Tag 7 – Highway No. 1
Bereits um 09:00 Uhr sitze ich wieder im Auto und bin auf dem Weg der heute auch das Ziel ist. Es geht die 101 bis San Luis Obispo und dann wieder auf die 1, vorbei an Morro Bay wo nochmal Brennstoff nach gefasst wird. Den alten Felsen lasse ich links liegen und auch für das Hearst Castle bei San Simeon habe ich mal wieder kein Auge, nur für die Seelöwen halte ich noch einmal an, bevor es auf das sensationelle Stück der Straße aller Straßen geht.
Morro Rock
Hearst Castle
Seelöwen bei San Simeon
Hier auf den knapp 90 Meilen zwischen San Simeon und Monterey ist der legendäre Cabrillo Highway die Traumstraße der Welt, der Highway No. 1 das wohl schönste Stück der Panamericana.
Erst geht es noch durch sanfte grüne Hügel bevor die Küste steiler ansteigt und die Straße kurviger wird.
Der Wagen ist offen und der 3,6-Liter-Sechszyliner in seinem Element. Die 323 Pferde gehorchen aufs Wort und selbst das Automatikgetriebe im Sportmodus weiß zu überzeugen. Die auf angeberischen Sound getrimmten Auspuffrohre röhren heiser und es gibt keinen Platz mehr auf der Welt wo ich jetzt lieber wäre. Abwechselnd strömen mir der frische und salzige kühle Duft des Pazifik und der Geruch der Pinienwälder in die Nase.
Natürlich muss ich alle paar Meilen anhalten, um an den diversen Vista Points die Bilder zu machen, die schon Millionen andere Touristen vor, mit und nach mir machten und machen, und die ich vor einigen Jahren selbst schon einmal geschossen habe.
An dieser Stelle sei noch die Frage beantwortet warum es „falschrum“ist, diese Strecke von Süd nach Nord zu fahren. Da in dieser Richtung rechts die Berge und links das Wasser ist, geht der Blick nach unten immer durch den Gegenverkehr und auch fast alle Aussichtspunkte liegen auf der linken, der falschen Seite, so dass man immer durch den fließenden Verkehr abbiegen und wieder einbiegen muss. Da heute aber weder Wochenende noch viel los ist, lässt sich das aushalten. Da es bereits meine dritte Tour auf diesem Asphalt gewordenen Traum von einer Straße ist, bekomme ich northbound eher noch ein neues Gesicht der Strecke zu sehen.
Als ich das legendäre Café Nepenthe erreiche ist es bereits früher Nachmittag. Ich bewundere den Ausblick, und nach einer Stärkung mache ich mich auf, die letzten Kilometer bis Carmel by the Sea zu genießen.
Dort angekommen mache ich noch einen kurzen Bummel durch diesen zauberhaften kleinen Künstlerort, in dem Clint Eastwood in den 1980ern mal Bürgermeister war, und in dem er auch heute noch wohnt.
Da ich sowohl den 17-Miles-Drive, die legendäre Rennstrecke Laguna Seca, als auch Monterey und die Straße der Ölsardinen kenne, und da es heute eh nichts mehr gibt, was das Erlebte toppen könnte, mache ich mich zum Abend direkt auf in Holiday Inn Express und beende den Tag mit dem guten Gefühl mal wieder das wohl schönste Stück Straße der Welt bei bestem Wetter erlebt zu haben.