Lufthansa und LH Group// Distribution Cost Charge ab 01.09.2015

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flysurfer

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06.03.2009
26.001
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Und ich denke, dass es genau wegen dieser rosa roten "Bei LH ist alles prima-, LH über Alles-" Brille LH in 10 bis 15 Jahren als eigenständiges Unternehmen aufhören wird zu existieren. Entweder man wird sich einen strategischen Partner andinen oder untergehen.

Ich denke, das ist jedem mit einem Minimum an kognitiven Fähigkeiten klar – schon weil es schlicht und einfach keine langfristige Perspektive für ein weltweit agierendes Luftfahrtunternehmen mit solchen Altlasten gibt. Typisches Dead Man Walking Szenario, nur die Todesart kann man sich aussuchen und das Ganze in einem gewissen Rahmen verschleppen. Ein bisserl so wie Griechenland, wo auch seit vielen Jahren schon "game over" ist, aber man einfach nicht davon lassen kann, den Schaden mit allen verfügbaren Mitteln zu maximieren und das Unvermeidliche öffentlich zu verleugnen.

Allerdings ist derzeit noch unklar, ob das Ganze zu einem Neustart wie bei Swiss oder (wie in den USA) zu Fusionen führen wird. In Deutschland und Europa ist doch einiges anders als in Nordamerika. Hierzulande sind wohl die bestehenden Tarifstrukturen das übermächtige Problem – die dürfte man letztlich nur dadurch aushebeln können, dass das Unternehmen aufhört zu existieren, sodass die Assets (inkl. der Marke) von einem rechtlichen Nachfolger übernommen werden können, der alles neu verhandeln kann. Derzeit versucht man das Unvermeidliche noch mit Ausgliederungen, Neugründungen und Tochterfirmen zu verschleppen, das bekommt allerdings der Marke nicht und spart letztlich wohl auch nicht genug ein.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.835
1.295
MUC, BSL
"Wir haben viel zuviele Kunden, nehmt uns einfach mehr Geld ab, damit das aufhört"

Deine Logik ist schon Weltklasse :p

Naja, wenn man nicht richtig drüber nachdenkt, dann kanns einem schon mal komisch vorkommen.

Die meisten Reisebüros in Deutschland buchen doch derzeit eh schon als LH Group Agent, ergo verändert sich für die gar nichts. Was sich aber in der Tat verändert, ist der Preisunterschied zu den OTAs zu ihren Gunsten.

Besser?
 
A

Anonym38428

Guest
Die meisten Reisebüros in Deutschland buchen doch derzeit eh schon als LH Group Agent, ergo verändert sich für die gar nichts. Was sich aber in der Tat verändert, ist der Preisunterschied zu den OTAs zu ihren Gunsten.

"Die meisten"? Das sind bestenfalls die Buden die sonst Oma Uschi auf ne Pauschalreise aus dem Katalog buchen. Interessant wäre auch nicht die Anzahl der Büros, sondern das Volumen der Buchungen.
 
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embraer

Guest
Solange ich auf Lufthansa.com folgendes nicht buchen kann, werde ich weiterhin über einen (O)TA buchen:

FRA-VIE-XXX
XXX-BRU-FRA

Die Strecke nach/von XXX mit OS/SN.

Dies geht nicht!

Hingegen geht es, FRA-MUC-XXX wie auch XXX-FRA mit einem *A Partner zu buchen.

Gleiches Spiel, ähnliche Ausgangslage auch bei LX, OS, SN. *A Partner gehen manchmal, manchmal nicht, Kombinationen innerhalb der LH Group eher selten bis gar nicht.

Dinge, welche ich vor 15 Jahren bei einem OTA einbuchen konnte, gehen bei LH auch im Jahr 2015 nicht.

Bei den Reisebüros zulangen, bloss weil diese nicht eine solch miserable IT/Buchungsmaske haben wie LH ist ein Schildbürgerstreich erster Klasse.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Ich denke, das ist jedem mit einem Minimum an kognitiven Fähigkeiten klar – schon weil es schlicht und einfach keine langfristige Perspektive für ein weltweit agierendes Luftfahrtunternehmen mit solchen Altlasten gibt. Typisches Dead Man Walking Szenario, nur die Todesart kann man sich aussuchen und das Ganze in einem gewissen Rahmen verschleppen. Ein bisserl so wie Griechenland, wo auch seit vielen Jahren schon "game over" ist, aber man einfach nicht davon lassen kann, den Schaden mit allen verfügbaren Mitteln zu maximieren und das Unvermeidliche öffentlich zu verleugnen.

Allerdings ist derzeit noch unklar, ob das Ganze zu einem Neustart wie bei Swiss oder (wie in den USA) zu Fusionen führen wird. In Deutschland und Europa ist doch einiges anders als in Nordamerika. Hierzulande sind wohl die bestehenden Tarifstrukturen das übermächtige Problem – die dürfte man letztlich nur dadurch aushebeln können, dass das Unternehmen aufhört zu existieren, sodass die Assets (inkl. der Marke) von einem rechtlichen Nachfolger übernommen werden können, der alles neu verhandeln kann. Derzeit versucht man das Unvermeidliche noch mit Ausgliederungen, Neugründungen und Tochterfirmen zu verschleppen, das bekommt allerdings der Marke nicht und spart letztlich wohl auch nicht genug ein.

Ok, ich gebe zu es ist OT hier, deswegen halte ich mich kurz.

Die LH hatte in der Vergangenheit wirklich das Problem der zu hohen Produktionskosten im Vergleich zum Wettbewerb. Es bestand eindeutig Handlungsbedarf. Man beschritt aber einen Weg, der dazu führte, dass man heute ein eher mittelmäßiges bis mieses Produkt zu teuer produziert. Wo hier der Ausweg aus der ursprünglichen Problematik liegen soll bleibt mir weiterhin verschleiert.

Jetzt auch noch die langjährigen Vertriebspartner im wahrsten Sinne des Wortes in den Allerwertesten zu treten, weil man meint, man könne billiger selbst vertreiben, veranschaulicht mir die in meinen Augen falsche LH Sanierungphilosophie nur um so mehr.

Fröhliches Scheitern zu Lasten der Belegschaft.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.001
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Ok, ich gebe zu es ist OT hier, deswegen halte ich mich kurz.

Die LH hatte in der Vergangenheit wirklich das Problem der zu hohen Produktionskosten im Vergleich zum Wettbewerb. Es bestand eindeutig Handlungsbedarf. Man beschritt aber einen Weg, der dazu führte, dass man heute ein eher mittelmäßiges bis mieses Produkt zu teuer produziert. Wo hier der Ausweg aus der ursprünglichen Problematik liegen soll bleibt mir weiterhin verschleiert.

Jetzt auch noch die langjährigen Vertriebspartner im wahrsten Sinne des Wortes in den Allerwertesten zu treten, weil man meint, man könne billiger selbst vertreiben, veranschaulicht mir die in meinen Augen falsche LH Sanierungphilosophie nur um so mehr.

Fröhliches Scheitern zu Lasten der Belegschaft.

Zumindest ein sehr uneinheitliches Produkt, etwa eine 5* First und eine 1* Kontinental-Business innerhalb der Marke LH, sodass der 5* F-Gast in den "Genuss" von 1*-Business-Zubringern und Anschlussflügen kommt. Von der absurden Aufsplittung in diverse Wings-Ableger ganz abgesehen, die Statusvorteile nicht anerkennen, keiner Allianz angehören und oft nicht einmal Gepäck durchleiten können.

Nun auch noch Unsicherheit und Qualitätsunterschiede beim Buchungsprozess selbst zu maximieren (beim eigentlichen Produkt ist das ja schon sehr gut gelungen), passt also eigentlich ganz gut ins Bild.
 
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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
... Allerdings ist derzeit noch unklar, ob das Ganze zu einem Neustart wie bei Swiss oder (wie in den USA) zu Fusionen führen wird. In Deutschland und Europa ist doch einiges anders als in Nordamerika. Hierzulande sind wohl die bestehenden Tarifstrukturen das übermächtige Problem – die dürfte man letztlich nur dadurch aushebeln können, dass das Unternehmen aufhört zu existieren, sodass die Assets (inkl. der Marke) von einem rechtlichen Nachfolger übernommen werden können, der alles neu verhandeln kann. ...

Nachdem das mit den Tarifsystem(en) ja nicht nur die LH betrifft, sondern viele Unternehmen - wenn nicht in naher Zukunft einmal "alle", denke ich, dass sich da in zehn, zwanzig oder spätestens in dreißig Jahren etwas deutlich ändern wird. Die EU wird es dann in der heutigen Form nicht mehr geben und daher werden die Nationalstaaten einer nach dem anderen hier Änderungen zulassen ...
 

jreichel

Erfahrenes Mitglied
12.03.2009
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229
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Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Reisebüros da bei LH ein wenig Druck gemacht haben. Denen ist in denletzten Jahren einfach massiv das Geschäft weggebrochen (und auch weggestorben), weil die breite Masse erkannt hat, dass einen Flug zu buchen kein Hexenwerk ist, man die vom Reisebüro genannten Preise recht einfach unterbieten kann und viele Kunden einfach keine Lust haben, für eine derart profane Leistung Geld zu bezahlen. Kunden dürfte man meistens nur noch Die haben, die es nicht besser wissen oder bei denen die investierte Zeit teurer wäre, als der fällige Aufpreis.

Die meisten Reisebüros in Deutschland buchen doch derzeit eh schon als LH Group Agent, ergo verändert sich für die gar nichts. Was sich aber in der Tat verändert, ist der Preisunterschied zu den OTAs zu ihren Gunsten.

Ernst gemeinte Frage: Woher beziehst du dieses fundierte Wissen?

Mir scheint, du hast noch nie mit einem Reisebüro zu tun gehabt, zumindest mit keinem fähigen. Oder hattest nach der Buchung noch nie mit Terminänderungen, Aschewolken, Streiks oder anderen Unregelmäßigkeiten zu kämpfen. Sonst wüsstest du, dass der Mehrwert einer Buchung beim Profi sich u. a. durch den Satz beschreiben lässt, "fliegst du schon oder warteschleifst du noch"? ;) Bei simpelsten Flügen von A nach B kostet dieser Service einen kleinen Aufpreis, bei komplexeren Routings (und dazu zählen schon manche Kombis innerhalb des LH-Konzerns) ist die Reisebürobuchung trotz TSC oft sogar günstiger. Und das ist dank der GDS so.

Kein Reisebüromitarbeiter, der etwas auf sich hält, würde ein Agentenbuchungsportal mit der Kneifzange anfassen. Es ist heuchlerisch, dass dieses als Alternative zur Vermeidung der DCC angepriesen wird. Das ist es gerade nicht, und das ist auch so gewollt.
 

Anonyma

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16.05.2011
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BRU
Ich denke, dass wird bald kommen. Zum 1.3.2015 wurde die Organisation (gruppenübergreifend) neu aufgestellt (Lufthansa: Neue Vertriebsstruktur ab März | Fluege.de News) und jetzt muss man das "nur" noch in den Systemen umsetzen. Ich tippe mal, dass mit der hier bereits diskutierten neuen Tarifstruktur so etwas erfolgen wird.

Nur ob damit auch wirklich die ganzen Bugs und Probleme der Website verschwinden :confused: Glaube ich persönlich erst, wenn ich tatsächlich korrekt Kombinationen innerhalb der LH-Gruppe, OS-Verbindungen, bei denen BRU-VIE von SN durchgeführt wird usw. angezeigt bekomme und zum korrekten Preis buchen kann...
 
A

Anonym38428

Guest
Du musst die LH nur definieren lassen was ein korrekter Preis ist - schon passts.
 
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AchWas

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27.04.2010
2.861
2
Lufthansa-Buchungsaufschlag erhöht Kosten und senkt Produktivität | Move Germany
BCDtravel meinte:
...
„Viele unserer Kunden haben bereits Bedenken und Sorgen angesichts der Lufthansa-Ankündigung geäußert“, erklärt Stratford. „Einige haben uns gebeten, sie nach Möglichkeit auf andere Fluggesellschaften zu buchen – eine Wahl, die im Ermessen des einzelnen Kunden liegt und von dem jeweiligen Reiseverhalten und von den Vorgaben des Kunden abhängt.“

Rechnerische Herleitung des 16-Euro-Aufschlags
..
- Fluggesellschaften, die ein Full-Content-Agreement geschlossen haben, erhalten großzügige Rabatte auf die GDS-Gebühren. Da die Lufthansa Group aus den Full-Content-Vereinbarungen ausgestiegen ist, fallen nun höhere Kosten an, als nötig. Diese basieren auf den Standardtarifen ohne Rabattierung. „Hätte die Lufthansa zugestimmt, den vollen Content zur Verfügung zu stellen, dann wäre die Gebühr erheblich geringer“, so Stratford.
- Distributionskosten sind in jeder Branche üblich. Über die DCC versucht die Lufthansa, aus einem Cost-Center ein Profit-Center zu machen – und zwar in erster Linie durch das Umlegen eines nicht unerheblichen Anteils der Kosten auf Einkäufer und Travel Manager. Die Distributionskosten werden dadurch jedoch nicht gesenkt; sie werden schlicht von der Lufthansa auf ihre Kunden verlagert.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
60
Nordpfalz
Die aktuelle FVW bringt ein ausführliches Interview mit Passagevorstand Jens Bischoff. Mit "Branded Fares" - konfektionierten Produkten - fange man im Sommer in Europa an. Flugnahe (bspw. Beinfreiheit, Sitzreservierung) und flugferne (Hotels, Mietwagen) Nebenleistungen ("ancillaries") werden angeboten. Auch so was wie Fast-Lane-Pass, Loungezugang (wenn die bspw. nicht voll ist :) - Kunde muss aber eine mobile Anwendung haben, die ortsbasierte Dienste ermöglicht (habe ich aus dem Interview-Denglisch ins Deutsche übersetzt). Man spricht auch mit Firmen und Reisebüros mit genügend Aufkommen, um (nur für die) eine Lösung zu finden, die besser ist als LH-Agent.

Ansonsten wird es in absehbarer Zeit ein "Schaufenster" für die Gesamtgruppe geben - eine Plattform, die alle Gruppenmitglieder gleichförmig beliefert und Anbieter von Zusatzleistungen einbinden kann. Die aktuellen unterschiedlichen Technolgien von LH, LX und OS setzten einfach Grenzen; die Notwendigkeit eines konsistenten Angebots wird deutlich gesehen. Das Vorhaben ist auf drei Jahre angelegt, läuft seit einem und erste bessere Darstellungen / Harmonisierungen sollte es ab 2016 geben.
 

jreichel

Erfahrenes Mitglied
12.03.2009
305
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Köln
www.distinctravel.de
Ein amerikanischer Blogger bringt es in einem Satz schön auf den Punkt:

"Since third parties account for about 70 percent of Lufthansa's business, the move is a defiantly raised middle finger to all those intermediaries and, of course, the business travelers who rely on them."

Den ganzen Artikel gibt‘s unter Airlines and passengers: Joe Brancatelli gets angry about United, Lufthansa, and more - The Business Journals. Zunächst geht es dort um den Handgepäck-Irrwitz und ab der Mitte dann u. a. um die DCC.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.606
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München
Heutiges Schreiben seitens Amadeus an die Reisebüros:

Liebe Geschäftspartner,

mit diesem zweiten Schreiben möchten wir Sie über die aktuelle Lage hinsichtlich der neuen Vertriebsstrategie der Lufthansa Group informieren.

Nachdem wir Ihnen unmittelbar nach Veröffentlichung der neuen LHG Vertriebsstrategie unsere Position mitgeteilt haben, setzen wir unsere Kommunikation fort. In der aktuellen FVW-Ausgabe, die heute im E-Paper erscheint und morgen als Printversion verfügbar ist, haben wir unseren Standpunkt noch einmal deutlich gemacht.

Luis Maroto, CEO von Amadeus, hat in seinen Stellungnahmen ebenfalls erläutert, dass die neuen Gebühren zu höheren Preisen für die Reisenden führen. Auch vertritt er die Ansicht, dass es hier nicht um Technologie an sich, sondern um die grundsätzliche Vermarktungsstrategie geht. Er unterstreicht mit seinen Aussagen den Wert, den das GDS für seine Partner darstellt und spricht über die Limitierungen, die eine Direktanbindung, insbesondere für die Anforderungen im Geschäftsreisebereich bedeuten.

Im Markt hat sich ein ungemein großer Widerstand gegen die LHG-Zusatzgebühr gebildet, mit zunehmend heftigen Reaktionen aus dem Kreis der Reisebüros, Travel Manager sowie Branchen- und Verbraucherverbänden. Die Reisebranche ist verärgert und reklamiert einen Vertrauensbruch seitens der Lufthansa Group, der ihre Loyalität und langjährige Treue in Frage stellt.

Eine ganze Reihe von Branchenteilnehmern stellt die Rechtmäßigkeit der LHG-Vorgehensweise in Frage und mutmaßt über die Folgen für Privat- und Geschäftsreisende im Hinblick auf transparente und neutrale Angebote. Amadeus unterstützt die Initiativen zum Verbraucherschutz, bei denen es um die Vergleichsmöglichkeiten, die neutrale Darstellung und die Transparenz der Angebote geht. Wir haben gegenüber den Reiseverbänden unsere Position zu den Folgen der Zusatzgebühren sehr deutlich gemacht.

Zusätzlich ist die Umsetzung der Darstellung des neuen LHG-Zuschlags in der sehr kurzen vorgegebenen Zeitspanne weiterhin unklar, da viele Details noch offen sind. Wir haben deshalb unsere offenen Fragen an die LHG adressiert.

Aus den Märkten haben wir gehört, dass es seitens LHG nun einige Ausnahmen von der LHG-Zusatzgebühr in bestimmten Ländern und für bestimmte Kunden geben soll. Darüber hinaus deutet Lufthansa selbst an, welche Alternativen es bei den sogenannten Direktanbindungen geben könnte, auch wenn diese noch nicht verfügbar sind, und offeriert an der einen oder anderen Stelle kommerzielle Anreize für deren Einführung.

Sicher haben auch Sie schon mit Lufthansa gesprochen und Ihnen ist klar geworden, welcher Mehraufwand auf Sie und die Fluggesellschaft zukommt. In der weiteren Diskussion werden Sie sicher noch auf weitere Themen stoßen, wie Contentgarantien und wirtschaftliche Folgen, Nutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeitsdarstellung, Integrations- und Wartungskosten sowie Datenzugang. All das sind wichtige Aspekte für Ihre Entscheidungsfindung.

Amadeus ist überzeugt, dass das GDS den Service, den die Reisebüros für den Endkunden anbieten, hervorragend unterstützt. Es ist dabei eine sehr kosteneffektive, globale Vertriebsleistung, die alle Beteiligten des Reisevertriebs hervorragend verbindet.

Wie Sie wissen, sind wir als Amadeus auch ein IT-Dienstleister, der Direktanbindungen als Teil unserer Airline-IT-Lösungen anbietet. Der Lufthansa Group steht diese Technologie schon seit geraumer Zeit zur Verfügung. Sie hat diese jedoch bisher nicht genutzt, möglicherweise weil die Reisebüros bisher keinen wirtschaftlichen Nutzen in einer solchen Anbindung gesehen haben. Unabhängig vom IT-Anbieter ist der Direct Connect ein Vertriebskanal, den die Lufthansa Group selbst kontrolliert – das heißt, in Eigenverantwortung betreibt, verwaltet und unterstützt.

Reisebüros haben große Zweifel an einem Direct Connect, besonders in Bezug auf die Möglichkeit, die Servicebedürfnisse ihrer Kunden auch zukünftig reibungslos bedienen zu können, da zum Beispiel der PNR in der Hoheit der LHG liegt. Zweifel sind ebenfalls angebracht, ob die vollständige Integration eines Direct Connect in die Reisebüroinfrastruktur realisierbar ist, um weiterhin einen wirklichen Angebotsvergleich sicher zu stellen. Darüber hinaus schrecken viele Reisebüros die hohen Kosten für die Integration individueller Lösungen und weiterer Prozessanpassungen ab. Deutlich höhere Kosten entstehen noch darüber hinaus durch die Verarbeitung diverser Content-Definitionen im Vergleich zu der heutigen, standardisierten Welt des Full Content.

LHG hat eine Strategie mit einer einseitigen und unseres Erachtens nach konfliktträchtigen Herangehensweise gewählt, die eine echte Partnerschaft vermissen lässt. Wir können jetzt nur hoffen, dass die Lufthansa Group die Sorgen der Marktteilnehmer hört und zu einem guten Arbeitsklima und partnerschaftlichen Verhalten zurückfindet.

Wie immer stehen wir für Gespräche mit allen Marktteilnehmern sehr gerne zur Verfügung, um zu einer Lösung in der aktuellen Lage beizutragen. Bitte zögern Sie nicht, uns anzusprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Amadeus Germany GmbH
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Ich lese daraus, man positioniert sich für einen Krieg und wirbt um Verbündete bei der Blockbildung der Konfliktparteien.

Bleibt den Beteiligten nur zu wünschen, sich mit der "richtigen" Koalition zu verbünden, will man am Ende bei den Gewinnern stehen.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Heute mal wieder ein Artikel in der Aero.de der das Thema zusammenfasst.


aero.de - Luftfahrt-Nachrichten und -Community

Aus meiner lesart nichts wirklich neues. eher eine (wie ich finde neutrale) Zusammenfassung.

Aber vielleicht gibt es ja etwas aus den Betroffenen Marktteilnehmern, weil der Artikel ja nun jetzt erscheint.

Flyglobal
 
P

pmeye

Guest
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Heute mal wieder ein Artikel in der Aero.de der das Thema zusammenfasst.


aero.de - Luftfahrt-Nachrichten und -Community

Aus meiner lesart nichts wirklich neues. eher eine (wie ich finde neutrale) Zusammenfassung.

Aber vielleicht gibt es ja etwas aus den Betroffenen Marktteilnehmern, weil der Artikel ja nun jetzt erscheint.

Flyglobal

Ich fand das Argument, dass der Erbringer der Leistung am Erlös besser beteiligt werden sollte aufgrund der genannten Zahlen überzeugend.
Amadeus hat für 2014 einen Reingewinn von 632 Millionen Euro ausgewiesen, bei einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Der Dax-Konzern Lufthansa hat mit rund 30 Milliarden Euro ein weit größeres Rad gedreht, am Ende aber nur einen Mini-Gewinn von 55 Millionen Euro erzielt.