Chef hat meine MM Meilen fuer sein Upgrade verwendet - Diebstahl?

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flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
41
www.vielfliegertreff.de
Habe ich in den USA bei mehreren Unternehmen erlebt. Die werden dann erstattet nach einer Prüfung (die Sinnhaftigkeit dieser Prüfung sei mal dahingestellt).

Interessantes Konzept, aber wenn erstattet wird, zahlen sie letztlich doch nicht selbst, sondern legen höchstens aus. So wie bei anderen Reisespesen auch. Insofern kein gravierender Unterschied zu normalen Angestellten, bei denen die Firma das Ticket direkt bezahlt.

Wirklich neu wäre ein Konzept, bei dem das Gehalt der Angestellten so bemessen ist, dass sie davon auch alle Dienstreisen bestreiten müssten und deshalb nur solche buchen, die für den Erfolg ihrer Arbeit wirklich notwendig sind. Nur dass die Bezahlung dann auch rein erfolgsorientiert sein müsste, sonst würden die Mitarbeiter dadurch maximieren, dass sie einfach nicht mehr wegfliegen würden, auch wenn's der Firma Aufträge und Umsatz kostet.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
6
Interessantes Konzept, aber wenn erstattet wird, zahlen sie letztlich doch nicht selbst, sondern legen höchstens aus. So wie bei anderen Reisespesen auch. Insofern kein gravierender Unterschied zu normalen Angestellten, bei denen die Firma das Ticket direkt bezahlt.

3% mussten selbst getragen werden in einem Fall.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.903
182
im Paralleluniversum
Interessantes Konzept, aber wenn erstattet wird, zahlen sie letztlich doch nicht selbst, sondern legen höchstens aus. So wie bei anderen Reisespesen auch. Insofern kein gravierender Unterschied zu normalen Angestellten, bei denen die Firma das Ticket direkt bezahlt.

Wirklich neu wäre ein Konzept, bei dem das Gehalt der Angestellten so bemessen ist, dass sie davon auch alle Dienstreisen bestreiten müssten und deshalb nur solche buchen, die für den Erfolg ihrer Arbeit wirklich notwendig sind. Nur dass die Bezahlung dann auch rein erfolgsorientiert sein müsste, sonst würden die Mitarbeiter dadurch maximieren, dass sie einfach nicht mehr wegfliegen würden, auch wenn's der Firma Aufträge und Umsatz kostet.

Genau das haben wir in Indien mit einem freien Mitarbeiter gemacht. Hatte zur Konsequenz, dass ich keine Kostenkontrolle hatte, weil ich nicht beurteilen konnte, wie viel Geld wirklich für Reisekosten drauf ging. Nach einiger Zeit stellte sich dann heraus, dass der Mitarbeiter einfach aufgehört hat zu reisen und das Geld eingesteckt hatte. War also auch nicht wirklich der Bringer. Der Mitarbeiter war dann sehr kurze Zeit später ein Ex-Freier-Mitarbeiter...
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
41
www.vielfliegertreff.de
3% mussten selbst getragen werden in einem Fall.

Das kann dann durchaus motivieren, das nächste Mal etwas sparsamer zu reisen und Eigenverantwortung für Spesen zu entwickeln.

Wobei die beste Motivation von Mitarbeitern naturgemäß jene ist, sie am Erfolg des Unternehmens und ihre eigenen Arbeit zu beteiligen. Was in der Praxis freilich häufig schwierig ist, weil ein Wartungstechniker zwar tolle Arbeit leisten kann, sein Management aufgrund totaler Unfähigkeit dennoch Millionenverluste verursachen kann – für die der Techniker jedoch nichts kann. Umgekehrt kann das Management eine geniale Strategie fahren, die fette Gewinne einfährt, während der Techniker vor sich hin schlampt und eigentlich keinen Bonus verdienen würde. Alles nicht so einfach.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
6
Das kann dann durchaus motivieren, das nächste Mal etwas sparsamer zu reisen und Eigenverantwortung für Spesen zu entwickeln.

Wobei die beste Motivation von Mitarbeitern naturgemäß jene ist, sie am Erfolg des Unternehmens und ihre eigenen Arbeit zu beteiligen. Was in der Praxis freilich häufig schwierig ist, weil ein Wartungstechniker zwar tolle Arbeit leisten kann, sein Management aufgrund totaler Unfähigkeit dennoch Millionenverluste verursachen kann – für die der Techniker jedoch nichts kann. Umgekehrt kann das Management eine geniale Strategie fahren, die fette Gewinne einfährt, während der Techniker vor sich hin schlampt und eigentlich keinen Bonus verdienen würde. Alles nicht so einfach.

Geeignete Anreizsysteme sind ja eine Wissenschaft für sich ...
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
1
Köln
Ich gehöre zu der Gruppe, die die eigenen Flüge und die der Mitarbeiter bezahlt. Wir handhaben das so, dass jeder Mitarbeiter seine erflogenen Meilen als Goodie behalten und privat nutzen darf. Es ist aber auch jedem Mitarbeiter klar, dass das eine reine Goodwil Aktion ist. Auch ist klar, dass diese Regelung jederzeit geändert werden kann.

Meine Mitarbeiter haben das verstanden und akzeptiert.

Bei uns ist es auch so, wie von nhobalu beschrieben, wobei ich jetzt Mitarbeiter bin, quasi von der "Gegenseite" aus berichte. Wie gesagt dürfen wir die Meilen auch behalten, es ist aber schriftlich vereinbart, dass dies eine Regelung ist, auf die kein Anspruch besteht, bzw. die jederzeit widerrufen werden kann. (Was aber in all den Jahren nie passiert ist und ich denke auch nicht passieren wird)

Insofern freue ich mich darüber, würde aber sicher kein Fass aufmachen, wenn das jetzt geändert würde. Dafür fliegen bei uns aber auch alle Economy. Von der obersten Chefetage bis zum einzelnen Mitarbeiter. Wenn mir das nicht passt, könnte ich mir ja einen anderen Job suchen. Bei der Auswahl meines Jobs stehen für mich aber ganz andere Dinge im Vordergrund (macht mir der Job Spass, gute Kollegen, tolle Firma, interessantes Betätigungsfeld, finanzielles natürlich auch) Was die Meilen angeht, freue ich mich wie gesagt drüber, sehe das aber nicht als zusätzliche Motivation. Hier gebe ich nhobalu recht, wenn ich Meilen als Motivation bräuchte, läuft irgendwas schief.

Was die Geschichte des OP angeht. Klar gehören die Meilen prinzipiell der Firma, aber die Art und Weise wie das abgelaufen ist, d.h. der Chef "bedient" sich einfach von einem anderen Konto, finde ich nicht in Ordnung. Deshalb charakterlich bzw. von der Art und Weise her, ich sag mal Verbesserungswürdig. Interessant ist das ganze auch, wenn später in der Jahresversammlung, etc. Sprüche kommen à la wir müssen alle an einem Strang ziehen, nur gemeinsam haben wir Erfolg, wir alle müssen den Gürtel enger schnallen. (Man kennt das ja). Dann käme bei mir schon ein bißchen der Gedanke Wasser predigen und Wein saufen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.853
1.018
Bayern & Tirol
Bei uns ist es auch so, wie von nhobalu beschrieben, wobei ich jetzt Mitarbeiter bin, quasi von der "Gegenseite" aus berichte. Wie gesagt dürfen wir die Meilen auch behalten, es ist aber schriftlich vereinbart, dass dies eine Regelung ist, auf die kein Anspruch besteht, bzw. die jederzeit widerrufen werden kann. (Was aber in all den Jahren nie passiert ist und ich denke auch nicht passieren wird)

Insofern freue ich mich darüber, würde aber sicher kein Fass aufmachen, wenn das jetzt geändert würde. Dafür fliegen bei uns aber auch alle Economy. Von der obersten Chefetage bis zum einzelnen Mitarbeiter. Wenn mir das nicht passt, könnte ich mir ja einen anderen Job suchen. Bei der Auswahl meines Jobs stehen für mich aber ganz andere Dinge im Vordergrund (macht mir der Job Spass, gute Kollegen, tolle Firma, interessantes Betätigungsfeld, finanzielles natürlich auch) Was die Meilen angeht, freue ich mich wie gesagt drüber, sehe das aber nicht als zusätzliche Motivation. Hier gebe ich nhobalu recht, wenn ich Meilen als Motivation bräuchte, läuft irgendwas schief.

Was die Geschichte des OP angeht. Klar gehören die Meilen prinzipiell der Firma, aber die Art und Weise wie das abgelaufen ist, d.h. der Chef "bedient" sich einfach von einem anderen Konto, finde ich nicht in Ordnung. Deshalb charakterlich bzw. von der Art und Weise her, ich sag mal Verbesserungswürdig. Interessant ist das ganze auch, wenn später in der Jahresversammlung, etc. Sprüche kommen à la wir müssen alle an einem Strang ziehen, nur gemeinsam haben wir Erfolg, wir alle müssen den Gürtel enger schnallen. (Man kennt das ja). Dann käme bei mir schon ein bißchen der Gedanke Wasser predigen und Wein saufen.

Das ist genau das, was ich meine: Führen als Vorbild: Wenn der Chef spart, tuen sich die Mitarbeiter deutlich leichter. Es gibt Vorstandsvorsitzende, die 10 Jahre mit dem gleichen Dienstwagen unterwegs war (es war ihm halt einfach unwichtig). Das hatte Auswirkungen im ganzen Konzern "Schaut Euch mal den Vorstand an...". Da wurde sich zwei mal überlegt, ob man sich was neueres bestellt.

Natürlich werden die Meilen nicht der alleinige Grund sein. Nur korrelieren da viele Faktoren, sodass eine solche Regelung nur ein Symptom auf die gesamte Unternehmenskultur sind (Ich Chef, Du Nix!).
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.853
1.018
Bayern & Tirol
Geeignete Anreizsysteme sind ja eine Wissenschaft für sich ...

Damit hat die Wissenschaft ihre Probleme. Die Praxis tickt aber da etwas anders als die graue Theorie. Dabei geht es einmal um Anreizsysteme, die nicht nur Monetär sein können, sondern auch um Vorbildfunktionen. Manche meiner Kollegen aus der BWL reduzieren Anreizsysteme immer nur auf Vergütung. Da springen sie aber viel zu kurz.
Beispiel: Ich hatte einen Workshop mit den Vorständen eines Unternehmens. Zufällig war eine Personalentwicklungsmaßnahme mit Azubis des Unternehmens im selben Tagungshotel. Die beiden Vorstände sind nur kurz spontan rübergeganen und haben ein paar Worte gesagt.
Aufwand: Gleich Null. Motivation= deutlich spürbar ("Die sind ja nett, ich dachte man kann mit denen nicht reden,....").
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
41
www.vielfliegertreff.de
Damit hat die Wissenschaft ihre Probleme. Die Praxis tickt aber da etwas anders als die graue Theorie. Dabei geht es einmal um Anreizsysteme, die nicht nur Monetär sein können, sondern auch um Vorbildfunktionen. Manche meiner Kollegen aus der BWL reduzieren Anreizsysteme immer nur auf Vergütung. Da springen sie aber viel zu kurz.

Ich denke, das ist ein zentraler Punkt. Wenn es bei großen Unternehmen nur noch um Zahlen und "shareholder value" geht, neigt man dazu, auch innerhalb des Unternehmens alles nur noch monetär zu sehen. Während das Unternehmen nach außen hin mit Werbung und Marketing durchaus im großen Stil verführt und manipuliert, also psychologisch (zum Kauf der Produkte) motiviert, kommen nach innen oft nur Sparapelle (Geld!), Umsatzziele (Geld!) oder aber ein dermaßen plumpes "Excellence"-Gelaber, dass es bei den Mitarbeitern beim einen Ohr rein und beim anderen direkt wieder raus geht. Auch LH scheint hier in einigen Bereichen betroffen zu sein, wenn man sich entsprechende Beiträge in der CL durchliest.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
6
Damit hat die Wissenschaft ihre Probleme. Die Praxis tickt aber da etwas anders als die graue Theorie. Dabei geht es einmal um Anreizsysteme, die nicht nur Monetär sein können, sondern auch um Vorbildfunktionen. Manche meiner Kollegen aus der BWL reduzieren Anreizsysteme immer nur auf Vergütung. Da springen sie aber viel zu kurz.
Beispiel: Ich hatte einen Workshop mit den Vorständen eines Unternehmens. Zufällig war eine Personalentwicklungsmaßnahme mit Azubis des Unternehmens im selben Tagungshotel. Die beiden Vorstände sind nur kurz spontan rübergeganen und haben ein paar Worte gesagt.
Aufwand: Gleich Null. Motivation= deutlich spürbar ("Die sind ja nett, ich dachte man kann mit denen nicht reden,....").

Naja diese Punkte würde ich eher unter Firmenkultur einordnen. Ich komme immer mehr zu der Auffassung, dass den Top-Führungskräften durch dieses Leben in einer Blase (Vorzimmerdame, Berater und nur noch Untergebene) die einfachsten und normalsten menschlichen Umgangsformen fehlen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.853
1.018
Bayern & Tirol
Naja diese Punkte würde ich eher unter Firmenkultur einordnen. Ich komme immer mehr zu der Auffassung, dass den Top-Führungskräften durch dieses Leben in einer Blase (Vorzimmerdame, Berater und nur noch Untergebene) die einfachsten und normalsten menschlichen Umgangsformen fehlen.

Stimmt! Und die hat keine Anreize? Oft viel mehr als man in Geld bezahlen kann!
Zu Deiner Auffassung: Stimmt bei vielen, es gibt aber auch Ausnahmen. Wobei man sich als Berater über vieles nicht beschweren kann. Ich empfehle The official Dilbert website with Scott Adams' color comic strips, animation, mashups and more! als Basisliteratur!
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.853
1.018
Bayern & Tirol
Ich denke, das ist ein zentraler Punkt. Wenn es bei großen Unternehmen nur noch um Zahlen und "shareholder value" geht, neigt man dazu, auch innerhalb des Unternehmens alles nur noch monetär zu sehen. Während das Unternehmen nach außen hin mit Werbung und Marketing durchaus im großen Stil verführt und manipuliert, also psychologisch (zum Kauf der Produkte) motiviert, kommen nach innen oft nur Sparapelle (Geld!), Umsatzziele (Geld!) oder aber ein dermaßen plumpes "Excellence"-Gelaber, dass es bei den Mitarbeitern beim einen Ohr rein und beim anderen direkt wieder raus geht. Auch LH scheint hier in einigen Bereichen betroffen zu sein, wenn man sich entsprechende Beiträge in der CL durchliest.

Ja leider, wobei die Akteuere da das kleine Wort "langfristig" übersehen haben. Dann ist der Shareholder-Value kein Widerspruch. Aktienoptionen schon!
Schlimm ist es besonders wenn Angestellte Vorstände (denen gehört der Laden nicht) sich aufführen wie Graf Koks von der Gasanstalt. Einziges Ziel: Aktienkurs dahingehend manipulieren dass die eigenen Optionen möglichst viel abwerfen. Manche sind gescheitert (z.B. Middlehoff) und manche sind noch in Amt und Würden.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
6
Stimmt! Und die hat keine Anreize? Oft viel mehr als man in Geld bezahlen kann!
Zu Deiner Auffassung: Stimmt bei vielen, es gibt aber auch Ausnahmen. Wobei man sich als Berater über vieles nicht beschweren kann. Ich empfehle The official Dilbert website with Scott Adams' color comic strips, animation, mashups and more! als Basisliteratur!

Sicher hat eine gute Firmenkultur einen Anreiz. Nur diese muss mit ganz anderen Mitteln und Massnahmen gestaltet werden, als das Anreizsystem. Du hast es ja mit deinem Beispiel auf den Punkt gebracht. Es ist eben nicht messbar in Zahlen oder Geldeinheiten. Da spielen viel eher Dinge rein wie: "soft skills", die "richtige" Auswahl an Leuten, business ethics, Manieren, Respekt, Fairness und Anstand.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.853
1.018
Bayern & Tirol
Sicher hat eine gute Firmenkultur einen Anreiz. Nur diese muss mit ganz anderen Mitteln und Massnahmen gestaltet werden, als das Anreizsystem. Du hast es ja mit deinem Beispiel auf den Punkt gebracht. Es ist eben nicht messbar in Zahlen oder Geldeinheiten. Da spielen viel eher Dinge rein wie: "soft skills", die "richtige" Auswahl an Leuten, business ethics, Manieren, Respekt, Fairness und Anstand.

Doch! Langfristig ist es auch in Zahlen Messbar! Gibt sogar Studien darüber, dass Unternehmen mit echten Werten langfristig auch eine bessere wirtschaftliche Performance haben! Hatte mal von einem Projekt gehört, dass Gewinne, Aktienkurse auf lange Sicht mit positiver Unternehmenskultur (ja und auch soziale Verantwortung Halt, das ist wieder gaanz neu und heisst CSR...) korrelieren. Aber das war früher einmal der strategische Vorteil von mitteleurpäischen Unternehmen: Nicht nur von Quartalsbericht zu Quartalsbericht huschen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.604
4.206
Naja, ein Auftrag erfolgt unentgeltlich. Da ich mal annehme, dass der OP nicht unentgeltlich arbeitet, trifft 667 BGB hier nicht zu.

667 BGB ist im Arbeitsrecht, im Geschaeftsbesorgungsvertrag und anderswo genauso anzuwenden. Das ist die Antikorruptionsvorschrift, die es schon gab, als man gar nicht wusste wie man Compliance nur schreibt.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.604
4.206
Also auch die Pralinen und die Zeitungen.

Oh, hatten wir da nicht mal eine Diskussion um das Einziehen von Statuskarten? Besitz und Eigentum?
Der OP scheint wohl sowohl Besitzer als auch Eigentümer (oder ist das LH?) der Meilen zu sein.
Der Lounge-Drache darf nicht ohne Vorwarnung eingreifen, der Chef darf es aber. Oder waren die Meilen in seinem Besitz oder Eigentum?

Chef stellt dem Mitarbeiter einen Wergzeugkasten zur Verfügung. Mitarbeiter=Besitzer. Der Chef reisst diesen dem Mitarbeiter gegen dessen Willen aus der Hand??

Im Grunde auch die Pralinen und es gibt viele deutsche Großunternehmen, die es sich verbitten, dass irgendwelche Lieferanten noch irgendwas bei ihren AN hinterlassen, der amerikanischen Compliance Wut sei danke. Im deutschen Recht findet sich der Grundsatz aber nun schon seit mehr als 100 Jahren und man hat sich in der Vergangenheit mit der Sozialadaequanz kleinerer Höflichkeitsgeschenke darüber hinweg geholfen.

Was Dein Beispiel ansonsten angeht: Der Chef darf, denn spaetestens in dem Moment wo der AN (i) damit einverstanden war, dass der Chef das Konto für ihn einrichtet und ihm (ii) auch noch die PIN dafür gegeben hat, hat der AN konkludent darin eingewilligt, dass der Chef über das auch verfügen darf, was ihm von Gesetz wegen ohnehin zusteht. Ich glaube nicht, dass das ein deutsches Arbeitsgericht anders sehen würde. Jetzt lass mal die Kirche im Dorf, was der OP hier tut, ist über das zu meckern, was er mitgespielt hat. Um in Terminologie des Besitzes zu bleiben (was nicht geht, da es sich hier nicht Sachen, sondern Rechte handelt) hätte der AN keinen Besitz mehr, den hätte der Chef, denn der hat den Zugriff. Und der AN war Besitzdiener.

Was das ist? Das zeigt Dein zweites Beispiel:

Um genau das zu verhindern, was Du mit dem Werkzeugkasten ansprichtst, gibt es den "Besitzdiener". Das ist jemand, der aufgrund eines Abhaendigkeitsverhältnisses für jemand den Besitz ausübt. Der Arbeitnehmer oder das Hausmädchen oder der Schüler in der Schule sind die klassischen Beispiele: Der AN ist nicht Besitzer, sondern Besitzdiener. Besitzer ist und bleibt der Chef und der Besitzdiener ist gegenüber dem Besitzer nicht geschützt.

Tröste Dich, das ist eine der unbeliebtesten Vorlesungen der juristischen Ausbildung, weil das alles nicht wirklich einfach ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

juniorflyer

Aktives Mitglied
02.02.2010
114
0
HAM
Besitzdiener :idea:

Das muss ich in mein Vokabular aufnehmen, einfach ein nettes Wort (y)
Und das, wo es in D doch keine Bedienungen mehr gibt (kommt schließlich von dienen und dienende Untertanen wir schließlich nicht mehr), sondern nur noch Servicekräfte.
Dumme Frage: Ist da mehr der Service oder mehr die Kraft Pate für diese Wortschöpfung? :censored:

juniorflyer
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.604
4.206
Besitzdiener :idea:

Das muss ich in mein Vokabular aufnehmen, einfach ein nettes Wort (y)
Und das, wo es in D doch keine Bedienungen mehr gibt (kommt schließlich von dienen und dienende Untertanen wir schließlich nicht mehr), sondern nur noch Servicekräfte.
Dumme Frage: Ist da mehr der Service oder mehr die Kraft Pate für diese Wortschöpfung? :censored:

juniorflyer

Die Wortschoepfung stammt aus eine Zeit, als noch gedient wurde. Unser BGB wurde in den 1890ern geschrieben und es findet sich noch so einiges drin was an Heinrich Heines romantische Winterreise erinnert. Beispiele für Produktionsbetriebe sind z.B. die Mühle und das Brauhaus und ausführlich ist geregelt, wie Du einen ausgebüxten Bienenschwarm verfolgen darfst. Die Stärke des Gesetzes zeigt sich aber an seiner Langlebigkeit: Während die Halbwertzeit moderner Gesatze sehr niedrig ist, hat das BGB in seinen Grundstrukturen und wesentliche Regelunge viele Generationen, den Kaiser, den Führer und die Bonner Repubilk überlebt. Was viele auch nicht wissen: Auch in Ulbrichts DDR galt das gute alte BGB bis man dort lange Jahre nach der Teilung das Zivilgesetzbuch der DDR eingeführt hat.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.604
4.206
Ja, das BGB wurde u. a. von Japan und Griechenland als Vorbild für das dortige Zivilrecht verwendet. Japan übernahm Ende des 19. Jahrhunderts eine der Entwurfsfassungen des BGB fast unverändert. Heute hat sich das natürlich weiter- und auseinanderentwickelt.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Doch! Langfristig ist es auch in Zahlen Messbar! Gibt sogar Studien darüber, dass Unternehmen mit echten Werten langfristig auch eine bessere wirtschaftliche Performance haben! Hatte mal von einem Projekt gehört, dass Gewinne, Aktienkurse auf lange Sicht mit positiver Unternehmenskultur (ja und auch soziale Verantwortung Halt, das ist wieder gaanz neu und heisst CSR...) korrelieren. Aber das war früher einmal der strategische Vorteil von mitteleurpäischen Unternehmen: Nicht nur von Quartalsbericht zu Quartalsbericht huschen.
Heute zählt nur noch der shareholder Value in den großen AGs.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.853
1.018
Bayern & Tirol
Das ist aber auch schon länger überholt - der Nachfolger EVA ist doch auch schon wieder am Ausphasen... :rolleyes:

Ja, da werden immer neue Säue durch das Dorf getrieben und mit netten Namen benannt.
Langfristig Gewinnorientiert reicht, weil man dazu auch Mitarbeiter und Kundenorientiert sein muss und die Umwelt auch leben lassen muss. Wobei Langfristig größer als 10 Jahre sein sollte (eher eine Generation).

Juhu! Post 1001!
 

amazing

LEGO HON
13.10.2011
4.984
12
BLACK BOX
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Welche Angestellten zahlen ihre Flugtickets denn selbst?

Im Normalfall wird bei uns das Ticket von der Fa. gebucht , im Ausland wurde ich aber schon manchmal aufgefordert das ich das Ticket selber kaufen kann ,
damit ich zum nächsten Kunden fliegen kann .
Vorraussetzung ich bezahl das Ticket mit der Firmen CC in der Klasse C oder Y und keine Übergepäckkosten dürfen anfallen .
 
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Dieses Thema ist geschlossen.
Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
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