Lufthansa und LH Group// Distribution Cost Charge ab 01.09.2015

ANZEIGE

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
ANZEIGE
Da fragt man sich dann schon, wieso die LH bei Amadeus (und AA bei Sabre) ausgestiegen ist, anstatt den Laden komplett zu übernehmen? Wenn GDS so ein margenstarkes Geschäft sind, sollten die Airlines es am besten selbst betreiben

Ich denke, das ist rückblickend richtig, aber kein Modell für die Zukunft.

- Die GDS hatten ihre grosse Zeit, als es noch kein Internet gab
- Die grossen Airlines haben heute selbst ein riesiges Vertriebsnetz (abgesehen von Ryanair und Co) und brauchen die GDS nicht mehr
- Heute ist die Internetpräsenz eine nötige Kernkompetenz jeder Airline
- für die wenigen Spezialfälle (Buchung hin mit Airline X; zurück mit Airline Y) die man nicht selbst abdecken kann, lohnen sich die Kosten nicht.
- Und für die Bereitstellung von IT für die Optimierung der internen Prozessabläufe in den Reisebüros will man als Airline sicher künftig auch nicht mehr (indirekt) mitbezahlen
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
Meiner Ansicht nach ist das ganze nicht unbedingt eine Breitseite gegen alle RBs. Sondern vor allem gegen die vielen Metasuchmaschinen und OTAs, die nichts mehr tun als LH.com und im After Sales Service nicht einmal das. Auch Hotels versuchen ja (hier über Punkte, die man bei Buchung über Drittseiten nicht bekommt) die Gäste auf ihre Seiten "zu locken". Inkl. BRGs und solchen Anreizen. Klar ist das Buchen eines Hotels in der Regel einfacher als ein komplexes Routing.

Wobei, wenn ich mir das so recht überlege - wenn LH nur mehr Meilen vergeben würde, wenn man über deren Website bucht, dann hätten wir jetzt statt 7 wohl schon 777 Seiten Thread!
;)
 

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
2.162
760
Spätestens bei der Einführung von Aufpreis für doppelte Meilen bei Bestpreisgarantie...
 

Mituns

Aktives Mitglied
26.11.2014
113
0
Als Kunde frage ich mich schon lange, warum ich bei Expedia et al oft billiger buchen kann, als bei LH direkt. Das kann ja nur aus der jeweiligen Provision gesteuert werden. Nun hat LH einen Weg gefunden, statt selber billiger zu werden (geht vermutlich nicht, weil dann auch für Expedia et al der Einkauf billiger wird) wird es für Buchungen über andere Seiten teurer. Für den Kunden nicht schön. Ich frage mich, warum man nicht die Provision senkt und damit die Margen für Expedia et al und so deren Geschäftsmodell austrocknet.
 
W

Wega

Guest
Hallo,

aus reinem Interesse hat jemand Zugang zu lhgroup-agent.com?

Koennte jemand mit vlt. einen Screenshot schicken?

Besten Dank und Gruss,

Wega
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Als Kunde frage ich mich schon lange, warum ich bei Expedia et al oft billiger buchen kann, als bei LH direkt..

Ein Großteil der Kunden bucht neben dem Flug noch ein Hotel dazu - mit dort üppigen Provisionen. Mit den subventionierten Flugpreisen locken sie die Interessenten auf ihre Webseite.
 

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
2.162
760
Ein Großteil der Kunden bucht neben dem Flug noch ein Hotel dazu - mit dort üppigen Provisionen. Mit den subventionierten Flugpreisen locken sie die Interessenten auf ihre Webseite.
Aha jetzt wirds klar, LH will mit den "billigen" Flügen, die Interessenten auf die teuren LH-holidays-Seiten locken.....klingt logisch ;)
 

jreichel

Erfahrenes Mitglied
12.03.2009
305
229
Köln
www.distinctravel.de
Da fragt man sich dann schon, wieso die LH bei Amadeus (und AA bei Sabre) ausgestiegen ist, anstatt den Laden komplett zu übernehmen?
Das hatte kartellrechtliche Gründe (in Europa wie in den USA). Anfangs war z. B. Sabre ein Verkaufsinstrument von American und zu 100 % in deren Hand. Je mehr Airlines und Reisebüros integriert wurden, desto wichtiger wurde es, Neutralität zu wahren bzw. herzustellen. Dafür wurden von den Behörden diverse Codes of Conduct erlassen und schließlich die klare Trennung von Airlinegeschäft und GDS verfügt.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie AA und Sabre mal quasi eins waren. Mitarbeiter selbst europäischer Reisebüros wurden Ende der Achtziger noch kostenlos mit AA nach Dallas geflogen, um dort Trainings zu absolvieren (war ne schöne Zeit :D). Sabre-Mitarbeiter hatten AA-Firmenausweise. Damals war es unvorstellbar, dass AA mal ernsthaft darüber nachdenken würde, bei welchem GDS es seine Flüge hostet. Jahre später (nach der erzwungenen Abspaltung) kam es zu einem so erbitterten Streit über Segmentkosten, dass ein AA-Boykott durch die ehemalige Tochter im Raum stand. Damals wie heute ging es in zweierlei Hinsicht um Geld. Vordergründig um die Kosten, die das GDS pro Segment der Airline in Rechnung stellt. Aber auch darum, dass Reisebüros die GDS u. a. brauchen, um vergleichen zu können. Dieser Aspekt wird m. E. in der Diskussion oft außer acht gelassen:

GDS sind nicht nur dafür da, komplexe Routings mit mehreren Airlines abzubilden (was übrigens sehr oft vorkommt), sondern auch, um Markttransparenz herzustellen. Wer immer nur mit LH und Töchtern fliegt, mag mit deren Website leidlich zurechtkommen. Und damit zufrieden sein, wenn das Reisebüro das entsprechende Agentenportal benutzt. Aber wenn dieses Beispiel Schule macht, haben wir demnächst die besten Preise nur noch auf den Internetseiten der jeweiligen Airlines. Für einen Flug nach London muss man dann einzeln bei LH und BA nachschauen, nach Paris bei LH und AF und so weiter. Ein Schritt zurück in die Steinzeit des Flugvertriebs - die DCC schafft Intransparenz, und das ist so gewollt.
 
Zuletzt bearbeitet:

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
... die DCC schafft Intransparenz, und das ist so gewollt.

Sehe ich auch so. Wobei hier sicherlich der Fortschritt schuld ist. Vor sagen wir noch 15, 20 Jahren hatten die Airlines im wesentlichen zwei "große" Vertriebskanäle: Reisebüros und die eigenen "Stadtbüros" bzw. Ticketschalter am Flughafen. Aber durch die Möglichkeiten der Metasuchmaschinen und OTAs kommt man als "teure Airline" halt zusätzlich unter Druck. Und das ist nun ein Versuch, alles wieder "komplexer" zu machen. Und die OTAs müssen nachrüsten, um das Agentenportal in die eigene Software einzubinden ... und wenn das erledigt ist, kommt der nächste Schritt.

Und der Endkunde soll halt den Flug FRA-VIE über LH.com buchen und nicht über RB oder OTA. Weil wenn ihm erfolgreich suggeriert wird, dass LH.com billiger ist, dann bucht er nächstes Mal auch FRA-NYC ohne weiter zu schauen dort.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Aber durch die Möglichkeiten der Metasuchmaschinen und OTAs kommt man als "teure Airline" halt zusätzlich unter Druck.

Sidenote / Quellen zu diesem Themenkomplex und anderen hist. Umständen:


12 / 2013
Staatsanwaltschaft durchsucht OTA wegen Betrug mit Lufthansa Tarifen
"Der Vorwurf der Ermittler: In zehntausenden Fällen soll das Unternehmen Flüge der Lufthansa zu Unrecht mit Rabatten erworben und diese mit Aufschlägen auf Online-Portalen wie fluege.de an seine Kunden weiterverkauft haben. (...) Bei der Zentrale der Airline in Frankfurt hörte sich das am Mittwoch anders an. „Wir haben Maßnahmen ergriffen, um diese Art, Buchungen zu manipulieren, zu verhindern“, sagte Lufthansa-Sprecher Boris Ogursky gegenüber LVZ-Online."

04 / 2012
Lufthansa verzichtet auf Service-Entgelte auf der eigenen Website.
"Jetzt meldet sich auch Thomas Wagner, einflussreicher Chef der Unister-Gruppe zur Wort: „Wir nehmen das als wenig partnerschaftlich gegenüber dem Vertrieb zur Kenntnis. Wir werden auch weiterhin Steuerungsleistung nur für Airlines erbringen, welche partnerschaftlich im Rahmen bilateraler Vereinbarungen mit uns zusammenarbeiten“, sagte Wagner."

12 / 2009
Vorzugspreisentgelt wird abgeschafft
Amadeus, Lufthansa Passage und Swiss haben einen langfristigen Full-Content-Vertrag unterschrieben. Die Reisebüros können alle Verfügbarkeiten und Tarife der Airlines ohne extra Entgelte buchen. Damit entfällt auch das Entgelt für die Lufthansa-Vorzugspreise. Die Vereinbarung läuft bis Ende 2014.
""Dieses Abkommen schafft für Lufthansa einen Ausgleich zwischen einem effizienten und kostenoptimalen Vertrieb einerseits, und andererseits eine Steigerung unserer Umsätze durch unbeschränkten Zugang zu unseren Tarifen über Amadeus, einem unserer wichtigsten Distributions- und IT-Partner", sagt Thierry Antinori, Mitglied des Lufthansa Passage-Vorstandes für Marketing & Vertrieb."

01 / 2008
Holger Taubmann (CEO Amadeus) zu Vorzugspreisentgelt der Lufthansa / Swiss
Q: Amadeus hat überlegt, einige GDS-Funktionen für Lufthansa und Swiss einzuschränken. Welche?
A Taubmann: "Amadeus stellt Lufthansa eine Reihe von Revenue-Management-Funktionen zur Verfügung, die der Airline helfen, ihre Erlöse etwa durch eine bessere Kontrolle der Verfügbarkeiten zu optimieren. Das sind wertvolle Funktionen für die Airline, für die Reisebüros sind sie aber weitgehend unsichtbar. Deswegen haben wir genau diese Funktionen in Betracht gezogen und keine anderen mit größeren Auswirkungen. Beispielsweise haben wir nicht geplant, das E-Ticketing in Deutschland, Österreich oder der Schweiz abzustellen."


Q: Wieviel Geld wird Amadeus denn auslegen müssen?
[Amadeus erstattete damals temp. das VZP]
A Taubmann: "Sie schätzen die jährlichen GDS-Kosten von Lufthansa und Swiss für Deutschland, Österreich und die Schweiz auf 100 Millionen Euro – das wären 50 Millionen für die sechs Monate bis zum Jahresende. Wir würden nur ungern über konkrete Zahlen sprechen. Wir glauben aber, dass die Gesamtkosten gar nicht so hoch ausfallen, weil wir hoffen, bis Ende des Jahres zu einer Einigung zu kommen und weil Swiss ihre Entgelte auf jeden Fall erst vom 1. Oktober an erhebt."


Q: Würde Amadeus sein IT-Geschäft mit Lufthansa als Druckmittel einsetzen?
A Taubmann: "Nein, ganz und gar nicht. Unser IT-Geschäft mit Lufthansa läuft unter einem ganz anderen Vertrag.
"


Lufthansa nimmt GDS-Aufschlag
"Thierry Antinori, Bereichsvorstand Marketing und Vertrieb, will endlich die GDS-Kosten signifikant senken. Zum Juli bietet der Carrier seine relevanten Tarife in Deutschland und Österreich mit einem GDS-Aufschlag von 4,90 Euro pro Strecke an. Ohne diese Fee sind die günstigsten Tarife dann nur noch über das Reisebüro-Portal LH-Agent sowie im Eigenvertrieb der Lufthansa erhältlich. Das teilte LH heute überraschend auf einer Pressekonferenz in Frankfurt mit."
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: MisterG

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.606
4.919
München
Mittlerweile gibt es eine offizielle Stellungnahme auch von Amadeus Deutschland:

Amadeus Stellungnahme zur neuen Vertriebsstrategie der Lufthansa Group (LHG)


Liebe Geschäftspartner,

die Ankündigung der neuen Vertriebsstrategie der Lufthansa Group (LHG) am 2. Juni hat zu vielen Fragen aus Ihren Reihen geführt, auf die wir mit diesem Schreiben gerne antworten möchten.

Die aktuelle Darstellung der LHG suggeriert, dass wir kürzlich eine Vereinbarung erreicht haben und die neue kommerzielle Vertriebsstrategie der LHG unterstützen. Dies ist nicht korrekt.

Die Absicht von LHG, einen Aufschlag für GDS-Buchungen einzuführen, war Amadeus nicht bekannt. Wir haben von diesen Plänen erst durch die öffentliche Kommunikation der LHG am 2. Juni erfahren.

Amadeus hat über mehr als ein Jahr vertrauensvoll mit LHG mit dem Ziel verhandelt, eine Erneuerung der Vereinbarung zu erreichen, die dem Reisebüro-Vertrieb den gesamten Content zu gleichen Bedingungen wie im direkten Vertrieb verfügbar macht. Diesen Content im indirekten Vertriebskanal zu erhalten, gibt Reisenden die gewünschte Verlässlichkeit, Transparenz und Auswahl, um frei zu entscheiden, wo sie buchen.

Wir waren in dem Glauben, dass LHG und wir während des gesamten Prozesses gleiche Ziele angestrebt haben. Das war scheinbar nicht der Fall und die realen Absichten der LHG wurden nicht mit uns geteilt.

Seit dem 1. Juni besteht nur das Global Distribution Agreement (GDA) zwischen LHG und Amadeus fort. Dieses GDA (früher Participating Carrier Agreement) ist die Basis-Vereinbarung, die jede Fluggesellschaft hat, um ihren Vertrieb über Amadeus zu ermöglichen – unabhängig davon, ob zusätzlich eine Full-Content-Vereinbarung besteht oder nicht. Das GDA ist kein neues Vertragsmodell, sondern besteht seit vielen Jahren.

Ohne eine Full-Content-Vereinbarung kann LHG Tarif-Differenzierungen bei den Flugangeboten zwischen dem direkten und dem indirekten Vertriebskanal einführen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass Amadeus die neue kommerzielle Vertriebsstrategie der LHG unterstützt. Aus unserer Sicht bedeutet der Aufschlag für den indirekten Vertriebskanal einen Nachteil für die Vertriebspartner.

Amadeus ermöglicht die einfache Vernetzung, Transparenz und Vergleichbarkeit über die gesamte Reisebranche. Die Mehrheit der Branche bejaht und schätzt dies: mehr als 500 Fluggesellschaften sind im Amadeus GDS buchbar, und im Jahr 2014 waren über 85 % der Buchungen im Amadeus System über Full-Content-Vereinbarungen abgedeckt.

LHG spricht von Standard-Kosten in Höhe von 18 Euro pro Ticket, die für den indirekten Vertrieb eines Flugtickets entstünden, während die Kosten für den direkten Vertrieb eines Flugtickets lediglich bei zwei Euro pro Ticket lägen. Amadeus kann diese Zahlen nicht nachvollziehen, sie haben keinen Bezug zu aktuellen oder früheren Vereinbarungen mit LHG.

Kosten in Höhe von zwei Euro pro Ticket für den direkten Vertrieb erscheinen signifikant untertrieben. Wir wissen nicht, wie LHG diesen Betrag ermittelt hat, aber aus unserer Sicht liegen allein Technologie- und interne Kosten für LHG für den direkten Vertrieb eines Flugtickets bei über zwei Euro. Darüber hinaus scheint diese Zahl die erheblichen Kosten für die Generierung von Online Traffic nicht zu berücksichtigen. Diese belaufen sich nach einem gemeinsamen Verständnis der Branche im Schnitt auf 15 bis 20 Euro pro Ticket. Daher scheint es naheliegend, dass LHG andere Beweggründe als Kosten für die neue kommerzielle Vertriebsstrategie hat.

Alles in allem sind die wirklichen Absichten für den aktuellen Schritt von LHG, den indirekten Vertriebskanal mit einem Kostenaufschlag zu belegen, unklar.

Aus unserer Sicht ist dies ein Thema der gesamten Branche, dessen Klärung einen konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten erfordert: Airlines, Reisebüros, Travel Managern und Technologie-Anbietern.

Sprechen Sie mit uns. Wir sind für Ihre Fragen und Anregungen jederzeit offen!

Wir freuen uns auf eine weiterhin vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Amadeus Germany GmbH

Bernd Schulz Uta Martens
Geschäftsführer Vertriebsleiterin
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Mittlerweile gibt es eine offizielle Stellungnahme auch von Amadeus Deutschland:

Interessanter Artikel; allerdings vom Tonfall her in dem Stil, wie der allein gelassene Ehepartner über seine(n) Ex spricht.
So geht man nicht mit einem Großkunden um - auch nicht in schweren Zeiten.

Inhaltlich zielt das ja sehr auf die Argumentation bzgl. der Transparenz ab. Da hat aber wohl die LH erkannt, dass die Mehrzahl der Kunden das heute über Matrix und Co. macht und nicht mehr über die GDS - mit Ausnahme nur noch der Reisebüros. Ich befürchte, da müssen auch die Reisebüros nachziehen und erkennen, dass durch das Internet ein Großteil der GDS-Funktionalität (Transparenz) aussterben wird.
 
  • Like
Reaktionen: MisterG

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.835
1.295
MUC, BSL
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Reisebüros da bei LH ein wenig Druck gemacht haben. Denen ist in denletzten Jahren einfach massiv das Geschäft weggebrochen (und auch weggestorben), weil die breite Masse erkannt hat, dass einen Flug zu buchen kein Hexenwerk ist, man die vom Reisebüro genannten Preise recht einfach unterbieten kann und viele Kunden einfach keine Lust haben, für eine derart profane Leistung Geld zu bezahlen. Kunden dürfte man meistens nur noch Die haben, die es nicht besser wissen oder bei denen die investierte Zeit teurer wäre, als der fällige Aufpreis.
 

Mituns

Aktives Mitglied
26.11.2014
113
0
GDS sind nicht nur dafür da, komplexe Routings mit mehreren Airlines abzubilden (was übrigens sehr oft vorkommt), sondern auch, um Markttransparenz herzustellen. Wer immer nur mit LH und Töchtern fliegt, mag mit deren Website leidlich zurechtkommen. Und damit zufrieden sein, wenn das Reisebüro das entsprechende Agentenportal benutzt. Aber wenn dieses Beispiel Schule macht, haben wir demnächst die besten Preise nur noch auf den Internetseiten der jeweiligen Airlines. Für einen Flug nach London muss man dann einzeln bei LH und BA nachschauen, nach Paris bei LH und AF und so weiter. Ein Schritt zurück in die Steinzeit des Flugvertriebs - die DCC schafft Intransparenz, und das ist so gewollt.

Da stimme ich Dir völlig zu. Selbst Flüge mit LH-Töchtern kann man nicht problemlos über LH buchen, Austrian wird oft von LH gar nicht angeboten, da muss man direkt bei Austrian suchen. Von anderen Star Alliance Partnern ganz zu schweigen.
Aus Sicht LH völlig verständlich, man steuert da sehr bewusst, was wie vermarktet wird.
Aus Kundensicht völlig unbefriedigend.
Zurück zur Steinzeit vielleicht nicht, aber zurück zu Reisebüros, die ihren Job verstehen und guten Service bieten. Den muss der Kunde dann aber bereit sein zu bezahlen und er muss sicher sein, dass er es ist, der bezahlt und eben nicht vom RB das verkauft wird, dass bei geringsten Auswand höchste Provision bringt. Oder eben irgendwas verkauft wird, Hauptsache, der Kunde bucht noch schön viele andere Dinge (Hotel, Auto, Versicherung) dazu, die viel Provision bringen.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Aus Sicht LH völlig verständlich, man steuert da sehr bewusst, was wie vermarktet wird.
Aus Kundensicht völlig unbefriedigend.

NDC (New Distribution Capability) bedeutet eben auch die Möglichkeit für die LHG ein reales "dynamic - but individual pricing"
umzusetzen.

NDC bedeutet das LHG den Kunden VOR der Angebotsanfrage indentifizieren kann und entsprechend steuern kann.
Sicher eine "schöne neue Welt" für die Reisenden... und viel günstiger! =;


Zurück zur Steinzeit vielleicht nicht, aber zurück zu Reisebüros, die ihren Job verstehen und guten Service bieten.

"Manch einer fährt mit seinem Wagen in die Autowaschstraße - andere nutzen die Handwäsche"

Am Ende haben alle ein sauberes Auto - so wie der Reisebürokunde einen Flugschein.

Die Frage ist doch:

Für wen entscheidet sich der Kunde, der auf der Suche nach "Handwäsche" ist? (Motiv ist sehr individuell)

Möglichkeit 1: Eine Autowaschstraße die auf der Preisliste auch "Handwäsche" stehen hat

oder

Möglichkeit 2: Einen Anbieter der nichts als "Handwäsche" bietet

?

Die meisten relevanten Reisebüros haben sich seit 2008 im Zuge der Marktbereinigung als "Autowaschstraße" positioniert - anders gesagt man hat Personal reduziert, und mittels Online Booking Engines BSP Umsätze gepusht. Nun, die Ticketumstätze wurden immer weniger "wert" - und die Ertragssituation der allermeisten RSB ist miserabel.

HRG hat gerade als Grund für sein schlechtes Ergebnis 2014 angegeben, die Kunden hätten mehr als erwartet Offline Geschäft auf Online Buchungslösungen (mit entsprechend geringeren Servicefees) gebucht. q.e.d.

Die Reisebüros die schon seit 2008 mit einer Online Quote unter 15 % vernünftig wirtschaften konnten (meine persönliche EInschätzung), denen könnte es in Zukunft vielleicht sogar leichter fallen "Kunden auf der Suche nach Handwäsche" auf sich aufmerksam zu machen. Ganz einfach deshalb weil es weniger RSB geben wird...

Die meisten Geschäftsreisebüros haben nach meiner Erfahrung eine Online Buchungsquote von 50 - 70 % - die haben nun ein echtes Problem, den die Anbieter der OBE Software

Amadeus eTravel
Cytric
Atlatos
Onesto

setzen alle auf einem GDS auf. Hier wird viel Arbeit notwendig sein - die widerum Investitionen erfordert, die wiederum verdient werden müssen.

Wie soll irgendwer Geld verdienen bei Online Servicefees zwischen 0 und 8 Euro netto für eine Flugbuchung?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: MisterG

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.497
9.703
BRU
Da stimme ich Dir völlig zu. Selbst Flüge mit LH-Töchtern kann man nicht problemlos über LH buchen, Austrian wird oft von LH gar nicht angeboten, da muss man direkt bei Austrian suchen. Von anderen Star Alliance Partnern ganz zu schweigen.
Aus Sicht LH völlig verständlich, man steuert da sehr bewusst, was wie vermarktet wird.
Aus Kundensicht völlig unbefriedigend.

Solange die Websites der LH-Gruppe dermaßen unzureichend sind, ist das für mich auch aus Sicht von LH nicht wirklich verständlich.

Klassisches Beispiel: Ich will einen Flug buchen, Kombination LH/OS oder LH/LX, oder gar OS/LX. OS- bzw. LX-Websites fallen weg, da die jeweils andere Airline überhaupt nicht angezeigt wird. Bleibt die LH-Website. Wo jetzt aber eher in Ausnahmefällen bei der Standardsuche sowohl hin als auch zurück die gewünschte Verbindung angezeigt wird, und bei der Multisegment-Suche oft falsche Preise rauskommen (bzw. der Gelegenheitsflieger vielleicht gar nicht auf diese Idee kommt…).

Also muss der Kunde entweder über die nicht gerade billige Buchungs-Hotline, ein OTA oder ein „traditionelles“ Reisebüro gehen. In den beiden letzteren Fällen wird es jetzt um 16 Euro teurer, und in beiden Fällen besteht für LH die „Gefahr“, dass der Kunde dort eine andere / bessere / billigere Möglichkeit findet oder angeboten bekommt.

Wobei ich, ähnlich wie MisterG schon geschrieben hat, auch glaube, dass davon primär die OTAs getroffen werden (wer bisher die TSC eines traditionellen Reisebüros bezahlt hat, ist wahrscheinlich eher bereit, auch noch die 16 Euro zu schlucken, als jemand der aus Kostengründen bisher bei OTAs gebucht hat).

Nur trotz allem frage ich mich, ob LH mit so einer Praktik letztendlich nicht eher Kunden verärgert oder gar verliert, wenn auf der eigenen Website selbst Flüge innerhalb der LH-Gruppe nicht buchbar sind und für alle anderen Wege Zusatzgebühren anfallen…
 
  • Like
Reaktionen: MisterG

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
...., wenn auf der eigenen Website selbst Flüge innerhalb der LH-Gruppe nicht buchbar sind und für alle anderen Wege Zusatzgebühren anfallen…

Ich denke, dass wird bald kommen. Zum 1.3.2015 wurde die Organisation (gruppenübergreifend) neu aufgestellt (Lufthansa: Neue Vertriebsstruktur ab März | Fluege.de News) und jetzt muss man das "nur" noch in den Systemen umsetzen. Ich tippe mal, dass mit der hier bereits diskutierten neuen Tarifstruktur so etwas erfolgen wird.
 
  • Like
Reaktionen: Anonyma und MisterG

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
Ich denke, dass wird bald kommen. Zum 1.3.2015 wurde die Organisation (gruppenübergreifend) neu aufgestellt (Lufthansa: Neue Vertriebsstruktur ab März | Fluege.de News) und jetzt muss man das "nur" noch in den Systemen umsetzen. Ich tippe mal, dass mit der hier bereits diskutierten neuen Tarifstruktur so etwas erfolgen wird.

Und ich denke das sich das LH Management nicht von der IT bremsen lässt. Und was wir hier nicht abschätzen können ist:

LH Bucher bucht über LH.com teurer als im RB (+ev. Gebühren), weil er dort nicht alle Möglichkeiten angezeigt bekommen hat, aber er den Preis trotzdem "ok" fand
vs.
Jemand hätte via LH.com gebucht, wenn dort der billigste Preis angezeigt worden wäre, so hat er aber bei einem OTC LH gebucht
vs.
Jemand hätte via LH.com gebucht, wenn dort der billigste Preis angezeigt worden wäre, so hat er aber bei einem OTC nicht LH gebucht

Erst vor kurzem in meinen Bekanntenkreis mit jemanden, der nun im Ruhestand ist und der beruflich und nun privat immer C oder F geflogen ist:
"Geh wegen 1000 Euro steig ich doch nicht um, wenn ich direkt fliegen kann"
"Warum sollte ich ins RB gehen, auf der LH Website lässt sich doch eh alles buchen"

Er fliegt nun vier, fünf Mal pro Jahr interkont. und wenns ihn juckt, schaut er auf LH.com (bzw. OS, LX) und bucht.
 
  • Like
Reaktionen: Fare_IT und rotanes

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.833
279
HAJ
Also ich vermisse auf der LH.com Seite die Anzeige der Fare Rules. Wenn man einaml auf sie angewiesen sind und sie vor der Buchung nicht klar waren kann man nur: :-(.
 
  • Like
Reaktionen: rotanes

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.833
4.546
Gummersbach
" Until now, these costs have been passed on across-the-board to all passengers as part of the ticket price. "

Da aber these costs jetzt von den Verursachern eingezogen werden , wird es zu einer unmittelbaren Senkung aller Direktbucherpreise kommen . Vergleichbar den Fuelsurcharges , welche nach Abklingen der Ölpreiserhöhungen ausnahmslos sofort zurückgenommen wurden .

Logo .
 
  • Like
Reaktionen: htb und Anonym38428

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.833
4.546
Gummersbach
Die neue Gebühr fällt nur dem fachkundigen Bucher auf. Und ich möchte nicht wissen, wie wenige das im Gesamtverhältnis sind.

Es sind , main Vroind , verschwindend wenige . Und zwar schon deswegen weil der allgemeine Bucher aus der Menschheitsgesamtmenge , der sich überhaupt für 16 Oiro interessiert entweder bereits bei Dhubai und Konsorten gelandet ist oder dessen 16 Oiro ohnehin bei der Reisestelle anlanden . Jene wissen auch nichts von den 1,50 Oiro welche für einen mysteriösen Kaffee vor Abflug zu zahlen sind , im Vorum jedoch zum seriellen Herzstillstand führten . Wir erinnern uns .

Null problemo .
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
ANZEIGE
300x250
Erst vor kurzem in meinen Bekanntenkreis mit jemanden, der nun im Ruhestand ist und der beruflich und nun privat immer C oder F geflogen ist:
"Geh wegen 1000 Euro steig ich doch nicht um, wenn ich direkt fliegen kann"
"Warum sollte ich ins RB gehen, auf der LH Website lässt sich doch eh alles buchen"

Er fliegt nun vier, fünf Mal pro Jahr interkont. und wenns ihn juckt, schaut er auf LH.com (bzw. OS, LX) und bucht.

Und ich denke, dass es genau wegen dieser rosa roten "Bei LH ist alles prima-, LH über Alles-" Brille LH in 10 bis 15 Jahren als eigenständiges Unternehmen aufhören wird zu existieren. Entweder man wird sich einen strategischen Partner andinen oder untergehen.

Der Hochmut, man könne heute auf denen einen anderen Passagier mit gutem Gewissen verzichten, ist töricht.