88. Tag; 27.04.2016; Tokyo - Frankfurt
Um 05:30 klingelte der Wecker und pünktlich zur Club-Lounge Eröffnung schlugen wir zu einem frühen Frühstück auf.
Da unsere Koffer nun jeweils über 40 kg wogen und wir dieses Risiko über Frankfurt nicht eingehen wollten, brachte mein Freund noch schnell einen ausrangierten Koffer vorbei, so dass wir entsprechend umpacken konnten.
Um 08:15 nahmen wir den Airport-Bus zum Haneda-Airport. Im Gegensatz zum WESTIN, wo der Bus erst noch zig andere Hotels abklappert bevor es zum Flughafen geht, fährt dieser vom ANA Interconti direkt zum Flughafen.
Zwar waren wir um 08:40 bereits am HND-Airport, mussten aber dann erst noch die anderen Terminals abfahren bevor wir am International-Terminal aussteigen, uns in die Schlange am Aufzug nach oben zum Check-In einreihen konnten.
Am Business-Class/*G Check-In gab es eine sehr lange Schlange,
fast schon wie sonst beim Y-Check-In. Trotzdem ging es recht zügig, die Dame nahm problemlos unser Gepäck entgegen, überreichte uns unsere Boardingpässe.
Zum Glück gibt es für ANA Business-Class eine Priority-Linie für die Security, so dass auch dies schnell erledigt war.
Und wieder Schlange – vor der Passkontrolle. Hier zeigte sich japanische Effizienz, es war die schnellste, die ich je erlebt hatte.
Vorbei am Duty-Free zur ANA-Lounge, auch hier Schlange.
Es war dann auch relativ schwer zwei Plätze zu finden, aber es gelang. Die Lounge gehört dringend erweitert, da es die einzige *G-Lounge zu sein scheint.
Wenigstens gibt es einen Raucherraum innerhalb der Lounge, ein großes Plus!
Um kurz nach 11 hinunter zum nahegelegenen Gate 108A, wo ich meinen Augen bei der Business-Class-/*G-Schlange nicht traute – die war in etwa so lang oder gar länger als die der Y-Klasse.
Als wir in die 777-300
kamen war mir auch klar weshalb: ich hatte noch nie eine so große Business-Class gesehen.
Die ersten zwei Reihen waren F-Suiten (1-2-1) und im Anschluss drei Compartments mit C (ebenfalls 1-2-1), wo bei das erste nur 2 Reihen hatte, das letzte 3. Wir hatten mit Reihe 21 die letzte Reihe der Business-Class, saßen ein ganzes Stück hinter den Tragflächen. Nach der Business-Class folgten noch 3 Reihen Y+ (2-4-2) sowie 12 Reihen Y (3-4-3).
Trotz der Größe der Business-Class hatte man wegen der relativ abgeschlossenen Kabinen ein sehr privates Gefühl – kein Vergleich zur LH-C.
Auch das Platzgefühl war erheblich besser als bei AUA, der ‚Tunnel’ für die Füße nicht so eng.
Überhaupt der Sitz und die Features waren toll,
die verschiedenen Lampen und Beleuchtungen, dass man den Sitz mit zurückgeneigter Rückenlehne nach vorn/hinten fahren konnte, ohne die Neigung der Rückenlehne zu verändern. Das Beste war aber der Tisch, welcher unter dem Monitor angebracht ist. Dieser lässt sich ausziehen und ausklappen, dann so verschieben, dass man – selbst wenn das Essen serviert ist – problemlos zum WC gehen kann. Toll! Wieso übernehmen andere Airlines nicht einfach diese hervorragenden Sitze und müssen eigene Lösungen, die dann viel schlechter sind, erfinden?
Was mir persönlich nicht gefiel war, dass die Getränke vor dem Start in Plastikbechern serviert wurden – das hat keinen Stil.
Als die Triebwerke angelassen wurden bekam V. erstmal einen Schreck, so was vom laut und unangenehm im Klang, rau, als ob etwas nicht richtig funktioniert. Auch beim Start war der Vogel wirklich unangenehm laut – das mag auch daran liegen, dass wir hinter den Triebwerken saßen.
Nach dem Start wurde die Speisekarte verteilt, 4-sprachig.
Wir entschieden uns beide für die japanische Alternative, wobei ich noch etwas von dem ‚Spezialbrot’ aus dem europäischen Menü dazu bestellte.
Zuerst kam ein Teller mit Amuse Gueule,
anschließend verschiedene Vorspeisen mit dazu passenden Saucen bzw. Dressing,
das oben erwähnte Macha-Brot mit Hiruzen-Jersey-Butter,
und das Fisch-Hauptgericht mit Reis.
Das Essen war ein Knaller, hätte einem so auch in einem guten japanischen Restaurant oder Ryokan serviert werden können. War ich schon auf dem Hinflug nach BKK vom Essen bei AUA angetan (im Vergleich zum LH-Fraß), ANA hat selbst uns zu 100% überzeugt.
Von der Dessertauswahl nahm ich einen kleinen (etwas zu festen) Ricotta-Cheesecake und einen exzellenten Schoko-Panna-Cotta mit Blaubeerkompott und Zitronenschlagsahne.
Nach einem Nikotinkaugummi den Sitz in Liegeposition gestellt, die Matratzenauflage daraufgelegt und ins Reich der Träume entschwunden.
Nach ein paar Stunden Schlaf wählte ich einen ziemlich doofen Film aus dem beschränkten Filmangebot aus, bestellte ein japanisches Zwischengericht von der Snack-Karte
(Reis mit Aubergine und Fleischstreifen, lecker) und quälte mich wieder durchs Film-Angebot, diesmal erfolgreicher. Zudem hatte ich noch genug deutschsprachige Zeitschriften, welche mir no_way_Codeshares mitgebracht hatte.
2 Stunden vor Landung
dann das zweite Essen.
Hier erwartete ich, von LH nicht gerade verwöhnt, nichts Tolles. Aber es kam auch hier bei ANA anders: es gab ein Tablett mit einer Vorspeisen-Box, Reis, Miso-Suppe mit Einlage und als Hauptgericht einen gedämpften Fisch mit Gemüse.
ANA hat mich überzeugt, in allen Punkten – in Zukunft werde ich hier nach Umsteigeverbindungen nach Fernost suchen.
20 Minuten vor der geplanten Zeit landeten wir in Frankfurt, machten auf B fest.
Bei der Security gab es ein ‚kleines’ Problem – der Sprengstofferkennungsapparat sprach bei V’s Tasche an und schon hatten wir ein paar Polizisten mit Waffe um uns herum. Es stellte sich dann heraus, dass dies am Deo lag, welches V. in der Tasche hatte. Die Polizisten erklärten uns, dass Deo, Handcreme und auch einige Arzneimittel Spuren von Nitroglyzerin enthalten, auf welche der Apparat anspricht.
Weiter zur SEN-Lounge in B, wo auch schon Kurt Beck (der mit dem Nürburgring) bei einem Bier saß. Dort mussten wir 5 Stunden absitzen bis wir zum Anschlussflug nach Kiev weiterkonnten.
Gegen 19 Uhr wechselten wir hinüber in den Z-Bereich des Terminal 1, wo unser Flug planmäßig um 22 Uhr abgehen sollte. Von der SEN-Lounge in B nach oben, ewige Wege, mit der Bahn zum Bereich A/Z, wo wir wieder durch die Security mussten – was ewig dauerte.
Überraschenderweise sind die Einkaufsmöglichkeiten im Z-Bereich wesentlich hochwertiger als im B-Bereich, so dass erstmal Schuhe und Handtasche eingekauft wurden.
Wieder in die SEN-Lounge, sehr groß – aber nicht so hübsch wie die im B-Bereich,
noch den SEN-Lounge-Klassiker genossen.