@FliegenFliegenFliegen: Ich hoffe, Du hast es rausgeschafft. Wenn mich nicht alles täuscht, hat der Health Code am Flughafen (Eingangstür in die Halle) nichtmal interessiert. Dafür alles für die Rückkehr nach Deutschland, ein LHG-Mitarbeiter hat auch mal unmittelbar vor dem Checkin geprüft. Insgesamt schien es mir aber kein Problem rauszukommen, so denn nur der Flieger da steht. Man könnte auch sagen, es machte ein wenig den Eindruck, man sei froh, Ausländer wieder loszuwerden. Air China Lounge (eine Ebene über Abflugebene) hatte auch ungefähr zur Abflugzeit geöffnet.
@UniformSierra1: Tianjin kenn ich ein wenig von vor 14 Jahren, als mir bzw. meiner Firma dort ziemlich moderne, neu gebaute Büroräume im Zentrum der TEDA/Binhai New Development Area angeboten wurden. Ist aber letztlich aus personellen Gründen nichts geworden, obwohl bzw. gerade weil wir zu diesem Zeitpunkt zufällig exzellente Kontakte hatten.
War aber noch eine andere Zeit.
Was Lücken im Tracking-System angeht, so haben alle mal ganz fest die Augen zugemacht, als ich zum Eintausch gegen einen Werksausweis meinen Pass rausgeben sollte und ungeschickterweise ein deutscher Zweitpass sichtbar wurde…
Gilt auch für Chinesen, die aus dem Ausland einreisen.
Grundsätzlich gibt es IMHO folgende Varianten (die Gruppen werden z.T. auch bei der Einreise am Flughafen in unterschiedlichen Gattern gehalten):
a) Wohnsitz in Provinz mit Internationalem Flughafen (z.B. Shenzhen, Shanghai, Peking, Tianjin, Guangzhou)
b) Wohnsitz in anderer Provinz
c) Ausländer ohne Wohnsitz
x=Zeit in Zentralquarantäne Einreiseprovinz
y=Zeit in Heimquarantäne im Kreise der Familie und unter Aufsicht des Nachbarschaftskomitees oder für Ausländer weiterhin Zentralquarantäne
z=Zeit in Zentralquarantäne Zielprovinz
a) x+y
b) x+y+z
c) x+y oder x+y+z (Je nach Reiseziel)
Zu welcher Herde man gehört, wurde bei mir in der Quarantäne jedesmal per Zettel an der Zimmertür markiert, dazu das Haltbarkeitsdatum (also das Enddatum).
Wenn es z gibt, so reist man dazwischen zur Zielprovinz mit öffentlichen Verkehrsmitteln um anschließend wieder ggf. in Quarantäne zu sein. Die Provinzen haben/hatten? (gab da irgendwas mit Vereinheitlichung) jeweils eigene Regeln, je nachdem, woher man anreist. Provinzen mit internationalem Flughafen sind also noch relativ einfach, alles andere ist ggf. nochmals erhöhter Aufwand.
Auf alle diese Varianten folgt dann noch die Health Monitoring-Phase. Bei Ankunft (Tag=1) gab es PCR-test Nr. 1 in China, 4 in 14 Tagen Quarantäne, die letzten beiden Einreise-PCR im Health Monitoring. Die Tage sind dabei genau festgelegt.
Ich war für diese Tests immer im Shanghai East Hospital, dass wir aus einer Liste ausgewählt hatten, weil es nah zum Hotel lag und auch Sonntags und vormittags geöffnet hatte (die Öffnungszeiten unterscheiden sich). Ablauf dort (separater Bereich für Ausländer): Registrierung (man erhält eine Magnetkarte für den Automaten) und braucht dafür bereits eine chinesische Telefonnummer (!) und den Pass - mit der Karte hatte quasi eine Krankenkassenkarte, mit der alle Leistungen verknüpft wurden, dann lange Anstellen, wo mir der PCR-Test „verschrieben“ wurde und - natürlich nur auf Chinesisch - mein Einreise-Flug abgefragt wurde, danach anstellen bei der Entnahmestelle - das ging dann in 5 min. Zeitaufwand gesamt etwa 4 h bei mir.
Je nach Herkunftsland bzw. der Freundlichkeit China gegenüber ging es für die Probanden auch zum Thorax-Röntgen oder CT - ich hab mich mit einem Australier unterhalten, der dort schon seit dem frühen Morgen seine Runden drehte.
Den Ausdruck des Ergebnisses konnte man dann 24 h später abholen lassen, denn wir selbst kamen ohne den noch nicht vorhandenen Health Code nicht zu den Automaten im Gebäude, wo das mit Hilfe unserer Chipkarte ausgedruckt werden konnte.
Es gab auch eine Zeit, da wurden Einreisende primär aus Kapazitätsgründen entweder schneller in die Zielprovinz verfrachtet oder auch von Shanghai direkt in die umliegenden 3 Provinzen gefahren. Übrigens einer der Gründe, warum in Shanghai immer etwas progressiver und kürzer in Sachen Quarantäne war.
Ich hätte zwecks Bauaufsicht das „unwiderstehliche“ und definitiv 2020/2021 ziemlich außergewöhnliche Angebot, nach Yichang (30 km flußabwärts vom Drei-Schluchten-Damm), Provinz Hubei, Hauptstadt der Provinz ist das nun weltberühmte Wuhan) zu reisen. Meine PU-Letter waren auch alle vom dortigen Foreign Affairs Office (aber man muss deshalb nicht dort erscheinen, sondern darf auch in z.B. Shanghai bleiben!), da der chinesische Firmensitz unseres Projekt-Lieferanten dort ist.
Das hätte zum Anfang (also zu dem Zeitpunkt, an dem überhaupt wieder eine Einreise möglich war) bedeutet:
2 Wochen Einreisequarantäne Shanghai (oder aber z.B. auch 3 Wochen Guangzhou) - je nach Verfügbarkeit von Flügen
2 Wochen Quarantäne in Yichang (Provinz Hubei traute offenbar nicht ganz Shanghai)
2 Wochen Health Monitoring
Im Health Monitoring hätte ich nach besonderer Genehmigung den Zielbetrieb betreten dürfen. Real braucht das auch etwa 3-4 Tage, bevor da alles beschlossen ist und der Werksschutz einen durchlässt.
Das Ganze bei 60 Tage-Visa (mit möglicher Verlängerungsoption um weitere 60 Tage) - ich hab das nicht gemacht, da war eine für mich machbare Grenze überschritten, da ich mindestens monatlich in Deutschland beim Arzt aufschlagen muss.
Ich sag es mal so: jedes Land ist anders.
Geimpft oder nicht geimpft spielte zumindest letztes Jahr in China erstmal _keine_ Rolle (chinesische Impfstoffe wären ein leichter Vorteil im Verfahren gewesen), wäre also ein theoretisch machbares Reiseziel auch für ungeimpfte Menschen gewesen. Ich mit meinen 2xAZ (mit Prio 2 sehr früh geimpft) mit genau 8 BAU/ml (also Non-Responder) galt zumindest zu dem Zeitpunkt in Deutschland als quantitativ vollständig geimpft. Qualitativ ist das in meinem Fall aufgrund Immunsuppression bis heute nach inzwischen 5 Impfungen Blödsinn (nun mit maximal 343 BAU/ml zuletzt vor 3 Monaten, nun also low-responder). einreiseanmeldung.de wollte bezüglich China nichts wissen, die Schweizer für den Transit in Zürich schon etc. - ein Flickenteppich, ich hatte aber mit meinen 2 x AZ schon bei der ersten Reise formal die Voraussetzungen für Quarantänefreiheit bei der Rückreise erfüllt.
Ebenso galt zumindest keine Maskenpflicht im Freien, wohl aber in geschlossenen Räumen und offiziell auch auf Arbeit. Da kenne ich in der Zeit Länder wie Singapur oder Indonesien erlebt, wo Maskenpflicht (bis auf wenige Tatigkeits-Ausnahmen wie Jogging/Sport) im Freien galt. Außerdem Livemusik auf dem Platz beim Paulaner Brauhaus Pudong - Zeiten, als in Deutschland keine Konzerte stattfanden, schon garnicht auf der Straße ohne Kontrolle der Zuschauer und schriftliches Hygienekonzept. Das Abstandsgebot war unbekannt, man trug wenn dann einfachen MNS, kein FFP2+ - was bei mir als Organtransplantierten zu leichter Unwilligkeit führte, als ich meine 3M FFP3 bei Ankunft in der Quarantäneunterkunft gegen irgendeinen MNS tauschen sollte.
In der Quarantäne wurden wir übrigens schriftlich belehrt (dieser Zettel, der erst auf Chinesisch und dann nochmal auf Englisch verteilt wird, wenn man mit Chinesisch nichts anfangen kann), dass man u.a. keine Medikamente nehmen dürfe, die Covid-Symptome (Kopfschmerzen, Fieber etc.) unterdrücken könnten. Ebenso kein scharfes Essen (Temperatur/Blutdruckveränderung) oder auch keine Glasbehälter (wohl wegen Selbstmordrisiko…). An meine 2 redundant für jeweils 2 Monate (inkl. Contingencies bei Wegfall von Flügen) gepackten Tablettenpakete inkl. systemisch wirkender Immunsuppressiva hat sich eigenartigerweise nie jemand gestört. Ich hatte mir, weil ich etwas Sorge bzgl. der Einfuhr der bei mir lebensnotwendigen Medikamente hatte, meinen letzten 7-seitigen Arztbrief vom Fachübersetzer (chinesische Medizinerin mit deutscher Ausbildung und Fachübersetzerstempel - schwierig zu finden!) auf chinesisch übersetzen lassen, das ist nämlich nicht nur medikamentenrechtlich in seltenen Fällen ein Problem sondern in diesem Fall ggf. auch aufgrund des Warenwertes. Hat aber letztlich bisher auch in diesen 4fach-Mengen nie jemanden gestört.