Bin letztes Jahr die Strecke OTP-Chisinau mit Nachtbus gefahren. War sicherlich Platz für 30 Leute, bei 10 Mitfahrern oder so. Bequem war aber was anderes... Hätte sogar gesagt, dass die Verbindung teurer war als der Nachtzug zurück nach Bukarest (4 Bettabteil). Dieser fährt aber nicht täglich mWn.
Dann mal mein aktueller Erfahrungsbericht, solange die Erinnerung noch frisch ist.
Ich bin am Freitag die Strecke Ungheni-Bukarest gefahren. Ich war vorher auf dem Weingut Mircesti, was ich empfehlen kann. Der Zug fährt ca. 17:00 Uhr in Chinsinau los, kommt gegen 20:00 Uhr in Ungheni an. Tickets gibt es auf der Webseite der rumänischen Bahn. Der Zug fährt täglich.
In Ungheni erfolgt die Umspurung. Ich durfte mir diese nicht vom Bahnsteig anschauen, sondern musste ins Bahnhofsgebäude. Die Fahrgäste, die bereits aus Chisinau kamen, blieben in dieser Zeit im Zug.
In Ort Ungheni kommt man nicht zu Fuß in Richtung des Pruth. Mein Versuch die Eifel-Brücke zu sehen, scheiterten an der Polizei, die sich nett enschuldigte, aber meine Papiere kontrollierte und die Daten abglich. Die Brücke ist halt ein noralgischer Punkt für die Versorgung von Moldau und der Südukraine. Daher kann ich die Sorge verstehen.
Gefahren wird mit alten moldawischen Wagen. Die im Wagen auf der rumänischen Seite eingesammelten Pässe waren alle rot, d.h. die Route ist wohl für Ukrainer uninteressant. Die Zahl der Grenzübertritte von der Ukraine nach Moldau bzw. der anderen Richtung beträgt ca. 200.000 pro Jahr, vor dem Krieg waren es 2,1 Millionen. Bei der Zollkontrolle für Zusteigende in Ungheni, die in einem gesonderten Raum erfolgt, war der deutsche Tourist der Einzige, der seinen Rucksack aufmachen durfte. Wahrscheinlich war ich zu exotisch. Die anderen Mitreisenden und ich haben uns darüber köstlich amüsiert. Verutlich wurde kontrolliert, ob ich zu viel Wein dabei hatte, was nicht der Fall war, da Purcari mittlerweile einen Versandhandel in Deutschland hat und man sich so das ganze Geschleppe spart.
Außerdem ist die Zugvariante wohl die Preiswerteste. Das was ich in Unterhaltungen gehört habe, bestätigt das, was Du schreibst. Ich habe 242 RON gezahlt, 116 dafür fürs Einzelabteil.
Die Zugstrecke wird von Leuten aus Moldau auch genutzt, um den Stau bei der Grenzabfertigung auf der Straße zu vermeiden. Es gibt auch eine Verbindung von Chisinau nach Iasi, die man auch buchen kann. Die Fahrt selbst war entspannt. Kurz vor 7:00 Uhr kam der Zug in Bukarest an, d.h. eine Verspätung von ca. 20 Minuten.
Wenn man es allerdings eilig hat, ist die Verbindung wohl nicht praktikabel.
Wie lange warst Du mit dem Bus unterwegs?
Meine Reihenfolge der Transportmöglichkeiten nach RMO und/oder zurück wäre 1. Flyone (auf dem Rückweg in Richtung Berlin allerdings mit bescheidenen Zeiten), 2. OS (wenn der Preis es zulässt) und 3. LO, wobei die Zugfahrt schon cool ist, aber man braucht halt viel Zeit. Mit Flügen nach RMO spart man sich jede Menge Zeit an der Grenze zu Rumänien. Wizz macht im aktuellen Bordmagazin Werbung für Moldau (zehn Gründe warum an dort gewesen sein sollte). Daher werden sie wohl bald wieder mehr Verbindungen aufnehmen.