Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
363
ZRH
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Hab mich mal bei Customer Relations über die Lounge-Geschichte beschwert. Antwort:

„Des Weiteren möchten wir Sie darüber informieren, dass aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus, der damit einhergehenden reduzierten Nachfrage und der immer restriktiveren staatlichen Auflagen die Zusammenarbeit mit einige Contract Lounges temporär eingestellt wurde.“

So argumentieren kann ich auch. Meine Antwort:

„Laut Ihrer Aussage wurde die Zusammenarbeit mit „einigen Contract Lounges“ temporär eingestellt. Im Umkehrschluss bedeutet das ja, dass die Zusammenarbeit mit anderen Contract Lounges nicht beendet wurde. Für meine zukünftige Reiseplanung bitte ich Sie daher, mir eine Aufstellung der derzeit „benutzbaren“ Contract Lounges zukommen zu lassen. Für welchen Zeitraum ist die „temporäre“ Einstellung der Zusammenarbeit angedacht?“

Auf die Liste mit 0 Lounges bin ich gespannt.

Was bringt es dir? Du weisst es doch.
 

leoll

Aktives Mitglied
29.09.2012
129
29
MUC
K.O.-Kriterium für Deine Dienst- und Freizeitreisen ist der kostenlose Zugang zu einer Lounge am Flughafen? Ernsthaft?

Wenn ich zwei vergleichbare Alternativen habe, die preislich identisch sind, ist das für mich sehr wohl das entscheidende Kritierium. Außerdem geht es mir enorm gegen den Strich, dass die LH ihre Kunden nicht informiert und wenn, dann mit fadenscheinigen Begründungen (s.o.).

Natürlich kann man jetzt sagen, diese Einstellung ist übertrieben. Ist sie vielleicht. Wenn das viele so sehen, sieht die LH auch keine Notwendigkeit mehr in den Contract-Lounges, es hat ja auch ohne funktioniert.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.398
9.115
Bist du mal BMW gefahren oder C geflogen?
Ja natürlich. Den 3er(E21) mit dem tollen Reihensechszylinder, wie schon erwähnt. Ist schon was länger her, aber sicher nicht vergessen! Und nein, für den habe ich nicht Listenpreis bezahlt, das war ein Erbstück.
Und C Hundertfach. Nur in letzter Zeit eher selten mit Lufthansa... Weil das Preis-Leistungs-Verhältnis seit 2-3 Jahren einfach nicht mehr stimmt. Nicht im Vergleich mit Mitbewerbern (Preis schnell mal Faktor 4), nicht im Vergleich mit Lufthansa Eco (Preis schnell mal Faktor 10).
Zu den Zeiten zu denen ich noch LH Vertragspartnerpreise bezahlt habe, war LH C 7 Jahre lang der Standard, Innerdeutsch bis Interkontinental. War aber noch ein anderer Standard (z.B. gerne mal ein CRJ200 ohne freien Nebensitz...). Zu den Preisen wäre es auch heute keine Frage.
Und vermutlich wird auch ein Großteil der Sitze heute für exakt solche Preise besetzt. Die "offiziellen Marktpreise" dienen nur der Abschreckung von Laufkundschaft... Wenn man es sich nach Corona leisten kann, von mir aus.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Ja natürlich. Den 3er(E21) mit dem tollen Reihensechszylinder, wie schon erwähnt. Ist schon was länger her, aber sicher nicht vergessen! Und nein, für den habe ich nicht Listenpreis bezahlt, das war ein Erbstück.
Und C Hundertfach. Nur in letzter Zeit eher selten mit Lufthansa... Weil das Preis-Leistungs-Verhältnis seit 2-3 Jahren einfach nicht mehr stimmt. Nicht im Vergleich mit Mitbewerbern (Preis schnell mal Faktor 4), nicht im Vergleich mit Lufthansa Eco (Preis schnell mal Faktor 10).
Zu den Zeiten zu denen ich noch LH Vertragspartnerpreise bezahlt habe, war LH C 7 Jahre lang der Standard, Innerdeutsch bis Interkontinental. War aber noch ein anderer Standard (z.B. gerne mal ein CRJ200 ohne freien Nebensitz...). Zu den Preisen wäre es auch heute keine Frage.
Und vermutlich wird auch ein Großteil der Sitze heute für exakt solche Preise besetzt. Die "offiziellen Marktpreise" dienen nur der Abschreckung von Laufkundschaft... Wenn man es sich nach Corona leisten kann, von mir aus.

Wie schon mehrfach ausgeführt, kann man mit entsprechender Marktmacht und Servicequalität höhere Preise am Markt erzielen, sei es die Lufthansa, BMW oder Marriott. Das ist die Hansa ex Deutschland nicht nur teuer, sondern auch profitabel, andere Airlines sind aus ihrem Heimatmarkt natürlich auch teurer, allerdings noch lang nicht profitabel, wurde tausendfach diskutiert, sollte wirklich jeder verstanden haben.

Das Downtown Marriott, der BMW oder die Hansa ex MUC sind halt nicht für jedermann und solange es Alternativen gibt, bist du doch gut bedient.

Nur das permanente Geseier, da man sich etwas nicht leisten will und/oder kann, bringt die Diskussion nicht voran. Und einen signifikanten Verfall der Price/Performance Ratio bei der LH kann ich nicht wirklich nachvollziehen, Preise auf vielen Strecken in Europa fallen seit Jahren, auf vielen Langstrecken ist das nicht unbedingt der Fall, wenn man das über die letzten Jahre aufgrund der Bedingungen der sehr „leichten“ Fares überhaupt feststellen kann.

Und es sollte doch auf der Hand liegen, dass Siemens oder die Allianz ganz andere Konditionen bekommen, die setzen aber in der Stunde deinen Jahresumsatz bei der Hansa um.
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Die Bahn macht das übrigens auch so. Gelegenheitsfahrer werden durch Mondpreise abgeschreckt.

Kann ich leider nicht bestätigen. Die Bahn preist recht primitiv und fast immer „klassisch-linear“ , allerdings gab es auch Ausnahmen, einige habe ich in Projekten miterleben dürfen. Selbst auf Rennstrecken bekommt man fast immer sehr sehr akzeptable Preise, allerdings ist die Wahrnehmung von Preisen bei Reisen mittlerweile durch Flixbus oder Ryanair komplett verzerrt.

Oder soll man sich beschweren, wenn einen die Bahn über 500-600km für 19-59 Euro one way transportiert?

Die Preise im Nahverkehr sind dazu in Relation natürlich ein Witz, aber das ist nicht unbedingt der DB anzulasten, das sind die Provinzfürsten.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.760
4.140
50
MUC
www.oliver2002.com
Völlig normal, da gibt es auch Studien dazu:

400px-Graham%27s_Hierarchy_of_Disagreement-en.svg.png


Die unteren 3 Stufen sind doch viel einfacher...
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.398
9.115
Wie schon mehrfach ausgeführt, kann man mit entsprechender Marktmacht und Servicequalität höhere Preise am Markt erzielen.
Wie schon mehrfach ausgeführt bezweifele ich zutiefst, dass Lufthansa tatsächlich diese Preise am Markt erzielt. Ich gehe (auch aus eigener Erfahrung) davon aus, dass die Sitze tatsächlich zu einem signifikant niedrigeren Preis abgesetzt werden. Die Leute denen die hohen Preise gezeigt werden, werden vermutlich eher nicht buchen.

Und es sollte doch auf der Hand liegen, dass Siemens oder die Allianz ganz andere Konditionen bekommen, die setzen aber in der Stunde deinen Jahresumsatz bei der Hansa um.

Umsatz ohne Frage, aber viel Gewinn?

Und einen signifikanten Verfall der Price/Performance Ratio bei der LH kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Wir sind uns aber doch wohl einig, dass in den letzten zwei Jahren bei der gebotenen Leistung Stück für Stück zurückgefahren wurde, bzw. Produktmerkmale seit vielen Jahren beibehalten während die Konkurrenz deutlich draufgelegt hat. Oder sogar die Partnerairlines. Guck dir mal an was z.B. United in der Polaris Klasse aktuell aufwertet, über die ganze Breite des Produkts.
Wobei es auch durchaus Mitbewerber (nicht zuletzt vom Golf...) gibt, die bei Qualität und Goodies mächtig zurückgefahren haben.
Auf meinen Routen haben die Preise für die für mich in Frage kommenden Buchungsklassen in den letzten Jahren mächtig angezogen. Gleichzeitig sieht man auch immer mehr Schnäppchen. Die Durchschnittspreise mögen ähnlich geblieben sein, die angebotenen Preise sind ziemlich wild auseinandergelaufen. Das kann unmöglich das nachhaltige Erfolgsrezept sein. Kunden anziehen bei denen man drauflegt. Kunden vergraulen an denen man viel verdienen könnte.

Und um auf das Thema zurückzukommen: wenn nach Corona alles bleibt wie vorher, wenn Siemens und die Allianz ausreichen um alle Sitzplätze gewinnträchtig zu füllen, dann kann Lufthansa super so weitermachen wie bisher.
Aber wehe, sie sind plötzlich auf die Kunden von freien Markt angewiesen, die völlig flexibel sind und nur nach Preis und Leistung entscheiden... Dann sind wir plätzlich mal wieder alle als Steuerzahler gefragt.

Oder soll man sich beschweren, wenn einen die Bahn über 500-600km für 19-59 Euro one way transportiert?

Ja, kann man. Zumindest als Deutscher Steuerzahler, der für die so generierten Defizite gerade stehen muss. Oder als Deutscher Berufspendler, der das ganze da gegenfinanzieren muss, wo die Bahn ein Monopol hat (zusammen mit den Verkehrsverbänden).
Ein Wirtschaftunternehmen ist weder die Heilsarmee noch Robin Hood. Nicht kostendeckende Tickets zu verkaufen sollte auf bestimmte Zeiten beschränkt sein. Dass selbst zur Rushhour in knallvollen Zügen immer noch ein gewisses Passagierkontingent für €19 sitzt, während andere für €300 stehen ist einfach pervers. Und hat auch nichts mit klassischer Mischkalkulation zu tun, da es sich um völlig andere Kundengruppen handelt.

Es wird interessant sein, wie unsere Enkel dereinst diese Phase in den Geschichts- und BWL Lehrbüchern sehen werden, als es zum guten Ton gehörte sich gegenseitig das Leben mit Dumpingangeboten schwerzumachen und dabei entweder defizitär zu sein (wie die Bahn) oder deutlich unterdurchschnitte Gewinnmargen zu erzielen (wie große Teile der Luftfahrtbranche verglichen mit anderen Industrien)...
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B

Boeing736

Guest
Wie schon mehrfach ausgeführt bezweifele ich zutiefst, dass Lufthansa tatsächlich diese Preise am Markt erzielt. Ich gehe (auch aus eigener Erfahrung) davon aus, dass die Sitze tatsächlich zu einem signifikant niedrigeren Preis abgesetzt werden. Die Leute denen die hohen Preise gezeigt werden, werden vermutlich eher nicht buchen.

Ja, diese seltsame Theorie hast du hier jetzt schon mehrfach in den Raum gestellt.
Ja, es gibt Discounts. Aber natürlich wird ein gewisses Kontingent auch zu den hohen public YBM Preisen verkauft. Das Revenue Management schaut schon recht genau auf die Verteilung der einzelnen RBDs und dazugehörigen Yields ;)
Von deiner persönlichen Zahlungsbereitschaft auf die von anderen zu schliessen ist relativ sinnfrei.
 
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rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.568
4.717
München
Moderations-Hinweis: Persönliche Diskussion in die Box verschoben - bitte beim Thema bleiben und sachlich diskutieren, anstatt hier persönlich zu werden.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Wie schon mehrfach ausgeführt bezweifele ich zutiefst, dass Lufthansa tatsächlich diese Preise am Markt erzielt. Ich gehe (auch aus eigener Erfahrung) davon aus, dass die Sitze tatsächlich zu einem signifikant niedrigeren Preis abgesetzt werden. Die Leute denen die hohen Preise gezeigt werden, werden vermutlich eher nicht buchen.


Umsatz ohne Frage, aber viel Gewinn?


Wir sind uns aber doch wohl einig, dass in den letzten zwei Jahren bei der gebotenen Leistung Stück für Stück zurückgefahren wurde, bzw. Produktmerkmale seit vielen Jahren beibehalten während die Konkurrenz deutlich draufgelegt hat. Oder sogar die Partnerairlines. Guck dir mal an was z.B. United in der Polaris Klasse aktuell aufwertet, über die ganze Breite des Produkts.
Wobei es auch durchaus Mitbewerber (nicht zuletzt vom Golf...) gibt, die bei Qualität und Goodies mächtig zurückgefahren haben.
Auf meinen Routen haben die Preise für die für mich in Frage kommenden Buchungsklassen in den letzten Jahren mächtig angezogen. Gleichzeitig sieht man auch immer mehr Schnäppchen. Die Durchschnittspreise mögen ähnlich geblieben sein, die angebotenen Preise sind ziemlich wild auseinandergelaufen. Das kann unmöglich das nachhaltige Erfolgsrezept sein. Kunden anziehen bei denen man drauflegt. Kunden vergraulen an denen man viel verdienen könnte.

Und um auf das Thema zurückzukommen: wenn nach Corona alles bleibt wie vorher, wenn Siemens und die Allianz ausreichen um alle Sitzplätze gewinnträchtig zu füllen, dann kann Lufthansa super so weitermachen wie bisher.
Aber wehe, sie sind plötzlich auf die Kunden von freien Markt angewiesen, die völlig flexibel sind und nur nach Preis und Leistung entscheiden... Dann sind wir plätzlich mal wieder alle als Steuerzahler gefragt.


Ja, kann man. Zumindest als Deutscher Steuerzahler, der für die so generierten Defizite gerade stehen muss. Oder als Deutscher Berufspendler, der das ganze da gegenfinanzieren muss, wo die Bahn ein Monopol hat (zusammen mit den Verkehrsverbänden).
Ein Wirtschaftunternehmen ist weder die Heilsarmee noch Robin Hood. Nicht kostendeckende Tickets zu verkaufen sollte auf bestimmte Zeiten beschränkt sein. Dass selbst zur Rushhour in knallvollen Zügen immer noch ein gewisses Passagierkontingent für €19 sitzt, während andere für €300 stehen ist einfach pervers. Und hat auch nichts mit klassischer Mischkalkulation zu tun, da es sich um völlig andere Kundengruppen handelt.

Es wird interessant sein, wie unsere Enkel dereinst diese Phase in den Geschichts- und BWL Lehrbüchern sehen werden, als es zum guten Ton gehörte sich gegenseitig das Leben mit Dumpingangeboten schwerzumachen und dabei entweder defizitär zu sein (wie die Bahn) oder deutlich unterdurchschnitte Gewinnmargen zu erzielen (wie große Teile der Luftfahrtbranche verglichen mit anderen Industrien)...
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Leider entfernst du dich wieder sehr weit von Fakten.

Die Lufthansa ist seit ihrer Privatisierung konstant profitabel und findet in der Airlinebranche nur wenige Nachahmer. Auch die DB ist seit 15 Jahren profitabel, allerdings mit Ausnahme von 2015.

Von diversen Fachleuten, Foristi, Fans in diversen Foren breitgetretene Verbesserungsvorschläge sind daher zu 99% deren individuelle Meinung, oft Anekdötchen aufgrund weniger Reisen, das reicht von Schwachsinn bis hin zu gut gemeinten Ratschlägen, welche aber einfach nicht praktikabel sind, oft weil dafür keiner zahlen wird oder man einfach keine Ahnung hat, wie eine Branche funktioniert.

Und in erster Linie ist eine Airline immer noch ganz extrem von Konjunktur und Ölpreis abhängig. Wenn man den europäischen Binnenmarkt genauso konsolidieren lassen würde wie den amerikanischen Binnenmarkt, also die fliegenden Bucket Cases sterben lassen würde, hier grüßen Lot, Tap und Konsorten, würden auch die finanziellen KPIs mit den Amerikanern seit der Konsolidierung vergleichbar sein.

Oder man fährt den Laden einmal bis zweimal in den Sand, das musste ja sogar die mighty American irgendwann einsehen...

Aber wie schon mehrfach ausgeführt, gewinnt die LH ja nicht umsonst diverse Preise für Strategie und ist 5 Sterne geranked. Von daher sind deine Ausführungen zu Polaris und Gin nette Stories, aber nicht wirklich relevant, wenn es um das große Ganze geht, was gab es in den Jahren Diskussion zu lie-flat etc. Nur komisch, wenn die LH 99 C Sitze TATL flog und die Konkurrenz 26..., trotz Steak an Bord brachte das nicht viel!

Es steht natürlich völlig außer Frage, dass die Hansa deutlich serviceorientierter agieren könnte (Corona Paybacks, Eu 261) aber seit der Privatisierung ist man sehr Cost-driven und ist damit stets sehr gut gefahren. Und mein Rechtsbeistand freut sich auch, wenn er mal was zu tun bekommt.

Und noch einmal, die Reputation der Hansa in vielen Märkten, insbesondere D , ist eher 5 Sterne, auch wenn dir der Gin nicht zusagt.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
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irdisch
Die Bahn hat wieder über 20 Mrd. Schulden, trotz einer vorherigen Entschuldung. LH brauchte gerade Milliardenhilfen. Vom Staat, weil sie die am Markt nicht mehr bekommen hat.
Wozu diese Realitätsverweigerung?
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
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Von deiner persönlichen Zahlungsbereitschaft auf die von anderen zu schliessen ist relativ sinnfrei.

Und genau das ist der springende Punkt.

Oft vor allem von jungen Foristi komplett unterschätzt, da sie selber über wenig Geld verfügen und nicht im Ansatz verstehen, was auf so einer Shanghai oder HongKong Rotation umgesetzt wird.

Und genau in dieser Zielgruppe hat ja die Emirates in den letzten 20 Jahren gut gewildert, die meisten Experten haben jedoch nicht verstanden, dass diese Segmemte eher Pia und Icelandair, aber nur sehr selten LH geflogen sind.
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
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Die Bahn hat wieder über 20 Mrd. Schulden, trotz einer vorherigen Entschuldung. LH brauchte gerade Milliardenhilfen. Vom Staat, weil sie die am Markt nicht mehr bekommen hat.
Wozu diese Realitätsverweigerung?

Fakten, Fakten, Fakten...

Es gibt keine Belege zum Thema Finanzierung der Hansa aus privater Hand, sollte aber kein Problem sein, gab es da nicht Szenarien von Knorr.

Bis zur Corona Krise war die Hansa konstant profitabel, selbst in 2002 und 2008 oder 2009.

Die Bahn wurde entschuldet, um dann nach 30 Jahren Investitionsstau (West) und 50 Jahren (Ost) möglichst in ganz Deutschland ICEs mit 300 Sachen durch die Einöde zu jagen. Stichwort: Nächster Halt ist Montabaur!

Von daher bringt uns doch diese Polemik nicht weiter.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.398
9.115
Oft vor allem von jungen Foristi komplett unterschätzt, da sie selber über wenig Geld verfügen und nicht im Ansatz verstehen, was auf so einer Shanghai oder HongKong Rotation umgesetzt wird.
Ich verfüge über genug Budget, um auf meinen Reisen nach Shanghai Preise zu bezahlen, die deutlich über 100% Gewinnspanne ergeben würden. Nur über €7000, also weit über 200% Gewinnspanne ist einfach lächerlich, und in kener Relation zur gebotenen Leistung. Und deshalb zahlt das ja auch nur ein absoluter Bruchteil der Passagiere. Wie gesagt, ich weiss selbst wieviel ich früher mit Vertrag bezahlt habe. Ich weiss was ich zahle, wenn ich zwei Meetings nacheinander mache und deshalb plötzlich 11 statt 4 Tagen Aufenthalt habe (und immer noch an den selben Wochentagen fliege). Man kann die Route mit LH auch für deutlich unter €3000 fliegen, wenn man die richtigen Bedingungen erfüllt. Und selbst dann machen sie noch Gewinn.

Und genau in dieser Zielgruppe hat ja die Emirates in den letzten 20 Jahren gut gewildert, die meisten Experten haben jedoch nicht verstanden, dass diese Segmemte eher Pia und Icelandair, aber nur sehr selten LH geflogen sind.

Emirates hat in zwei Zielgruppen gewildert, bei der preissensiblen Kundschaft und bei denen, die von dem Orientalischen Bling-Bling-Luxus beeindruckt sind. Was ME3 anfänglich an Service geboten hat, war schon beeindruckend, und hat vieles von LH F in den Schatten gestellt. Und wenn man sich gar ME3 F gegönnt hat (immer noch deutlich preiswerter als LH C), dann war das eine Welt für sich. Inzwischen fällt dieser Part aber mehr und mehr weg. Auch ME3 kann nicht auf ewig ein politisch motiviertes Zuschußgeschäft bleiben, am Produkt wurde da in den letzten Jahren teilweise erheblich eingespart.

Und ich bin sehr oft LH geflogen, und fliege auch aktuell (also bis Corona) sehr viel LH. Nur wenn Eco €775 und C €7188 kostet, sehe ich beim Preis-Leistungs-Verhältnis absolut keinen Grund, die Flüge in C zu machen. Die Preisdifferenz ist einfach lächerlich für den Qualitätsunterschied. Sooo toll ist LH C auch nicht, wenn man erst mal Mitbewerber erlebt hat. Und so freut sich mein Chef über ein bei weitem nicht ausgeschöpftes Reisebudget, und LH geht eine Menge Geld durch die Lappen.

Es gibt hier aber ganz genauso die Foristi, die ihr Leben lang LH C fliegen, nie was anderes kennen gelernt haben und dank Firmenverträgen sich um den Preis ohnehin keine Gedanken machen. Das ist exakt die LH Zielgruppe, auf die sie alles fokussieren. Ob die ihnen im gewohnten Umfang erhalten bleibt, ist in der nach-Corona Zeit fraglich. Und um auf dem freien Markt um Kunden anderer Airlines zu konkurrieren ist LH nicht besonders gut aufgestellt. Jede Firma die ihre Reisetätigkeit soweit zusammenstutzen muss, dass sie bei LH keine Sonderkonditionen mehr bekommen, wird sich am freien Markt wohl kaum weiterhin für LH entscheiden, wenn sie auf das Preis/Leistungsverhältnis gucken muss.


Fakten, Fakten, Fakten...
Es gibt keine Belege zum Thema Finanzierung der Hansa aus privater Hand, sollte aber kein Problem sein, gab es da nicht Szenarien von Knorr.

Mangels anderer öffentlicher Fakten ist der Aktienkurs der Lufthansa AG im Vergleich zur allgemeinen Entwicklung am Aktienmarkt wohl ein annehmbares Indiz dafür, wie bereit private Kapitalgeber sind Ihr Geld in die Zukunftsaussichten der LH zu investieren, wie sehr sie vom Geschäftsmodell und der Position am Markt überzeugt sind...
Ein Erfolgsmodell schlechthin würde wohl kaum aus dem Dax fallen.

Die Bahn wurde entschuldet, um dann nach 30 Jahren Investitionsstau (West) und 50 Jahren (Ost) möglichst in ganz Deutschland ICEs mit 300 Sachen durch die Einöde zu jagen. Stichwort: Nächster Halt ist Montabaur!
Das ist das Paradoxon der Hochgeschwindigkeitszüge... Halten sie an jeder Mülltonne bringen auch 500 km/h dazwischen nichts (machen es aber extrem teuer), Halten sie nur an bestimmten Hubs, braucht die Mehrheit der Kundschaft Zubringerzüge und reist am Ende so langsam, wie mit dem alten D-Zug direkt von ihrem Bahnhof aus. Hochgeschwindigkeitszüge sind ein Nieschenprodukt für ganz bestimmte Rennstrecken, aber keine landesweite Lösung für den Mobilitätsbedarf.
Und auch das erkennt der Kapitalmarkt offenbar, sonst hätte die BRD ihr 100% Aktienanteil längst gewinnträchtig veräußert, so wie ursprünglich geplant. Die Bundesbahn ist alles andere als "Fit für den Markt", trotz Multimilliardeninvestitionen.

Mal weg von Preis/Leistung...
https://www.aero.de/news-36335/Weniger-A320neo-und-A350-fuer-Lufthansa.html
Bis Herbst werde Lufthansa "90 Prozent der kontinentalen und 70 Prozent der interkontinentalen Destinationen" wieder anbieten, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Neuen Zürcher Zeitung".
Komisch, zu Anfang der Coronakrise hatte LH noch einen vollen Flugplan für den Herbst, von dem jeder wusste, dass er so nicht stattfinden wird. Jetzt wo sie wieder auf 70 Prozent kommen wollen, ist das Flugangebot marginal. Zu meinen beiden dringenden Interkontinentalzielen die vermutlich als erste wieder anstehen hat LH derzeit keine Flüge für Oktober/November im Flugplan. Jedenfalls nicht an den typischen Reisetagen, mag sein dass sie einmal die Woche Mittwochs fliegen oder so. Und 70% Ziele, nicht Verbindungen meint.
Wenn sie fliegen wollen, sollten sie das vielleicht auch mal offiziell kundtun, sonst buche ich zwangsweise woanders.
 
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B

Boeing736

Guest
Ich verfüge über genug Budget, um auf meinen Reisen nach Shanghai Preise zu bezahlen, die deutlich über 100% Gewinnspanne ergeben würden. Nur über €7000, also weit über 200% Gewinnspanne ist einfach lächerlich, und in kener Relation zur gebotenen Leistung. Und deshalb zahlt das ja auch nur ein absoluter Bruchteil der Passagiere. Wie gesagt, ich weiss selbst wieviel ich früher mit Vertrag bezahlt habe. Ich weiss was ich zahle, wenn ich zwei Meetings nacheinander mache und deshalb plötzlich 11 statt 4 Tagen Aufenthalt habe (und immer noch an den selben Wochentagen fliege). Man kann die Route mit LH auch für deutlich unter €3000 fliegen, wenn man die richtigen Bedingungen erfüllt. Und selbst dann machen sie noch Gewinn.

Ahja, du kennst also genau die Performance KPIs einzelner Routen und kannst dementsprechend beurteilen welcher Buchungsklassenmix welche Erträge für die LH liefert... Also ein echter Insider!
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
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Bringt halt alles nichts, wenn man (uebrigens aufgrund von Strategie) mit Karacho in die Insolvenz geflogen ist.

LH Insolvenz? Strategie? Die Erde ist flach? Franz inkompetent?

Gääähnnn.

Wenn sich die LH der Insolvenz genähert hätte, dann hätte sie erst einmal die Fixkosten massiv gesenkt, sprich eine Menge MA vor die Tür gesetzt. Bei 4 Milliarden Cash und allein Flugzeugen im Wert von 15 Milliarden, ist die Insolvenz so weit entfernt wie eine Champions League Teilnahme des HSV.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.398
9.115
Nein, ich bin nichr BWLler, ich bin Ingenieur. Ich kenne die DOCs des Flugzeugs, nicht die KPIs der Routen. Ich weiss was es kostet x Quadratmeter Bodenfläche und y kg Masse über z km zu befördern. Somit kann ich die tatsächlichen Kosten des reinen Transports in den entsprechenden Kabinenklassen ziemlich genau abschätzen, und die weiteren Kosten für Wartung, Abfertigung, Ticketing... sind einach zu ergoogeln. Und ich weiss als Kunde, für welche Preise man die Route auch anbietet. Somit brauche ich keinen Doktortitel um zu wissen, dass €7188 kein Angebot, sondern eine Abschreckungsmaßnahme ist.
Ich sehe sehr genau wenn man mir Flüge für deutlich unterhalb meiner Zahlungsbereitschaft anbietet, und freue mich natürlich drüber, verstehe aber nicht warum LH das macht. Am Ende mache ich halt meine eigene Mischkalkulation, fliege die selbe Strecke einmal für €1600 und einmal für €5800 und finde es völlig albern, nicht zweimal €4400 gezahlt zu haben (ein typischer Preis eines Mitbewerbers mit viel verlässlicheren Preisen und in etwa der in meinem Budget verplante Wert). Was für mich einfacher gewesen wäre und für LH €1200 mehr bedeutet hätte. Ich kann auch ohne KPIs sehen, dass LH hier €1200 liegen gelassen hat, die da waren um für den Flug ausgegeben zu werden.
Wenn man es sich leisten kann, Kunden vom freien Markt zur Konkurrenz zu treiben und die Sitze stattdessen für signifikant geringere Erlöse an Vertragspartner und Schnäppchenjäger zu verkaufen, von mir aus.

Ich bin weniger als Kunde am Wohlergehen von Lufthansa interessiert, als als Steuerzahler. Ich komme schon bequem zu einem angemessenen Preis von A nach B. Ich fliege auch LH Economy wenn es denn €6400 spart, das sind mehr als €350 pro Stunde, so einfach verdient man selten Geld, und diese Preisdifferenz ist für die Qualitätsdifferenz einfach lächerlich. Für Statuskunden schon mal sowieso. Wenn LH verschwinden würde, würden andere Airlines die Routen bzw. Rotationen betreiben, der Bedarf ist ja da. Ich will nur ungern am Ende für den Nationalen Chamption geradestehen müssen.
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
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Ich verfüge über genug Budget, um auf meinen Reisen nach Shanghai Preise zu bezahlen, die deutlich über 100% Gewinnspanne ergeben würden. Nur über €7000, also weit über 200% Gewinnspanne ist einfach lächerlich, und in kener Relation zur gebotenen Leistung. Und deshalb zahlt das ja auch nur ein absoluter Bruchteil der Passagiere. Wie gesagt, ich weiss selbst wieviel ich früher mit Vertrag bezahlt habe. Ich weiss was ich zahle, wenn ich zwei Meetings nacheinander mache und deshalb plötzlich 11 statt 4 Tagen Aufenthalt habe (und immer noch an den selben Wochentagen fliege). Man kann die Route mit LH auch für deutlich unter €3000 fliegen, wenn man die richtigen Bedingungen erfüllt. Und selbst dann machen sie noch Gewinn.


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100% Gewinnspanne, 200% Gewinnspanne?

Wenn ich mir deine Prognosen, Kalkulationen und Schlussfolgerungen so ansehe, darf ich höflich empfehlen, deine Budgets noch einmal verifizieren zu lassen..., nur um sicher zu gehen.

Full Fare J ist teuer und viele Unternehmen nutzen Rahmenverträge , welche zu guten Konditionen Ziele wie Shanghai auch für 4-5k in C darstellen, aber ab und an muss man mal in die Bütt.

Dann hat das aber einen Grund, von daher relativieren sich die Kosten dann recht schnell.
 
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Boeing736

Guest
Nein, ich bin nichr BWLler, ich bin Ingenieur. Ich kenne die DOCs des Flugzeugs, nicht die KPIs der Routen. Ich weiss was es kostet x Quadratmeter Bodenfläche und y kg Masse über z km zu befördern. Somit kann ich die tatsächlichen Kosten des reinen Transports in den entsprechenden Kabinenklassen ziemlich genau abschätzen, und die weiteren Kosten für Wartung, Abfertigung, Ticketing... sind einach zu ergoogeln.

Genau, du kannst die Vollkosten der LH sicherlich sehr gut ergoogeln…
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
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irdisch
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100% Gewinnspanne, 200% Gewinnspanne?

Wenn ich mir deine Prognosen, Kalkulationen und Schlussfolgerungen so ansehe, darf ich höflich empfehlen, deine Budgets noch einmal verifizieren zu lassen..., nur um sicher zu gehen.

Full Fare J ist teuer und viele Unternehmen nutzen Rahmenverträge , welche zu guten Konditionen Ziele wie Shanghai auch für 4-5k in C darstellen, aber ab und an muss man mal in die Bütt.

Dann hat das aber einen Grund, von daher relativieren sich die Kosten dann recht schnell.

Du scheinst aber selbst Probleme mit den Begriffen Schulden und Guthaben zu haben? Vielleicht erst mal Deine eigene Wahrnehmung an die Realität anpassen, statt hier immer nur LH's Lage zu bejubeln?