Die Position der Hansa hat sich doch in den letzen 30 Monaten immens verbessert (auch wenn sich die ITA ziemt)
Die Zombies um TAP und LOT sind immer mehr am Ende, Finnair ist schon halb assimiliert und fliegt zudem für nen schmalen Taler mit A350(!) discovernde Touris. Die Attacken der LCC in Deutschland sind allesamt im Sand verlaufen und komplett verpufft.
Und die aktuellen Buchungen sprechen doch für sich.
Das Geld wird mit Profis verdient, nicht mit Maximierern, die 7 Fäden im VFT starten, um 47 Monate vor der Buchung zu ergründen, ob nun X oder Y Airlines 11 und nicht nur 10 Sorten Tee in der Lounge an der Außenstation Z anbietet (und das als Kaffeetrinker)
Deshalb erheitert der VFT ja auch eine ganze Branche, die Argumente hier sind teilweise so haarsträubend, da braucht man schon Produkte eines Schweizer Pharmaunternehmens (unter ex LH Aufsicht) um die Lachfalten zu kaschieren.
Der USP für Profis ist übrigens recht einfach; Frequenzen, Frequenzen, Frequenzen und da reicht der Hansa keiner das (noch! kostenlose) Wasser!
Für jemanden, der sich selbst als Überwissenden darstellt, ist die Argumentation leider doch ziemlich ... mau
"Frequenzen, Frequenzen, Frequenzen" - airberlin, bmi: are we a joke to you?
Eine TAP oder Alitalia hatte schon immer damit zu kämpfen, dass die Hauptmärkte stark auf den Tourismus ausgelegt und somit von vielen Wettbewerbern bespielt worden sind und zeitgleich gerade in Italien mit BGY und CIA auch starke Konkurrenz durch LCC aufgekommen ist, die immer mehr Marktanteile abgegriffen haben. Bei AZ waren es die nicht rentablen Kostenstrukturen, bei TP der schwindende Mehrwert im Zuge eines kontinuierlichen Abbau des Service, die letztlich zu den Schieflagen geführt haben.
Bei AY ist aufgrund der Sperrung des russischen Luftraums einer der größten Kosten- und Standortvorteile weggebrochen, weshalb man die Kapazitäten kurzfristig extern angeboten hat und bei LO sind auch Schlüsselmärkte weggefallen.
Ja - aktuell fliegt man mit einer hohen Auslastung, aber was ist der Grund dafür? 1. Nachholeffekte, 2. Zusammengelegte Flüge, 3. Fehlende Möglichkeiten des Marktes alternative Angebote und Kapazitäten so kurzfristig auf den Markt zu bringen.
Der USP der Lufthansa war und ist schon immer die Marke und die damit verbundene Wertestruktur gewesen: Die Marke Lufthansa ist verbunden gewesen mit einer hochwertigen Customer Journey, die eine angenehme Reise mit einem guten Service verbindet und auch in Fällen eventueller Abweichungen vom Plan eine zuverlässige Weiterbeförderung versprach. Schaut man sich die Werte heute an - was sagen die Präsentationen über Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit?
Ein wichtiger Aspekt, der in der Argumentation fehlt, sind die contract bookings - wieviele % der hier so viel gepriesenen Buchungen sind für die Reisenden "alternativlos", weil die Firmen Rahmenverträge mit der Lufthansa haben? Verträge laufen aus - und die Einkäufer der Firmen werden sich dann überlegen, ob das Produkt, dass die Lufthansa dann anbietet, immer noch die Mehrwerte gegenüber potenziellen Mitbewerbern liefert, die einen höheren finanziellen Aufwand rechtfertigt.
Und nein, es sind nicht die drölf Sorten Tee, die darüber entscheiden, ob ein Produkt auch langfristig vom Markt angenommen wird. Es ist die Frage, wie gut kann ich die Kunden an mein Angebot binden.
Dazu gehört die so oft gepriesene Customer Journey:
1. Erhält der Kunde für das höhere Entgelt im Vergleich zu meinen Wettbewerbern ein zumindest gleichwertiges, wenn nicht höherwertigeres Produkt?
2. Kann ich meinem Kunden mein Produkt mit einer ausreichenden Zuverlässigkeit anbieten?
3. Kann ich meinem Kunden bei Disruptionen in einer angemessenen Zeit alternative Angebote ermöglichen?
Können diese Fragen nicht mit ja beantwortet werden, so verliert man zuerst die gescholtenen Maximierer, dann die Lieschen Müller und Max Mustermanns dieser Welt, die preissensibel sind und gerade hinsichtlich der Auslastung von Bedeutung sind und zu guter Letzt auch die Contract Bookings, die letztlich zum größten Teil zum Deckungsbeitrag einzahlen.
Daher erlaube mir den folgenden Rat: neben den LH-Powerpoint-Decks gerne auch mal die Einführungsfolien jeglicher BWL-Bachelor-Einführungsveranstaltungen einer Hochschule nach Wahl durchzuscrollen - als "Pensionär" hat man die Zeit

Neben der operativen gilt es auch eine vernünftige strategische Betriebsführung zu betreiben. Und mit dem Selbstverständnis, was hier an den Tag gelegt wird, noch die Bemerkung - als LH sollte man hier proaktiv statt reaktiv handeln
