 3 Stunden Aufenthalt hatten, entschied ich mich für Tickets mit Lounge. Später wurde der Flug von CGK nach YIA noch 2 Mal verschoben, was den Aufenthalt auf 5 Stunden erweiterte.

Am Dienstag, den 03.12., bestellte ich uns für 7 Uhr ein Grab zum Flughafen – den Sinn des KLIA-Express, bei dem man zuerst mit dem Taxi zur Station fahren muss, dann mit Sack & Pack in den Zug, habe ich bei den lächerlichen Taxipreisen in KL noch nie verstanden.

Obwohl der Flughafen knapp 60 km außerhalb der Stadt liegt standen wir bereits um 8 am Check-In von Batik Air, wo unser Gepäck, nach Aussage der Mitarbeiterin, bis YIA durchgecheckt wurde. Lounge Access gab es allerdings trotz unserer Flexi-Tickets nicht, denn dieser würde sich auf den Umsteigeflughafen begrenzen. Seltsam.

Zügig waren wir durch Pass- und Sicherheitskontrolle, Airside war das Angebot an Restaurants minimal, wir hatten noch 1 ½ Stunden bis zum Einsteigen, wir entschlossen uns etwas zu frühstücken. Das Angebot im Restaurant war speziell für einen Flughafen sehr günstig – die Qualität spiegelte dies allerdings wider. Einfach ekelhaft !

Batik Air ist und bleibt Batik Air, eine 737-800 mit fetten, aber abgewetzten und etwas dreckigen 2-2 Sesseln in C. Das Übliche eben. Dafür gab es vor Abflug bereits Getränke und ‚Party-Snacks‘. Pünktlich waren wir in der Luft für unseren 2 ½-Stunden-Flug nach Jakarta.

Das Essen war auch mal wieder absolut unterirdisch, das von Maryna enthielt zudem ein langes Haar.

Bei heftigem tropischem Gewitter landeten wir in Jakarta, dockten am alten Terminal an und liefen los unsere Visa zu besorgen. Diese Visa sind in Indonesien nichts als Geldmache, man will kein Rückflugticket sehen, keine Hotelbuchung, nichts – nur die Bezahlung von US$ 35 pro Person.

Da unser Gepäck, nach Aussage der Mitarbeiterin am Check-In in KL bis YIA durchgecheckt war, machten wir uns wenig Gedanken, gingen am Gepäckband vorbei zum Zoll, wo wir angewiesen wurden via QR-Code das Zollformular auszufüllen. Und während ich dies tat schweifte mein Blick eher zufällig zum Gepäckband – du ich erspähte einen unserer Koffer. Wie sich herausstellte wird das Gepäck in Indonesien nicht durchgecheckt, man muss es am ersten Einreisepunkt abholen, durch den Zoll bringen und wieder einchecken. Eigentlich verständlich, wenn einem die Check-In Mitarbeiterin nicht explizit sagt, dass wir unser Gepäck in YIA in Empfang nehmen sollten.

Also Gepäck geholt, durch den Zoll, hinaus aus dem Terminal und mittels Aufzug nach oben zum Check-In, wo uns auch Voucher für die Batik Air Lounge überreicht wurden.

Diese Lounge ist jedoch keine US$ 20 wert, mit Uraltmöbeln, dem billigsten Essen und generell nicht besonders sauber. Und wir hatten noch 4 Stunden bis zum Boarding unseres Anschlussfluges. Da wir Hunger hatten besorgten wir uns Chips – denn das sonstige Angebot in Lounge und Abflugbereich entsprach nicht unseren Wünschen.

Aber auch diese 4 Stunden gingen um, wir gingen durch die Sicherheitskontrolle zum Gate, an welchem mehrere Flüge abgingen, komplettes Chaos. Zudem verspätete sich unser Flug nochmals, da Batik Air keine Crew zur Verfügung hatte. Ansagen erfolgten stickt auf Indonesisch.

Mit nochmals einer Stunde Verspätung gingen wir in den A320, der 2012 ursprünglich an China Eastern ausgeliefert wurde, innen noch deren Kabine hatte.

Um 18:45 waren wir in der Luft, es gab eine aufgewärmte Soft-Roll gefüllt mit Analogkäse und zum Glück Wasser, um den Geschmack aus dem Mund zu bekommen.

Der Flug war kurz, gegen 20 Uhr nahmen wir unsere Koffer entgegen, draußen wartete bereits der Fahrer für die nächsten Tage auf uns.

Der neue Flughafen YIA liegt fernab der Stadt, zudem hatte man es versäumt eine ordentlich ausgebaute Straße zu erstellen, so dass die Fahrt, wegen der vielen LKW’s, bis zum Hotel 1 ½ Stunden dauerte. Bei Ankunft im Marriott Yogyakarta waren wir von Hotel bis Hotel 15 ½ Stunden unterwegs.

Dafür gab es bei Marriott einen Upgrade auf ein sehr großzügiges, modernes Zimmer, bereits aus dem Auto hatten wir via WhatsApp unsere Bestellung für das Abendessen aufgegeben (die Hotelrestaurants waren bereist geschlossen), so dass dieses zügig in unserem Zimmer serviert wurde.
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Am kommenden Tag gingen wir hinunter in die Club-Lounge, welche sich neben dem Frühstücksrestaurant befand, man sich sein Frühstück entweder vom kleinen Club-Buffet nehmen oder, via Durchgang, aus dem extrem reichhaltigen Angebot des Frühstücksrestaurants wählen kann.

Trotzdem gab es außer Eiern (die in Malaysia und Indonesien wesentlich besser schmecken als in Thailand) wenig was uns überzeugte. Man muss einfach der Tatsache ins Auge blicken, dass es auf Java kaum westliche Touristen gibt, gut 99.5% der Touristen aus Indonesien und anderen muslimischen Ländern kommen – womit das Frühstück logischerweise nicht auf uns zugeschnitten ist. Während unseres gesamten Aufenthalts in Yogyakarta sahen wir maximal 20 ‚Langnasen‘.

Unser Fahrer wartete bereits, wir fuhren zuerst Geld wechseln, was uns, zu Marynas Freude, sofort zu Multimillionären machte. Sie fand es einfach genial mal ca. 10 Millionen in Händen zu halten.

Unser erster Halt war Prambanan, einer der größten hinduistischen Tempelanlagen der Welt, errichtet vor über 1000 Jahren (Tickets erhält man Online zu ca. US$ 25/Person). Auch hier waren wir als Weiße komplette Exopten, wurden überall extrem freundlich angesprochen, höflich gefragt ob man ein Foto mit uns machen könne – aber eben, im Gegensatz zu Indien, niemals penetrant.

Am lustigsten war ein Araber im traditionellen Gewand, der sich sofort an Maryna hängte als ich kurz auf die Toilette entschwand. Aber auch hier nichts penetrantes, alles sehr freundlich und respektvoll. Kein Vergleich zu den Europäischen Touristen in Bangkok oder auf Samui. Dieser Herr war extrem lustig, wollte für sich ein kurzes Video mit uns, ich fragte ihn dann ob er sein Schauspiel nochmals mit Maryna wiederholen könnte, damit ich es aufnehmen kann.

Dies war einfach sehr lustig, brachte uns zum Lachen. So waren wir bester Laune als wir gemeinsam durch die Tempelanlage liefen, mehrmals gefragt wurden ob die meist als Gruppe reisenden Indonesier mit uns ein Foto machen dürften.

Zur Erklärung: in Indonesien ist es üblich, dass Arbeitgeber zum Team-Building ihre Mitarbeiter einmal im Jahr auf eine gemeinsame Reise schicken. Dazu gibt es ein ausrollbares Plakat, das den Firmennamen, das Jahr und oft einen Slogan enthalten. Die Gruppe stellt sich dann vor eine Sehenswürdigkeit, rollte aus Plakat aus, macht meist irgendwelche Grimassen oder Zeichen, um dieses Gruppenevent festzuhalten, die Fotos hängen dann meist im Unternehmen. Und heute waren diese Sehenswürdigkeit eben mehrfach wir.

Vom Tempel ging es noch zum ‚Tebing Breksi‘, einer Art natürlicher Klippe mit Aussicht über die Gegend. Kann man weglassen.

Nun ging es zurück nach Yogyakarta zum ehemaligen Königspalast. Doch hier nervten uns die typischen Touristenfallen (der Palast ist jetzt geschlossen, öffnet in einer Stunde wieder, aber es gibt tolle ‚Ausstellungen‘, aka Läden, zu betrachten), was unseren Aufenthalt verkürzte.

Zurück an McDonals vorbei, denn auf Youtube hatte ich erfahren, dass McDonalds in Indonesien ein sehr interessantes Getränkeangebot hat, welches man ausprobieren sollte. Ich bestelle ein ‚Fanta Float‘, eine pinke Fanta, die mit einer Ladung Softeis getoppt wird. Dieses mischt man dann – und es war wirklich unglaublich köstlich, das beste ‚Cream Soda‘, das ich je hatte.

Zurück im Hotel gingen wir in die Lounge, betrachteten ungläubig das ‚Essen‘ in der Lounge, liefen hinüber in die angrenzende Mall, aßen eine Portion Udon-Ramen.
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Am Donnerstag stand Borobudur auf dem Programm, der größte Buddhistische Tempel Asiens, ebenfalls vor weit über 1‘000 Jahren errichtet. Auch hier muss man die Tickets Online erwerben (ca. US$ 30/Person), ein Zeitfenster auswählen.

Da der Tempel gute 1 ½ Stunden außerhalb der Stadt liegt, fuhren wir bereits gegen 8 los, um sicher unser Zeitfenster (10:30) zu erreichen. Am Einfang zeigt man seinen QR-Code vor, erhält ein Armband, fährt per Straßenzug zum Eingang des Besucherzentrums. Dort werden einem Slipper, eine Tragetasche für die eigenen Schuhe, eine Flasche Wasser übergeben, eine Gruppe mit Guide zugewiesen.

Gemeinsam mit unserer Langnasen-Gruppe folgten wir bei sengender Hitze dem Guide, der uns alles mögliche über die Anlage erzählte was uns nicht im Geringsten interessierte. Wer bitte braucht heute noch einen Guide ? Über Wikipedia hat man doch bereits vor dem Besuch alles über den Tempel gelesen was man wissen muss.

Wir erkannten, dass diese Veranstaltung mit Guide sehr zäh werden würde, entschlossen uns unsere Gruppe ‚zu verlieren‘, was auch nach kurzer Zeit gelang, wir uns frei durch die Anlage bewegen konnte. Auch hier stehen überall Guides herum, welche gerne für Kleingeld Fotos machen.

Nach 30 Minuten (statt 90 Minuten mit Guide) waren wir aus dem eigentlichen Tempel heraus, gingen wieder zum Eingang, wo unser Fahrer auf uns wartete.

Auf dem Rückweg noch ein kleines Mittagessen, das wir allerdings, nachdem wir es probiert hatten, stehenließen, weiter zum Hotel fuhren, wo wir uns ins Gym begaben.

Im Hotel hatte man wohl mitbekommen, dass uns weder die Dinner-Snacks (alles frittiert) noch das Frühstück zusagen. Denn als wir Platz nahmen, Kaffee und Coke Zero bestellten, kam der freundliche Lounge-Mitarbeiter auf uns zu, bot uns an dass die Küche gerne für uns etwas anderes zubereiten würde. Diesem stimmten wir zu, hatten ein solides Abendessen.
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Am Freitag verließen wir Yogykarta in Richtung Osten. Hierzu mussten wir zuerst nach Surabaya kommen, was am besten per Zug erfolgte.

Indonesien bieten einen Schnellzug Jakarta – Yogyakarta – Surubaya, in welchem ich uns für 06:45 Tickets in der Executive-Class reserviert hatte. Am sehr schönen, kolonialen Bahnhof wechselt man diese Reservierung selbst am Online-Terminal gegen das Zugticket, geht durch die Kontrolle zum Bahnsteig.

Die Executive Class war sehr komfortabel, breite Sitze mit ordentlicher Rückenlehnenverstellung und großzügiger Beinfreiheit. So vergingen die 4 Stunden Fahrt, während die wunderschöne Landschaft vorbeizog, wie im Flug.

Um 10:45 wartete am Bahnhof der nächste Fahrer, welcher uns die nächsten Tage durch den Osten Javas kutschieren sollte.

Gepäck verstaut und direkt zu McD, wo es ein Fanta-Float (eigentlich 2) und ein Spicy-Chicken-Sandwich als Mittagessen gab. Ja, Indonesien ist essenstechnisch nicht Thailand, das frittierte, trockene Essen nicht wirklich lecker.

Wir fuhren zuerst über die Autobahn nach Osten, bogen dann nach Süden ins Landesinnere ab, wo es sehr schnell sehr bergig wurde, es zudem stark zu regnen anfing (fast jeden Tag ab 14 Uhr wegen Regenzeit). Somit war unser erster Stopp, ein Wasserfall, geschlossen, da der Zugang bereits überflutet war, wir fuhren weiter die Berge hinauf nach Cemoro Lawang auf 2‘217 Metern, die Sicht gegen Null, bei eisigen Temperaturen (14 Grad). Selbst warm angezogen war dies nach Thailand, KL und Yogyakarta sehr unangenehm.

Ich hatte uns im ‚Artotel Cabin Bromo‘ einquartiert, mit ordentlichen Bewertungen, das Hotel recht neu. Unsere ‚Cabin‘ lag etwas den Hang hinunter, Ausblick natürlich nicht vorhanden wegen des Wetters. Zudem hatte die ‚Cabin‘ keine Heizung, es standen uns nur 30 Liter heißes Wasser zur Verfügung (dann muss man 3 Stunden warten). Auf Nachfrage erhielten wir einen Heizlüfter, welcher von nun an dauerhaft lief.

Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein (Fried Rice mit Satay), war zu unserer Überraschung sogar essbar.

Sehr früh, gegen 21 Uhr, legten wir uns Schlafen.
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Um 03:15 weckten uns unsere Mobiltelefone, Katzenwäsche und warm angezogen hinauf zum Parkplatz, wo um kurz vor 4 unser Fahrer auf uns wartete. Er hatte einen Jeep (Toyota Land Crusier, Bj. 1978) inkl. Fahrer organisiert, wir stiegen durch die Hecktüre ein, ließen uns auf den beiden längs positionierten Sitzbänken nieder.

Und schon ging es los, selten haben ich einen solchen Stau und ein derartiges Chaos um 4 Uhr morgens erlebt, denn alle Touristen wollen zu dieser frühen Stunde los, um den Mt. Bromo, einen der aktivsten Vulkane Javas, bei Sonnenaufgang zu betrachten.

Die Fahrt war abenteuerlich, nicht nur wegen der engen und kurvigen Straße, zudem waren auch einige Jeeps liegengeblieben, die man irgendwie umfahren musste, ohne den Abgrund hinunterzufallen.

Um kurz vor 5 erreichen wir den Aussichtspunkt, wo die Hölle los war, dermaßen viele Menschen. Unser Guide sagte wir sollten nach links, dort wären immer weniger Leute, bis ganz nach oben und nochmals 500 Meter weiter, dort wäre es fast menschenleer.

Und so war es dann auch, zudem die Aussicht unbeschreiblich eindrucksvoll, mit dem heftigen Rauch des Mt. Bromo unter uns.

Wir genossen die Aussicht, machten ein paar Fotos, betrachteten den Sonnenaufgang, liefen hinunter zum Toyota, fuhren zurück an den Fuß des Mt. Bromo, welchen man bis zum Kraterrand besteigen könnte (1.5 km Fußmarsch plus ca. 400 Stufen). Da von Norden bereits Regenwolken aufzogen entschieden wir uns dagegen, machten noch ein paar Fotos mit Land Crusier, fuhren zum Hotel zurück wo wir duschten, unser Frühstück einnahmen, um dann gegen 9 Uhr die Weiterfahrt nach Osten anzutreten.

Hinunter ging es die Berge zur Nordküste, dann diese östlich entlang, wo wir ein kleines indonesisches Mittagessen (marinierter, gegrillter Fisch) einnahmen.

Die Fahrt zog sich, sie Straße einspurig mit extrem viel Verkehr, trotz einiger riskanter Überholmanöver 230 km in 7 Stunden bis Banyuwangi, wo wir ins in der Nähe für die Nacht einquartiert hatten.

Auf den ersten Blick machte die Unterkunft einen guten Eindruck, dieser verdüsterte sich aber immer mehr je mehr Insekten, vorwiegend fliegende Ameisen (ca. 1 – 1 ½ cm Länge) in unser Zimmer eindrangen. Auch der Insektenspray half wenig, denn es kamen immer neue Insekten hinzu.

Abendessen in dieser Abgeschiedenheit ? Es gab nur die Möglichkeit etwas aufs Zimmer zu bestellen, wir dachten mit ‚Fried Rice und Ei‘ kann man wenig falsch machen. Wir wurden jedoch eines Besseren belehrt, aßen stattdessen unsere restlichen Kekse und Chips.

Als wir das Licht löschten wurde plötzlich irgend ein Tier im Dach über uns aktiv, seltsame Geräusche in unserem Zimmer. Ich schaffte es einzuschlafen, Maryna nicht, denn immer wieder flogen Ameisen auf ihren Körper – und diese bissen. So war sie damit beschäftigt diese abzuwehren, verscheuchte sie auch von mir.
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Um 1 Uhr klingelte eh der Wecker, Zähne geputzt, warm angezogen und um 01:30 hinaus, wo unser Fahrer bereits auf uns wartete.

Denn heute stand genau das Highlight an, von welchem ich seit Jahren träume, weshalb wir überhaupt nach Indonesien flogen: die blauen Flammen von Mt. Ijen.

Unterwegs lasen wir unseren Guide auf, der uns den Berg hinauf begleiten solle. Um kurz nach 2 standen wir auf dem Parkplatz, um 02:16 starteten wir den Weg hinauf zum Krater, vor uns lagen 3.8 Kilometer auf einem unbefestigten Weg, mit einem Höhenunterschied von 800 Metern.

Es gibt 2 Arten diese Strecke zu bewältigen: per pedes oder per Taxi (eine Trage auf großen Rädern), welche von 3 Locals für US$ 85 mit einem darin hinaufgezogen wird.

Ich dachte ‚easy‘, 3.8 km mit 800 Metern Höhenunterschied mache ich mit links. Doch so ‚mit links‘ war das nicht. Denn 2 km der Strecke sind fast eben, auch wenn der Weg ziemlich schlecht ist uns man bei der absoluten Dunkelheit wenig sieht. Doch 750 Meter Höhenunterschied erfolgen auf 1.8 Kilometern der Strecke, sind zudem etwas glitschig und sehr uneben. Maryna mit ihren 45 Kilogramm hat es da etwas einfacher als wenn man, wie ich, 83 kg den Berg hinaufschleppen muss.

Immer mehr Menschen stiegen, je weiter man kam, von ‚per pedes‘ auf ‚per Taxi‘ um. Ich war am Ende, komplett durchnässt, meine Laune bei minus 100 – doch dass ich auf ‚per Taxi‘ umsteige, das passiert mir nicht. Nach 2/3 des Weges besorgte ich mir eine Cola MIT Zucker, und das half wirklich, auch kurze Stopps sollte man einlegen. Und so schafften wir es bis oben. Später las ich, dass für die Strecke hinauf 2 ¼ bis 2 ½ Stunden veranschlagt werden, wir haben es in 1 ¾ geschafft.

Aber das war es noch nicht ! Um die blauen Flammen zu sehen, wegen derer ich Mt. Ijen sehen wollte, muss man mit Gasmaske ca. 20 Minuten den Krater hinunter in Richtung Kratersee steigen, über einen abenteuerlichen schmalen uns steilen Pfad. Jetzt denkt ihr ‚hinunter ist doch easy‘ – ja, aber mir war klar, dass ich das auch wieder nach oben muss.

Also begannen wir den Abstieg, noch beschwerlicher mit den Masken.

Unten wurden wir allerdings belohnt, die fließenden blauen Flammen sind definitiv ein Highlight dessen was ich in meinem Leben gesehen habe.

Nachdem wir diese ausgiebig betrachtet und gefilmt hatten begannen wir den Aufstieg, 45 Minuten Hölle !!! Um dann natürlich den Sonnenaufgang am Kraterrand verpasst zu haben.

Trotzdem war der Ausblick atemberaubend, auch wenn ich nun völlig am Ende meiner Kräfte war. Ich wollte nur noch zurück zum Auto. Wieder gab es die Möglichkeit ‚per Taxi‘, hinunter für nur US$ 18 – doch, nein, sowas mache ich nicht.

Und so liefen wir sehr, sehr zügig hinunter, man muss nur sehr aufpassen nicht abzurutschen oder umzuknicken, denn dann hat man ein Problem. Bei Tageslicht sahen wir nun was wir in der Nacht aufgestiegen sind, den Zustand des Weges – und waren beide überrascht.

45 Minuten später waren wir am Auto, fuhren zurück in unsere Insektenhöhle, duschten schnell, zogen uns um, packten so schnell es ging und verließen das Zimmer, warteten auf dem Parkplatz auf unseren Fahrer – wir wollten nur weg aus dieser Unterkunft.
 
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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Eines möchte ich noch loswerden:

Ich hatte via IG einige Kommentare unter dem Motto 'ich würde nie nach Indonesien reisen, denn mit muslimischen Ländern habe ich meine Probleme'

Ich reise lieber in ein Land, in dem die Menschen noch wirklich freundlich sind, wo sich Einheimische noch freuen Langnasen zu sehen, als in Länder, die Touristen rein als ATM ansehen, wo die Freundlichkeit nur vorgetäuscht ist.

Auch habe ich gerade Indonesien seit fast 30 Jahren als extrem offenes Land erlebt, niemand hat ein Problem mit einer anderen Religion, man kann sich anziehen wie man möchte, essen & trinken was man will (auch Schweinefleisch & Alkohol), seinen Partner auf der Straße küssen (wo man z.B. in Thailand abseits der Touristenorte manchmal schräg angeschaut wird).

Wir hatten zu unserem letzten Fahrer einen sehr guten Kontakt, er bezeichnete seine Frau als 'Ninja' und antwortete auf die Frage 'wer zuhause die Hosen anhat' sehr diplomatisch 'I respect my wife'. Am letzten Tag fragte er uns ob wir etwas degegen hätten, wenn seine Frau und Tochter (3 Jahre) mit im Auto wären, was wir verneinten. Er kam mit seiner sehr gepflegten Frau im dunkelblauen, sehr leichten Hijab, die Tocher im identischen Outfit auf ihrem Arm. Sehr freundliche Menschen, die mit unserer Lebensweise kein Problem haben, die Tochter wohlerzogen, nahm alles sehr neugierig auf.

Ich habe seit vielen, vielen Jahren sehr engen Kontakt zu meinen ehemaligen Vertretern aus muslimischen Ländern, habe viele Kunden getroffen. Mein Ergebnis ist ganz einfach: es gibt überall Idioten und fanatische Menschen, egal ob Christen (ja, auch heute), Juden, Muslims, Hindus oder Buddhisten. Für mich ist die 'Religion' keine Schublade, sondern der Mensch. Ich bin zum Beispiel aus ev. Christ geboren und getauft - habe aber für mich selbst entschieden, dass Religion ein Übel ist, bin deshalb aus der Kirche ausgetreten. Während ich 'gläubiger' Atheist bin (so nenne ich es wenn man davon überzeugt ist, dass es keinen Gott, nichts überirdisches gibt), dass ausschließlich 'Ethik' zählt, überlasse ich jedem seine eigene Entscheidung dem Glauben zu folgen, den er/sie möchte.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Puuuuh.Das wäre mir zu anstrengend. Ganz schlimm ist zu zeitigen Aufstehen.
Ist auch etwas anstrengend, vor allem die ersten 15 Minuten nach dem Aufstehen. Aber es lohnt sich, denn auch hier, wie so oft im Leben, gilt: 'no pain, no gain !'

Auch ich schlafe gerne lange, bin absolut kein Frühaufsteher, aber war auch in der Firma immer einer der Ersten um 06:40 im Büro. Ich finde einfach man kann von seinen Angestellten nicht verlangen was man als Chef nicht selbst bereit ist zu leisten.
 

xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Zwei Kommentare:

Ob man an zwei Tagen alles Nennenswerte von Malaysia gesehen hat, wuerde ich in Frage stellen. Fuer KL als Stadt ist das sicherlich nicht abwegig, da ich mir auch die Sehenswuerdigkeiten Bangkoks ohne Probleme auf wenige Tage eindampfen kann, allein schon weil mir ein Tempel und ein Buddha auf einer Reise reicht.

Grundsaetzlich, sind Indonesier und Malaysier sehr freundlich gegenueber anderen Menschen eingestellt! Insbesondere in laendlichen/konservativen/traditionellen Gegenden. Zudem sind Aufmerksamkeiten in der Regel ehrlich und ohne die Erwartung von Gegenleistungen. Einfach mehr Leben und Leben lassen.
Ein meiner Meinung, nach sehr treffendes Beispiel, in beiden Laendern wuenschen dir Muslime voellig selbstverstaendlich Frohe Weihnachten zu den Festtagen, im Gegensatz zu Deutschland wo man teilweise nur noch Frohe Festtage wuenscht, damit sich ja keiner auf die Fuesse getreten fuehlt.
 

HON/UA

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28.02.2011
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Ob man an zwei Tagen alles Nennenswerte von Malaysia gesehen hat, wuerde ich in Frage stellen. Fuer KL als Stadt ist das sicherlich nicht abwegig, da ich mir auch die Sehenswuerdigkeiten Bangkoks ohne Probleme auf wenige Tage eindampfen kann, allein schon weil mir ein Tempel und ein Buddha auf einer Reise reicht.
Deshalb steht da ‚in meinen Augen‘ ;)

Ich habe eben schon einiges von Malaysia gesehen und es hat mich absolut nichts umgehauen. Nett, aber eben wenig Außergewöhnliches. Aber auch dies liegt im Auge des Betrachters und ich wünsche jedem, dass er/sie die Möglichkeit hat dies selbst für sich herauszufinden.

Bangkok für Urlaub ? 2 bis 3 Tage, dann hat man alles gesehen. Alles andere ist ‚dort leben‘.
 
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16.10.2012
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Auf der Halbinsel gibt es jetzt nichts was einen absolut umhaut, allerdings wird man mit den Jahren auch immer mehr "abgestumpft", man hat einfach zu viel gesehen. Die Tauchgebiete vor Borneo oder ein Sonnenuntergang an einem Strand auf den Perhentians, quasi ohne Touristen hat immer noch etwas von einer Welt die es woanders seit 20 Jahren in SEA nicht mehr gibt.
Wer KL erleben will, der tut das auf dem Teller der vor einem steht, und nicht in der 8ten Supermall mit den gleichen Geschaeften. Und das ist dann nicht nur die Nudelsuppe oder das Curry, sondern auch der Jungkoch der ein Restaurant mit japanisch/franzoesischer Fusionkueche aufmacht.
 
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22.11.2010
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Eines möchte ich noch loswerden:

Ich hatte via IG einige Kommentare unter dem Motto 'ich würde nie nach Indonesien reisen, denn mit muslimischen Ländern habe ich meine Probleme'

Ich reise lieber in ein Land, in dem die Menschen noch wirklich freundlich sind, wo sich Einheimische noch freuen Langnasen zu sehen, als in Länder, die Touristen rein als ATM ansehen, wo die Freundlichkeit nur vorgetäuscht ist.

Auch habe ich gerade Indonesien seit fast 30 Jahren als extrem offenes Land erlebt, niemand hat ein Problem mit einer anderen Religion, man kann sich anziehen wie man möchte, essen & trinken was man will (auch Schweinefleisch & Alkohol), seinen Partner auf der Straße küssen (wo man z.B. in Thailand abseits der Touristenorte manchmal schräg angeschaut wird).

Wir hatten zu unserem letzten Fahrer einen sehr guten Kontakt, er bezeichnete seine Frau als 'Ninja' und antwortete auf die Frage 'wer zuhause die Hosen anhat' sehr diplomatisch 'I respect my wife'. Am letzten Tag fragte er uns ob wir etwas degegen hätten, wenn seine Frau und Tochter (3 Jahre) mit im Auto wären, was wir verneinten. Er kam mit seiner sehr gepflegten Frau im dunkelblauen, sehr leichten Hijab, die Tocher im identischen Outfit auf ihrem Arm. Sehr freundliche Menschen, die mit unserer Lebensweise kein Problem haben, die Tochter wohlerzogen, nahm alles sehr neugierig auf.

Ich habe seit vielen, vielen Jahren sehr engen Kontakt zu meinen ehemaligen Vertretern aus muslimischen Ländern, habe viele Kunden getroffen. Mein Ergebnis ist ganz einfach: es gibt überall Idioten und fanatische Menschen, egal ob Christen (ja, auch heute), Juden, Muslims, Hindus oder Buddhisten. Für mich ist die 'Religion' keine Schublade, sondern der Mensch. Ich bin zum Beispiel aus ev. Christ geboren und getauft - habe aber für mich selbst entschieden, dass Religion ein Übel ist, bin deshalb aus der Kirche ausgetreten. Während ich 'gläubiger' Atheist bin (so nenne ich es wenn man davon überzeugt ist, dass es keinen Gott, nichts überirdisches gibt), dass ausschließlich 'Ethik' zählt, überlasse ich jedem seine eigene Entscheidung dem Glauben zu folgen, den er/sie möchte.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Ist auch etwas anstrengend, vor allem die ersten 15 Minuten nach dem Aufstehen. Aber es lohnt sich, denn auch hier, wie so oft im Leben, gilt: 'no pain, no gain !'

Auch ich schlafe gerne lange, bin absolut kein Frühaufsteher, aber war auch in der Firma immer einer der Ersten um 06:40 im Büro. Ich finde einfach man kann von seinen Angestellten nicht verlangen was man als Chef nicht selbst bereit ist zu leisten.
Bei aller Toleranz der Einheimischen : ich finde es nach wie vor nicht angemessen, an einem buddhistischen oder hinduistischen Denkmal der Vergangenheit, dass immer noch spirituelle Bedeutung hat, in einer solchen Kleidung herumzulaufen. Das hat für mich etwas mit Respekt zu tun, auch wenn man natürlich für seinen Vergnügen bezahlt.
 
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Erstmal herzlichen Dank für Deine Berichte und die "Zusammenfassungen" auf YouTube, ich weiss, wie schwer es ist solche Berichte zu schreiben und beneide die, die es können und machen.

Abgesehen davon, dass Maryna ja wirklich eine tolle Figur hat und bauchfrei und HotPants ihr sehr gut stehen ... habt ihr damit in den Tempeln keine Probleme bekommen ?
 
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28.02.2011
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Erstmal herzlichen Dank für Deine Berichte und die "Zusammenfassungen" auf YouTube, ich weiss, wie schwer es ist solche Berichte zu schreiben und beneide die, die es können und machen.

Abgesehen davon, dass Maryna ja wirklich eine tolle Figur hat und bauchfrei und HotPants ihr sehr gut stehen ... habt ihr damit in den Tempeln keine Probleme bekommen ?
In Thailand hat sie was zum Überziehen dabei. Es kommt immer darauf an ob es eine aktive Gebetsstätte ist oder als ein Museum zählt.
Bei einer aktiven Gebetsstätte muss sie was überziehen, bei ‚Museum‘ nicht.
Die Realität ist aber dann doch etwas lascher als die ausgeschrieben Vorschriften, denn Männer dürfen offiziell auch nicht in Shorts eintreten.
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Bei aller Toleranz der Einheimischen : ich finde es nach wie vor nicht angemessen, an einem buddhistischen oder hinduistischen Denkmal der Vergangenheit, dass immer noch spirituelle Bedeutung hat, in einer solchen Kleidung herumzulaufen. Das hat für mich etwas mit Respekt zu tun, auch wenn man natürlich für seinen Vergnügen bezahlt.
Es ist Dein gutes Recht das so zu machen wie Du das möchtest - solange Du Dich an die Vorschriften hältst.
Und wenn wir bemerkt hätten, dass unsere Kleidung irgendjemandem stört, Maryna hätte etwas zum Überziehen dabei gehabt.
 
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Auf der Halbinsel gibt es jetzt nichts was einen absolut umhaut, allerdings wird man mit den Jahren auch immer mehr "abgestumpft", man hat einfach zu viel gesehen. Die Tauchgebiete vor Borneo oder ein Sonnenuntergang an einem Strand auf den Perhentians, quasi ohne Touristen hat immer noch etwas von einer Welt die es woanders seit 20 Jahren in SEA nicht mehr gibt.
Wer KL erleben will, der tut das auf dem Teller der vor einem steht, und nicht in der 8ten Supermall mit den gleichen Geschaeften. Und das ist dann nicht nur die Nudelsuppe oder das Curry, sondern auch der Jungkoch der ein Restaurant mit japanisch/franzoesischer Fusionkueche aufmacht.
Meine völlige Zustimmung.

Je mehr an gesehen hat, umso weniger beeindruckt einen noch, die Messlatte hängt höher und höher.

Und gerade deshalb muss ich sagen, dass Indonesien mich positiv überrascht hat, Mt. Ijen zählt definitiv zu meinen Top 10 Erlebnissen.

Ich bin sehr gespannt ob ein weiteres Highlight dieser Reise, das für das kommende Wochenende ansteht, da mithalten kann.
 
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22.11.2010
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In Thailand hat sie was zum Überziehen dabei. Es kommt immer darauf an ob es eine aktive Gebetsstätte ist oder als ein Museum zählt.
Bei einer aktiven Gebetsstätte muss sie was überziehen, bei ‚Museum‘ nicht.
Die Realität ist aber dann doch etwas lascher als die ausgeschrieben Vorschriften, denn Männer dürfen offiziell auch nicht in Shorts eintreten.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Es ist Dein gutes Recht das so zu machen wie Du das möchtest - solange Du Dich an die Vorschriften hältst.
Und wenn wir bemerkt hätten, dass unsere Kleidung irgendjemandem stört, Maryna hätte etwas zum Überziehen dabei gehabt.
Na klar ist das mein Recht😀. Trotzdem hat es etwas mit Respekt und Erziehung zu tun, das man sich angemessen verhält. Und dass es den muslimischen Männern gefallen hat, deine Freundin anzusehen, glaube ich gerne. Anwesende Hindus resp. Buddhisten sahen das sicherlich anders, sagen aber aus verschiedenen Gründen nichts.
 

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28.02.2011
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Na klar ist das mein Recht😀. Trotzdem hat es etwas mit Respekt und Erziehung zu tun, das man sich angemessen verhält. Und dass es den muslimischen Männern gefallen hat, deine Freundin anzusehen, glaube ich gerne. Anwesende Hindus resp. Buddhisten sahen das sicherlich anders, sagen aber aus verschiedenen Gründen nichts.
Dann habe ich eben eine schlechtere Erziehung als Du genossen. Ganz ehrlich, solange ich mich an die von den lokalen Behörden aufgestellten Regeln halte, mache ich mir darüber keine Gedanken.

Aber es freut mich, dass Du den Respekt individuell aufbringst. (y)
 

Simineon

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23.03.2013
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und außer einem Kurztrip nach KL und eventuell Penang
Penang hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die Wandmalereien bzw. -Installationen, die Real-Life-Artefakte und Malerei sehr schön verknüpft haben.

Aber auch hier ... es besteht die Gefahr, dass man nach 1-2 Tagen sagt, man habe schon alles gesehen :unsure:
 
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28.02.2011
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Penang hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die Wandmalereien bzw. -Installationen, die Real-Life-Artefakte und Malerei sehr schön verknüpft haben.

Aber auch hier ... es besteht die Gefahr, dass man nach 1-2 Tagen sagt, man habe schon alles gesehen :unsure:
Penang ist sehr gut erreichbar, egal ob ab Bangkok oder KL, eignete sich hervorragend für einen Visa-Run.

Ein bisschen herumlaufen, die Bahn hoch auf den Berg, ein Abendessen in einem Hawker-Center.

Durch die Verlängerung des Thai-Visums von 30 auf 60 Tage plus zusätzlichen 30 Tagen Verlängerung in Thailand selbst, wird sich dies als Reisegrund für die Meisten erledigt haben.
 
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So., 08. Dez., bis Mi., 11. Dez., 2024; BALI, die Insel der Götter & CLUBS

Bis zu unserem nächsten Highlight mussten wir nun ein paar Tage überbrücken. Und was lag bei der aktuellen Nähe zu Bali und den guten Verbindungen des DPS-Flughafens näher als diese Tage auf Bali zu verbringen ? Genau: nichts.

Unser Fahrer hatte uns auf der Rückfahrt vom Mt. Ijen gefragt ob er seine Frau und Tochter mit auf die Fahrt nach Seminyak mitnehmen könne, sie liebe Kaffee und ihren Lieblingskaffee gäbe es in Kuta. Wir hatten nichts einzuwenden, da der Beifahrersitz sowieso frei war.

So wurden wir freundlich gegrüßt, das 3-jährige Mädchen hielt uns zur Begrüßung die Hand hin, Mutter mit Tochter auf dem Arm in identischen dunkelblauen, sehr leichten, fast transparenten Hijabs (Mutter mit Öffnung für die Augen, Tochter (das hatte der Vater durchgesetzt) mit offenem Gesicht.

Es ging zuerst auf einen Abstecher zu McD, wo wir beide uns nach der anstrengenden Tour Egg-Mc-Muffins reinzogen, dazu die typischen McD Hashbrowns. Junk-Food kann manchmal sowas von guttun.

Von hier aus eine kurze Fahrt zur Fähre hinüber nach Bali, wir genossen die Briese auf dem offenen Oberdeck.

Bali… Ich hatte es von meinen vorherigen 3 Reisen in denkbar schlechter Erinnerung: schlechtes Essen, Staus, deshalb langwierige Ausflüge zu den üblichen Reisterrassen, dem Wassertempel, einem (nicht sehr beeindruckenden) Vulkan und ein paar Tempeln. Einfach grottenlangweilig und überfüllt, Nusa Dua der Horror eines jeden Individualtouristen.

Doch Bali hat sich in den letzten Jahren verändert, denn es wurde zu einem Epizentrum der elektronischen Musik, sowohl für House wie auch Techno. Zwei meiner Bekannten aus Kyiv, beide DJs, waren bereits aus beruflichen Gründen vor 2022 dorthin ausgewandert. Da ich mit Maryna endlich eine Partnerin gefunden habe, welche dieselbe Musikrichtung bevorzugt, konnte der Ergründung der Bali-Partyszene nichts mehr im Wege stehen. Denn, so sehr wir Thailand mögen, Clubbing vermissen wir dort sehr.

Die Fahrt nach Seminyak zog sich extrem – zudem schaffte es Maryna noch irgendwie ihr Zungenpiercing komplett zu verschlucken (was nicht gefährlich ist – sie hatte da bereits Erfahrung), weshalb ich auf dem Weg noch schnell einen Laden finden musste, um das Piercing zügig zu ersetzen. Denn die Zunge heilt extrem schnell, bereits nach 3 Stunden ist der Durchstoß teilweise verschlossen, was das Einsetzen des Ersatzpiercings schmerzhaft und blutig macht.

Wir kamen an unzähligen Reisfeldern vorbei, hatten einige riskante Überholmanöver und stellten fest, dass, im Vergleich zu Java, Bali sehr, sehr gepflegt ist. Vor allem der weniger touristische Nordwesten hat definitiv seine Reize. Nur wer will schon bei dem Verkehr so weit ab leben ?

Um 15:30 erreichten wir Seminyak, die 3-jährige Tochter hatte auf den 8 ½ Stunden nicht ein einziges Mal gequängelt, Respekt. An unserer Unterkunft, RC Villas, angekommen, überreichten wir den vereinbarten Betrag unserem Fahrer, welcher den Umschlag auch direkt seiner Frau übergab.

Wir verabschiedeten uns, die 3 fuhren nach Kuta weiter, wir checkten an der Rezeption ein.

Ich hatte mich für RC Villas entschieden, da diese, wie ein Hotel, Full-Serviced sind (also inkl. täglicher Reinigung, Turn-Down-Service & Frühstück), die Villa großzügig ist, über einen großen Pool (statt eines Plunge-Pools wie in Khao Lak) verfügt. Dafür war mir bekannt, dass die Anlage etwas älter ist, durch die offene Gestaltung und hohe Luftfeuchtigkeit (nur das Schlafzimmer ist abgeschlossen und klimatisiert) die Möbel etwas ramponiert sind.

Die Einrichtung der Villa würde ich als ‚konservativ‘ bezeichnen, nichts der modernen minimalistischen Ausführung der Villa in Khao Lak. Doch uns gefiel es auf Anhieb.

Nach den Anstrengungen des doch schon recht langen und aktionsreichen Tages, dem wenigen Schlaf der Vornacht, waren wir etwas fertig, packten aus, sprangen in den Pool (man kann nackt schwimmen, da niemand von außen Einblick hat) und versuchten etwas zu schlafen, was uns aber irgendwie nicht gelang.

Nun hatte ich von meinen Bekannten eine ganze Liste an abzuarbeitenden Clubs und Restaurant-Clubs, mit dem Hinweis an welchen Tagen welche Location am besten zu besuchen wäre. Und so entschieden wir uns für einen Tisch bei ‚Da Maria‘.

Schon die Vorfahrt war vielversprechend als wir um 21:30 ankamen. Großen Hunger hatten wir nicht, aßen ein Thunfisch-Carpaccio und eine Pizza (Gas-Feuer) sowie ein Semifreddo.

Langsam füllte sich der Barbereich, die Musik des DJ’s wurde lauter gestellt: Deep-House.

Nun ist Deep-House so gar nicht meine Stilrichtung, nach 5 Minuten schlafe ich im Stehen ein, auch wenn ich ausgeschlafen bin. Und so nahmen wir ein Taxi zurück zur Villa.
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Am Montag ließen wir es sehr, sehr ruhig angehen, die Regenzeit spürt man auf Bali wesentlich stärker als auf Java. Man kann nicht die Uhr danach stellen, dass es am Nachmittag anfängt zu regnen. Auf Bali kann es jederzeit urplötzlich anfangen zu schütten, wie aus Kübeln. Selbst ein Regenschirm bietet da wenig Schutz.

Um 09:30 erschienen 2 Köche in unserer Villa, bereiteten das Frühstück (welches man am Vorabend aus einer Liste auswählt) frisch in unserer Küche zu, so dass wir es am Eßtisch mit Blick auf Garten & Pool verzehren konnten.

Wir brachten unsere Kleidung zu einer Wäscherei, wurden vom Regen überrascht und kehrten in einem sehr modischen Café ein, aßen ordentliche Eier auf Rösti sowie eine eher unterdurchschnittliche Pasta (ich hasse es wenn die Pasta in Sauce schwimmt, dazu die Shrimps nicht vom Panzer befreit wurden und man diesen mit Sauce selbst entfernen muss).

Auch brauchten wir Nachschub für unsere Vapes, welche in Indonesien, im Gegensatz zu Thailand, legal sind. Wir waren jedoch ob der Preise geschockt ! In der Ukraine bezahlen wir für Elfbar mit 5% Nikotin und 23‘000 Puffs ca. US$ 20. In Thailand kosten diese mit 8‘000 Puffs US$ 10. In Indonesien gibt es nur maximal 4% Nikotin und 4‘000 Puffs, und das zu US$ 23 !!! Das macht dann hochgerechnet auf 23‘000 Puffs über US$ 100. Wahnsinn.

Wegen des Regens per Taxi zurück zur Villa und dort bis zum Abend ausgeruht.

Da montags clubtechnisch tote Hose ist, entschieden wir uns für ein gutes Restaurant, das ‚AMICI Bali‘, welches zum Imperium Enrico Bartolinis gehört, welcher weltweit Restaurants mit bis zu 3 Michelin-Sternen betreibt.

Schon die Innenraumgestaltung war eindrucksvoll, der Service hervorragend, das Essen sehr lecker – und das zu sehr humanen Preisen.

Der Geschäftsführer erzählte uns vom angrenzenden Club, dem ‚The Iron Faries Bali‘, gab uns einen Gutschein für je ein Getränk.

Wow, die Inneneinrichtung war umwerfend, so etwas hatten wir noch nirgendwo gesehen. Nur die Musik, Live, war so gar nicht unsere Welt. Hits aus den 80ern. So zogen wir nach unseren zwei Coke Zero von dannen, Maryna wollte per pedes zurück zur Villa, was uns einen Zwischenstopp wegen einsetzenden Starkregens einbrachte.
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Am Dienstag schlenderten wir etwas durch die Straßen Seminyaks, mit sehr schön gestalteten Geschäften und interessanter Bekleidung für Maryna. Auch war es an der Zeit für unser Gym-Programm, was wir in einem der Villa nahegelegenen Gym durchzogen (ohne Klimaanlage !).

Für den Abend hatten wir zwei Plätze am Counter eines der angesagtesten Restaurant-Clubs Balis, dem ‚Miss Fish Bali‘ reserviert, wo wir nach 30 Minuten Fahrt (für 6.5 km) um 22:30 ankamen.

Die Inneneinrichtung war imposant, das japanische Essen durchschnittlich – doch darum ging es uns auch nicht. Um kurz vor Mitternacht gingen wir hinüber in den Clubbereich, suchten uns einen Platz an der Bar und bestellten Vodka-Red-Bull sowie Whisky-Sour.

Die Musik war noch etwas langsam, doch je mehr sich der Club füllte, desto aktiver wurde auch der DJ. Gegen 00:30 war der Club brechend voll, die Stimmung gut, auch weil sich der Alkoholpegel langsam steigerte (Cocktail zu ca. US$ 15). Wir lernten noch ein Pärchen kennen, das uns auf die Antwort woher wir kämen mit ‚Slava Ukrainii‘ antworteten, uns mitteilten, dass sie Mitte 2022 aus Moskau vor Putin nach Bali geflüchtet wären. Wir tranken gemeinsam ein paar Cocktails, tanzten und hatten viel Spaß bevor wir uns gegen 02:30 verabschiedeten.

Der gesamte Clubabend, inklusive Abendessen, zahlreichen Cocktails und Taxi für Hin- und Rückfahrt kostete uns US$ 135 – auch in Kyiv kämen wir für das Gebotene nicht günstiger weg.
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Nachdem wir am Mittwoch eine Runde im Pool gedreht, um 10 unser Frühstück verzehrt hatte, ging es nochmal zur Wäscherei, wir besorgten ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage. Auf dem Weg kamen wir an einigen stylischen Modegeschäften vorbei, welche für Frauen ziemlich wenig Stoff anboten, was Maryna begeisterte. So wurde aus dem Gang zur Wäscherei eine Shopping-Tour, was bei den humanen Preisen der Kreditkarte nicht zu sehr zu schaffen macht.

Gegen 14 Uhr gab es in einer Französischen Bäckerei einen Croque Madame, bevor es zurück zur Villa ging.

Bali hat einen ganz anderen Vibe als Beach-Locations in Thailand, ist internationaler, die Menschen größtenteils besser angezogen, gepflegter, im Ganzen angenehmer (Ausnahmen gibt es immer). Okay, das lokale Essen ist weit vom Thailändischen oder Indischen entfernt – dafür ist das internationale Essenangebot ausgeprägter, besser und zudem günstiger als in den vorgenannten Ländern. Nach 4 Wochen Thailand sind wir auch mal wieder froh europäische und japanische Kost zu sehr vernünftigen Preisen zu bekommen (ein sehr guter Croque Madame zu US$ 4.80, Ceviche US$ 13, Risotto mit Tintenfischtinte und Tintenfisch US$ 10, Sushi mit O-Torro und Gänseleber US$ 5).

Gegen 18 Uhr noch für eine Stunde ins Gym, wieder extrem warm, vor allem wenn man am Limit trainiert und man deshalb eh schon schwitzt.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten ging es fußläufig vom Hotel zu ‚Casa Blanca Bali‘, mit 4.7 auf Google hoch geratet.

Im Gegensatz zu AMICI ist dieses Restaurant eher rustikal, der Italienische Geschäftsführer brachte uns an den Tisch, erklärte man habe drei italienische Köche in der Küche, weshalb die Speisen ‚wie in Italien‘ sein würden.

Und so war es dann auch, das Carpaccio und vor allem die hausgemachten Gnocchi waren traumhaft gut, der Caesar Salad von Maryna maximal okay. Wieso Caesar Salad ? Maryna isst vor dem Clubbing eigentlich nie etwas, denn dies könnte ja ein Bäuchlein unter dem Kleid verursachen. Das Maximale sind 3 bis 4 Nigiris oder einen Salat, bei dem sie das Dressing meist weglässt.

Gegen 22:30 saßen wir im Taxi, fuhren wieder eine knappe halbe Stunde nach Canggu, wo sich das ‚BELLA‘ Bali befindet, eigentlich ein Restaurant, welches sich ab 23 Uhr zum Club verwandelt.

Zu unserer Verwunderung hatte sich an einem Mittwoch um kurz nach 23 Uhr bereits eine lange Schlange auf der Straße vor dem Club gebildet. Als wir diese ungläubig betrachteten wurden wir aber bereits vom Chef-Türsteher hinter seinem Pult in den Club durchgewunken. Keine Ahnung weshalb, wir hatten keine Reservierung, standen auf keiner Guest-List, nichts.

Auch innen war es ziemlich voll, die Bestellung der Getränke an der Bar dauerte. Doch die Stimmung war gut und wurde immer besser, definitiv ausgelassener und tanzorientierter als im ‚Miss Fish‘ am Vorabend. Auch die Musik, Techno statt House, sagte uns sehr zu. Eines war jedoch, wie im Miss Fish, auch im BELLA zu beobachten: sehr, sehr viele der Mädels, egal ob Locals oder Europäerinnen waren gewerblich unterwegs – was das männliche Solo-Publikum sehr erfreute. Meine Schätzung ist, dass in den Clubs ca. 40% des Publikums Paare sind, die restlichen 60% ‚auf der Suche‘.

Gegen 3 endete die Party, wir nahmen ziemlich angeschickert ein Taxi zurück nach Seminyak.
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Meine persönliche Meinung zu Bali 2024:

Man dürfte meinen Ausführungen bereits entnommen haben, dass ‚Bali‘ , im Gegensatz zu meinen Erwartungen, uns sehr, sehr gut gefallen hat, die Clubs, die Musik, das internationale Essen in meist sehr guter Qualität zu vernünftigen Preisen, die aufgeschlossenen Menschen und vor allem der hervorragende Service.

Ich denke aber nicht, dass es jedem gefällt, speziell wenn man ‚Strand‘ in den Vordergrund stellt. Wir persönlich haben auf Bali keinen Strand gesehen, obwohl es tolle Beach-Clubs (Potato Head Beach Club, Cafe del Mar Bali und vor allem Savaya Bali im Süden) und auch Clubs im Jungle (The Jungle Club Ubud) gibt. Dies werden wir auf einer zukünftigen Reise mit längerem Aufenthalt auf Bali in Angriff nehmen.

Bali ist der perfekte Ort für die Menschen, die Clubbing und House/Techno in den Vordergrund ihres Aufenthalts stellen.
 
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