LX40 / 01.02.2017 / Sicherheitslandung in Iqaluit / 77W Triebwerksausfall

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blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
10
above and below the clouds
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Wie viele Triebwerke braucht die 747 eigentlich mindestens um weiter zu fliegen? 1 oder 2?

Da man in der Luftfahrt immer gern mit Gürtel und Hosenträger arbeitet, suchen die Bewohner von Reihe 0 nach dem Ausfall des zweiten Triebwerks nach einer baldigen Landemöglichkeit; auch weil es sich bei der "Häufung" dann um ein Systemproblem handeln könnte, wie "contaminated fuel".
 

danix

SwissHON - Moderator LX/OS/SN/4U-Forum
Teammitglied
16.03.2010
6.057
2.657
Kloten, CH
Muss ja gar nicht schmutziger Sprit sein, reicht ja wenn kein Sprit mehr vorhanden ist
Wie man vor kurzem erfahren musste, helfen in dem Falle auch vier Triebwerke an einem Regionjet nicht weiter. Hat aber mit dem hier besprochenen Fall nichts zu tun, ist voll OT, da nur von Pilotenunfähigkeit verursacht.
Das man mit genügend Treibstoff auch mit einem Vierstrahler nach zwei Verlusten schnellstmöglich runtergeht, macht aber sehr wohl Sinn, solche Zufälle sind mathematisch schlicht zu unwahrscheinlich, um ohne Zusammenhang zu sein.
 
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internaut

Erfahrenes Mitglied
05.04.2010
2.559
853
Nein, falls du die Aussage "mit der Hälfte der Triebwerke" auf die 747 beziehst. Fällt ein Triebwerk bei einer 747 aus, geht es mehr oder weniger ein paar Flightlevels runter (hängt vom Gewicht ab) aber man kann (theoretisch) zur Destination fliegen (sofern der Treibstoff für den Flug mit drei Triebwerken reicht). Bei Ausfall von 2 Triebwerken geht es in jedem Fall ziemlich runter und sofort zum nächsten Flugplatz.

Manchmal sind 747-Piloten schon überfordert, wenn nur ein Triebwerk von vieren ausfällt - siehe CI 006 vor gut 30 Jahren: https://en.wikipedia.org/wiki/China_Airlines_Flight_006
 

SaintCity

Erfahrenes Mitglied
03.01.2014
338
38
«70 Prozent der Mitarbeiter sollen Schweizer sein» - News Wirtschaft: Unternehmen - bernerzeitung.ch

Interessant, dritte Frage: Die entsprechende EU-Verordnung findet keine Anwendung, da es sich um einen Flug zwischen der Schweiz und einem Drittstaat handelte.

Was in dieser Absolutheit sicher falsch ist. Die EU-Verordnung findet sehr wohl Anwendung. Die gilt für Abflüge von Schweizer Flughäfen genau gleich. Unterschiedlich aufgefasst wird die "Weiterentwicklung" durch gerichtliche Urteile. Hier dürfte sich die Frage v.a. darum drehen, ob die Airline auch Entschädigungen zahlen muss, wenn es sich um einen technischen Defekt handelt. Der EuGH hat dies meines Wissens ja bejaht, das interessiert in der Schweiz aber nicht.
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
Was in dieser Absolutheit sicher falsch ist. Die EU-Verordnung findet sehr wohl Anwendung. Die gilt für Abflüge von Schweizer Flughäfen genau gleich. Unterschiedlich aufgefasst wird die "Weiterentwicklung" durch gerichtliche Urteile. Hier dürfte sich die Frage v.a. darum drehen, ob die Airline auch Entschädigungen zahlen muss, wenn es sich um einen technischen Defekt handelt. Der EuGH hat dies meines Wissens ja bejaht, das interessiert in der Schweiz aber nicht.

Vermutlich etwas aus dem Kontext gerissen. Grundsätzlich findet sie Anwendung, aber bei einem technischen Defekt sieht es möglicherweise anders aus. Hätte man genauer schreiben können.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.938
10.352
Dahoam
An der Hochschule München (ehemals FH München) ist im Rahmen der VDI-Dienstagsvorträge am 15.05. ein Referent von Swiss der über den Triebwerksausfall der 777 uns seine Folge berichtet.

Link:
https://www.me.hm.edu/aktuelles/veranstaltung/veranstaltungsdetail_243266.de.html

VDI-Dienstagsvortrag

[15.05.2018]
"Ein Triebwerksausfall im Norden Kanadas und seine Folgen"
Die Dienstagsvortragsreihe wird jedes Semester vom VDI Bezirksverein München, Ober- und Niederbayern - Arbeitskreis Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Verkehrstelematik (Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Johannes Mintzlaff) angeboten.
Vertreter aus Industrie und Hochschullandschaft referieren zu aktuellen Themen.
Termin: 15.05.2018, 17:30 Uhr
Referent: Dipl.-Ing. P. Wojahn, Fa. Swiss International Air Lines
Thema: Ein Triebwerksausfall im Norden Kanadas und seine Folgen
Ort: Lothstr. 64, Hörsaal R 1.049 (blaue Tonne)
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Alexander Knoll
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.146
9.592
Es scheint leider keinen Stream davon zu geben. München ist ein bisschen zu weit weg für mich.

Ich habe per E-Mail angefragt ob es möglich ist eine Aufzeichnung zu erhalten.
 
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Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.926
6.729
Ich war bei dem Vortrag am Dienstag.
Hat inkl. Fragerunde ca. 1 Stunde gedauert.

Vieles war bekannt; interessant fand ich:

Logistik: LX hat ca. 22 Stunden gebraucht um alle Teile (Triebwerk, Ersatzteile, Tools) bereit zu haben. Fand ich jetzt nicht so schlecht, aber Herr Wojahn meinte, das müsse in Zukunft etwas schneller gehen.
Das Chartern der Antonov hat ca. 600.000 USD gekostet.
Die ganze Aktion hat über 2 Mio. USD gekostet - Revenue Verlust, weil die Maschine nicht fliegt, nicht beziffert.

Der Schaden an der Gearbox war durch einen Fertigungsfehler seitens GE verursacht.
Die Gearbox wurde am LX Triebwerk ersetzt. Das Triebwerk steht nun wieder als Reserve in ZRH.
Weltweit waren 20 Gearboxes von diesem Problem betroffen, alleine 4 bei LX. Alle Gearboxes wurden mittlerweile ersetzt.

GE hat den Grossteil (wurde nicht genau beziffert) der Kosten vom Iqaluit Zwischenfall übernommen.

Die APU der HB-JND lief während der Woche in Iqaluit ohne Unterbrechung (24/7). Hier war die Frage, ob die APU das durchhält. Sie hat durchgehalten!