First Class vs. Business Class - der Versuch einer Erklärung

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Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
363
ZRH
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Nachdem ich in diesem Forum schon sehr lange mitlese, möchte ich mich auf diesem Wege bei allen Mitgliedern für den einen oder anderen Tipp und die kurzweiligen Zeiten beim lesen bedanken.

Inspiriert durch einen aktuellen und vielbeachteten Reisebericht eines noch viel mehr beachteten Users möchte ich im Folgenden meine Erfahrungen in die Waagschale werfen und den Versuch einer Erklärung zu finden, weshalb man eigentlich in der First Class fliegt. Zudem sollen einzelne First Class Produkte, insbesondere der Swiss, Lufthansa, Emirates, Thai Airways und Singapore Airlines verglichen werden.

Ich wünsche gute Unterhaltung und Freude beim lesen.


Einleitung

Warum manche Menschen für ein First Class Boarding Pass den Gegenwert eines Kleinwagens bezahlen, kistenweise Altpapier sammeln oder in der Economy Class hart ersessene Meilen für einen Flug raushauen wird wohl nie endgültig geklärt werden, so wie es unerklärlich bleiben wird, weshalb – kaum hat man ein Flugzeug betreten – einem die Lust auf einen Tomatensaft überkommt. Die folgenden Zeilen sollen versuchen, dieses Mysterium zu ergründen.
 
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Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
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Sitze

Zugegebenermassen, es sitzt – und vor allem liegt – sich tatsächlich besser in der ersten Klasse, aber das State of the Art Business Class Produkt der bekannten Airlines – mit Ausnahme vielleicht der alten Business Class der Lufthansa, welche immer noch in 90 Prozent der Langstreckenflotte zu finden ist – braucht sich nun wirklich nicht hinter dem Vorhang zur First Class zu verstecken, zumindest was das Bord-Produkt betrifft.

180 Grad flachgelegt wird man sodann auch nicht nur ganz vorne im Flugzeug, sondern auch knapp dahinter in der zweiten Klasse und, sofern man nicht gerade eine Körperlänge von mehr als zwei Metern aufweist und Schuhe trägt die selbst Michael Jordan oder der Yeti zwei Nummern kleiner kaufen würden, schläft und liegt es sich in der Business Class der grossen Airlines wie Emirates, Swiss, Singapore Airlines, Thai Airways und Air New Zealand hervorragend.

Die kleine Boutique-Airline Oman Air bietet sogar einen Business Class Sitz an der gleichwertig, wenn nicht gar besser ist als die First Class Sitze der meisten grossen Airlines und dazu noch mit einem vernünftigen Preisschild daherkommt. Der Sitz- und Schlafkomfort kann es somit nicht sein, zumindest nicht bei diesen Preisunterschieden.

Da vermag mich nicht einmal die arabische Emirates im Airbus 380 restlos überzeugen, obschon es natürlich ein absolutes Highlight ist im Flugzeug zu duschen und danach seinen Drink an der Bar nehmen zu können. Zumindest die Bar steht aber auch den Gästen der Business Class zur Verfügung und den ganzen Vorgang so stilvoll zu zelebriert wie in der Werbung von Emirates sah ich bisweilen auch noch niemanden.
 
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Sciurus

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22.04.2012
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Getränke

Da Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht und die kulinarische Verköstigung im Flugzeug wohl gemeinhin als eine der Hauptbeschäftigungen während eines Fluges gilt, sei dieser Thematik ein besonderes Augenmerk gewidmet.

In der First Class werden die Fluggäste mit den edelsten Tropfen aus dem Bordeaux, dem kalifornischen Napa Valley, dem australischen Barossa Valley oder der Champagne verwöhnt. Selbstverständlich finden sich immer auch wieder grossartige Kredenzen aus Deutschland, Italien, Österreich oder der Schweiz auf der Karte.

Wie luxuriös sich Flugangst betäuben lässt, auf die Ferien angestossen oder der gute Geschäftsabschluss gefeiert werden kann, lässt sich aber wohl am anschaulichsten mit dem Blubbersaft aus der gleichnamigen Region in Frankreich aufzeigen, dem Champagner. Während der arabische Wüstencarrier Emirates seinen Gästen Dom Perignon, die Premium Marke von Moet et Chandon ausschenkt, geht es bei der Lufthansa nicht minder nobel zu und her, der goldene Rebensaft hört hier auf den Namen Louise, der vortreffliche Jahrgangschampagner von Pommery. Selbst bei den auf Zurückhaltung bedachten Eidgenossen wird ein Laurent-Perrier Grande Siècle kredenzt. Einen Schritt weiter als die Konkurrenz geht nur noch Singapore Airlines und bietet gleich zwei der grossen Champagner-Namen – Dom Perignon und Krug – zur Auswahl an.

Rechtfertigt sich deshalb der Aufpreis von der Business Class zur First Class? Nein! Geht es Ihnen um den Champagner, dann fliegen Sie besser Business Class. Für die Preisdifferenz auf einem regulären Ticket nach Südostasien bekommen Sie rund 50 Flaschen Dom Perignon oder Krug Champagner oder 80 Flaschen von der lieblichen Louise und notabene, auch in der Business Class wird der Durst auf elegante Art und Weise gelöscht. Zwar finden sich in den Getränkekarten der Business Klassen nicht die oben genannten illustren Namen, welche auch amerikanische Hip Hopper oft und gerne in ihren Texten verwenden, jedoch die bekannten Weihnachts-, Silvester- und Geburtstagsmitbringsel mit den nicht minder klangvollen Namen Moet et Chandon, Louis Roederer, Pommery, Veuve Clicquot, Laurent Perrier und Charles Bertin.

Nun, einen schlechten Champagner gibt es ohnehin nicht und seien wir ehrlich, schmecken Sie – insbesondere im Flugzeug – tatsächlich die Nuancen heraus, welche alle diese Champagner-Brands unterscheiden? Machen Sie mal einen Blindtest zu Hause! Und was die Flugzeugklassiker Bloody Mary, Gin Tonic und Bier angeht, die schmecken grundsätzlich in allen Klassen gleich, nur wird vorne mit einer höheren (De-)Kadenz die Luft aus dem Glas genommen und die Nüsschen werden in einer Schale serviert. Nice! But honestly, who cares?
 
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Sciurus

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Kulinarische Freuden

Nachdem es wohl auch nicht daran liegen kann, dass in der First Class Jahrgangschampagner und die grossen Weine dieser Welt ausgeschenkt werden und wohl nur Bacchus oder seine direkten Nachfahren es ernsthaft in Erwägung ziehen würden die Preisdifferenz aufgrund der fliegenden Getränkekarte zu bezahlen, ist zu prüfen, ob es wohl an den lukullischen Speisen liegen mag.

An der Gastronomie-Front für die Passagiere der ersten Klasse bekriegen sich die Fluggesellschaften – so hat man das Gefühl – noch härter als um Slots, Fluggastrechte und Preise. Da treten die besten Gladiatoren der Koch-Arenen auf. Hoch dekorierte Michelin-Sterne-Generäle und fleissige Gault-Milliau-Punktesammler werden in dieser kulinarischen Version von Krieg der Sterne ins Feld geschickt um das Imperium (die eigene Airline) vor den Darth Vaders (die anderen Airlines) zu schützen.

Bei der Swiss nennt man das Premium-Angebot vielversprechend Taste of Switzerland. Dabei werden die besten Köche der Schweiz mit ihren köstlichen Kreationen in die Welt hinausgeschickt. Die Lufthansa nennt ihre Köche sinnbildlich Sky Chefs und Singapore Airlines, unbescheiden wie eh und je, lässt niemand geringeren als den Teufel in der Küche persönlich, Chef Gordon Ramsay die Menüs zusammenstellen. Andere Airlines wie beispielsweise Emirates, Thai oder Oman Air lassen ihre Gerichte zwar nicht von bekannten Spitzenköchen kreieren, man findet aber auch dort auf der Karte Lachs, Hummer, Rinderfilet und Meeresfrüchte. Austrian Airlines hat unter dem Namen Flying Chefs gar einen eigenen Koch an Bord, der während des Fluges um das leibliche Wohl der Business Class Passagiere besorgt ist – fairerweise muss man jedoch anmerken, dass Austrian Airlines keine First Class (mehr) anbietet.

Glücklicherweise kommt man aber auch bei den anderen Airlines nicht nur in der First Class, sondern auch in der Business Class in den Genuss dieser erlesenen Speisen. Selbstverständlich finden sich Hummer und insbesondere Kaviar nur selten auf den Speisekarten der Business Klassen, während sie in den ersten Klassen praktisch obligatorisch erscheinen. Ausnahme ist hier die Swiss, welche als eine der einzigen Fluggesellschaften im Premium Segment keinen Kaviar mehr anbietet.

Nun, ich mag Kaviar und wenn die Dose schon auf ist, dann gerne auch noch eine zweite Portion, die arabischen Fluggesellschaften sind hier sehr grosszügig, ich bekomme aber weder Schreikrämpfe noch fange ich an zu hyperventilieren, wenn ich im Flugzeug keinen bekomme.

Fluggesellschaften nach dem Essen zu bewerten oder zu vergleichen ist meiner Erfahrung nach beinahe unmöglich. Ich habe in allen drei Klassen schon sehr gut und in allen drei Klassen schon sehr schlecht gegessen; genau gleich verhält es sich mit den einzelnen Fluggesellschaften. Auf dem kurzen Hüpfer von Zürich nach London City mit British Airways in der Economy Class habe ich schon überaus schmackhaft und erstaunlich grosszügig gefrühstückt, während mir die Swiss von Zürich nach Athen in der Business Class Speisen von wegwerfender Qualität auftischte; vorzugsweise irgendwelche Lamm-Hamburger mit Couscous, wobei ich weder dem Lamm noch dem Couscous einen Vorwurf machen möchte, die hätten es beide verdient besser verarbeitet zu werden.

Dabei kommt es noch nicht einmal auf die Klassenunterschiede darauf an oder auf die Fluggesellschaft. In der First Class erlebe ich regelmässig, dass mich auf dem gleichen Flug einzelne Speisen beinahe zu Freudenschreien hinreisen, andere hingegen jeglichen Anflug von Hunger bereits optisch im Keim ersticken lassen. Über den Wolken wurde ich vermutlich schon öfters von Michelin-Sterne-Köche bekocht als am Boden und trotzdem scheint mir die richtige Essensauswahl im Flugzeug zu treffen letztlich wie Lotto spielen; allerdings mit den höheren Gewinnchancen.

Flugzeugessen ist im Allgemeinen nicht schlecht, aber auch nicht hervorragend. Dies liegt – neben dem persönlichen Geschmack – insbesondere daran, dass die Qualität des Flugzeugessens von verschiedenen flugspezifischen Faktoren abhängt: Zum einen können sich bekanntlich die menschlichen Geschmacksnerven aufgrund der Druckverhältnisse in der Kabine nicht richtig entspannen und ihre Arbeit korrekt machen; sie arbeiten sprichwörtlich unter Druck, weshalb das Essen im Flugzeug häufig fad schmeckt, trotzdem eine gefühlte und häufig optisch erkennbare Tonne Salz und Pfeffer drauf ist – und gerne auch dann noch nachgesalzen wird. Zum anderen wird im Flugzeug wegen den beengten Platzverhältnissen und Sicherheitsaspekten auch nicht gekocht, sondern lediglich aufgewärmt bzw. fertig gegart, was dem perfekten Rinderfilet medium-rare oder den innen glasigen Meeresfrüchten durchaus im Wege stehen kann.

Dies ist mir aber ehrlich gesagt lieber, als wenn die Damen und Herren Flugbegleiter/innen im Flugzeug auf einem offenen Gasherd brutzeln würden. Zwar würde ich es den allermeisten dieser fliegenden Elfen durchaus zutrauen ein schmackhaftes Essen zu kochen und auch mit der notwendigen Vorsicht den Herd zu bedienen, aber wie erwähnt eben nur den fliegenden Elfen da oben und auch dann nur den allermeisten von ihnen.

Es kann somit auch nicht an der gebotenen Kulinarik in der ersten Klasse liegen.
 
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Sciurus

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Pyjamas, Amenity Kits und andere Goodies

Liegt es vielleicht an den Goodies wie Pyjamas und Amenity Kits? Die süd-koreanische Asiana beschenkt ihre Passagiere der ersten Klasse zum Abschluss des Fluges sogar mit einem iPhone-Etui aus Leder.

Ich gestehe es, ich mag diese Pyjamas und nehme die auch immer mit nach Hause – ausgenommen die ekligen grau-braunen und völlig unförmigen Lumpen der Emirates. Damit werde ich niemals im Airbus 380 – an der Business Class vorbei – an die Bar gehen. Niemals! Falls Sie mich je einmal dabei erwischen sollten – Sie erkennen mich dann am übermässigen Alkohol-Konsum und dem unsicheren Gang trotz ruhigem Flug ohne Turbulenzen – nehmen Sie mir den Drink aus der Hand und schütten Sie ihn mir ins Gesicht, bestellen einen neuen Drink und wiederholen Sie das Prozedere so lange, bis ich diesen arabischen Fauxpas ausgezogen habe oder der Pilot damit droht wegen Unruly Passengers in Sibirien oder Kasachstan zu landen. Nicht einmal von Sitz 1A zur Dusche würde ich mich damit trauen, geschweige denn die Dinger als Küchentuch oder Oldtimer-Putzlappen zu verwenden. Was hat sich Emirates bloss dabei gedacht, dabei tragen doch alle Einheimischen in den Vereinigten Arabischen Emiraten die stilvolle traditionelle weisse Kleidung der Araber. Eigentlich die perfekte Vorlage um ein stilisiertes Pyjama zu kreieren mit einem einzigartigen arabischen Touch. Wahrscheinlich hat Emirates die Pyjamas absichtlich so hässlich gestaltet. Als Genugtuung für die Passagiere der Business Class, die sich an den First Class Gästen nerven die ständig durch die Kabine an die Bar pilgern und mit dem braunen Stofffetzen ihren Unmut darüber kundtun, dass die Bar mit den Business Class Gästen geteilt werden muss. Fair enough, Emirates!

Lediglich der Pyjama-Sack der Emirates ist hervorragend zu gebrauchen, nämlich als Schutz um das MacBook Pro darin zu verstauen – passt perfekt und dem Apfel-Laptop ist die Farbe – im Gegensatz zu mir – egal.

Ganz anders hingegen die alten und neuen Pyjamas der Swiss und der Lufthansa, insbesondere das neue blaue Pyjama der Swiss mit dem roten Rand am Kragen und dem dezenten Swiss First Class Logo auf der Brust hat es mir angetan. Sollten Sie also keine Verwendung für Ihr Exemplar haben, ich nehme gerne jedes einzelne bei mir auf und verspreche Ihnen gut dafür zu sorgen. Aber auch das neue Pyjama der Lufthansa, ebenfalls in blau jedoch mit grauen Hosen sieht Klasse aus und zeichnet sich durch einen angenehmen Tragekomfort aus, wenn auch die Ärmel ein bisschen länger sein dürften.

Neben den Pyjamas sind auch die Amenity Kits bzw. Necessaires zu erwähnen. Auch hier unterscheiden sich die Produkte zwischen den einzelnen Klassen und den einzelnen Fluggesellschaften, wenn auch nicht ganz so markant wie bei den Pyjamas und den sonstigen Bord-Produkten. Als Highlights stechen hier insbesondere das neu-alte Rimowa-Necessaire der Lufthansa und das alte Ledernecessaire der Emirates heraus.

Mir gefällt aber auch das neue Bally Amenity Kit der Swiss und als Flugzeugverrückter natürlich die Blechdose der Swiss mit den Flugzeugmotiven für die Passagiere der Business Class: So bleibt mir mein geliebter Swiss-Ex-Crossair-Jumbolino auf Reisen wenigstens als Bild auf dem Necessaire erhalten; leider nicht in der kultigen Alpaufzug-Livery. Immerhin durfte ich, nebenbei bemerkt, dieses Jahr noch einmal mit dem Appenzeller-Jumbolino fliegen und hoffentlich erwische ich ihn auch auf den nächsten europäischen Flügen, bevor er dann planmässig 2014 mit seinen englischen Avro RJ100-Brüdern in Pension geht und durch einen Bombardier CS-100 aus der ehemaligen Kolonie ersetzt wird. Ein trauriges Ende für meinen heissgeliebten Jumbolino und sein britisches Herz.

Kommen wir aber zurück zum First Class Produkt. So sehr ich die Pyjamas der Swiss und der Lufthansa mag, über 10'000 Franken für einen Flug auszugeben nur um ein Pyjama zu erhalten ist selbst dann, wenn das Pyjama wie bei der Lufthansa bzw. bei der Swiss von Van Laak oder Zimmerli kommt, unbestritten zu teuer.
 
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Sciurus

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Lounges

Nachdem nun festgestellt wurde, dass es weder am Sitz, noch an den Getränken oder Speisen und auch nicht an den Goodies an Bord liegt, bleibt letztlich nur noch auf das Boden-Produkt näher einzugehen.

Auch hier unterscheiden sich die Edel-Carrier wieder deutlich voneinander. Emirates in Dubai, Thai Airways in Bangkok und Singapore Airlines in Singapur bieten jeweils hervorragende First Class Lounges an mit einer erstklassigen Getränke- und Speiseauswahl, gemütlichen Sitzen, kostenlosem W-Lan und genügend Lesestoff.

Selbstverständlich finden sich auch hier einige Punkte die man durchaus kritisieren kann. So mutet sich beispielsweise die First Class Lounge der Singapore Airlines etwas langweilig an. Zwar bietet Singapore Airlines ein sehr solides Produkt für seine Premium-Gäste, aber es fehlt letztlich der Wow-Effekt. Zugegeben, das Singapore Girl, welches einem schon bei der Rolltreppe in Changi anlächelt und nicht aufhört bis man rechts in die First Class Lounge abbiegt, hat schon ein bisschen einen Wow-Effekt. Sobald man jedoch drin ist in der Lounge steht da nur noch der Barkeeper und der Koch und von lächeln sind die wirklich weit entfernt.

Auch die First Class Lounge der Thai Airways in Bangkok bietet alles was das Gourmet-Herz begehrt, wirkt aber alt und durchgesessen und hat dringend eine Frischzellenkur nötig. Da mag auch das viel gelobte Royal Orchid Spa in der First Class Lounge nicht darüber hinwegtäuschen. Immerhin, auch hier wird gelächelt - smooth as silk eben. Ein Spa bietet übrigens auch die gerade renovierte First Class Lounge der Emirates in Dubai, welche ansonsten aber ebenfalls ohne ein i-Tüpfelchen auskommen muss und seine kurzzeitigen Wüstengäste auf den Sofas schlafen lässt.

Bei den First Class Lounges haben für einmal nicht die arabischen Wüstencarrier oder die asiatischen Airlines die Nase vorn, sondern die helvetische Swiss in Zürich und ihrer deutsche Muttergesellschaft Lufthansa in Frankfurt und München. Die Swiss bietet zwar kein Spa an, dafür ein zweckmässiger Day Room mit Bett, Dusche, WC und einem Pult. Die Lounge selbst ist übersichtlich und sehr stilvoll eingerichtet und bietet neben einem kleinen Buffet ein erstklassiges à la carte Menü. Die wundervoll – auf Schieferplatten servierten – gestalteten Speisen könnte man jederzeit als Kunstwerke im Metropolitan Museum of Modern Art ausstellen und der Service könnte aufmerksamer und freundlicher nicht sein. Ein Musterbeispiel an Swissness.

Was die Präsentation und Qualität der gastronomischen Ergüsse anbelangt wird die Swiss nur noch von der Lufthansa übertroffen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich im First Class Terminal in Frankfurt, in der First Class Lounge in Frankfurt oder in der First Class Lounge in München befindet. Das First Class Terminal hat jedoch den Vorteil, dass man dort gleich auch einchecken kann und sich auch die Sicherheitskontrolle für die First Class Gäste befindet. Im Gegensatz zur First Class Lounge in Dubai und Bangkok hat man von der First Class Lounge der Swiss und der Lufthansa auch einen wunderbaren Blick auf das Rollfeld und die Flugzeuge.

Nun, was aber die genannten Lounges der Swiss und der Lufthansa wirklich mit Überschall an die Spitze der Airlines-Lounges katapultiert ist der einzigartige Transfer zum Flugzeug. Wie bei einem Privat-Jet werden die Passagiere mit Limousinen oder mit Kleinbussen direkt ans Flugzeug gefahren. Ein wirkliches Highlight von jedem Loungebesuch und selbst erfahrene Vielflieger können sich immer wieder daran erfreuen.

Fast wäre ich gewillt zu schreiben, dass sich das First Class Ticket – zumindest bei der Swiss und der Lufthansa – alleine für die Taxifahrt zum Flugzeug lohnt, da es sich dabei aber lediglich um ein Boden-Produkt handelt, werde ich so weit nun nicht gehen. Anzumerken bleibt noch, dass auch für die Gäste der Business Klassen gute Produkte angeboten werden, diese aber bei Weitem nicht an die First Class Lounges der genannten Airlines herankommen.
 
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Sciurus

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22.04.2012
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Konklusion

Nun, somit müsste ich eigentlich zum Schluss kommen, dass es sich – abgesehen davon, wenn man das Ticket nicht selbst bezahlt, Geld überhaupt keine Rolle spielt oder man ein kostenloses Upgrade erhält – nicht lohnen würde in der ersten Klasse zu fliegen. Trotzdem fliegen täglich tausende Passagiere in der First Class in der Welt herum.

Vielleicht liegt es daran, dass Fliegen die letzte Bastion einer offensichtlichen Klassengesellschaft darstellt. Nirgends sonst werden die Passagiere beim Einsteigen in ein Verkehrsmittel so voneinander getrennt und in Klassen aufgeteilt wie beim Fliegen. Es beginnt beim Check-In, geht weiter mit der Fast Lane vor der Sicherheitskontrolle, dem Einsteigen ins Flugzeug und hört auf mit dem Zuziehen des Vorhangs. In keinem anderen Verkehrsmittel sitzt man vor einem Vorhang und fragt sich, was da dahinter wohl abgehen mag. Oder sind Sie schon einmal im Zug in der zweiten Klasse gesessen und haben sich gefragt, was wohl in der ersten Klasse serviert wird? Ob die Sitze schöner sind? Ob der Kondukteur, pardon, Schaffner wohl freundlicher ist da vorne?

Auch das Auto ist längst kein Statussymbol mehr. Auch Markenkleider nicht. Fliegen in der ersten Klasse schon, zumindest erweckt es den Anschein. Vielleicht ist es aber auch einfach eine Mischung aus dem oben Gesagten. Vielleicht ist es nicht die letzte Bastion einer Klassengesellschaft, sondern ein Mahnmal an die grossen Zeiten des Reisens, als die Reise selbst noch das Ziel war. Als man noch auf Dampfschiffen nach Amerika fuhr und der Eastern&Oriental Express nicht bloss ein Nostalgiezug war. Als Goethe niederschrieb: „Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.“

Nun, Emirates hat es auf den Punkt gebracht:
First Class Private Suites - YouTube
 
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Sciurus

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22.04.2012
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Danke wahlpeise, suche gerade vergeblich den "Mitglieder stellen sich vor". Irgendwo war doch so einer. Und ja, Schweizer;-).
 

travelben

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09.03.2009
3.325
106
MUC
Habe das alles sehr gerne gelesen! Danke Dir dafür! Wunderbar auf den Punkt gebracht und mit einer wundervollen Humornote uns allen vorgeführt, in was für einer eigenartigen (Vielflieger-) Welt wir doch leben....
 
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Sciurus

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22.04.2012
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Deshalb habe ich die Konklusion offengelassen bzw. meines Erachtens hat es Emirates in der verlinkten Werbung - bezogen auf ihr Suiten-Produkt - auf den Punkt gebracht: "...because traveling used to be more glamorous than any destination every could be..". Nur die Pyjamas, die sollten sie wirklich lassen.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
[Swiss in Zürich ... Die Lounge selbst ist übersichtlich und sehr stilvoll eingerichtet und bietet neben einem kleinen Buffet ein erstklassiges à la carte Menü. Die wundervoll – auf Schieferplatten servierten – gestalteten Speisen könnte man jederzeit als Kunstwerke im Metropolitan Museum of Modern Art ausstellen

Hier muss ich aber wenig eloquent anmerken, dass meine Frau sich nach dem Genuss der dort kunstvoll angerichteten Garnelen die Seele aus dem Leib gekotzt hat.

Und da wir in Los Angeles, am LAX und auf LX immer das gleiche gegessen haben, bleibt für Swiss kein Raum für Exkulpation.

Soll im übrigen auch kein Einzelfall sein. Hört/liest "man"...

:rolleyes:
 

Sciurus

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22.04.2012
1.732
363
ZRH
Hier muss ich aber wenig eloquent anmerken, dass meine Frau sich nach dem Genuss der dort kunstvoll angerichteten Garnelen die Seele aus dem Leib gekotzt hat.

Und da wir in Los Angeles, am LAX und auf LX immer das gleiche gegessen haben, bleibt für Swiss kein Raum für Exkulpation.

Soll im übrigen auch kein Einzelfall sein. Hört/liest "man"...

:rolleyes:

Ich hoffe natürlich deiner werten Frau Gemahlin geht es wieder besser/gut und die Seele ist wieder drin - ohne Garnelen. Immerhin war der Teller aber kunstvoll angerichtet und wie geschrieben sollte man ihn ausstellen und nicht essen, aber beim Kotzen ist es dann auch egal, ob der Teller schön war oder nicht.

Momentan ist ein herrliches Apfel-Sellerie Süppchen auf der Karte, schmeckt hervorragend und solange dein Schatz keine Sellerie-Allergie hat, würde ich es ihr sehr empfehlen.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Momentan ist ein herrliches Apfel-Sellerie Süppchen auf der Karte, schmeckt hervorragend und solange dein Schatz keine Sellerie-Allergie hat, würde ich es ihr sehr empfehlen.

Ich fürchte, nicht mal auf Empfehlung von Paul Bocuse persönlich würde sich meine Frau Gemahlin jemals wieder überreden lassen, aus dieser Küche noch mal etwas zu essen.

Mein unspektakuläres Sandwich hat mir seinerzeit dagegen gut geschmeckt und auch nicht ungut getan.
 

Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
363
ZRH
Ich fürchte, nicht mal auf Empfehlung von Paul Bocuse persönlich würde sich meine Frau Gemahlin jemals wieder überreden lassen, aus dieser Küche noch mal etwas zu essen.

Mein unspektakuläres Sandwich hat mir seinerzeit dagegen gut geschmeckt und auch nicht ungut getan.

Verständlich. Ein Bekannter hatte bei einem Schüler von Besagtem ein ähnliches Erlebnis. Allerdings waren die Austern die Wurzel des Übels. Die Garnelen sind für einmal unschuldig.
 
E

embraer

Guest
Super geschrieben, bewundere den Schreibstil ,whoever you are.

Und ja, Schweizer;-).

Warum verwundert mich das nicht :LOL:
Ein Scherz, bitte nicht darauf eingehen, wirklich nur Spass :D

_______________________________________________________________________________

Da ich Dich zu diesem Bericht inspiriert habe, wenn ich richtig verstanden habe, ganz kurz ein Statement:

Bist Du jemals in der LX FIRST gesessen und dann für ein paar Minuten nach hinten gelaufen in die LX C? Dann würdest Du den Unterschied kennen. Bitte nur eine ehrliche Antwort - ja oder nein ;)
 

FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0
Lieber Sciurus,

Danke dir für deine wunderbare Schilderung, die wirklich unterhaltsam und spaßig zu lesen ist.
Dein Ton gefällt, liegt genau richtig und trifft ganz gut.
Chapeau!


Dennoch möchte ich noch eine Kleinigkeit anmerken, die JohnDP schon angerissen hat:

Da du schon sehr lange hier mitliest, wirst du sicherlich auch die diversen Vergleichsdiskussionen C vs. F gefunden haben.

IMHO ist einer der großen Aspekte der F vs. der C, neben der von John angesprochen Ruhe, das subjektive Raumgefühl.
Um die von dir auch genannte LX zu nutzen:
In der 343 sind es acht Sitze in der F, die mehr Grundfläche einnimmt als das Stüblie mit 12 C-Gestühlen.
Die fehlenden Bins in der F über den Mittelsitzen schaffen Luft und Raum, die breite des Gestühls vermittelt auch in wacher Position mehr Privatsphäre und Entspannung und das Plus an Platz in der Liegeposition fördert durchaus den Wohlfühlfaktor, senkt die Diskrepanz zu einem "richtigen" Bett.

Die F bietet zudem eigentlich auf allen Airlines die wunderbare Option, dass du deine Mahlzeiten zu dem von dir gewünschten Zeitpunkt einnehmen kannst. Dies sogar bis sehr kurz vor Landung, wo du in der C schon wieder aufrecht und angeschnallt sitzen sollst. In Kombination mit der Verpflegungsoption in der (meist gegebenen) F-Lounge bietet dies eine besondere Flexibilität in der Gestaltung des eigenen Zeitmanagements.
Das Essen in einer F-Lounge vor dem Flug ist idR eine (brauchbare) Alternative zum Essen an Board; Die wenigsten C-Lounges wiegen hingegen die Mahlzeiten an Bord auf - und wenns nur auf Grund der Einfallslosigkeit ist (Stichwort: Kartoffelsalatparadies [wobei dies C-Kunden der *A-Partner nicht mal erleben dürfen]).

Letztlich ist der große Vorteil der F durchaus die Option auf Verzicht:
Ich muss nicht alles annehmen, um eine kommode Reise zu absolvieren. Dafür habe ich aber diverse Optionen, die in meiner eigenen Entscheidungshoheit liegen - ich kann in engen Grenzen selber gestalten.
Dem, der wirklich darauf angewiesen ist in möglichst bester Verfassung anzukommen und dies dazu oft durchleben darf, ist vielleicht genau diese Komponente iVm mit den etwas subtileren, weiter oben genannten, den Aufpreis wert.

Darüber hinaus ist jeder Preisdiskussion eh obsolet:
In nahezu jedem Segment des Konsums ist eine exponentielle Preisgestaltung vorzufinden - die letzten paar Prozent an Qualität kosten exorbitant mehr als die Basisleistung/-Funktion.
Die Ursachen hier in diesem Forum auseinander zu dröseln erscheint mir gerade überflüssig. ;)


Abschließend noch eine Zustimmung:

Das Reisen per se kann durchaus Legitimation genug sein um das Buchen eines F-Tickets zu rechtfertigen!
 

Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
363
ZRH
Warum verwundert mich das nicht :LOL:
Ein Scherz, bitte nicht darauf eingehen, wirklich nur Spass :D

_______________________________________________________________________________

Da ich Dich zu diesem Bericht inspiriert habe, wenn ich richtig verstanden habe, ganz kurz ein Statement:

Bist Du jemals in der LX FIRST gesessen und dann für ein paar Minuten nach hinten gelaufen in die LX C? Dann würdest Du den Unterschied kennen. Bitte nur eine ehrliche Antwort - ja oder nein ;)

Nein, nach hinten gelaufen bin ich noch nie, wenn ich in der First Class sitze;-). Und ja, LX F und C, allerdings noch nie AUA C und nach deinem Reisebericht zufolge, werde ich dies vermutlich in nächster Zeit auch nicht machen. Viel Spass in Thailand, geniesse die Sonne.
 
E

embraer

Guest
Nein, nach hinten gelaufen bin ich noch nie, wenn ich in der First Class sitze;-). Und ja, LX F und C, allerdings noch nie AUA C und nach deinem Reisebericht zufolge, werde ich dies vermutlich in nächster Zeit auch nicht machen. Viel Spass in Thailand, geniesse die Sonne.

Danke :)
Ich frage deshalb, weil mir der Unterschied zwischen den beiden Klassen auch erst dann wirklich bewusst wird. Das letzte Mal war das eben auf meinem LX Flug von SFO nach ZRH, da bin ich kurz nach hinten gelaufen in das "Raubtiergehege" - so hat es zumindest gerochen ;)
Im Ernst: mach das auch mal. Denn erst dann wird Dir klar: Platz ist Komfort, ist Freiheit, ist Luxus. Du hast absolut Recht: eine gute (!) C reicht absolut, aber sie kommt dennoch NIEMALS an die FIRST heran. Es ist so! ;)
 

Sciurus

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22.04.2012
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ZRH
Lieber Sciurus,

Danke dir für deine wunderbare Schilderung, die wirklich unterhaltsam und spaßig zu lesen ist.
Dein Ton gefällt, liegt genau richtig und trifft ganz gut.
Chapeau!


Dennoch möchte ich noch eine Kleinigkeit anmerken, die JohnDP schon angerissen hat:

Da du schon sehr lange hier mitliest, wirst du sicherlich auch die diversen Vergleichsdiskussionen C vs. F gefunden haben.

IMHO ist einer der großen Aspekte der F vs. der C, neben der von John angesprochen Ruhe, das subjektive Raumgefühl.
Um die von dir auch genannte LX zu nutzen:
In der 343 sind es acht Sitze in der F, die mehr Grundfläche einnimmt als das Stüblie mit 12 C-Gestühlen.
Die fehlenden Bins in der F über den Mittelsitzen schaffen Luft und Raum, die breite des Gestühls vermittelt auch in wacher Position mehr Privatsphäre und Entspannung und das Plus an Platz in der Liegeposition fördert durchaus den Wohlfühlfaktor, senkt die Diskrepanz zu einem "richtigen" Bett.

Die F bietet zudem eigentlich auf allen Airlines die wunderbare Option, dass du deine Mahlzeiten zu dem von dir gewünschten Zeitpunkt einnehmen kannst. Dies sogar bis sehr kurz vor Landung, wo du in der C schon wieder aufrecht und angeschnallt sitzen sollst. In Kombination mit der Verpflegungsoption in der (meist gegebenen) F-Lounge bietet dies eine besondere Flexibilität in der Gestaltung des eigenen Zeitmanagements.
Das Essen in einer F-Lounge vor dem Flug ist idR eine (brauchbare) Alternative zum Essen an Board; Die wenigsten C-Lounges wiegen hingegen die Mahlzeiten an Bord auf - und wenns nur auf Grund der Einfallslosigkeit ist (Stichwort: Kartoffelsalatparadies [wobei dies C-Kunden der *A-Partner nicht mal erleben dürfen]).

Letztlich ist der große Vorteil der F durchaus die Option auf Verzicht:
Ich muss nicht alles annehmen, um eine kommode Reise zu absolvieren. Dafür habe ich aber diverse Optionen, die in meiner eigenen Entscheidungshoheit liegen - ich kann in engen Grenzen selber gestalten.
Dem, der wirklich darauf angewiesen ist in möglichst bester Verfassung anzukommen und dies dazu oft durchleben darf, ist vielleicht genau diese Komponente iVm mit den etwas subtileren, weiter oben genannten, den Aufpreis wert.

Darüber hinaus ist jeder Preisdiskussion eh obsolet:
In nahezu jedem Segment des Konsums ist eine exponentielle Preisgestaltung vorzufinden - die letzten paar Prozent an Qualität kosten exorbitant mehr als die Basisleistung/-Funktion.
Die Ursachen hier in diesem Forum auseinander zu dröseln erscheint mir gerade überflüssig. ;)


Abschließend noch eine Zustimmung:

Das Reisen per se kann durchaus Legitimation genug sein um das Buchen eines F-Tickets zu rechtfertigen!

Herzlichen Dank für die ausführlichen Zeilen zu denen ich gerne kurz meine Anmerkungen gebe.

Es kommt letztlich darauf an, aus welchem Grund man reist. Ich habe versucht etwas humorvoll und doch mit einem Fünkchen Ernsthaftigkeit meine Sicht als unter30 Genuss-Flieger darzustellen und da spielt natürlich die Ruhe und Entspannung beim Fliegen eher eine zweitrangige Rolle. Wer geschäftlich unterwegs ist hat verständlicherweise andere Prioritäten vor und beim Fliegen. Beispielsweise das von dir erwähnte Essen vor dem Flug in der Lounge oder eben die Ruhe in einer kleineren Kabine. Ideal sind da natürlich die Suiten, welche ich gerade deshalb nicht besonders mag, weil ich lieber sehe was in der Kabine läuft.

Ich durfte letzthin gerade die LX 343 und LH 380 zeitnah hintereinander erleben. Die LH 380 zum ersten Mal und war nicht besonders beeindruckt. Zwar hat LH eine wirklich sehr stilvolle Kabine gestaltet, aber den Sitz bzw. das Bett fand ich sehr hart und nicht so komfortabel wie die alte F in der LX 343. Auch fand ich, dass wenn der Sichtschutz auf dem Einzelsitz (2A) hochgefahren ist, man sich wie in den Suiten anderer Airlines fühlt.

Danke für deinen Beitrag und ich stimme dir in Bezug auf die Geschäftsreisenden - soweit ich das beurteilen kann - zu.
 
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