Das Problem, dass ich dabei sehe ist, dass verdammt schnell zu parteipolitischen Zwecken genutzt werden könnte, wenn das auf VO-Basis liefe, bei einem Gesetz müsste zumindest der Bundestag nochmal drüber.
Natürlich ist da noch nichts entschieden oder gar offiziell, aber zumindest nach Spahns Aussagen, kann man den Eindruck gewinnen, dass man da dem Alter viel (zu viel?) Gewicht verleiht.
Das Problem ist ja nicht nur die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs, sondern auch die grundlegende Infekionswahrscheinlichkeit. Es ist ja genauso wenig so, dass ein 80 Jähriger quasi automatisch auf der Intensiv landet, wie, dass ein 18 Jähriger das locker wegsteckt. Wenn jemand mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit an Covid-19 schwer erkrankt, dann ist das ein Argument. Wenn jemand aber z.B. aufgrund seiner Arbeit eine 50 mal höhere Wahrscheinlichkeit hat, sich anzustecken, dann ist das ein ganz gewichtiges Gegenargument.
Letztendlich muss man da wohl mehrgleisig fahren: ein Bewohner eines Pflegeheim muss genauso sehr vordringlich berücksichtigt werden, wie die Beamten und Angestellten des Katastrophenschutzes aber auch der systemrelevanten Berufe - das sind ja nicht nur die ganz offensichtlichen Sachen wie z.B. Justizvollzug, Fahr- und Begleitpersonal des ÖV, Lehrkräfte, Erzieher sondern auch so "banale" Dinge wie Verkaufspersonal von Supermärkten, Apotheken, o.ä. Wenn man will, dass diese Einrichtungen weiterhin offen und nutzbar bleiben, dann ist das irgendwie auch die logische Konsequenz: wer A sagt muss auch B sagen. Dahingegen kann man durchaus Personen wie meine 70 Jährige Mutter durchaus zurückstellen. Die Frau ist quietschfidel, wohnt auf dem Land, buddelt in ihrem Garten und das einzige, was sie wirklich "ärgert" ist, dass sie nicht mehr so ohne weiteres zum Bergsteigen oder Skifahren gehen kann. Bei der kommt es definitiv nicht auf drei Monate mehr oder weniger an.
Genau da glaube ich aber bei diesen Worten nicht so recht dran...
Vielleicht bin ich da etwas zu voreingenommen, aber für mich klingt das nach der typischen CDU-Masche: den Alten verpassen wir es per Gießkannenprinzip, die Jüngeren müssen dann die Zeche zahlen.