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Ich habe diesen Flug nicht erwähnt und er erzeugt auch keinen Ärger bei mir, da SQ, völlig im Gegensatz zu EK, nach meiner Auffassung unter einigermaßen "fairen"/vergleichbaren Bedingungen produziert.
Ok also liegt letztenendes hier mal wieder der Hund begraben und am Ende der Argumentation kommt wieder die Notkeule, dass EK zu unfairen Bedingungen arbeitet.
Ich tue mal folgendes und kopiere einen Beitrag von mir selber rein, den ich zu einem ähnlichen Thema vor 3,4 Tagen auf a.de im Emirates-Thread verfasst habe. (Schreibfaul, weil ein wenig länger)
Moin "vielfliegertreff",
ich kann deiner Argumentation sehr gut folgen, dass es dich nervt, wenn jahrelang ohne eigentliche fachliche Begründung eine Airline wie Emirates abgefeiert wird und sogar Schadenfreude sichtbar wird über die offensichtlichen Probleme, die das z.B. Lufthansa bringt. Ist ein wenig so wie die "Fussballfans", die auf einmal den FC Bayern hypen, weil Pep Guardiola so geile Anzüge trägt und sonst eigentlich keine Ahnung davon haben. Find ich selber furchtbar. Deine Hinweise auf die Arbeitsbedingungen sind richtig und wichtig.
Aber es sind eben zwei Dinge, ob du ohne nachvollziehbare Begründung einer Airline / einem Verein nacheiferst oder ob du aus deiner Sicht stichhaltig belegen kannst, wo du die Vorzüge siehst bzw. Nachteile bei anderen.
Ich will einfach nochmal aus meiner Sicht darstellen, warum es mir manchmal so vorkommt, dass die eher "EK-abgeneigten"-Forumsteilnehmer versuchen, einen alten Status-Quo aufrecht zu erhalten.
Ich bin selber Bergbau-Ingenieur und war im Laufe meines Studiums noch auf den letzten Kohlenzechen an der Saar und der Ruhr am malochen. Die deutsche Steinkohle wird 2018 ihre Produktion einstellen. Warum?
Weil ein deutscher Steinkohlenbergbau in Tiefen bis zu 1600m (Bergwerk Ost, Hamm, Fördereinstellung 2010) bei einer Unfallkennziffer unterhalb der des übertägigen Gewerbes (!) nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Wir Deutschen haben uns entschieden, Steinkohle zu 100% zu importieren aus Ländern wie Kolumbien, Südafrika oder Polen. Von den unmenschlichen Bedingungen der Chinesen unter Tage reden wir besser gar nicht (offizielle Zahlen gibt es nicht, aber x1000 Tote sind da jährlich zu beklagen).
Kein Mensch prangert in Deutschland die unlauteren Bedingungen für die Kumpel unter Tage an, deren Rohstoffe wir alle hier schätzen.
Und dennoch, und das ist hier das entscheidende, hat die RAG, die alte Ruhrkohle, rechtzeitig begriffen, dass man selber nicht mehr wettbewerbsfähig fördern kann, aber ein Know-How, ein jahrzehntelanges Wissen vermarkten kann (RAG Mining Solutions GmbH gegründet). Dazu zählen das beste Equipment der Welt, das beste Grubenrettungswesen, die besten Fördersysteme und Strebausrüstungen und und und. Klingt für mich genau nach einer Lufthansa Technik, oder? Kein anderes Land der Welt war und ist in der Lage, unter den bekannten Bedingungen und unter den Sicherheitsstandarts Kohle abzubauen - sollten wir doch Kapital draus schlagen können, wenn wir es selber gar nicht mehr tun, oder?
Lange Rede kurzer Sinn - wir sind uns einig, dass wir in manchen Branchen nicht mehr gegenhalten können, sei es im Bergbau oder der Luftfahrt. Daraus folgt im Bergbau also das, was wir alle als Strukturwandel kennen und das Ruhrgebiet sich wandelt in die Richtungen Tourismus, Hightech oder Dienstleitungsgewerbe.
Warum halten wir so krampfhaft daran fest, dass auch in der Luftfahrt alles so bleiben muss, wie wir es aus dem letzten JH. gewohnt sind? Warum nehmen wir nicht hin, dass andere eben nunmal "andere" (ich sage bewusst nicht bessere) Bedingungen haben, um ein Produkt auf dem Weltmarkt zu platzieren? Wir gehen daran nicht zugrunde. Auch keine Lufthansa. Wir wandeln uns und begreifen die Änderungen als Chance. Ich arbeite täglich mit alten Kumpel von der Ruhr zusammen, die es zwar traurig finden, dass die Steinkohle bald in der Form Vergangenheit ist, aber eben nach vorne geschaut haben. Deshalb sind wir im Endlagerbergbau. Denn damit werden wir die nächsten 100 Jahre + x noch beschäftigt sein.