Luftfahrt in Deutschland im Niedergang

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Was ich bei deutschen Flughäfen auffällig finde ist, wie knauserig es hier zugeht. Keine/sehr wenig Steckdosen, oft nur Wartesaalsitze, gerne Hartplastik. Login nur gegen e-mail, keine Rolltreppe, die vorhandene kaputt oder gleich abgebaut, Busboarding mit Kurvenfahrt und langem Warten. Schon in Frankreich staunt man, wie komfortabel es einem auch ohne Dauerkonsum gemacht wird, zu sitzen und zu warten. Ohne Lounge. Da gibt es dann auch eine Bandbreite bezahlbarer Imbisse airside.

Wir müssten wieder vorne mitmischen wollen, auch beim Komfort. Man fliegt heute in unterschiedlichen Welten. Als Kunden Raffke, als Anbieter Knauserer, aber immer die Zitrone schön auspressen wollen, das geht nicht. Vielerorts gibt es on top so eine komplett lustlose Apparatschik-Mentalität, gerade beim Service. Ein paar erkennbare Lichtblick-Leute reißen es leider noch nicht raus. Da wäre eine Änderung im Kopf gefragt, die Herangehensweise stimmt nicht mehr. Fliegen ist (bei uns) auch weniger weltläufig als früher, mehr so wie Busbahnhof.
 

odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Dann würde ich vorschlagen, mal den Industrieblick zu weiten.
Ob du es glaubst oder nicht, ich bin wohl einer der wenigen die jedes Jahr minderstens 3 Monate durch Asien tingelt beruflich. Sicherlich (und nix anderes hab ich behauptet) gibt es coole Ansätze und klasse Ideen. Aber das Gesamtpaket ist doch eher zum Kopfschütteln. Sicherlich ist ein Maglev beeindrucken. Aber ohne MASSIVSTE Subventionierung eben nicht zu betreiben. Und ja, dann werden eben Flugplätze in 6 Monaten gebaut. Indem Grundstücke enteignet werden und eben hunderte Bauarbeiter ums Leben kommen. Da Arbeitssicherheit und Arbeitszeitschutzgesetze ebenso wie Kündigungsgesetze eben nicht existieren. Und in jedem westlichen Unternehmen sitzen nochmals wo KEINE westlichen Menschen in Führungpositionen? Der Handel mit Temu und Co kann auch nochmals wie existieren?

Nochmals: Es ist nicht alles schlecht in Asien, aber das ewige runterbeten das die uns mit ihrer Technik überrennen kann nur von Menschen kommen die noch NIE in Asien waren, oder maximal bei einer PR Veranstaltung teilgenommen haben.
 

N140SC

Erfahrenes Mitglied
01.01.2024
485
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Ob du es glaubst oder nicht, ich bin wohl einer der wenigen die jedes Jahr minderstens 3 Monate durch Asien tingelt beruflich. Sicherlich (und nix anderes hab ich behauptet) gibt es coole Ansätze und klasse Ideen. Aber das Gesamtpaket ist doch eher zum Kopfschütteln. Sicherlich ist ein Maglev beeindrucken. Aber ohne MASSIVSTE Subventionierung eben nicht zu betreiben. Und ja, dann werden eben Flugplätze in 6 Monaten gebaut. Indem Grundstücke enteignet werden und eben hunderte Bauarbeiter ums Leben kommen. Da Arbeitssicherheit und Arbeitszeitschutzgesetze ebenso wie Kündigungsgesetze eben nicht existieren. Und in jedem westlichen Unternehmen sitzen nochmals wo KEINE westlichen Menschen in Führungpositionen? Der Handel mit Temu und Co kann auch nochmals wie existieren?

Nochmals: Es ist nicht alles schlecht in Asien, aber das ewige runterbeten das die uns mit ihrer Technik überrennen kann nur von Menschen kommen die noch NIE in Asien waren, oder maximal bei einer PR Veranstaltung teilgenommen haben.

Vor allem hilft es, unter "Asien" nicht nur Touri-Hochburgen zu subsummieren, genausowenig wie man "die USA kennt", wenn man in Florida, New York und LA seine Urlaube verbracht hat.
 

Mucy

Aktives Mitglied
22.08.2024
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MD
Ob du es glaubst oder nicht, ich bin wohl einer der wenigen die jedes Jahr minderstens 3 Monate durch Asien tingelt beruflich. Sicherlich (und nix anderes hab ich behauptet) gibt es coole Ansätze und klasse Ideen. Aber das Gesamtpaket ist doch eher zum Kopfschütteln. Sicherlich ist ein Maglev beeindrucken. Aber ohne MASSIVSTE Subventionierung eben nicht zu betreiben. Und ja, dann werden eben Flugplätze in 6 Monaten gebaut. Indem Grundstücke enteignet werden und eben hunderte Bauarbeiter ums Leben kommen. Da Arbeitssicherheit und Arbeitszeitschutzgesetze ebenso wie Kündigungsgesetze eben nicht existieren. Und in jedem westlichen Unternehmen sitzen nochmals wo KEINE westlichen Menschen in Führungpositionen? Der Handel mit Temu und Co kann auch nochmals wie existieren?

Nochmals: Es ist nicht alles schlecht in Asien, aber das ewige runterbeten das die uns mit ihrer Technik überrennen kann nur von Menschen kommen die noch NIE in Asien waren, oder maximal bei einer PR Veranstaltung teilgenommen haben.
Der "Fortschritt" geschieht eben auf Kosten aller Beteiligten und ohne Rücksicht auf Verluste.

So können wir eben vielleicht nicht mithalten aber dafür sind wir sicher und moralisch und solange wie das aufrecht erhalten wird, wird es auch geschätzt aber auch erwartet.
 

alex09

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09.12.2010
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So können wir eben vielleicht nicht mithalten aber dafür sind wir sicher und moralisch und solange wie das aufrecht erhalten wird, wird es auch geschätzt aber auch erwartet.
Sicher und moralisch? Einreden kann man sich das natürlich. Muss ja nicht mit den Fakten (R&D Output, Kriminalität usw.) zusammenpassen.
 

Luftikus

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08.01.2010
24.534
10.430
irdisch
Man muss wieder richtig Vollgas geben und wachsen wollen und an die Spitze. Gilt auch für Flughäfen. Diese Diktatur des Mittelbaus und der Mittelmäßigkeit ist nach hinten losgegangen. Die guten Leute gehen weg, dorthin wo sie Chancen kriegen und die gibt es ja.
 
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skyblue99

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24.08.2019
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Ab morgen wird sicher alles besser. Man muss nur ganz, ganz fest dran glauben. 🤣

/s
 
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Mucy

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22.08.2024
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MD
Sicher und moralisch? Einreden kann man sich das natürlich. Muss ja nicht mit den Fakten (R&D Output, Kriminalität usw.) zusammenpassen.
Mensch bei der Arbeit, gibt genug andere Baustellen wo wir weder sicher noch moralisch sind aber wenn es um Arbeitssicherheit geht sind wir bis dato zumindest aktiv dabei uns NICHT jedes Mal den Kopf und Kragen zu riskieren.
 

chrini1

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26.03.2013
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HAM
Man muss wieder richtig Vollgas geben und wachsen wollen und an die Spitze. Gilt auch für Flughäfen. Diese Diktatur des Mittelbaus und der Mittelmäßigkeit ist nach hinten losgegangen. Die guten Leute gehen weg, dorthin wo sie Chancen kriegen und die gibt es ja.
Interessante Ansage. Zu uns kommen die guten Leute aus dem Ausland ;-). Fast 107 Nationen im HQ bei 1300 Personen.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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in dem Artikel geht es um Cargo, nicht Passagiere

:no:


"In Sachen Fluggastzahlen schafften es zwei deutsche Airports in die Top 10 - aber nicht in die Top 5."
 

reifel

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30.08.2010
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:no:


"In Sachen Fluggastzahlen schafften es zwei deutsche Airports in die Top 10 - aber nicht in die Top 5."
Mea Culpa, hatte nur den unteren Link unter "Quelle" gesehen:
 
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juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
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FRA
Die Standortkosten wie Steuern und Gebühren für die Flugsicherung seien in Deutschland zwischen 2019 und 2024 um 38 Prozent gestiegen - im europäischen Durchschnitt um 26 Prozent:

 
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skyblue99

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24.08.2019
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Ohne Ticketsteuer ginge es Airlines in Deutschland besser, sagt eine Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums.

Was für eine bahnbrechende Erkenntnis. Das ist die weltbewegendste Neuigkeit seit der Entdeckung, dass die Erde doch keine Scheibe ist.

Sie fordert nicht weniger als eine Halbierung der staatlichen Abgabenlast aus Luftverkehrsteuer sowie Gebühren für die Sicherheitskontrollen und Lotsendienste der staatlichen Deutschen Flugsicherung.

Fordern kann man ja vieles, aber wovon soll das finanziert werden, wenn die womöglich bald neue Regierung schon eine Billion Euro Sondervermögen benötigt, um nicht von Tag 1 handlungsunfähig zu sein? Eine Steuersenkung für ein nicht gerade überlebenswichtiges Gut wie Flugtickets wird da sicher nicht allzu weit oben auf der Agenda stehen.
 
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chrini1

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26.03.2013
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HAM
Die Standortkosten wie Steuern und Gebühren für die Flugsicherung seien in Deutschland zwischen 2019 und 2024 um 38 Prozent gestiegen - im europäischen Durchschnitt um 26 Prozent:


Und erst die Kosten für die Personenkontrollen - fast 42 Prozenzt. Kein Wunder bei den Tarifabschlüssen. Aber es traut sich ja auch keiner aus der Politik das mal anzupacken.
 
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Femminello

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08.05.2012
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Die Kosten für die Personenkontrollen sind zumindest in BER kein Wunder. Das Schauspiel dort schaue ich mir immer wieder erstaunt an: Da ist einer an der Stelle wo der Fluggast auspackt und betreut diesen gefühlt ne Minute lang, während hinten zwei nach dem Scanner drauf warten dass einer kommt, einer ist am Handgepäckscanner, einer hinten an der Handgepäckausgabe und einer steht noch dazwischen irgendwo rum, keine Ahnung was der macht.

Das heisst wir haben hier Sechs Personen für eine Kontrollstelle, durch die gefühlt ein Passagier je Minute kommt. Heisst eine Arbeitsstunde je 6 Passagiere. Mal von durchschnittlich 20 Euro die Stunde ausgegangen sind das also 3,33 € allein an Personalkosten je Passagier nur für die Sicherheitskontrolle. Rechnet man den ganzen Flughafenbetrieb zusammen und arbeitet der genauso dann kommt man wahrscheinlich schon Richtung 10 Euro pro abfliegendem Passagier raus. Nur Personalkosten, davon sind noch keine anderen Betriebskosten oder der Flughafen an sich bezahlt und Geld verdient sowieso nicht.

Die Zahlen habe ich jetzt herbeiphantasiert, aber sie werden nicht völlig danebenliegen.
Sehe übrigens nicht als Problem, dass die Leute an der SiKo auch ein bisschen Geld verdienen wollen, das ist vollkommen OK. Nur kann man mit denen dann auch effizient arbeiten.
 

Mucy

Aktives Mitglied
22.08.2024
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MD
Heisst eine Arbeitsstunde je 6 Passagiere
Eher geht die Rechnung folgendermaßen:
Die meisten Passagiere brauchen 60-120 Sekunden zum durchchecken pro Kontrollstelle, bei Nachfragen oder Bedenken natürlich mehr.
Bei einer Kontrollstelle können also zwischen 30 und 60 Pax die Stunde abgegrast werden.

6 Minuten Arbeitszeit pro Pax macht also für jeden 10. Pax eine Arbeitsstunde á z.B. 20 € des Six Packs an SiKo-Mitarbeitern.

Bei 20 Euro die Arbeitsstunde bekommt man also mindestens 60 € in einer "echten Stunde" bis hin zu 120 €, wenn der Betrieb schneller vonstatten geht.
Die Rechnung käme dann eher so: 60 € (3 ah) : 30 Pax/h = 2,00 €/Pax

Diese 2,00 € werden dann auf 6 MAs verteilt, also 0,33 € pro Pax und pro MA, bei Abfertigung von etwa 500-800 Pax am Tag bekommt jeder MA dann 165 bis 264 €, an anderen Flughäfen wird noch effizienter gearbeitet sodass diese Margen hoch gehen.

Deswegen: Wer in der SiKo Stau verursacht, kostet eventuell dem SiKo-Mitarbeiter bare Münze (solange wie derjenige dich trotzdem abgefertigt bekommt, kein Problem hier) oder eben viel Zeit, Nerven und Geduld, die halt oft einfach nicht mitgebracht wird aber auch nicht verlangt werden kann, da ja alle zu ihrem Flieger wollen.

Korrigiert mich gerne wenn ich hier falsch liege, ich gehe alleine davon aus, dass von den Stundensätzen her das Ganze schon nicht passt, da "nur" 20 € Stundensatz glaube nicht mehr Gang und Gäbe ist.
 

Femminello

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08.05.2012
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Wenn man davon ausgeht, dass die SiKo vernünftig und effizient betrieben wird, ja.
Es darf aber immer nur ein Passagier seinen Krempel auspacken. Der geht dann durch die Kontrolle während der nächste seinen Krempel auspackt - nicht wie anderswo, wo das mehrere gleichzeitig können und auch nicht vor sondern erst in der Kontrolle.

Der Durchsatz pro Kontrollstelle ist wirklich nicht sonderlich hoch. Vergleich AGP, was eigentlich auch ineffizient ist, da kommt gut alle 10 Sekunden einer durch.
 

Femminello

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
7.833
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Mei, dann sind die Kosten eben noch höher, der Durchsatz vielleicht auch etwas höher als von mir angenommen. Macht's jetzt nicht wirklich besser.
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
21.538
12.171
FRA/QKL
Finde den Fehler

Plus Lohnnebenkosten sind das 27,71 Euro
Ich erhöhre um Urlaubskosten (30/250 und Krankheitstage (19,1/250 laut TK in 2024). Das erhöht die Kosten um ca. 20%, macht also 33,25 €. Hinzu kommen Verwaltungskosten für Personalplanung, Administration, Abrechnung etc., das macht selbst bei schlanken Strukturen schnell nboch mal 20% aus. Und schon sind wir bei knapp 40€ an summierten Personalkosten was ich ei einem Stundenlohn von 22,39 € für sehr niedrig angesetzt halte.
 
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