Ich denke, dass die ganzen Upgrade-Angebote von den Airlines sehr clever sind. Da sitzen sicher einige Verhaltenspsychologen, die sich darüber Gedanken gemacht haben, wie man den Kunden ganz clever das Geld aus der Tasche ziehen kann.
Steht der Kunde vor der Kaufentscheidung eines Tickets FRA-SFO-FRA kostet der Eco-Tarif vielleicht 900 EUR und der billigste Business Tarif 2.200 EUR. Viele Kunden überlegen, aber entscheiden vermutlich, dass die 1.300 EUR Differenz zu teuer sind und man dafür im Urlaub schön essen gehen könnte etc.
900 EUR sind abgebucht/bezahlt. Irgendwann ein paar Monate später gibt es das Upgrade-Angebot für 800 EUR oneway. Die bereits bezahlten 900 EUR sind schon weiter weg und der Kunde denkt, für 800 EUR kann man das ja mal ausprobieren und zahlt. Psychologisch tut der gesplittete Betrag nicht so weh, da man zudem jeweils unter der magischen 1.000 EUR-Grenze war.
Natürlich war der Business Flug angenehm. Auf der Rückreise bekommt man dann nochmal das Angebot für 800 EUR upzugraden. Vermutlich überlegt der Kunde wieder: "Urlaub war ja so schön, jetzt das ganze nochmal mit einem schönen Flug abrunden - 800 EUR kann man sich ja mal gönnen..." Und macht das. Den ursprünglichen Preis von 2.200 EUR hat er vermutlich gar nicht mehr so im Sinn.
Klar, das funktioniert nicht bei allen Kunden. Die ganz preissensiblen, die auch zwei mal umsteigen in Kauf nehmen, nur um 50 EUR zu sparen, erwischt man damit nicht. Aber es reicht ja, wenn ein paar Leute darauf anspringen.
Hotels machen das ja inzwischen auch ähnlich, dass man nach der Buchung über Bietverfahren dann noch einmal die Option bekommt auf ein besseres Zimmer zu bieten. Und genau haben wahrscheinlich auch die wenigsten die Differenz im Kopf, die das bessere Zimmer eigentlich gekostet hätte.