Es gibt keine Strommangellage wenn es durchgehend stabil Strom gibt. Ist schlicht der falsche Begriff.
Was den Strompreis angeht…
Ich hab mir mal die Arbeitspreise meines Stromanbieters EWE rausgesucht, der gleichzeitig mein Grundversorger ist - und ich bin nie gewechselt.
Ist sicher zumindest flächenmäßig einer der großen Anbieter mit Kundenbasis im einstelligen Mio-Bereich, liefert seit Jahren nur noch Ökostrom im Bereich unter 100.000 kWh/Jahr.
Rechnung 2019: 21,59 Ct/kWh
Rechnung 2020: 22,23 Ct/kWh (2 Jahre)
Rechnung 2021: 22,23 Ct/kWh
Rechnung bis 06/2022: 22,59 Ct/kWh (1 Jahr)
Rechnung ab 07/2022 18,87 Ct/kWh (Abschaffung EEG-Umlage dank der russischen Invasion)
Rechnung 2023: 32,02 Ct/kWh (1 Jahr)
Rechnung 2024: 29,62 Ct/kWh (1 Jahr)
Rechnung 2025: 28,89 Ct/kWh (Vertrag)
Rechnung 2026: irgendwas mit. 27,xx Ct/kWh (bereits verlängert, 2 Jahre)
Jahre sind immer bis zum 06.12. des Jahres gemeint (jährlicher Vertragsablauf/-wechsel)..
Erstmal kann ich für mich feststellen, dass es keine Verdopplung gegeben hat und ich tatsächlich seit 2022 wieder sinkende Preise erlebe.
Merit Order ist für Energieversorger wichtig, die an der Strombörse einkaufen. Ein Großteil der Energieversorung (90%) wird aber über PPA (langfristige Verträge) gedeckt. Und Merit Order spielt auch auf meiner Ebene erkennbar keine Rolle, da Laufzeitverträge.
Ich war selbst nach der russischen Invasion (nicht Ausbruch des Donbass-Krieges) nie ansatzweise in einem Bereich, wo es den 40 Ct-Deckel der Bundesregierung gebraucht hätte, tatsächlich sanken in 2022 meine Stromkosten durch Abschaffung der EEG-Umlage auf ein unerwartet niedriges Niveau.
Vielleicht auch mal ein Beispiel, wie der Energiebezug bei einem großen Stromversorger wie EWE 2024 aussah (Screenshot aus meiner Rechnung)
Anhang anzeigen 315751
Man erkennt, dass die Lage eines Versorgungsgebietes wenig mit der Herkunft der zugekauften Strommengen zusammenhängt und welch doch eher untergeordnete Rolle die deutschen Energieerzeuger spielen. Das gelingt durch das europäische Verbundnetz.
Der EEG-geförderte Anteil (dunkelgelb) betrug
2022 57,2%
2023 58,9%
2024 50,9 %
Und zum Vergleich nochmal die Angabe aus 2019:
Anhang anzeigen 315753
Um das mal nicht so sehr an einem Energieversorger festzumachen:
Also Deutschlandweite Anteile an der Strommenge (inkl. Importe) - Vergleich 2019 (1. Wert) und 2024 (2. Wert)
Sonstige fossile Energieträger von 2,4% auf 1,4%
Kohle von 38,1% auf 25,5%
Gas von 10,2% auf 12,1%
Kernenergie von 12,7% auf 1,5% (nicht 0%!)
EE mit Herkunftsnachweis (ohne Förderung) von 3,5% auf 10,4%
EE mit EEG-Nachweis (mit EEG-Förderung) von 33,1% auf 49,1%