Lufthansa und LH Group// Distribution Cost Charge ab 01.09.2015

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Starbucks

Mileage Run Purist
08.03.2009
4.548
6
MUC
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Der Witz ist doch, dass LH die Vertriebspartner im Regen stehen lässt. Das RB muss die höheren Gesamtkosten dem Endkunden gegenüber rechtfertigen und hat null und nix davon.
 

sehammer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2011
7.381
2.195
LOWW / LOWG / LOGI / LOXZ / LOKW
Nur eine Preiserhöhung um 16 Euro ärgert mich irgendwo schon, zumal da ja weder ich (noch das RB) mehr Leistung bekommen, als bisher.
Eigentlich müsste man den Spohr da beim Wort nehmen, sagte der nicht bei den Tarifverhandlungen wo es um 3% oder so Erhöhung ging sinngemäß, dass auch 3% mehr Leistung drin sein müssten?

Es wäre wohl an der Zeit dass Spohr und seine Lakeien dem Kunden einmal den Mehrwert von TSC, OPC, DCC, YQ und wie die Charges und Surcharges alle heißen mögen zu erklären.
 
A

Anonym38428

Guest
Der Witz ist doch, dass LH die Vertriebspartner im Regen stehen lässt. Das RB muss die höheren Gesamtkosten dem Endkunden gegenüber rechtfertigen und hat null und nix davon.

Bei den Einführung der Vorzugspreise hatten wir den Versuch Vertriebskosten bei Partnern oder Kunden unterzubringen schon einmal - würden die Vertriebspartner die LH Group geschlossen boykottieren, wäre diese Surcharge zum Nachteil der Reisebüros schnell wieder Geschichte. Dieses Handeln der Hansa ist kein Witz, sondern grenzenlose Arroganz.
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.973
2.979
CGN
Bei den Einführung der Vorzugspreise hatten wir den Versuch Vertriebskosten bei Partnern oder Kunden unterzubringen schon einmal - würden die Vertriebspartner die LH Group geschlossen boykottieren, wäre diese Surcharge zum Nachteil der Reisebüros schnell wieder Geschichte. Dieses Handeln der Hansa ist kein Witz, sondern grenzenlose Arroganz.

Hat AA nicht sowas auchmal versucht vor einigen Jahren?! Ich meine es endete damit, dass AA auf expedia zeitweise nicht mehr buchbar war und Sabre Klage gegen AA eingereicht hat.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Bei den Einführung der Vorzugspreise hatten wir den Versuch Vertriebskosten bei Partnern oder Kunden unterzubringen schon einmal...

Nur nochmal zur Klarheit: Die Lufthansa zahlt an das Reservierungssystem Amadeus eine € Fee / PNR.

Der Vorzugspreis sollte einen Flugschein der über Amadeus ausgestellt wird, mit einem zusätzlichen PNR Entgelt belasten.

Amadeus hat nach der Einführung des VZP aber direkt eingelenkt und die Kosten für einen bestimmten Zeitraum "übernommen", so daß
die Buchungen über das GDS wieder identisch teuer wie die Buchungen über lh.com waren.

In den letzten 2 Jahren hörte man immer wieder von intensiven Verhandlungen, in denen sich Lufthansa und Amadeus einigen wollten.
Mehr Details sind nie ans Licht gekommen.

Und jetzt kommt die These dazu:

Amadeus schweigt gänzlich zu dem Thema DCC Lufthansa.
Lufthansa hingegen bestätigt schwierige Gespräche und keine Einigung über die PNR Fees - Konsequenz: DCC.

Wer gewinnt?

Richtig, unter der Annahme dass die beiden Parteien sich redlich bemüht haben eine Einigung zu finden, diese aber
nicht zustande kam haben sich Amadeus und Lufthansa zusammengetan:

Amadeus behält seine PNR Fees (und seine guten Beziehungen zu LH)
Lufthansa zahlt weiterhin an Amadeus, holt sich aber das Geld von den Kunden die im RSB buchen +
Lufthansa pusht seinen Eigenvertrieb über LH.com

Und das ist der GROSSE Unterschied zwischen DCC und VZP:

Damals war LH gegen Amadeus - heute ist LH MIT Amadeus GEGEN das RSB.


Die RSB sollten sich m.E. gegen Amadeus wenden - und dort Druck machen.
 
A

Anonym38428

Guest
Und das ist der GROSSE Unterschied zwischen DCC und VZP:

Damals war LH gegen Amadeus - heute ist LH MIT Amadeus GEGEN das RSB.

Was nichts daran ändert, dass primäres Interesse der LH ist, die GDS Kosten auf den Kunden oder Vertriebspartner umzulegen. Es gibt ja noch eine Welt neben Amadeus.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Was nichts daran ändert, dass primäres Interesse der LH ist, die GDS Kosten auf den Kunden oder Vertriebspartner umzulegen. Es gibt ja noch eine Welt neben Amadeus.

Bin ich absolut bei Dir!

Dabei noch ein entscheidender Aspekt für Amadeus aus dem "Gentlemen`s Agreement" mit LH:

Dadurch dass Lufthansa das DCC für alle GDS gleichermaßen erhebt (das hat sich Amadeus mutmaßlich dringlichst gewünscht)
, zementiert die Lufthansa die Marktstruktur / Wettbewerb der GDS untereinander.

Amadeus kann, mit 70% Marketshare in Europa, so getrost dem Ansturm der Mitbewerber Sabre usw zusehen.

Nebenbemerkung: Sabre hatte das VZP Entgelt mit LH in den letzten Jahren vermeiden können, da man mit LH niedrigere PNR Fees ausgehandelt hatte. Dadurch war Sabre für eine Reihe von RSB interessant geworden, da Sabre gleichzeitig eine relativ preiswerte Ticketstrassen Automation lieferte. Die RSB die hier investiert haben sind nun doppelt gekniffen, denn die Integration von Sabre in die bestehenden Mid und Backoffice System liegt bei etwa 30% gegenüber dem Integrationsgrad von Amadeus.

Daraus ergibt sich die Taktik der LH:

Im Rahmen des VZP wurde versucht andere GDS zu bevorzugen, und Amadeus damit unter Druck zu setzen.
Das hat nicht geklappt - und nun ist die große Verbrüderung, zu Lasten der Reisebüros, über die Bühne gegangen, getreu dem Motto:

"Freundschaft ist die stillschweigende Übereinkunft zweier Feinde,
die für gemeinsame Beute arbeiten wollen."
 
Zuletzt bearbeitet:

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Bezüglich mancher Marketinginstrumente (z.B. Kunde kann sich das Auto online zusammen stellen) kann das durchaus Sinn machen, während die Trends anderer Premium Lifestyle Marken zu kopieren (Starbucks gibt Montags ab 18 Uhr 50% auf alle Frappocinos) wenig Sinn machen würde.

Man muss alles immer in einen gewissen sinnstiftenden Kontext setzen und da hinkt der Vergleich Lufthansa - Google doch gewaltig. Lufthansa - Ryanair finde dagegen, was den Direktvertrieb angeht durchaus sinnvoll und es würde mich wundern, wenn man bei der Ausarbeitung der DCC nicht auch ein Blick auf die LCCs hatte.

Ich will doch nur einen Flug von A nah B buchen. Schnell, einfach, und übersichtlich.

Zur Stunde begrüßt mich ein metrosexueller Mann, ein Paddler, und der Vatikan, zusammen mit viel anderem Bling Bling bei LH. Und genau das macht Google besser, viele suchen dort, weil es eben kein Bling Bling gibt, und das Geld, was zum Überleben natürlich notwendig ist, subtiler verdient wird.

Aber was erwarte ich schon von der Heimat der niedlichen Eulen, wahrscheinlich zu viel.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.497
9.700
BRU
Lufthansa zahlt weiterhin an Amadeus, holt sich aber das Geld von den Kunden die im RSB buchen +
Lufthansa pusht seinen Eigenvertrieb über LH.com

.

Da ja eine Buchung über LH.com in vielen Fällen an der LH-IT scheitert: Wie schaut das eigentlich bei Buchungen über die LH-Hotline aus - ich schätze mal auch keine DCC? Womit dann wohl u.a. die eigene Hotline profitieren würde, v.a. im Vergleich zu OTAs (die die DCC wohl in den wenigsten Fällen durch besseren Service an den Kunden bringen können...)
 

Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
4
DUS/MNL
Wieso geht dadurch die Preistranparenz verloren?

Für Reisebüros mag die Änderung nervig sein, aber ich finde sie aus Lufthansasicht durchaus verständlich. Warum sollte man Gebühren dafür bezahlen, dass die Kunden über Expedia&Co buchen, wenn sie es nicht auch über die eigene Website können? Ryanair & Easyjet sparen sich damit schon lange nicht unerhebliche Vertriebskosten ein. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht diese Schritt durchaus Sinn.
Trotz allem ist GDS noch der Hauptvertriebsweg für LH Tickets. Wer Kunden hierfür "bestrafen" will ist selbstverständlich das größte wirtschaftliche Genie aller Zeiten. Und dass gerade Ryanair und Easyjet im semi- und vollflexiblen Bereich mittlerweile u.a. via GDS und Sonderportalen Zugang zu Geschäftskunden suchen bestätigt auch nur die alte Weisheit, dass diese vom Kostenmanagement sowieso noch nie Ahnung hatten.
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.833
279
HAJ
Der Knackpunkt ist ja wohl, dass die eigene LH gateway nichts taugt.
Wenn Reisebüros jetzt darauf ausweichen wollen, landet man in der Servicewüste.
Ich denke, dass die Kunden die Wert auf einen freien Amadeus-Zugang legen diesen Aufpreis in Kauf nehmen. Sie haben in dieser Hinsicht auch keine andere Wahl bei LH-Group Flügen.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.606
4.919
München
Amadeus schweigt gänzlich zu dem Thema DCC Lufthansa.

Von Amadeus USA habe ich vor wenigen Minuten eine Stellungnahme erhalten.

June 3rd, 2015

Dear customer,

The announcement of Lufthansa Group’s (LHG) commercial strategy on June 2nd, has led to many questions from our valued customers, which we would like to address here.

First, LHG has created some confusion suggesting we have recently reached an agreement, and support its new commercial strategy. This is not the case.
LHG’s intention to introduce a surcharge was completely unknown to Amadeus. It is only through LHG’s public communication on June 2nd that Amadeus became aware of its plans.

Amadeus has engaged in good faith with LHG for over a year with the objective of renewing an agreement with LHG to make all of its content available to the travel agency community. Having this content in the indirect channel would provide travelers with the consistency, transparency and choice that they demand, giving them the liberty to shop where they want.

We were led to believe that LHG was engaged throughout the process. It seems this was not the case and LHG’s true intentions were not shared with us.

As of June 1st, only a Global Distribution Agreement (GDA) remains in place between LHG and Amadeus. The GDA (formerly, the Participating Carrier Agreement) is the baseline agreement that any airline has in order to be distributed through Amadeus, with or without a full content agreement. The GDA is not a new contract model, and has been in place for many years now.

Without a full content agreement, LHG may have fare differences between direct and indirect distribution. But this does not imply that Amadeus agrees with LHG’s new commercial strategy. We believe that this surcharge in the indirect channel will put travel agencies at a disadvantage.
Amadeus supports easy connectivity, transparency and comparability throughout the entire travel industry. The majority of the industry seems to support this, too: more than 500 airlines are bookable in the Amadeus GDS, and in 2014 over 85% of bookings made on Amadeus were covered by full content agreements.
Second, LHG claims in its communication that the standard indirect distribution cost is €18 per ticket, while the direct distribution cost is only €2. Amadeus does not recognize these figures: they have no relation to our current or previous agreements.

The €2 direct distribution cost seems to be significantly understated. We do not know how LHG has reached this number but we believe the technology and internal costs to LHG alone for direct distribution are above €2. Furthermore, this figure seems to omit the substantial cost of online traffic acquisition, commonly understood in the industry to be €15-€20 per ticket. Therefore, it seems LHG is driven by reasons other than cost.
As such, LHG’s true intentions with its surcharge program are unclear.

We believe that this is an industry issue and to progress will require a constructive dialogue among all players: airlines, travel agencies, travel buyers and technology providers.

Please let us know of any concerns or comments you may have and, as always, we’re at your disposal for further discussions.

Best regards,


Scott Gutz
President and Chief Executive Officer
Amadeus North America, Inc.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.553
278
Point Place, Wisconsin
Ich denke, dass die Kunden die Wert auf einen freien Amadeus-Zugang legen diesen Aufpreis in Kauf nehmen. Sie haben in dieser Hinsicht auch keine andere Wahl bei LH-Group Flügen.

Bei simplen P2P Flügen werde ich für unsere Firmenbuchungen sicherlich Buchungen direkt über das LH System akzeptieren.
Sobald es komplexer wird, möchte ich eine Amadeus zugängliche Buchung haben.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.606
4.919
München
Der Knackpunkt ist ja wohl, dass die eigene LH gateway nichts taugt.
Wenn Reisebüros jetzt darauf ausweichen wollen, landet man in der Servicewüste.

Das größte Problem ist, dass das gesamte Aftersale-Servicing (nachdem das Reisebüro auf der Klicki-Bunti-Seite einen Flug für den Kunden gebucht hat) zu 100% nur seitens LH erfolgen kann. Und genau dort drückt der Schuh ja am meisten. Bei einer Umbuchung ist es ja jetzt bereits der Status Quo, dass die Airline-Callcenter nicht das Interesse haben, die beste Option für den Kunden zu suchen (z.B. durch das Anbieten einer Umbuchung auf eine günstigere Alternative eines Joint-Venture-Partners oder sogar einer anderen LH-Group-Airline).
 

Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
4
DUS/MNL
Bei den Einführung der Vorzugspreise hatten wir den Versuch Vertriebskosten bei Partnern oder Kunden unterzubringen schon einmal - würden die Vertriebspartner die LH Group geschlossen boykottieren, wäre diese Surcharge zum Nachteil der Reisebüros schnell wieder Geschichte. Dieses Handeln der Hansa ist kein Witz, sondern grenzenlose Arroganz.
Solange gerade im Langstreckenbereich die Reisebüros noch sklavisch der LH hinterherhecheln, sich in Foren zwar beklagen aber weiterhin Hänsli buchen, anstatt Kunden auch einmal aktiv zu beraten, so lange wird LH mit solch einem Gebaren auch durchkommen. Gerade bei Langstrecken - mit Ausnahme der wenigen HON's, die auf Ihre Requali schauen - gibt es oft genug um nicht zu sagen eingentlich immer sinnvolle Alternativen, welche meist auch noch preislich besser sind. Und selbst wenn es in Einzelfällen dann einmal LH wird, gibt es immer noch oft Möglichkeiten, mit ein bisschen Fantasie alle offiziellen Preise so abzuschiessen, dass die Ersparnisse das bisschen Gebühren nun wirklich wett machen.

Die LH bringt doch soche Klopper nur, weil sie sich darauf verlassen kann, dass die RB's auch weiterhin ganz brav LH buchen. Sonst würde LH so etwas nie und nimmer riskieren.

Aber solange die RB nur jammern ....
 

VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
2.940
108
Erstmal Danke für Deine intensive Auseinandersetzung mit meinem Text.

Kannst Du Dir vorstellen, dass einer Fluglinie diese Drohung ungefähr so viel interessiert wie die Frage nach der Anzahl der Reiskörner von dem Sack, der in 4 Jahren irgendwo in China umfällt?
Dieses - hier immer wieder geäusserte - Argument kann ich regelmässig nicht nachvollziehen. Das kann man doch nicht anders deuten, als dass LH die popeligen Economy-Kunden völlig egal sein können, weil die ja sowieso nichts einbringen. Ich bin ja nun wirkich nicht der einzige in diesem Thread, der seine Tickets selber bezahlen muss. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass die meisten Selberzahler durch diesen neuesten Geniestreich erheblich verärgert sein werden. Und dementsprechend reagieren.

Kannst Du Dir vorstellen, dass es in anderen Ländern dieser Erde ähnliche Menschen wie Dich gibt, die auch so denken und genau deswegen zu Lufthansa wechseln und dort buchen, weil sie mit deren großen und unerfüllten Liebe namens XYZ-Airlines nicht mehr zufrieden sind und diese nunmehr mit Verachtung "strafen" wollen?
Mir wird immer in Erinnerung bleiben, wie ich in einem LH-Flug von Skandinavien nach Deutschland inmitten einer grossen Gruppe von Skandinaviern sass, die - eher geschäftsmässig als urlaubsmässig gekleidet - in Gelächter ausbrachen, als die LH-Bordfee bei jedem das labrige Brötchen abgeladen hatte.

Ja, sicher wird der ein oder andere ausländische Fluggast auch mal LH testen wollen. Dass aber in der heute so vernetzten Welt Fluggäste aus anderen Ländern in Scharen zu LH wechseln werden angesichts der immer wieder eingeführten Eskapaden - und der sogar hier in diesem Thread ja nicht mehr infrage gestellen Qualität der Buchungssoftware !!! - nein, dass kann ich mir nicht vorstellen.

Ja, dass Lufthansa einen nicht winzigen Teil am Bruttosozialprodukt hat, ist mir bewusst. Gerade darum finde ich es ja so schade, mit welchem Management die Belegschaft in den letzten Jahren bestraft war.
 

htb

Erfahrenes Mitglied
10.10.2010
1.077
3
Mir wird immer in Erinnerung bleiben, wie ich in einem LH-Flug von Skandinavien nach Deutschland inmitten einer grossen Gruppe von Skandinaviern sass, die - eher geschäftsmässig als urlaubsmässig gekleidet - in Gelächter ausbrachen, als die LH-Bordfee bei jedem das labrige Brötchen abgeladen hatte.

Ich bin vor wenigen Jahren mit SAS Scandinavian Airlines geflogen und bin fast in Gelächter ausgebrochen, als die SAS-Bordfee für den Kaffee/das Glas Wasser Geld sehen wollte... Seitdem war SAS als ernstzunehmende Fluglinie von der Liste gestrichen.

Der Vergleich von Amadeus-Gebühr (2€) und LH Strafgebühr (18€) zeigt mir eigentlich, dass LH in erster Linie versucht, mehr Einnahmen zu generieren, wohlwissend, dass ein großer Teil der Buchungen trotz 16€ Strafgebühr trotzdem über GDS gebucht werden. Und preissensitive Kunden haben die Möglichkeit, direkt bei LH zu buchen und mit der "Ersparnis" zu protzen.

HTB.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.606
4.919
München
Solange gerade im Langstreckenbereich die Reisebüros noch sklavisch der LH hinterherhecheln, sich in Foren zwar beklagen aber weiterhin Hänsli buchen, anstatt Kunden auch einmal aktiv zu beraten, so lange wird LH mit solch einem Gebaren auch durchkommen. Gerade bei Langstrecken - mit Ausnahme der wenigen HON's, die auf Ihre Requali schauen - gibt es oft genug um nicht zu sagen eingentlich immer sinnvolle Alternativen, welche meist auch noch preislich besser sind. Und selbst wenn es in Einzelfällen dann einmal LH wird, gibt es immer noch oft Möglichkeiten, mit ein bisschen Fantasie alle offiziellen Preise so abzuschiessen, dass die Ersparnisse das bisschen Gebühren nun wirklich wett machen.

Die LH bringt doch soche Klopper nur, weil sie sich darauf verlassen kann, dass die RB's auch weiterhin ganz brav LH buchen. Sonst würde LH so etwas nie und nimmer riskieren.

Aber solange die RB nur jammern ....

Mit Deiner Einschätzung liegst Du gänzlich daneben.

Die Distribution Charge wird weltweit eingeführt, d.h. auch in sämtlichen Märkten in denen die LH der Underdog ist und vor Ort auf die Vertriebsleistung der Reisebüros und TMCs mit ganz besonders angewiesen ist.

Während in den Heimatmärkten der LH-Group-Airlines hier in Europa ein Großteil der Nachfrage schlichtweg durch Flugplan / Frequenz gepaart mit dem Wunsch vieler Mitteleuropäer nach einer möglichst direkten Verbindung mit möglichst wenig Umsteigen bestimmt wird, so sind es in anderen Märkten (aus denen heraus die Airlines der LH-Group größtenteils Umsteigeverbindungen verkaufen müssen) andere Entscheidungsfaktoren, die zum Tragen kommen.

Die ganze Sache ist nicht einfach schwarz/weiß, so wie Du sie darstellst - es gibt nicht nur den Heimatmarkt! Und wer Ahnung vom Business hat, der weiß auch, dass alle Airlines in ihrem Revenue Management und der Buchungssteuerung insbesondere auch auf den Business-Routen sehr wohl auf einen ausgewogenen Passagier-Mix in beide Richtungen achten (müssen), damit die Auslastung außerhalb der Peaks stimmig ist und man an den nicht ganz so verkehrsstarken Tagen nach Möglichkeit immer noch Geld verdient.

Und gerade weil es nicht nur den Heimatmarkt gibt, ergeben sich vielfach ja auch die Möglichkeiten, durch einen Umweg über das Ausland auch bei den Tickets der LH-Group die Preise in einen attraktiven Rahmen zu bewegen. Aber dafür muss der Passagier am Ende natürlich auch gewillt sein, die zusätzliche Zeit für den Umweg zu investieren - das funktioniert für viele Selbständige und KMUs noch recht gut (insbesondere wenn dadurch dann Business Class statt Economy Class "drin" ist), aber bei den größeren Unternehmen setzen sich die wenigsten Mitarbeiter freiwillig nochmal extra in den Flieger für irgendwelche Umwege. Bei uns im Reisebüro gehört es zum Alltag, den Kunden solche Optionen anzubieten und aufzuzeigen - und in dem einen oder anderen gut qualifizierten Reisebüro dürfte dies ebenfalls der Fall sein. Es handelt sich aber um eine Nische, die insbesondere zahlreiche Geschäftsreisende einfach nicht interessiert - und letztlich trifft der Kunde die Entscheidung, wie er fliegen möchte. Wenn Kind und Kegel zu Hause warten (oder der Arbeitgeber die höhere Gesamtreisezeit bei Umsteigeverbindungen in keiner Art und Weise honoriert), dann ist und bleibt der Direktflug für viele Einfach ein Muss. Da steht weder der preisoptimierte LH-Flug mit Umweg über's Ausland, noch ein Umsteigen in der Wüste zur Diskussion.

Spannend wird es außerdem, wenn sich die wirtschaftliche Gesamtsituation einmal ändert - derzeit verzeichnen die meisten Airlines insgesamt recht zufriedenstellende Ladefaktoren und eine recht gute Nachfrage auch in den Premium-Klassen, da die Wirtschaft in den meisten Ländern recht gut läuft. Was in der aktuellen Marktsituation vielleicht auch kurzfristig tragbar sein mag (da man die Flieger so oder so gut ausgelastet bekommt), kann bei einer geänderten Marktsituation schnell als Schuss nach hinten losgehen.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.234
5.379
Paralleluniversum
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass die meisten Selberzahler durch diesen neuesten Geniestreich erheblich verärgert sein werden. Und dementsprechend reagieren.

Diese Meinung teile ich nicht.
Ich denke, die meisten Gelegenheitsbucher werden das gar nicht so richtig mitbekommen. Je nach dem, wie die neue Gebühr dargestellt wird, "ist es halt ein weiterer Zuschlag, sind wir ja schon gewohnt". Es kommt dann höchstens ein "also letztes Jahr war der Flug nach Mallorca aber günstiger". Und spätestens dann fällt auf, dass ja eh immer alles teurer wird.
Die neue Gebühr fällt nur dem fachkundigen Bucher auf. Und ich möchte nicht wissen, wie wenige das im Gesamtverhältnis sind.
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Und das ist der GROSSE Unterschied zwischen DCC und VZP:

Damals war LH gegen Amadeus - heute ist LH MIT Amadeus GEGEN das RSB.


Die RSB sollten sich m.E. gegen Amadeus wenden - und dort Druck machen.

Die gewöhnlich sehr gut informierte Financial Times hat sich ebenfalls Gedanken zur Ankündigung von Lufthansa gemacht. Amadeus: book ’em on.ft.com/1AO1QJG

Das zeigt sehr deutlich, dass es um eine grundlegende Änderung im Luftfahrtgeschäft ist. Da der Artikel nur für Abonnenten ist, kurz eine Zusammenfassung (bei Twitter kann man ihn ein Mal am Tag umsonst lesen)

- Profitmarge Amadeus liegt bei 44%
- Operating Profit LHA ca. 1Mrd. Euro
- GDS kostet LHA 300 Mio. Euro p.a.
- Easy & Reiher haben erst begonnen GDS zu nutzen, nachdem sie ein online Geschäft aufgebaut haben

Fazit: LH will Amadeus/GDS so wehtun, dass die Konditionen signifikant besser werden.

Interessant wird sein, wer am meisten verliert. Ich vermute LHA differenziert nicht zwischen OTA und RSBs und will direkt an den Kunden. Für Wenigflieger wird es in Zukunft interessanter nicht mehr bei expedia et al zu buchen und LH kommt an mehr Kundendaten. Für LH relevante Geschäftskunden haben bereits heute Verträge und alle Spezialfälle haben halt das nachsehen. Imho versucht LH ein wenig Easy zu kopieren, wo ein Anruf im Call Center auch prohibitiv ist. Für Status- und Premiumgäste wird es halt abgestufte Kulanz geben, wenn es Probleme gibt

P.S. Vielleicht sollten die RSBs versuchen mit den Airlines die Marge bei Amadeus zu reduzieren. Denn an der Börse hat seit der Ankündigung Amadeus verloren
 
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rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.606
4.919
München
P.S. Vielleicht sollten die RSBs versuchen mit den Airlines die Marge bei Amadeus zu reduzieren. Denn an der Börse hat seit der Ankündigung Amadeus verloren
Die DCC kommt ja nicht nur für Buchungen in Amadeus zu tragen, sondern auch in den anderen gängigen GDS-Systemen (Sabre, Galileo, Worldspan...).
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
42
www.vielfliegertreff.de
- Profitmarge Amadeus liegt bei 44%

Da fragt man sich dann schon, wieso die LH bei Amadeus (und AA bei Sabre) ausgestiegen ist, anstatt den Laden komplett zu übernehmen? Wenn GDS so ein margenstarkes Geschäft sind, sollten die Airlines es am besten selbst betreiben – und sei es nur, um die Margen zu senken und damit die eigenen Vertriebskosten (aber nicht den Service) zu reduzieren.
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
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300x250
Die DCC kommt ja nicht nur für Buchungen in Amadeus zu tragen, sondern auch in den anderen gängigen GDS-Systemen (Sabre, Galileo, Worldspan...).

Die Margen aller GDS-Anbieter sind sehr gut und deshalb sind seit der LH Ankündigung auch die Kurse der anderen Anbieter unter Druck. Man fürchtet wohl, dass LH eine Welle in Gang setzen könnte.

Da fragt man sich dann schon, wieso die LH bei Amadeus (und AA bei Sabre) ausgestiegen ist, anstatt den Laden komplett zu übernehmen? Wenn GDS so ein margenstarkes Geschäft sind, sollten die Airlines es am besten selbst betreiben – und sei es nur, um die Margen zu senken und damit die eigenen Vertriebskosten (aber nicht den Service) zu reduzieren.

LH hat keine wirkliche Vertriebsstrategie und versucht halt die Konzepte der anderen Airlines zu kopieren. LH hätte nie eine Mehrheit bei Amadeus kaufen können, denn dann hätten andere Airlines das Tool nicht genutzt. Besser wäre es gewesen vor dem Verkauf ein cost plus Verfahren zu vereinbaren. Das heute System hat sich überlebt und LH hat bislang kein Druckmittel. Wenn es klappt Kunden zu überzeugen vermehrt direkt zu buchen, dann werden Amadeus, Sabre etc. unter starken Druck geraten. Das testet jetzt LH