Was heißt das konkret? Versuchen diese Häuser den Kunden trotz BRG die reguläre Rate unterzujubeln?
D.h. dass alle am SPG-Programm teilnehmenden Häuser, egal ob Starwood-/Marriott-Eigengewächse oder Franchisenehmer, sog. Marketing-/Werbungsabgaben für jeden über SPG gelaufenen Umsatz (ergo für jede SPG-Buchung im eigenen Haus) an Starwood/Marriott leisten müssen.
Durch seitwärts organisierte Umsätze/Buchungen (praktisch an SPG vorbei) wird versucht, solche Zahlungen an das SPG-Programm zu umgehen, also die eigene Bilanz aufzubessern. Dafür eignen sich alle Marketingkanäle, die nicht SPG gehören. Vermehrt halten sich solche Hotels eigene (SPG-unabhängige) URL's (Homepages) und andere Kooperationspartner außerhalb von SPG. Dies sind praktisch die diversen Plattformen und Reiseunternehmen. Denen halten sie entweder Kontingente vor bzw. zahlen ihnen Provisionen für jeden generierten Umsatz. Diese Provisionen scheinen, nach Lage der Dinge, geringer zu sein, als die vertraglichen Abgaben an SPG. Streckenweise geben Drittanbieterplattformen sogar Teile ihrer Provision an ihre Kunden weiter, wodurch der Angebotspreis letztendlich unter SPG-Rate rutscht, selbst wenn der Ausgangspreis SPG-Niveau entsprach.
Zusätzlich bieten solche Nebenschauplätze die Aussicht auf ein breiteres Publikum (Kundenpotential) und eine höhere Hotelauslastung.
Fakt ist, dass diese Vorgehensweise gegen die internen Vereinbarungen innerhalb des SPG-Verbunds verstößt. Eine Bestrafung dagegen findet grundsätzlich nur mittels BRG-Programm statt, d.h. wir SPG-Mitglieder machen die Drecksarbeit und recherchieren jeden einzelnen Verstoß gegen die SPG-Richtlinien. Unsere Belohnung dafür beträgt entweder 2000 Starpoints oder 20% vom gefundenen niedrigeren Konkurrenzpreis. Die Kosten dafür trägt das in flagranti "erwischte" Haus. Andere Sanktionen scheint SPG nicht vorgesehen zu haben.
Und nun kommt der Knackpunkt: Damit die Verstöße nicht geahndet werden können, organisieren die Verursacher (also abtrünnige sog. "Partner"-Häuser) ein Katz- und Mausspiel oder auch Hase- und Igelspiel mit uns und den BRG-Abteilungen des Kundendienstes, indem sie die Preise auf den Plattformen so springen lassen, wie bei Fluggesellschaften.
Da laut BRG-AGB's Beweismittel der Mitglieder (etwa Screenshots) ausgeschlossen sind und die BRG-Abteilungen in Irland, Indien, USA und Kanada zeitlich nicht hinterherkommen, haben sie damit leichtes Spiel. Denn wenn ein SPG-Mitarbeiter erst nach 48h versucht, den angezeigten niedrigeren Konkurrenzpreis zu verifizieren, sind oft schon alle Eulen verflogen.
Und jetzt kommts: Die Häuser, die diese "Schweinerei" betreiben, fahren damit tatsächlich besser, als wenn sie regelkonform alle Buchungen nur über SPG laufen ließen. Die wenigen Fälle, die nach den AGB's sanktioniert werden können (gemeldet werden natürlich etwa 100% mehr), werden bedient und in den Skat gedrückt, die anderen bedeuten Bonus für das jeweilige Hotel.
Ich persönlich hätte vielleicht nichts dagegen, dass Umsätze außerhalb von SPG laufen, wenn die betreffenden "Pappenheimer" mir/uns genau die gleichen niedrigen Preise zubilligen würden, wie den sog. Drittanbietern, sprich diese Preise auch an SPG melden würden. Jedoch vermute ich, dass hier mit der Trägheit und dem Urvertrauen der treuen Schafe und gutgläubigen SPG-Mitglieder gerechnet wird, deren Kaufkraft man einfach abschöpft. Gemäß meiner Erfahrung betrifft dieses regelwidrige Verhalten vorrangig Franchise-Häuser mit fremder Eigentümerstruktur und weniger eigene Starwood-Häuser. Hinter der ganzen Sache steckt also System.