Tag 7 (Teil 1, Fahrt nach Fredericksburg)
Heute stand ein Tag mit in der Summe längeren Autofahrten durch „Deutsch-Texas“ an.
Auf dem Zimmer frühstückten wir lediglich eine Banane, ein paar Trauben und Kaffee. Um Viertel nach neun verließen wir das Hotel. Der Parkplatz war schon fast leer und das Wetter grau, aber warm. Später sollte es sonniger werden.
Erstes Ziel war Fredericksburg, ein 1846 von deutschen Auswanderern gegründeter Ort. Bei Amerikaner ist der Ort bekannt für deutsche Kultur, Restaurants, Geschäfte etc. Wir wählten absichtlich eine Route durch eine dünn besiedelte, hügelige Gegend. Einige Farmen und Wohngebiete sahen heruntergekommen aus. Wir erspähten Trump-Plakate, Promises kept, etc.
Lange hatten wir mit uns gerungen, ob es Sinn ergibt, nach Fredericksburg zu fahren. An Zugang zu deutschem Essen etc. mangelt es uns keineswegs. Gestern hatte ich +1’s Chefchef um seine Meinung gebeten, er berichtetet euphorisch und positiv über den Ort. Zudem erzählte er von der deutschen Brauerei Altstadt und vielen Weingütern. Ich musste gestehen, von texanischem Wein nie großartig gehört zu haben. Er meinte, gerade als Deutscher würde es Sinn ergeben, sich einmal einen deutschstämmigen Ort anzuschauen.
Erster und einziger Zwischenstopp auf dem Weg nach Fredericksburg war nach ca. 100km Johnson City. Heimatstadt von Lyndon B. Johnson, was wir aber erst durch entsprechende Hinweisschilder erfuhren.
Grund für unseren Besuch war lediglich der Hunger. +1 hatte aus dem Auto heraus nach einem lokalen Burger-Lokal gesucht, wir hatten heute keine Lust auf eine Kette.
Die Wahl fiel auf Fat Boys Burger. Der Laden öffnete um 11:00 Uhr und wir kamen so gegen 11:03 Uhr an.
Hier von außen.
Und von innen.
Für den Namen Fat Boy stand wohl das gleichnamige Modell von Harley-Davidson Pate und nicht der übermäßige Konsum der angebotenen Produkte.
Die Karte war umfassend.
Um kurz auf
@globetrotter11 's Anmerkung zurückzukommen, auch hier wird es mit dem Veggie-Day schwer.
Auf den Tischen gab es weitere Angebote. Im Vergleich zu Austin – und erst recht zu NYC – war ein Preissturz zu beobachten. Die für den Wein aufgerufenen Preise überraschten mich jedoch. Wie gesagt, mir war Wein aus Texas bislang kein Begriff.
Wir bestellten einen einzelnen Original Fat Boy Burger sowie einen Jr. Fat Boy Burger als Menü.
Die Burger waren sehr solide bis gut. Weniger durch und mit einem anderen Käse wären sie richtig gut gewesen.
Während wir als Gäste mit der Bestellnummer 3 nur ca. 10 Minuten warten mussten, füllte sich der Laden mit der Zeit. Die Wartezeiten gingen schnell nach oben. Vor der Tür stand ein Schild, es handele sich nicht um einen Fast-Food-Laden, gute Burger samt Beilagen benötigten Zeit.
Das Publikum war ein völlig anderes als in NYC und Austin. Einige Texas-Rentner, wie aus dem Bilderbuch und nicht minder konservativ anmutende jüngere. Hinter uns wurde über Pistolen und Gewehre gefachsimpelt, insbesondere über deren Gebrauchtkauf.
Auf der Weiterfahrt in Richtung Fredericksburg sahen wir auf dem ca. 50km langen Weg viele Weingüter.
Nach ein paar Minuten des Suchens, kamen ein paar wenige Reben ins Blickfeld.
Mit der Zeit fielen uns immer mehr deutsche Straßennamen auf.
Ankunft in Fredericksburg.
Wir parkten den Mietwagen auf einem öffentlichen Parkplatz und erkundeten die Main Street zu Fuß. Der erste Blick fiel auf das Sozialhaus, ein Restaurant mit Sandwich, Pizza, Salat etc. im Angebot.
Wir sichteten den Stadtplan und starteten unseren Rundgang.
Die Brezeln einer kleinen Bäckerei überzeugten und beim ersten Anblick nicht.
Dieser Taschenladen rief Neugier hervor.
Wir schauten uns innen um. Das Besondere an Concealed Carry Handbacks konnte ich auf die Schnelle nicht entdecken.
Diese kleineren Taschen fand ich interessant und deren Zweck erkannte ich sofort.
Tatsächlich schlug +1 zu und kaufte eine kleine Umhängetasche (ohne Foto), uns gefiel das Leder und die Qualität.
Weiter die Hauptstraße entlang.
Ein paar Läden mit Deutschland-Bezügen fielen uns ins Auge.
Wir besuchten den Laden eines Winzers. Im Eingangsbereich wurde Glühwein beworben.
Die Weine waren nicht die günstigsten, die meisten Flaschen kosteten um die 35 Euro. +1 meinte dafür gäbe es zu Hause auch eine Flasche Pauillac o.ä.
Ohne zu probieren, wollte ich nicht zuschlagen. Beim Autofahren verfolge ich eine strikte 0,0 Promille-Politik und +1 war nicht in der Stimmung für eine Weinprobe allein. Auch die Tipps des Chefchefs halfen nicht weiter. +1 hatte gefragt, welche Tropfen in Texas besonders gelängen. Die Antwort war, rot und weiß ginge beides, in Europa wäre der Wein aber deutlich besser.
Nun liefen wir die Hauptstraße auf der anderen Straßenseite zurück.
Montabaur ist Partnerstadt. Mit kamen sofort Staus auf der A3 in den Kopf.
Wir erreichten den Marktplatz.
Dort gibt es eine kleine Kirche
Einen Maibaum sowie Gemeinschaftsflächen auch.