DER Technikthread für unsere Fragen zu techn. Fragen rund ums Flugzeug!

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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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...vermutlich weil Hochdruck-Sauerstofffflaschen bei Beschuss nicht so toll sind.
Ausserdem kann man sich nicht auf eine Druckkabine verlassen, wenn sie u.U. durch Fremdeinfluss "perforiert" wird.
Militärluftfahrt ist doch eine völlig andere Welt.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
Eine Frage: wenn ich auf dem Gangplatz in einer Overwing Exit Reihe sitze (Boeing 738) und das Flugzeug evakuiert wird, wie soll ich mich verhalten?

Die Antwort vom Ryanair-Flugbegleiter: zunächst im Flugzeug bleiben und den Aussteigenden "helfen". Nur verstehe ich überhaupt nicht, wie man mitten im Flugzeug jemandem helfen kann. Andere Paxe würden von vorne und von hinten in die Exit Row strömen, ich würde sie durch meine Anwesenheit doch nur behindern? So viel Platz, dass einer in der Exit Row steht und andere an ihm vorbei ungehindert die Maschine verlassen, gibt's in der 738 auch nicht. Also kann ich weder im Gang noch in der Exit Row bleiben, oder?

Wie verhält man sich richtig in so einer Situation?
 

endlichpleite

Erfahrenes Mitglied
02.02.2018
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Nach der derzeitigen Planung der USAF, wird die B-52H (nach entsprechenden Modernisierungen) bis in die 2050er fliegen. Damit wäre das Muster dann 100+ Jahre alt. Warum? Mir ist klar, dass geringe Zyklenanzahl, Mod in Avionik und Triebwerken vieles möglich machen. Aber die haben doch vorher auch im 5-10-Jahrestakt neue Bomber entwickelt (B-47)
War die B-52 so ein gelungener Entwurf? Zwischen den Zeilen lese ich bei Wiki: nein.
Ist das Anforderungsprofil ausentwickelt?
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.014
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FRA
Ich schätze, die B-52 war einfach der letzte Bomber, den man noch kostengünstig in großen Zahlen produzieren konnte. Liegt wohl eher an der Art und Weise, wie der US-Militär Aufträge vergibt. Schade, dass Elon Musk kein Interesse an Waffenproduktion hat - da wären richtig revolutionäre Dinge zu erwarten :(
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.014
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FRA
ich bin kein Mil-Experte etc. aber ich denke mal laut:

wer braucht heute noch (Langstrecken-)bomber, und für was?
Um sie gegen Völker einzusetzen, die technisch nicht sehr hoch entwickelt sind, die aber über viel günstiges Kanonenfutter verfügen. Dieses Kanonenfutter muss kostengünstig getötet werden können, und dafür sind B-52 mit konventionellen Bomben prima geeignet. Gegen die Taliban und gegen den Irak waren die B-52 z. B. sehr effektiv.

Im Krieg geht's nach wie vor oft darum, möglichst viele feindliche Soldaten zu töten. Cruise Missiles und Stealth Bomber sind dafür viel zu teuer - da sind die Waffen mehr wert, als Menschenleben, die sie auslöschen sollen. So gewinnt man keinen Krieg gegen einen zahlreichen Gegner mit einer geringeren Wertschätzung für das Leben der eigenen Soldaten.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.577
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Dahoam
Nachdem die Wirtschaftlichkeit eines Flugzeugs beim Militär eine eher untergeordnete Rolle spielt sollte die Kiste reichen solange die Zelle das durchhält. Die Physik hat sich seit der Entwicklung nicht geändert, die Antriebstechnik ist nach wievor die gleiche und die Nutzlast sollte auch nicht sonderlich anders aussehen. Solange genug Ersatzteile vorhanden sind (sollten ja ausreichend von ausgemusterten Fliegern vorhanden sein) kann man die Kiste auch weiterfliegen. Flug- und Wartungspersonal hat das Militär auch jederzeit zur Verfügung. Auch hier gibt es keinen Druck die Anzahl zu reduzieren. Im zivilen Markt mit den geringen Margen wäre das alles undenkbar.

Und heutige Flugzeugentwicklungen sind sowieso ein Faß ohne Boden die Ewigkeiten dauern und am Ende viele Probleme machen. Ein Blick zum Tankerprojekt zeigt was los ist. Insbesondere wenn man Boeing ins Spiel bringt.
 
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bursche99

Erfahrenes Mitglied
14.07.2011
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MUC, near OBAXA
... Kanonenfutter muss kostengünstig getötet werden können, und dafür sind B-52 mit konventionellen Bomben prima geeignet. Gegen die Taliban und gegen den Irak waren die B-52 z. B. sehr effektiv.
again what learned 💡 https://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_B-52#Afghanistan hätte ich nicht gewußt / gedacht dass die in AFG im Einsatz waren... (va. mit "holding positions" und warten auf neue Ziele und so...)
Aber auch das ist schon wieder 20 Jahre her.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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351
Kann ich hier das bitte fragen. Heute war beim Anflug auf BRU starker Seitenwind, das Flugzeug schaukelte gut links rechts um die lange Gangachse. Der Flügel bewegte sich gut hoch unter runter und wir auch.
Der Pilot hat das Flugzeug sauber gelandet. Aber war passiert, wenn mitten bei der Landung noch mehr Seitenwinde kommen, z.B. wenn das Flugzeug aufsetzt?
Wie kontrolliert man sowas, wenn man nicht weiss, wann die naechste Böe kommt? Bin neugierig, danke.
 

planesandstuff

Erfahrenes Mitglied
08.01.2018
1.107
54
HAM
Kann ich hier das bitte fragen. Heute war beim Anflug auf BRU starker Seitenwind, das Flugzeug schaukelte gut links rechts um die lange Gangachse. Der Flügel bewegte sich gut hoch unter runter und wir auch.
Der Pilot hat das Flugzeug sauber gelandet. Aber war passiert, wenn mitten bei der Landung noch mehr Seitenwinde kommen, z.B. wenn das Flugzeug aufsetzt?
Wie kontrolliert man sowas, wenn man nicht weiss, wann die naechste Böe kommt? Bin neugierig, danke.

Solange das Flugzeug anfällig für Seitenwind, bzw. Änderungen des Seitenwinds ist, befindet es sich ja noch in einer Phase der Landung in der Durchstarten problemlos möglich ist. Dafür würde sich ein Pilot wohl entscheiden, sobald er merkt, dass es da zu plötzlichen starken Böen kommen kann. Wie das im Grenzfall aussehen kann, sieht man ja in dem bekannten Video von der LH in HAM. Wenn das ganze zu wild wird, wählt man im Zweifelsfall einen anderen Flugplatz.

Kritischer als wechselhafter Seitenwind sind aber Scherwinde, die ja auch schon einige Flugzeuge zum Absturz gebracht haben. Diese werden aber auch vom GPWS erkannt und es wird entsprechend gewarnt und sie können auch vom Boden aus erkannt werden.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.435
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*klugscheiss*
In Verbindung der zwei letzten Themen ist übrigens interessant, dass die B52 ihre Fahrwerke drehen, und bei Seitenwind "schief" aufsetzen kann.
Ein perfektes Design, dass sich leider nie weiter durchgesetzt hat.
 
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Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.138
2.920
Corona-Land
Ich habe mich etwas in die Reichweite eingelesen:
Die B52 kann/könnte wohl heute bis zu 42 Stunden (ohne Luftbetankung) in der Luft bleiben.
Mit den neuen Triebwerken können es fast 60 werden.

Reichweite 20.150 km (mit Zusatztanks)
Wirtschaftliche Geschwindigkeit 480kmh
USAF Forderung für neue Triebwerke: 40 Prozent höhere Reichweite
 
Zuletzt bearbeitet:

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.435
9.153
Ja, die B52 war schon ein krasses Design...

Leichtbau soweit getrieben, dass sie unbedruckt überall Falten wirft
IMG_C52148.jpg
IMG_C52169.jpg
IMG_C52149.jpg
Und wenn die lieferbaren Triebwerke halt klein sind, baut man ein paar mehr ein...
IMG_C52151.jpg

Hier übrigens der Grund für das drehbare Fahrwerk:
IMG_C52167.jpg
Damit der Flieger ganz ohne Hydraulik in der Steuerung auskommt, hat er nur ein mini-Seitenruder. Damit kann man halt bei einer Seitenwindlandung keine großen Korrekturen machen.

Immer wieder interessant, wie manchmal absolut auf die Spitze getriebenen Designs, sich doch über ewig lange Zeit als angemessen erweisen können.
Damals war halt die Grundidee, Flughäfen würden bereits kurz nach Kriegsanfang alle zerstört sein, Jäger damit nach wenigen Stunden obsolet (keine Endurance, brauchen Flughäfen). Mobile Boden-Luft-Raketen kamen nicht auf 10.000m, damit war man mit so einem Biest über viele Stunden praktisch unangreifbar, noch "the Day after" im Einsatz.

Die Bilder stammen übrigens aus Duxford, immer eine Reise wert.
 

hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.217
850
Der Pilot hat das Flugzeug sauber gelandet. Aber war passiert, wenn mitten bei der Landung noch mehr Seitenwinde kommen, z.B. wenn das Flugzeug aufsetzt?
Wie kontrolliert man sowas, wenn man nicht weiss, wann die naechste Böe kommt? Bin neugierig, danke.
Es gibt für die unterschiedlichen Flugzeugtypen jeweils so was wie eine maximale Querwindkomponente, die zulässig ist. Bis zu der Windstärke ist wohl sichergestellt, daß das Flugzeug das bei korrekter Bedienung handeln kann.

Was ansonsten passiert, wenn die Querwindkomponente zu stark wird und in einem sehr ungünstigen Moment passiert, konnte man beim bekannten Lufthansa Wingstrike Video sehen. Letztendlich wird das dann einen Durchstart erzwingen, evtl. wenn es übel kommt mit Wingstrike.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.756
6.768
Am Heck einer irischen Sardinendose habe ich gestern diese 4 "Stacheln" entdeckt. Zu meiner Verwunderung sind sie auch auf anderen Fotos einer 737 zu erkennen, mir wären sie bisher noch nie aufgefallen. Hat jede 737 diese Teile, und wozu dienen sie?

2021-11-20 09.34.28.jpg
 
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shortfinal

Erfahrener Maximierer
28.05.2010
3.710
462
STR
Das sind sog. Vortex-Generators (Turbulatoren), welche vereinfacht gesagt absichtlich für eine turbulente Luftströmung in dem dahinterliegenden Bereich sorgen, da diese im Vergleich zu einer laminaren Strömung länger an der Oberfläche anliegt bzw. später abreisst, sodass die Luftströmung an z.B. an dem Ruder dahinter anliegt.

Solche hat die 737 (wenn auch etwas kleiner) an einigen Stellen, z.B. auf dem Flügel oder unter den Cockpitfenstern.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.185
3.177
*klugscheiss*
In Verbindung der zwei letzten Themen ist übrigens interessant, dass die B52 ihre Fahrwerke drehen, und bei Seitenwind "schief" aufsetzen kann.
Ein perfektes Design, dass sich leider nie weiter durchgesetzt hat.

Die Boeings können das auch ohne drehbares Fahrwerk.

Ist bis max. Crosswind zulässig ohne Decrab aufzusetzen.

Es gibt dazu einige beeindruckende Videos im Netz (u.a. 747 und 777). Man denkt, es zieht die Reifen von der Felge.

Am Tag mit dem LH Zwischenfall in HAM ist eine AB 738 so gelandet (ist auf dem gleichen Video drauf). Sieht brutal aus, hat aber funktioniert.

Bei den Bussen ist das Fahrwerk dafür seitlich nicht dimensioniert. Gleiches gilt für die MDs.
 
Zuletzt bearbeitet:

endlichpleite

Erfahrenes Mitglied
02.02.2018
1.216
266
Das sind sog. Vortex-Generators (Turbulatoren), welche vereinfacht gesagt absichtlich für eine turbulente Luftströmung in dem dahinterliegenden Bereich sorgen, da diese im Vergleich zu einer laminaren Strömung länger an der Oberfläche anliegt bzw. später abreisst, sodass die Luftströmung an z.B. an dem Ruder dahinter anliegt.

Solche hat die 737 (wenn auch etwas kleiner) an einigen Stellen, z.B. auf dem Flügel oder unter den Cockpitfenstern.
Klingt nach einer nachträglichen Optimierung. Bekäme man das bei Neukonstruktion auch gleich so wie gewünscht hin?
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.185
3.177
Klingt nach einer nachträglichen Optimierung. Bekäme man das bei Neukonstruktion auch gleich so wie gewünscht hin?

Man versucht das natürlich immer.

Auf der anderen Seite werden die Zielkonflikte immer schwieriger: Langsamflugeigenschaften auf der einen Seite und Effizienz im Highspeedbereich haben halt grundsätzlich andere Designanforderungen.

Aktuelle Topkonstruktionen (A350, 787) sind aber schon sehr sauber.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.435
9.153
Das sind sog. Vortex-Generators (Turbulatoren), welche vereinfacht gesagt absichtlich für eine turbulente Luftströmung in dem dahinterliegenden Bereich sorgen, da diese im Vergleich zu einer laminaren Strömung länger an der Oberfläche anliegt bzw. später abreisst, sodass die Luftströmung an z.B. an dem Ruder dahinter anliegt.

Solche hat die 737 (wenn auch etwas kleiner) an einigen Stellen, z.B. auf dem Flügel oder unter den Cockpitfenstern.
Jein...
Turbulatoren gibt es auch, aber die sind viel kleiner (brauchen nur in der Grenzschicht zu wirken), so weit hinten am Rumpf ist die Grenzschicht längst turbulent.
Vortex Generatoren erzeugen (wie der Name sagt) starke Wirbel, die vor allem Energie aus der umgebenden Strömung zurück in die Grenzschicht transportiert, und damit Ablösungen verhindern.

Hier mal am Segelflugzeug:

Turbulatoren
IMG_2518.JPG

Vortex Generatoren
IMG_2506.JPG

Klingt nach einer nachträglichen Optimierung. Bekäme man das bei Neukonstruktion auch gleich so wie gewünscht hin?
Dassault hat viel Jahre damit geworben, Flügel zu haben die gleich "wie gewünscht" funktionieren, auch ohne Vortex Generatoren ;-)

Boeing nutzt sie systematisch, Airbus nicht. Ist wohl Geschmackssache, ob sie eine elegante, simple Lösung sind Probleme zu lösen oder das Flugzeug feinzutunen, oder ein Hinweis darauf, dass das Grundkonzept nicht so toll war.

Hier mal ein wirklich interessanter Bericht, was VGs bringen können:
https://www.experimental.ch/wp-content/uploads/2020/10/VGs-Lancair-Legacy-Original-2-29.10.2020.pdf