Es ist viel los auf der Südseite des Frankfurter Hauptbahnhofs: .. Stoßstange an Stoßstange stehen die bunten Fahrzeuge am Busbahnhof, der nicht viel mehr ist als eine Bordsteinkante am schmuddeligen Nebenausgang des Hauptbahnhofs.
Fahrgäste mit Koffern im Schlepptau und gedruckten Tickets in der Hand müssen hin- und hereilen, um die Schilder an den Frontscheiben der Busse lesen zu können. Nur eine Dönerbude bietet Schutz vor dem Nieselregen.
So sieht es aus, das etwas chaotische Gesicht einer Branche, die es erst seit knapp eineinhalb Jahren gibt, die seitdem rasant gewachsen ist – und die bald an ihre Grenzen stoßen dürfte. ..
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Doch die Bahn hat eine neue Idee, wie sie an dem wachsenden Geschäft verdienen kann: mit dem Betrieb von Bushaltestellen direkt neben den Bahnhöfen. Berlin-Südkreuz war der erste Streich.
Auf dem konzerneigenen Gelände bietet die Bahn eine Bushaltestelle mitsamt Bänken, Häuschen, Vitrinen und der direkten Nachbarschaft zu Schiene, Parkplätzen, Geschäften an. Acht Euro je Bus sind dafür fällig. Als Nächstes ist Kassel-Wilhelmshöhe an der Reihe.
Für solche Premium-Busbahnhöfe würden die Anbieter auch zahlen, wie die Branche wiederholt signalisiert hat. "Wenn es durchdachte Konzepte in attraktiven Lagen gibt, sind wir bereit, Nutzungsgebühren zu zahlen", sagt Putsathit von MeinFernbus. In den kommenden Jahren will die Bahn solche Haltestellen in 20 bis 50 deutschen Großstädten aufbauen, wie ein Sprecher ankündigt. Viele Bahnhofsvorplätze gehören aber nicht ihr, sondern den Städten – dort muss die Bahn mit ihnen über eine Pacht der Grundstücke oder einen gemeinsamen Betrieb der Busbahnhöfe verhandeln. ..