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Gude, eine späte Nachfrage:Kurzes Fazit zu unserer elftägigen Safari in Tansania.
Das Land und damit vermutlich auch Afrika generell hat uns sehr gut gefallen. Alles wirkte irgendwie "ursprünglicher" als dies in unseren bisherigen Reisen in Südamerika oder Asien der Fall war. Armutstechnisch wirkte es jetzt auch nicht sonderlich viel schlimmer als in den Amazonasgebieten, einzig die Masai schienen nicht wirklich mit der Zivilisation klarzukommen und in "gemischten" Gebieten immer als Bettler aufzufallen.
Was uns anfangs etwas abgeschreckt hat war die "Trinkgeld-Kultur" ala USA oder schlimmer. Man ist immer sehr freundlich, oft schon übertrieben freundlich, klar mit der Motivation für alles von Gepäck 20 Meter tragen über ein Bier zum Tisch bringen ein Trinkgeld zu erhalten. 1-2x wurden wir im Rahmen von Touren auch zu irgendwelchen Abzockläden gebracht, wo man wirklich sehr dreist agiert hat und z.B. für einen Untersetzer für Gläser mal eben $15 wollte, die es am nächsten Markt um $1 gab, im Glauben wir seien dumme Touristen die da schon drauf reinfallen würden. Zu einem gewissen Grad ist mir schon klar, dass da gedanklich vielleicht auch eine Art symbolische Spende dabei ist, aber doch nicht in diesem Ausmaß und wenn versucht wird einen zu verarschen ("Nein nein das ist einzigartige, qualitiative Handarbeit!!1"). Da haben wir uns stellenweise gefühlt, als ob wir für alle nur laufende Geldbörsen sind, und waren dann zum Teil auch wieder froh wenn Kontakte vorüber waren.
Landschaftlich und von der Tierbeobachtung (BIG 5 gesehen und auch sonst alles bis auf Geparden und Nilkrokodile) war alles wunderschön, Highlights waren für uns Ngorongoro und die Südserengeti, wo gerade die Zebra und Gnu Migration war. Die zentrale bis nördliche Serengeti war hingegen weitestgehend leer, mit entsprechend hohen Gräsern und wirklich massenhaft Tsetse-Fliegen, das war dann an diesen 1-2 Tagen wirklich schon erschöpfend. Lake Natron war zu dieser Jahreszeit wie erwartet recht leer und da haben wir fast keine anderen Touristen gesehen. Sehr positiv überrascht waren wir auch, wie grün es doch in vielen Teilen war. Die Arusha & Lake Manyara Nationalparks waren zum Teil schon richtiger Regenwald und auch mit vielen Affenarten. Also insofern haben wir auch das ursprüngliche Ziel, afrikanischen Jungle zu erleben, zumindest auf ganz kleiner Ebene erreicht. Am wenigsten ansprechend war der Tarangire Nationalpark, war jetzt weder von den Tierbeobachtungen noch von der Landschaft wirklich mit Highlights behaftet.
Insgesamt also eine klare Empfehlung für (Nord-)Tansania. Rückblickend würden wir vorher checken wo die Migration gerade steht und dort mehr Zeit einplanen und dafür anderswo (in unserem Fall mehr in der Südserengeti, weniger im Zentrum+Norden) weniger. Dazu mehr kleine Banknoten für Trinkgelder mitnehmen und gleichzeitig von vornherein klarzustellen, dass uns Kontakte die nur auf Abzocke abzielen (also ala "Hier 5 Minuten Informationen zu unserer Kultur, und nun kauf einen $50 Holzelefanten!") nicht interessieren.
Wie habt ihr gebucht, was waren das für Unterkünfte, war das self drive oder komplett geführt und was für Kosten hattet ihr?
VG