Außerdem hat so ein Klugscheißer neben mir die ganze Zeit, bekrittelt, dass er persönlich ja wesentlich dreidimensionaler malen würde und irgendwie die Dynamik bei manchen Bildern fehlen würde.
Da ich zu wichtigen Geschäften in Zürich weilte, mich mein Drogenpusher aber leider versetzte, dachte ich ein bisschen Kultur könne mir nicht schaden... Also ab in Kunsthaus Zürich, mal schauen was so geboten wird. Irgendwie lockte mich schon die Dauerausstellung von Giacometti, denn einen Magenbitter hätte ich nach all dem Satziki und Suvlaki und wie das ganze schweizer Essen so heißt (bezeichnend für die Schweizer Sprache ist ja das "i" am Ende jedes Wortes) durchaus brauchen können. Allerdings fiel mein Auge am Schalter auf eine Sonderausstellung, in der ganz offensichtlich Bilder von Kindern und geistig gehandicapten Menschen gezeigt wurden und da ich nun einmal ein sozialer Mensch bin, entschied ich mich für die wohl von einem Schweizer Spielkartenhersteller gesponserte Ausstellung namens Pik-Asso.
Schon beim emporklimmen der Treppen zum Ausstellungsraum fiel mir eine Person auf, die schnaubend und triefend vor Anstrengung Treppe für Treppe erkämpfte und mit jeder gewonnenen Stufe ein erschöpftes "krrrzzztllll" von sich gab. Gehandicapt wurde das arme Wesen dadurch, dass es eine überdimensionale Schultertasche mit sich schleppte und jetzt kommt der Knaller!!! An dieser Tasche befand sich ein Anhänger auf dem deutlich sichtbar das Wort "Vielfliegertreff" prangte. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, pirschte ich mich an und stellte mich mit den Worten "Guten Tag, ich bin flysurfer, ihr Forenchef" vor. Das arme, eingeschüchterte Wesen fiel ganz in sich zusammen und antwortete in einem gar absonderlichen Dialekt "Mein Gott!!!", woraufhin ich es beschwichtigte und ihm erklärte, dass es ruhig nur fly zu mir sagen könne...
Wir schlenderten also durch die Ausstellungsräume und unterhielten uns über Lounges, Meilenmißbrauch, Realmarktquittungen auf Parkplätzen sammeln und die hervorragende Kartoffelsuppe in der Business-Class-kounge in DUS und ganz Kenner bewunderten wir die kindlichen Exponate und beschlossen, den kleinen Rackern ein bisschen mit unserem fundierten künstlerischen Wissen und Können unter die Arme zu greiffen. Ich gehe ja nie (!!!) ohne mehrere farbige Textmarker in Kunstausstellungen, da ich ja immer etwas zu verbessern finde und dann auch so frei bin, nicht so ganz gelungene Werke ein bisschen auszubessern. Besonders das Werk "La fenetre ouverte" (Die fette Grüne) empfanden wir durchaus als verbesserungswürdig und so taten sich Dick Schädel und ich keinen Zwang an und verschönerten das Kunstwerk mit ein paar locker hingeschwungenen Pinselstrichen. Aus diesem kleinen Pablo wird sicherlich mal ein ganz passabler Strassenmaler, wenn er sich ein bisschen unsere Verbesserungsvorschläge zu Herzen nimmt. Aber schaut selbst!