Tag 16 und 17 (Rückreise)
Heute stand die Rückreise mit der LH401 an, Abflug 15:55 Uhr. Den Morgen wollten wir gemütlich verbringen, aber dennoch nutzen. Als der Wecker gegen 8:00 Uhr unseren Schlaf beendete, bereitete ich zunächst einen Kaffee zu und schaute aus dem Fenster. Das Wetter hatte sich im Vergleich zum Vorabend leider gar nicht gebessert, grau und regnerisch,
Mit zwei geliehenen Regenschirmen zogen wir los. Der Regen hatte die Straßenhändler auf der Canal Street offenbar weggespült (bzw. deren Kunden).
Nach ca. 25 Minuten Fußmarsch erreichten wir unser erstes Ziel. Russ & Daughters in der Houston St., bekannt für Bagel mit Lachs.
Wir zogen eine Nummer und warteten artig.
Eine überraschend große Süßwaren-Sektion fiel mir ins Auge.
An der Reihe verzichteten wir auf den Lachs und orderten einen getoasteten Sesam-Bagel mit Frühlingszwiebel-Frischkäse sowie einen Black and White Cookie. Ich hatte kürzlich gelesen, dieses Gebäck sei NYC-typisch – war mir bislang nie aufgefallen.
Bei Russ & Daughters gibt es keine Sitzgelegenheiten, weshalb wir nach einer Lokalität Ausschau hielten, die erstens Aussicht auf guten Kaffee bietet und zweitens ermöglicht, dort unser Frühstück ohne allzu schlechtes Gewissen zu verzehren.
Bereits auf dem Hinweg war mir das an einen Whole Food Market angeschlossene Café „La Colombe Coffee Roasters“ aufgefallen.
Das Café entsprach den Kriterien und gefiel uns. Durch eine Glaswand war eine Rösterei zu sehen.
Wir bestellen Cappuccino, wählten einmal Nizza und einmal Bowery Blend Bohnen.
In einer stillen Ecke verzehrten wir unseren Bagel. Solide aber leicht schwächer als bei Best Bagel & Coffee oder Liberty Bagel zu Beginn er Reise. Wahrscheinlich lohnt Russ & Daughters nur für Lachs.
Der Kaffee war hervorragend, insbesondere die Nizza-Variante. Der Black and White Cookie ist mir als "Amerikaner" bekannt. In vielen deutschen Bäckereien gibt es sicher bessere bzw. weniger fest gebackene Varianten.
Durch weiterhin leichten Regen liefen wir gemütlich zurück zum Hotel. +1 beäugte mit leichtem Misstrauen die Feuertreppen.
Zurück am Hotel, knipste ich noch ein am Vortag vergessenes Außenfoto des Sheratons.
Auf dem Zimmer packten wir unsere Koffer und Taschen und diskutierten kurz, ob wir ein Uber, Taxi oder die U-Bahn zum JFK nehmen sollten.
Kurz vor 12:00 Uhr checkten wir aus. Wie bereits im Hotel in Galveston wurde in der Nacht meine Kreditkarte trotz vorausbezahlter Rate erneut belastet, das eigentlich inklusive Internet war ebenfalls mit auf der Rechnung. Die Mitarbeiterin klärte die Ungereimtheiten freundlich und schnell. Zusammen mit dem Biergarten in San Antonio sowie dem Sofitel in Philly war das nun die vierte fehlerhafte Belastung meiner Kreditkarte auf dieser Reise – kannte ich aus den USA bislang nicht. Alles ließ sich problemlos klären, aufpassen sei aber angeraten.
Für den Transfer zum JFK setzte ich die U-Bahn durch, aus Geiz und Gewohnheit sowie entgegen +1’s Skepsis. Den fehlenden Aufzug an der Canal Street nahm ich also in Kauf und schleppte die schweren Koffer die Treppen runter.
Die Anfahrt lief weitgehend glatt. Der südliche E-Train-Weg über Howard Beach war für mich zwar Premiere, organisatorisch jedoch kein großer Unterschied zur Reise über Jamaica. Nur die anderen Fahrgäste waren heute etwas seltsamer, als ich dies von U-Bahn-Transfers zum JFK gewöhnt bin.
Kurzer Schock-Moment war eine offenbar unter Drogen stehende Frau, die schreiend und spuckend irgendwelchen Unmut äußerte. Glücklicherweise stieg sie bald aus. Aufgrund eines quer über die Sitze schlafenden und übelriechenden Obdachlosen wechselten wir später unsere Sitzplätze innerhalb des Wagons. +1 meckerte natürlich ein wenig, hatte sie doch ein Uber präferiert.
An der Station Howard Beach stiegen wir aus, luden unsere Airtrain-Metrocards auf und wechselten in den solchen. Kurz ärgerte ich mich, nicht bereits auf der Hinreise, die Karten entsprechend aufgeladen zu haben.
Am JFK angekommen, war wenig los.
Check-in und Siko gingen schnell. Keine Flüssigkeiten und Elektronik ausräumen zu müssen, beschleunigt den Prozess merklich.
Über die C-Lounge am JFK habe ich im Forum kürzlich schlechtes gelesen. Zumindest für die SEN-Lounge kann ich dies nur bedingt nahvollziehen. Eventuell erwarten wir (zu) wenig, aber die Auswahl an warmen und kalten Speisen fanden wir in Ordnung. Das Büffet war eher von (Gemüse)-Beilagen dominiert als von Hauptgerichten, schlimm fanden wir dies nicht – gerade in Anbetracht unserer Ernährung während der vergangenen beiden Wochen.
Die Aussicht aus den JFK-SEN-Lounge mag ich immer wieder, hier kommt gerade die LH400 an.
Mein Paulaner wurde trotz verfügbarer Weißbiergläser wie unten abgebildet serviert, ansonsten war der Service gut und aufmerksam. Lautstarke private Unterhaltungen mit dem Personal des Wining & Dining-Bereichs über die Geschosse hinweg mal ausgeklammert.
Noch ein kurzer Nachtisch sowie Kaffee und schon ging es pünktlich zum Boarding.
Am Gate angekommen hatte das Boarding bereits begonnen. Auf der C-Seite konnten wir direkt zum Boardkarten-Scannen und anschließend in die B744 durchlaufen.
Entsprechend des Hinflugs waren unsere Sitzplätze 82H und 82K. Das Alter sahen wir den Sitzen an, offensichtliche Schäden gab es heute zum Glück nicht.
Der mit einer vierköpfigen Familie reisende Herr auf 81A nutzte die Statusgäste-Begrüßungsrunde mit der Purserin für ein gemeinsames Meckern über LH. Schon erstaunlich, dass die Mitarbeitenden da sofort voll mitgehen. Später, nach dem Start, bemerkte jener Herr auf 81A einen oder sogar zwei kaputte Sitze innerhalb seiner Reisegruppe. Die bekannten Reset-Versuche begannen, das Meckern ging (zu recht) weiter.
Der Service war heute effizient, die Speisekarte sah so aus.
Nun hieß es wieder „Auf Wiedersehen“. Im Vergleich zu Texas bin ich mir, was NYC anbetrifft, ganz, ganz sicher. So bald und so oft wie möglich. Falls es sich ergibt, gerne auch wieder im Februar oder März.
Von zwei Willkommen-Wässerchen abgesehen, starteten wir heute mit zwei Gläsern Champagner.
Kurz inspizierte ich den heutigen Porsche Design-Beutel. Schick fand ich den nicht.
Zügig hatten wir die ausgewählten gegrillten Garnelen als Vorspeise auf dem Tisch. Keinesfalls auf Texas-Niveau, aber in Ordnung.
Als Hauptgang wählte +1 die „Polenta mit Parmesan, dazu Pilzragout, Babyspinat, Salsa Verde, und Kirschtomatenragout“. Ich hätte mich besser angeschlossen. Sah zwar aus, wie am Büfett zusammengeklatscht, war aber schmackhaft.
Mein „Kalbsmedaillon mit Grüner Pfeffersauce, Baby-Zucchini, Fenchel und Anna-Kartoffeln“ war katastrophal. Einfach nur trocken. Ging weitgehend zurück. Die Beilagen waren in Ordnung.
Im Anschluss gab es noch etwas langweiligen Käse und die typischen Pralinen.
+1 bestellte Baileys, ich gönnte mir ein paar Gläser Rotwein. Die Abflugzeit der LH401 ist mir zum Einschlafen einfach zu früh, irgendwann klappte es für ca. 2-3 Stunden doch. Bis kurz vor Frankfurt schliefen wir durch und verzichteten mit Ausnahme von Kaffee und Saft weitgehend auf das Frühstück.
Zum Abschluss gab es eine Statusgäste-Verabschiedungsrunde. Der Herr auf 81A erhielt eine Entschuldigungsflasche aus dem Boardverkauf. Vielleicht sollte ich beim nächsten kaputten Sitz ebenfalls etwas ausführlicher meckern?
Ich bedankte mich artig für den Service. Dabei rutschte mir ein vergiftetes Lob für den zur Abwechslung funktionierenden Sitz heraus. Die Purserin nahm es gerne zum Anlass, mir ironisch zuzustimmen und ein paar Sätze zu den Allegris-Neuheiten zu erzählen. War ein nettes Gespräch.
Am FRA reisten wir gemeinsam an der Kontrollspur für EU/EWR/CH Bürger ein. Zwar konnten wir zunächst nur Automaten sehen - was mit VN-Pass natürlich zum Scheitern verurteilt wäre - es gab jedoch einen kleinen Durchgang direkt zum Schalter. Angesichts der langen Schlange an der Alle Pässe-Kontrollspur ersparte uns dies einiges an Zeit. Vielen Dank nochmal an Juser
@Reyhan für den
Post und die Nachfrage bei der Bundespolizei in Sachen gemeinsamer Einreise in meinem SGN-Bericht!
Die restliche Reise ist schnell erzählt. Auf dem Weg zur Einreise hatten wir die noch geschlossene SEN-Lounge im Z-Bereich bemerkt, weshalb wir im A-Bereich duschten und etwas frühstückten (ohne Foto).
Irgendwann waren die effektiven, gut 3 Stunden Umsteigezeit vorüber. Zur Erinnerung, ursprünglich sollte es mit LH72 um 6:55 Uhr nach DUS weitergehen. LH hatte uns jedoch auf die LH74 (durchgeführt von: Eurowings) um 9:25 Uhr umgebucht. Kurz vor Abreise in NYC hatten wir noch eine E-Mail mit Sitzplatzänderungen erhalten.
Nach einer Busfahrt war ich einigermaßen überrascht, als von EW nichts zu sehen war.
Der Flug nach DUS war ereignislos, hier noch ein Essensbild.
Am DUS wurde das Gepäck zügig ausgeliefert und wir nahmen ein Taxi nach Hause.
Die nächsten beiden privaten Trips gehen in das Umland von MXP sowie nach CDG. Im Sommer fliegen wir wieder in die „richtige“ Richtung, für eine Arbeits-Urlaubs-Heimatsbesuchs-Kombination nach SGN, diesmal mit OZ.
Danke für’s Lesen!