Umsatz LH Group: 36,4 Mrd..
Ja, eines der Probleme 10 Mrd. € Umsatz der LH-Group im nicht Passagiergeschäft und das Versäumnis dies zu verändern. Vielleicht ist es mir entgangen, Versuche profitable Teile des Unternehmens zu verkaufen? Fehlanzeige, stattdessen möchte der Vorstand das Unterhmen so erhalten. Wenn ein späterer Verkauf profitabel ist, wie darf der Staat daran partizipieren? Aktien möchte LH nicht, weil damit eine Mitspracherecht ist. Wenn Du jetzt das Argument LSG wollte man verkaufen bringst, darf ich fragen, warum soll der Staat es dann retten? Nicht profitabel, Großteil Mitarbeiter im Ausland. Also nochmal, was muss ich retten? Alles, einschl. 500 Beteiligungsunternehmen, wie z.B. Diners Club Spain S.A., Madrid, Spanien (LH-Anteil 25%)
Wie bereits hier im VFT von Anderen vermutet, überwiegend LSG und andere Service-Gesellschaften mit operativer Tätigkeit, z.B. in Panama über 500 Mitarbeiter.
Mir reicht ja 1 von 500 Unternehmen mit dem ich Steuerungleichheiten nutzen kann. Da dies ja zum Großteil auch legetim ist / sein kann, kritisiere ich dies auch gar nicht. Diese Vorgehensweise der Steuervermeidung im Land des Staatskreditgeber zu Gunsten eines dritten Landes muss ich alsGeldgeber aber nicht unterstützen. Und da Du ja keine Lust hast in den Geschäftsbericht zu schauen, es gibt auch Unternehmensbeteiligungen, die nicht im Geschäftsbericht konsolidiert werden...
Viele Großunternehmen haben eine eigene Bankabteilung, es wird daher einen guten Grund für die Lufthansa Malta Treasury Services Limited, St. Julians, Malta. geben (eine andere Beteiligungsgesellschaft mit dieser Funktionsbezeichnung ist im Geschäftsbericht nicht aufgeführt).
Im Immobilien- und Baubereich eines skandinavischen Unternehmens funktionierte dies innerhalb Europas in den 90ern so:
- Vorauszahlung Drittkunden: Anlage Treasury intern (Verzinsung unter Markt), Zahlungsverzug "interne" Kunden: interne Kreditaufnahme bei Treasury (Zinsatz über Markt)
- die Kosten der skandinavischen Mitarbeiter im Unternehmen wurden von einer Firma in Nicosia, Zypern in Rechnung gestellt
- die skandinavische Muttergesellschaft eröffnet in den Niederlanden ein paar Gesellschaften, eine davon kauft in Deutschland ein Grundstück, eine weitere beauftragt die Bauausführung bei der deutschen Tochter. Die deutsche Tochterbaufirma macht bei dem Projekt 20% Verlust, was die Gewinne durch die anderen Projekte mindert und der Auftraggeber erhält eine Bürogebäude 20% unter Wert. Wenn das Gebäude fertig gebaut ist, wird die gesamte Gesellschaft verkauft, dann fällt in Deutschland z.B. keine Grunderwerbssteuer an (der Eigentümer bleibt ja gleich) etc...
Im Übrigen erschließt sich mir nicht so ganz, wieso EU-Länder (Luxemburg, Malta) "Steueroasen" sein sollen.
Es geht nicht um das Thema Steueroase, sondern darum: ein Unternehmen erwarte massive Hilfe von einem Staat, besagtes Unternehmen ist bestrebt die Steuerzahlung in diesem Staat zu vermeiden, dieser Staat als Geldgeber soll keine Einflußmöglichkeit auf Art und Ort seiner Mittelverwendung erhalten. Unternehmerische Uneingeschränktheit heißt Steuervermeidung und selbst Vorsorge zu betreiben (so wie im gewissen Umfang IAG) oder eben steuerliche Möglichkeiten weniger auszuschöpfen und Staatshilfe zu erhalten (so wie AF/KLM). Vollkommene unternehmerische Freiheit und vollkommene Unterstützung (keine Mitsprache, niedrige Zinsen...) dieses Cherry Picking ist halt eine Kombination die sehr selten eintrifft, zumeist wenn ein armer Trottel am Tisch sitzt. Vielleicht weiß man bei LH nicht: "there is no free meal".
Eine Möglichkeit für den Unwillen zur Einsichtnahme des Geldgebers mag tatsächlich der Einblick in die steuerlichen Gepflogenheiten des Unternehmens sein. Eine Rückstellung von 340 Mio € für ein steuerliches Risiko deutet jedenfalls (für nicht Banker) nicht auf ein Peanuts-Vorgang hin (wobei die Schneider-Pleite waren ja gerade mal 3.5 Mrd €, insofern hatte Ackermann dann rückblickend doch Recht)
ABER: Ich finde das Thema Steueroase im Kontext ziemlich uninteressant - es lenkt ab, von den wesentlichen Themen.
Jein.