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Welche Angestellten zahlen ihre Flugtickets denn selbst?
Habe ich in den USA bei mehreren Unternehmen erlebt. Die werden dann erstattet nach einer Prüfung (die Sinnhaftigkeit dieser Prüfung sei mal dahingestellt).
Welche Angestellten zahlen ihre Flugtickets denn selbst?
Habe ich in den USA bei mehreren Unternehmen erlebt. Die werden dann erstattet nach einer Prüfung (die Sinnhaftigkeit dieser Prüfung sei mal dahingestellt).
Interessantes Konzept, aber wenn erstattet wird, zahlen sie letztlich doch nicht selbst, sondern legen höchstens aus. So wie bei anderen Reisespesen auch. Insofern kein gravierender Unterschied zu normalen Angestellten, bei denen die Firma das Ticket direkt bezahlt.
Interessantes Konzept, aber wenn erstattet wird, zahlen sie letztlich doch nicht selbst, sondern legen höchstens aus. So wie bei anderen Reisespesen auch. Insofern kein gravierender Unterschied zu normalen Angestellten, bei denen die Firma das Ticket direkt bezahlt.
Wirklich neu wäre ein Konzept, bei dem das Gehalt der Angestellten so bemessen ist, dass sie davon auch alle Dienstreisen bestreiten müssten und deshalb nur solche buchen, die für den Erfolg ihrer Arbeit wirklich notwendig sind. Nur dass die Bezahlung dann auch rein erfolgsorientiert sein müsste, sonst würden die Mitarbeiter dadurch maximieren, dass sie einfach nicht mehr wegfliegen würden, auch wenn's der Firma Aufträge und Umsatz kostet.
3% mussten selbst getragen werden in einem Fall.
Das kann dann durchaus motivieren, das nächste Mal etwas sparsamer zu reisen und Eigenverantwortung für Spesen zu entwickeln.
Wobei die beste Motivation von Mitarbeitern naturgemäß jene ist, sie am Erfolg des Unternehmens und ihre eigenen Arbeit zu beteiligen. Was in der Praxis freilich häufig schwierig ist, weil ein Wartungstechniker zwar tolle Arbeit leisten kann, sein Management aufgrund totaler Unfähigkeit dennoch Millionenverluste verursachen kann – für die der Techniker jedoch nichts kann. Umgekehrt kann das Management eine geniale Strategie fahren, die fette Gewinne einfährt, während der Techniker vor sich hin schlampt und eigentlich keinen Bonus verdienen würde. Alles nicht so einfach.
Ich gehöre zu der Gruppe, die die eigenen Flüge und die der Mitarbeiter bezahlt. Wir handhaben das so, dass jeder Mitarbeiter seine erflogenen Meilen als Goodie behalten und privat nutzen darf. Es ist aber auch jedem Mitarbeiter klar, dass das eine reine Goodwil Aktion ist. Auch ist klar, dass diese Regelung jederzeit geändert werden kann.
Meine Mitarbeiter haben das verstanden und akzeptiert.
Bei uns ist es auch so, wie von nhobalu beschrieben, wobei ich jetzt Mitarbeiter bin, quasi von der "Gegenseite" aus berichte. Wie gesagt dürfen wir die Meilen auch behalten, es ist aber schriftlich vereinbart, dass dies eine Regelung ist, auf die kein Anspruch besteht, bzw. die jederzeit widerrufen werden kann. (Was aber in all den Jahren nie passiert ist und ich denke auch nicht passieren wird)
Insofern freue ich mich darüber, würde aber sicher kein Fass aufmachen, wenn das jetzt geändert würde. Dafür fliegen bei uns aber auch alle Economy. Von der obersten Chefetage bis zum einzelnen Mitarbeiter. Wenn mir das nicht passt, könnte ich mir ja einen anderen Job suchen. Bei der Auswahl meines Jobs stehen für mich aber ganz andere Dinge im Vordergrund (macht mir der Job Spass, gute Kollegen, tolle Firma, interessantes Betätigungsfeld, finanzielles natürlich auch) Was die Meilen angeht, freue ich mich wie gesagt drüber, sehe das aber nicht als zusätzliche Motivation. Hier gebe ich nhobalu recht, wenn ich Meilen als Motivation bräuchte, läuft irgendwas schief.
Was die Geschichte des OP angeht. Klar gehören die Meilen prinzipiell der Firma, aber die Art und Weise wie das abgelaufen ist, d.h. der Chef "bedient" sich einfach von einem anderen Konto, finde ich nicht in Ordnung. Deshalb charakterlich bzw. von der Art und Weise her, ich sag mal Verbesserungswürdig. Interessant ist das ganze auch, wenn später in der Jahresversammlung, etc. Sprüche kommen à la wir müssen alle an einem Strang ziehen, nur gemeinsam haben wir Erfolg, wir alle müssen den Gürtel enger schnallen. (Man kennt das ja). Dann käme bei mir schon ein bißchen der Gedanke Wasser predigen und Wein saufen.
Geeignete Anreizsysteme sind ja eine Wissenschaft für sich ...
Damit hat die Wissenschaft ihre Probleme. Die Praxis tickt aber da etwas anders als die graue Theorie. Dabei geht es einmal um Anreizsysteme, die nicht nur Monetär sein können, sondern auch um Vorbildfunktionen. Manche meiner Kollegen aus der BWL reduzieren Anreizsysteme immer nur auf Vergütung. Da springen sie aber viel zu kurz.
Damit hat die Wissenschaft ihre Probleme. Die Praxis tickt aber da etwas anders als die graue Theorie. Dabei geht es einmal um Anreizsysteme, die nicht nur Monetär sein können, sondern auch um Vorbildfunktionen. Manche meiner Kollegen aus der BWL reduzieren Anreizsysteme immer nur auf Vergütung. Da springen sie aber viel zu kurz.
Beispiel: Ich hatte einen Workshop mit den Vorständen eines Unternehmens. Zufällig war eine Personalentwicklungsmaßnahme mit Azubis des Unternehmens im selben Tagungshotel. Die beiden Vorstände sind nur kurz spontan rübergeganen und haben ein paar Worte gesagt.
Aufwand: Gleich Null. Motivation= deutlich spürbar ("Die sind ja nett, ich dachte man kann mit denen nicht reden,....").
Naja diese Punkte würde ich eher unter Firmenkultur einordnen. Ich komme immer mehr zu der Auffassung, dass den Top-Führungskräften durch dieses Leben in einer Blase (Vorzimmerdame, Berater und nur noch Untergebene) die einfachsten und normalsten menschlichen Umgangsformen fehlen.
Ich denke, das ist ein zentraler Punkt. Wenn es bei großen Unternehmen nur noch um Zahlen und "shareholder value" geht, neigt man dazu, auch innerhalb des Unternehmens alles nur noch monetär zu sehen. Während das Unternehmen nach außen hin mit Werbung und Marketing durchaus im großen Stil verführt und manipuliert, also psychologisch (zum Kauf der Produkte) motiviert, kommen nach innen oft nur Sparapelle (Geld!), Umsatzziele (Geld!) oder aber ein dermaßen plumpes "Excellence"-Gelaber, dass es bei den Mitarbeitern beim einen Ohr rein und beim anderen direkt wieder raus geht. Auch LH scheint hier in einigen Bereichen betroffen zu sein, wenn man sich entsprechende Beiträge in der CL durchliest.
Stimmt! Und die hat keine Anreize? Oft viel mehr als man in Geld bezahlen kann!
Zu Deiner Auffassung: Stimmt bei vielen, es gibt aber auch Ausnahmen. Wobei man sich als Berater über vieles nicht beschweren kann. Ich empfehle The official Dilbert website with Scott Adams' color comic strips, animation, mashups and more! als Basisliteratur!
Sicher hat eine gute Firmenkultur einen Anreiz. Nur diese muss mit ganz anderen Mitteln und Massnahmen gestaltet werden, als das Anreizsystem. Du hast es ja mit deinem Beispiel auf den Punkt gebracht. Es ist eben nicht messbar in Zahlen oder Geldeinheiten. Da spielen viel eher Dinge rein wie: "soft skills", die "richtige" Auswahl an Leuten, business ethics, Manieren, Respekt, Fairness und Anstand.
Naja, ein Auftrag erfolgt unentgeltlich. Da ich mal annehme, dass der OP nicht unentgeltlich arbeitet, trifft 667 BGB hier nicht zu.
Also auch die Pralinen und die Zeitungen.
Oh, hatten wir da nicht mal eine Diskussion um das Einziehen von Statuskarten? Besitz und Eigentum?
Der OP scheint wohl sowohl Besitzer als auch Eigentümer (oder ist das LH?) der Meilen zu sein.
Der Lounge-Drache darf nicht ohne Vorwarnung eingreifen, der Chef darf es aber. Oder waren die Meilen in seinem Besitz oder Eigentum?
Chef stellt dem Mitarbeiter einen Wergzeugkasten zur Verfügung. Mitarbeiter=Besitzer. Der Chef reisst diesen dem Mitarbeiter gegen dessen Willen aus der Hand??
Besitzdiener
Das muss ich in mein Vokabular aufnehmen, einfach ein nettes Wort
Und das, wo es in D doch keine Bedienungen mehr gibt (kommt schließlich von dienen und dienende Untertanen wir schließlich nicht mehr), sondern nur noch Servicekräfte.
Dumme Frage: Ist da mehr der Service oder mehr die Kraft Pate für diese Wortschöpfung?
juniorflyer
Heute zählt nur noch der shareholder Value in den großen AGs.Doch! Langfristig ist es auch in Zahlen Messbar! Gibt sogar Studien darüber, dass Unternehmen mit echten Werten langfristig auch eine bessere wirtschaftliche Performance haben! Hatte mal von einem Projekt gehört, dass Gewinne, Aktienkurse auf lange Sicht mit positiver Unternehmenskultur (ja und auch soziale Verantwortung Halt, das ist wieder gaanz neu und heisst CSR...) korrelieren. Aber das war früher einmal der strategische Vorteil von mitteleurpäischen Unternehmen: Nicht nur von Quartalsbericht zu Quartalsbericht huschen.
Heute zählt nur noch der shareholder Value in den großen AGs.
Das ist aber auch schon länger überholt - der Nachfolger EVA ist doch auch schon wieder am Ausphasen...![]()
Welche Angestellten zahlen ihre Flugtickets denn selbst?