Nachdem ich inzwischen auch meine erste easyjet-Erfahrung hinter mir habe, komme ich aus dem Staunen kaum mehr raus. Man "hört" ja einiges von Billigfliegern, aber ich hatte mit anderen noch nie ein solches Niveau erlebt. Ich kürze es ab, weil die vielen Kleinigkeiten für sich genommen (z.B. in VIE 15m die angedockte (!) Fluggastbrücke entlanggehen, um dann doch nicht dort einzusteigen, sondern die Treppe runter und das Vorfeld im Regen entlang zu latschen...) nicht der Rede wert wären, also nur das Highlight gestern ab SXF in der "Gefängniszelle", bevor man auf das Vorfeld geschickt wird:
Bei zwei Passagieren wird die Größe des Handgepäcks beanstandet, weil dieses nur mit Nachdrücken in die Probeform passt. Die Frau, die dort mit dem Bordkarten-Scannen beschäftigt ist, schreit die beiden an, sie müssten dafür Geld zahlen. Das lief lautstark in einem äußerst unfreundlichem Befehlston in recht schlechtem Englisch ab, an Höflichkeit nicht zu denken ("If not fit, you must pay!"). Der Kollege daneben nahm sich dann der beiden Passagiere an. Diese (und auch andere drum herum) verstanden das Problem nicht, schließlich passte der Koffer ja in die Form... Also begann die Diskussion, der Mitarbeiter griff den Koffer und schmiss (!) ihn zur Probeform, der Fluggast solle noch mal zeigen, ob er reinpasst oder nicht. Die Bordkarte sollte nochmal ausgehändigt werden, woraufhin der Passagier das Handy mit dem Barcode übergab, das dann aber unter purer Provokation einbehalten und erst bei der vierten Aufforderung zurückgegeben wurde.
Währenddessen die Kollegin: Sie rief in die Menge, man möge noch dichter zusammenrücken, damit noch mehr Leute in den Wartebereich passen - dabei hat sie aber natürlich dem daneben stehenden Passagier direkt ins Ohr gebrüllt, statt ein Mikro zu verwenden. Jemand rief aus der Menge zurück, man könne ja nichts dafür, wenn der Raum zu klein sei, woraufhin die Dame diesen u.a. mit dem Begriff "Spast" beehrte.
Es ging dann zwar noch weiter, aber getoppt wurde dies dann nicht mehr...
Ich weiß ja nicht, ob ich einfach ein verwöhnter Fluggast bin, der sowas bisher nie in einer ähnlichen Art erleben musste und Mitarbeiter an Flughäfen und/oder Airlines tendentiell mit dem Bild eines höflichen Auftretens verbindet. Wenn das aber Alltag ist, weiß ich endlich ganz genau, wofür ich 25 Euro mehr zahle, wenn ich Austrian statt easyjet nehme (auch wenn mich die Mozart-Musik beim Boarding und vor dem Aussteigen bei Austrian zur Weißglut treibt...).
Es kann auch sein, dass dies SXF-typische Zustände sind, bei der Ankunft machte das Bodenpersonal auch nicht wirklich den Eindruck, sich zum "Service"personal zu zählen.