16.04.2021, Tag 19
Endlich ein Hotelzimmer mit einer einwandfreien Verdunkelung, etwas sehr Seltenes auf dieser Reise. So schliefen wir problemlos bis 8 Uhr, machten uns in unserem geräumigen, gut ausgestatteten Badezimmer frisch, warfen einen Blick von unserem sehr großen Balkon
und gingen ins Hauptgebäude zum Frühstück.
Für Ägypten ist schon die Lobby eine Wucht, nichts ist ‚abgewohnt‘, obwohl das Hotel auch schon 5 Jahre auf dem Buckel hat, die Aussicht sehr nett.
Wir gingen zuerst hinaus, betrachteten die Anlage mit viel Grün, Palmen, Springbrunnen uns Wasserfällen
– man glaubt kaum, dass man so nahe am Trubel von Alt-Kairo ist.
Für Menschen wie uns, die nicht unbedingt das Meer brauchen (ich wohne das halbe Jahr am Meer und bade nicht darin), ist diese Anlage ideal, besser als diese AI-Bunker mit tausenden Russischen/Ukrainischen Pauschaltouristen und deren Kindern.
Im Frühstücksrestaurant hatte man die Wahl im Inneren oder draußen an einem schattigen Plätzchen zu sitzen. Da es draußen noch nicht so heiß war, entschieden wir uns für letzteres, mit Blick auf die 4 Pools der Hotelanlage.
Mangels Gästen wurde statt Buffet ‚a la carte‘ angeboten, man konnte frische Säfte (Mango, Guave, Erdbeere, Orange), Heißgetränke, je einer kalten und einer warmen Speise auswählen, dazu ein Brot-/Gebäckkorb und eine Platte mit Aufschnitt.
Die Säfte waren mit die besten auf unserer Reise, im Gegensatz zum Sofitel und auch Marriott nicht mit Wasser gestreckt, auch die warmen und kalten Gerichte, in unserem Falle Granola mit Joghurt und frischen Früchten,
French Toast, Salat mit poschierten Eiern und einer Art Egg Florientine ohne Spinat, waren allesamt sehr gut. Wir waren uns einig, dies war das bisher beste Frühstück in Ägypten, inklusive top Service.
Schnell für den Pool umgezogen, um 10:20 hatten wir freie Liegenauswahl.
Da das Wasser im riesigen, glasklaren Pool (Salz statt Chlor) sehr frisch war, hielten wir es mit ein paar Abkühlungen und unserer Musik 2 Stunden in der prallen Sonne aus. Im Vergleich zu Assuan war es mit 30 Grad auch fast schon frisch, zudem wehte dauernd ein angenehmes Lüftchen.
Um 12:30 waren wir im Gym, nach dem Sheraton das bisher Zweitbeste. Alle Geräte waren in perfektem Zustand, alles blitzsauber, genügend kaltes Wasser im Kühlschrank.
Im Anschluss wollten wir das Dampfbad begutachten, welches uns beim Check-In als Titanium-Benefit ‚statt Lounge‘ angeboten wurde. Als wir nachfragten, wurde uns mitgeteilt, dass dieses wegen Covid geschlossen sei. Aha !
Als wir hinüber gingen, um ein kleines Mittagessen auf der Terrasse einzunehmen, sprach ich dies kurz an der Rezeption an, dass diese Vorgehensweise doch etwas lustig ist, ‚statt Lounge‘ den Titanium Gästen den kostenlosen Zugang zum geschlossenen Dampfbad anzubieten. Ich blickte in ratlose Gesichter, bekam die Info, dass dies routinemäßig immer so angeboten wird, man dies wohl in der aktuellen Situation überdenken müsste.
Nachdem wir Nasi Goreng (Rindfleisch- und Hühnerspieße perfekt gegrillt, die Krevetten noch glasig)
und einen Salat zum Mittagessen gewählt hatten, stand auch schon der Duty-Manager vor dem Tisch und entschuldigte sich. Ich erklärte ihm, dass das alles kein Problem sei, es einfach nur lustig wäre. Als Ausgleich bot man uns ein Abendessen (Buffet) im Hotelrestaurant an, ich erklärte ihm, dass dies wirklich nicht nötig sei.
Schon lagen wir wieder am Pool, auch am Nachmittag noch alles extrem sauber, kein Papier, nichts lag herum. Fast alle weit auseinanderstehenden Liegen um den großen Pool waren belegt. Der Abstand war jedoch so groß, dass unsere Musik selbst bei voller Lautstärke am nächsten Platz nicht mehr zu hören war.
Ich erledigte während des Sonnenbades meine notwenigen Angelegenheiten zuhause, so dass auch diese knapp 2 Stunden wie im Flug vergingen.
Für die Abende hatte ich drei Restaurants auf meiner Liste, traditionell Japanisch, Thailändisch im Dusit Thani Hotel und einen hochgelobten Libanesen. Ich fing an diese Restaurants anzurufen, um zu erfahren, dass diese während Ramadan geschlossen sind. Alle drei.
Auch die weitere Suche per TA brachte mich nicht weiter. Schlussendlich ging ich zur Rezeption, um mich beraten zu lassen – ebenfalls ohne Erfolg. Auf ‚Buffet‘ im Hotel, auch wenn kostenlos, hatten wir beide keine Lust. Plötzlich fiel dem Concierge ein bekanntes Seafood-Restaurant in Neu-Kairo ein, welches laut Facebook-Seite geöffnet sein sollte.
Da ein Anruf nichts brachte, schrieb ich das Restaurant via Facebook an, um eine recht schnelle Antwort zu erhalten, man hätte von 11 bis 23 Uhr geöffnet.
Zügig machten wir uns fertig, bestellten ein UBER und fuhren beeindruckt über die vielspurigen Prachtalleen ins Zentrum Neu-Kairos, die South Teseen entlang.
Hier reihen sich links und rechts ziemlich beeindruckende Malls wie an einer Perlenkette auf, einige für Einrichtungen, andere für ‚Männer‘ (Barber-Shop/Luxusautos),
wieder andere für das leibliche Wohlbefinden – alles recht chic.
Wir stoppten an der ‚Arabiata Concord Plaza New Cairo-Mall‘, wo sich das Restaurant ‚Asmak‘ befindet.
Schon auf dem Weg zum Restaurant lief uns das Wasser im Mund zusammen, denn es befand sich auch ein Burger-King in der Mall. Wahrscheinlich könnt ihr das nicht verstehen, aber in der Ukraine haben wir nur McDonalds und KFC, keinen einzigen Burger King.
Als wir am Restaurant ankamen, sah dieses ziemlich verlassen aus; von einem Sicherheitsmitarbeiter wurden wir darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Restaurant während Ramadan geschlossen ist – trotz der Facebook Nachricht.
So hatte sich die Qual der Wahl erledigt, wir traten den Rückweg an, direkt zu Burger King.
Hier bestellten wir einen Whopper sowie einen Doppel-Whopper, welche wir mit Jalapenos ‚veredeln‘ und uns schmecken ließen.
Wie kann dermaßen ungesundes Essen so lecker sein ? Die einfachsten Dinge, die man nur schwer bekommt, werden zur Delikatesse.
Wir liefen noch etwas die Prachtallee entlang, entdeckten das ‚Deutsches Haus‘ – so wie man sich in Ägypten (und auch der Ukraine/Russland) ein Haus in Deutschland vorstellt.
Zu unserer Verwunderung war dieses Gebäude ein Geschäft für Vorhänge und Gardienen. Ich bezweifle stark, dass es in Deutschland etwas vergleichbares gibt.
Noch schnell ein Lotus-Eis für Maryna, ein paar arabische Süßigkeiten für mich sowie 3 Dosen Coke Zero (eine Tafel Milka Schokolade kostet in Ägypten übrigens US$ 3) und per UBER zurück zum WESTIN.