Was fällt den hiesigen Insassen zum Thema „Exoten im dänischen Register“ ein? Nicht so viel? Ändern wir jetzt – und zwar mit ein paar Fotos aus dem vergangenen Sommer!
Den Anfang macht eine Airline, bei der selbst die zufriedensten Fluggäste rot sehen: nämlich
Air Greenland!
Die auf den Namen
Tuukkaq getaufte Maschine mit dem Kennzeichen
OY-GKN – eine von bislang nur acht gebauten
A330-800neo – dürfte dem ein oder anderen sicherlich schon in CPH aufgefallen sein:
Doch nicht überall, wo Air Greenland draufsteht, ist auch Air Greenland drin. Um in den Sommermonaten zusätzliche Flüge zwischen dem dänischen Festland und Grönland anbieten zu können, wird
Jettime eingespannt. Mein Air Greenland-Flug in die südgrönländische Siedlung Narsarsuaq wurde daher von der
OY-JTP, einer
B737-700, durchgeführt:
Bei Ankunft in Narsarsuaq zeigte das Quecksilber knapp 2-stellige Werte. Für dortige Verhältnisse also Kurze-Hosen-Wetter
Ebenfalls zugegen war die
Dash 8-200 mit der Kennung
OY-GRO, welche auf den Namen
Qasapi getauft wurde:
Um die Zeit bis zu meinem Weiterflug zu überbrücken, unternahm ich eine Wanderung auf den gut 200 m hohen Signalhøjen. Von hier oben konnte ich dabei zusehen, wie eine
Lockheed C-130 Hercules der
Royal Danish Air Force einige Touch-and-Gos durchführte:
Die
OY-JTP, die mich hierher gebracht hatte, wartete derweil auf ihren Rückflug in die dänische Hauptstadt:
Zur Flotte der
Air Greenland zählen auch neun
Eurocopter AS350. Ein solcher sollte mich später mit einem kurzen Zwischenstopp in Narsaq nach Qaqortoq fliegen:
Bereits auf dem Weg hinauf auf den Signalhøjen hatte ich allerdings eine SMS erhalten, dass mein Flug um etwa eine Stunde vorverlegt worden sei – was mir auch ganz recht war. Nicht aufgefallen war mir zu diesem Zeitpunkt, dass der ursprünglich dreistelligen Flugnummer nun eine „1“ vorangestellt worden war. Ein nicht ganz unwichtiges Detail, wie sich herausstellen sollte – denn die zusätzliche Ziffer sollte auch einen nicht ganz so willkommenen Wechsel des „Fluggeräts“ implizieren.
Wieder zurück am Flughafen, tauchten auf dem Abflugmonitor weder die alte dreistellige noch die neue vierstellige Flugnummer auf. Also kurz im örtlichen Ops-Büro der Air Greenland nachgefragt – wo man mich nach 10-minütiger Recherche wissen ließ:
It’s a boat!
Wahrhaftig: Mein gebuchter Helikopter-Flug war durch eine Bootsfahrt mit Air Greenland-Flugnummer ersetzt worden. Meine Begeisterung hielt sich verständlicherweise in Grenzen, denn so sollte es der Eurocopter AS350 nicht ins persönliche Log schaffen.
Gut, immerhin Bus-Nerds dürften auf ihre Kosten gekommen sein. Der Transfer zum Bootsanleger bewerkstelligte nämlich dieser schon etwas betagte und zweifelsohne exotische Leyland-Bus…
…von wo ich sodann meine Reise mit „Air Greenland operated by South Greenland Boat Charter 44“ fortsetzte:
Auch meine gut eine Woche später stattfindende Rückreise von Ilulissat nach Kopenhagen mit Nightstop in Kangerlussuaq verlief anders als geplant. Den Abendflug von Ilulissat nach Kangerlussuaq musste man aufgrund tief hängender Bewölkung canceln. Kaum hatte man mich auf den Morgenflug tags darauf umgebucht und mich in ein Hotel einquartiert, wurde auch dieser Flug gestrichen. Die nun eingebuchte Alternative sah eine 24 Stunden spätere Ankunft in Kopenhagen vor – was mir allerdings so gar nicht in den Kram passte.
Aber wie heißt es so schön: Versuch macht klug! Und so wurde ich am nächsten Morgen einfach mal am Flughafen Ilulissat vorstellig, um mich auf die Warteliste für einen bereits ausgebuchten Morgenflug setzten zu lassen. Das war eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen – entsprechend lustlos kam der Gate Agent meiner Bitte nach.
Aber wie es der Zufall so wollte, erhallte kurz vor Boarding des Fluges mein Name durch das Terminal. So konnte ich mich unverhofft an Bord der
OY-GRP, getauft auf den Namen
Qooqa, auf den Weg nach Kangerlussuaq machen:
Noch dient der Flughafen Kangerlussuaq Air Greenland als Drehkreuz. Das wird sich allerdings am 29. November ändern, wenn der erste planmäßige Flug aus Kopenhagen am ausgebauten Flughafen der Hauptstadt Nuuk landen und so das bisherige Drehkreuz ablösen wird:
Bis dahin wird es auf dem Vorfeld des Flughafens Kangerlussuaq noch sehr geschäftig zugehen:
Wenig überraschend war der
A330-800neo für meinen Rückflug nach Kopenhagen gesetzt:
Nach einer Nacht in Kopenhagen erwartete mich am nächsten Morgen diese Schönheit im Yderhavnen der dänischen Hauptstadt. Nein, gemeint ist nicht die barbusige Dame
und auch nicht der imposante Dreimaster
im Hintergrund…
…sondern diese
DHC-6-300 Twin Otter von
Nordic Seaplanes:
Bei stürmischem Flugwetter brachte mich die
OY-NSA vom Kopenhagen Sea Airport zum Aarhus Sea Airport:
Meine Reise führt mich von dort weiter auf die Insel Læsø. Vom kleinen Inselflugplatz bietet
Copenhagen Air Taxi „Rutetaxa“-Flüge via Anholt nach Roskilde ein. Zum Einsatz kommt hierfür eine
Britten-Norman BN-2B Islander:
Die
OY-CAT vor dem Tower des Flughafens Roskilde:
Eine weitere Airline, die „Rutetaxa“-Flüge anbietet, ist
Starling Air. Theoretisch kann man gemäß einem publizierten Flugplan von Roskilde mit Zwischenstopp in Ringsted und Tåsinge auf die Insel Ærø fliegen. Praktisch handelt es sich allerdings um einen Bedarfsflug, der nur durchgeführt wird, wenn sich mindestens zwei zahlende Passagiere finden. Entsprechend variiert natürlich auch die tatsächlich geflogene Route und die Zahl der Zwischenstopps.
Da sich für meinen avisierten Flug leider keine Mitreisenden fanden, flog ich schließlich zum doppelten Preis mit der
OY-PEN, einer
Cessna 172P Skyhawk II, nonstop von Roskilde nach Ærø:
Bei erhöhter Nachfrage kommt hier wohl auch die deutlich seltenere
Vulcanair P68 zum Einsatz.